Ortstock (2717 m) bei winterlichen Bedingungen


Publiziert von alpinos , 10. November 2010 um 21:47.

Region: Welt » Schweiz » Glarus
Tour Datum: 6 November 2010
Wandern Schwierigkeit: T3+ - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-GL   CH-SZ   Ortstockgruppe 
Zeitbedarf: 7:30
Aufstieg: 1400 m
Abstieg: 1400 m
Strecke:Braunwald - Ober Stafel - Bärentritt - Furggele - Ortstock - u.z.
Zufahrt zum Ausgangspunkt:PKW bis Linthal, dann mit Standseilbahn bis Braunwald

Ein grandioses Wintererlebnis und eine endlich geschlossene Rechnung

Mit diesem Berg verbindet uns eine recht innige Beziehung: bereits zwei Mal haben wir eine Besteigung in Angriff genommen und sind aus unterschiedlichen Gründen gescheitert. Dieser Gipfel zählt ja nicht unbedingt zu den schwierigsten der Glarner Alpen; vielmehr waren es die Umstände, die bisher den Gipfelerfolg verhinderten. Nun wollten wir heute einen weiteren Versuch starten.

Wir konnten Reto für dieses Projekt gewinnen, und so zogen wir um kurz nach sieben von Braunwald (1256 m) los - ausgerüstet mit Schneeschuhen, Pickel und Steigeisen. Außer dem Pickel sollte aber sonst nichts von unserem Material zu Einsatz kommen. Aber wir wussten ja nicht, was uns heute an diesem Berg erwartet...

Nachdem wir etwas Proviant in Reto's Hütte in Braunwald abgeladen hatten wanderten wir recht gemütlich über Hanenbüel und P. 1650 zur Alpe Ober Stafel (1602 m). Die morgens noch dichten Wolken lichteten sich bei Sonnenaufgang und gaben den Blick frei auf die in den Morgensonne erglühenden Gipfel von Ortstock und Höch Turm. Bald darauf wurden wir aber wieder von dichten Wolken verschluckt.

Nach etwas über einer Stunde standen wir am Einstieg zum Bärentritt und mussten die erste Schwierigkeit der Tour bewältigen: der schmale Weg vom Schuttkegel zu den Felsen war von Lawinen verschüttet worden und der harte Schnee erforderte Konzentration und den Einsatz des Pickels. Beim weiteren Aufstieg durch den Bärentritt mussten wir uns noch einige Mal durch tiefen Schnee wühlen und über zwei Schneefelder hinaufsteigen. Bald lichteten sich auch die Wolken wieder und wir in der warmen Herbstsonne rasteten wir bei P. 2012

Von hier aus konnten wir auch die nächste Etappe in Augenschein nehmen - den Aufstieg zum Furggele. Die steile Flanke war vollständig von Schnee bedeckt und wir konnten einige kleine Rutsche aus den Felsen heraus erkennen. Etwas widerwillig verließen wir den sonnigen und windgeschützen Rastplatz und tauchten hinein in den Schatten und die Kälte unterhalb des Ortstocks. Der Schnee war größtenteils gefroren und gut zu begehen. Nach einigen Kehren im unteren Bereich stiegen wir schließlich in fast gerader Linie zur großen Felsnase im Furggele (2402 m) hinauf.

Zwar waren wir nun wieder in der Sonne, aber ein ziemlich starker und kalter Westwind blies uns fast vom Grat, was dem Gipfelanstieg einen hochalpinen Anstrich gab. Über den NW-Grat erreichten wir schließlich den Gipfel des Ortstocks (2717 m, 12:15 Uhr, ca. 4,5 h Gehzeit). Zum Glück war es am Gipfel nicht allzu windig und wir konnten das großartige Panorama genießen.

Auf der gleichen Route stiegen wir in etwa drei Stunden vom Winter auf dem Gipfel wieder in den warmen Herbst in Braunwald und verbrachten noch einen erholsamen und gemütlichen Abend auf Reto's Hütte. Am Sonntag stiegen wir durch den herbstlichen Wald nach Linthal hinab und freuten uns über dieses gelungene Wochenende. Vielen Dank an dieser Stelle an Reto! Es war ein Vergnügen und tolles Erlebnis.

Tourengänger: alpinos


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