Engelberg – Stans Extrem
Diesmal hat es geklappt! Von Engelberg auf den Jochpass, über alle Gipfel entlang des Grates bis aufs Stanserhorn und wieder runter nach Stans. Ein langer Tag mit über 40 Kilometern, 5000m Aufstieg und 5500m Abstieg. Intensive 22 Stunden mit Klettern entlang luftiger Felskanten, Kraxeln auf wilden Graten und Wandern durch Blumenwiesen…
Analog zum
letzten Versuch mit der letzten ÖV-Verbindung nach Engelberg (1000m), was einem Abmarsch um 0:40 entspricht. Im angenehmen Tempo wandere ich über die Gerschnialp (1256m) hoch zum Trübsee (1796m). Die kühle Nacht, das Läuten der Kuhglocken und das monotone Tempo sorgen schon fast für eine meditative Stimmung. So soll es sein, das erste Viertel der heutigen Höhenmeter soll möglichst wenig Substanz kosten.
Im Schlussaufstieg zum Jochpass stosse ich auf die ersten Schneefelder. Diese sind ziemlich hart, Tritte können aber mit etwas Kraftaufwand gut geschlagen werden. Mehr Schwierigkeiten bereitet aber die Wegfindung, da ohne Spuren fast nicht zu erkennen ist, wo sich der Bergweg nach dem Schnee fortsetzt. Ebenfalls mühsam ist die Baustelle auf dem Pass. In der Dunkelheit ist trotz Stirnlampe nicht sofort klar, wie diese zu durchqueren ist. Um etwa halb Vier Uhr morgens bin ich auf dem Jochpass (2207m).
Auf dem Sattel geniesse ich kurz die sternenklare Nacht. Der Mond ist nirgends zu sehen, dafür zeichnet sich die Milchstrasse ab. Auch zwei Sternschnuppen darf ich entdecken. Über dem Titlis blitzt es ab und an. Wohl keine asiatischen Touristen, sondern eher ein Gewitter im Tessin.
Noch im Dunkeln setzte ich meinen Weg fort. Der Rot Nollen (2309m) eröffnet den heutigen Gipfelreigen. Im Licht der Stirnlampe hebt sich der blau-weiss markierte Pfad nur schwach vom Gelände ab. In den Felsaufschwüngen sind noch nicht alle Seile montiert. An den heikelsten Stellen sind diese allerdings vorhanden und sorgen so für die nötige Sicherheit. Auf dem Schafberg (2522m) beginnt es langsam zu dämmern.
Da der Klettersteig am folgenden Gratturm wohl noch nicht eingerichtet ist und ich auch keine entsprechende Ausrüstung dabei habe, umgehe ich diese Stelle. Die Schneefelder in der Westflanke versprechen einen schnellen und einfachen Abstieg. Statt über wackliges Geröll zu balancieren kann ich nun die Höhenmeter mühelos runterrutschen. Doch beim Betreten der Schneedecke werde ich enttäuscht. Die Oberfläche ist pickelhart gefroren. Mühsam haue ich Tritt für Tritt nach unten. Bremsen nach einem Ausrutscher wäre hier wohl schwierig. So weiche ich notgedrungen wieder aufs Geröll aus.
Die Schwachstelle im Felsriegel ist schon von weitem erkennbar und schon bald befinde ich mich wieder auf dem markierten Pfad im Aufstieg. Oben auf dem Grat erwartet mich schon der violett verfärbte Horizont. Nach kurzer drahtseilgesicherter Kletterei entlang des Grates stehe ich auf dem Graustock (2661.8m). Hier oben warte ich gespannt auf das allmorgendliche Spektakel und werde nicht enttäuscht. Ich darf einen zwar leicht von Wolken verdeckten, aber dennoch wunderschönen Sonnenaufgang geniessen.
Vorsichtig mache ich mich an den direkten Abstieg durch die Nordflanke. Wegen dem vielen losen Geröll eine rutschige Gelegenheit, die viel Vorsicht verlangt. Zudem müssen zwei kleinere Felsstufen überwunden werden. Auch hier kann ich nicht aufs vermeintlich einfachere Schneefeld wechseln, denn dieses erinnert eher an Blankeis denn an Schnee. Das abschliessende Schneefeld ist zwar etwas weicher, aber auch hier muss ich aufs Abrutschen verzichten.
Nach dieser Anspannung folgt ein etwas gemütlicherer Abschnitt. Über Felsplatten und Wiesen marschiert es sich entspannt dem nächsten Gipfel entgegen. Die folgenden Kraxelpassagen auf dem Grat zum Schwarzhorn (2639m) kann ich in vollen Zügen geniessen.
Das Henglihorn lasse ich diesmal links liegen. Ich will mich heute nur auf die Gipfel auf dem Grat konzentrieren. Wer da aus der Reihe tanzt, kriegt keinen Besuch. Dafür nehme ich den Wild Geissberg (2655m) - nicht zu verwechseln mit dem Huetstock, welcher ebenfalls diesen Beinamen trägt - mit ins Programm auf. Diesen Gipfel besteige ich in leichter Kletterei (II) etwas rechts der Gratkante.
Vom höchsten Punkt weiter dem Grat entlang zur Einsattelung der Tannenchäle. Das folgende Schneefeld durfte schon etwas Sonne geniessen und somit lassen sich die Tritte etwas leichter al bisher schlagen. Dadurch kann ich fast ohne Höhenverlust den Rotsandnollen (2700m) besteigen.
Da ein direkter Abstieg in die Fullücke nicht möglich ist (nur Abseilen), steige ich zunächst nach Nordwesten ab. Auf dem zweiten Schneefeld zweige ich nach rechts ab. Hier wurde die Schneedecke noch nicht von der Sonne aufgeweicht, weshalb sich diese Traversierung auch mit Stöcken als äusserst heikel erweist. Ein Ausrutscher wäre fatal. Eine Wildspur vom Vortag erleichtert die Sache etwas. Ab und an treffe ich auf weichere Stellen, bei denen ich einigermassen entspannt eine Pause zum Durchatmen einlegen kann.
Dieser harte Schnee ist nicht wirklich eine Alternative zum rutschigen Geröll im folgenden Aufstieg. Deshalb wechsle ich direkt auf den markanten weissen Kalkriegel. Dieser ist angenehm griffig und vermittelt den einfachsten Aufstieg zum Hüenderbergli (2630m). Die letzten Meter werden ausgesetzt über die Ostflanke bezwungen. Der direkte Abstieg von diesem Felszacken entlang der Gratkante ist ebenso luftig. Die geschichteten, dünnen Felsschuppen bieten zwar unzählige mögliche Griffe und Tritte, diese müssen aber ausreichend auf ihre Festigkeit geprüft werden.
Dafür ist der folgende Aufstieg zum Hanghorn (2679m) Klettergenuss pur (III), wenngleich es wohl nicht jedermanns Geschmack sein dürfte, direkt neben einem mehrere hundert Meter tiefen Abgrund zu kraxeln. Der Fels hat aber eine fantastische Griffigkeit und bietet viele grosse Tritte und Griffe.
Es folgt ein einfacher Abstieg über den breiten Gratrücken nach Nordwesten zum Rot Sand. Nun habe ich ein ambitioniertes Ziel: den direkten Aufstieg über den Südostgrat auf den Huetstock. Gemäss Führer ein III+, wobei es bei einigen Stellen einfachere Alternativen geben soll. Dies scheint mir also im Bereich des Möglichen zu sein. Der erste Steilaufschwung hoch zu Pt 2470 erfordert zwar schon einige kräftige Kletterzüge, ist aber schnell überwunden. Übers Geröll wandere ich auf die Felsflanke zu. Doch meine Hoffnung, dass sich diese beim Annähern noch nach hinten legen würde, erfüllt sich leider nicht. Als erstes muss eine fast senkrechte, rund 20m hohe Wand durchklettert werden. Die ersten Kletterzüge gehen noch einfach von der Hand. Doch nach etwa einem Drittel muss ich mir eingestehen, dass ich hier Überfordert bin. Ich könnte mich vielleicht noch bis zur Rinne durchmogeln, doch wenn ich dann irgendwo anstehe, könnte ich nicht mehr runterklettern. Also Abbruch des Unterfangens. In diesem Moment bin ich froh, dass ich zwei Bandschlingen dabei habe und mit diesen zusätzliche Griffe für den Abstieg legen kann.
Zurück beim Einstieg quere ich auf dem breiten Geröllband nach Westen und bekomme ein zusätzliches Argument für meinen Entscheid zum Abbruch der Kletterei geliefert: Das Steinwild, welches sich in der Felsflanke über mir tummelt, lässt ordentlich Geröll runterpurzeln. Durchaus möglich, dass sie wenig später auch die Kletterroute mit Steinen eingedeckt hätten. Rasch begebe ich mich aus der Gefahrenzone weiter abwärts Richtung Westen. Auf etwa 2260m wechsle ich in die Steilgrasflanke und Suche nach dem Pfad durch Ober Fed. Doch ich bin noch zu hoch und muss mich nochmals etwa 50 Höhenmeter im steilen Gras hinuntermühen.
Wenn ich den Versuch an der Südost-Kante zum Huetstock von Anfang an hätte sein lassen und stattdessen direkt vom Hanghorn zum Einstieg des Pfades nach Ober Fed abgestiegen wäre, hätte ich etliche Höhenmeter durch eine Rutschpartie auf einem langen Schneefeld knieschonend hinter mich bringen können. Nun nerve ich mich ab meinem Entscheid über das Experiment am Huetstock Südostgrat. Mit dieser Wut im Bauch bringe ich die Höhenmeter aufs Ober Fed rasch hinter mich. Auf dem Grat angelangt folge ich diesem direkt weiter. Oben beim markanten Felsentor führt die Route zunächst nach rechts und anschliessend ziemlich direkt von Westen auf den Huetstock (2676m).
Der Abstieg von diesem Gipfel erfolgt auf dem Normalweg. Der Wechsel von der grauen Felswüste in die grünen Wiesen nach dem schmalen Felsspalt fasziniert mich auch diesmal. Nach einem kurzen Besuch des Zahm Geissberg (2514m) folgen 300 Meter Abstieg und die Querung zum Juchli (2171m). In der Zwischenzeit ziehen immer mehr Wolken auf. Im steilen Aufstieg zum Nünalphorn (2385m) bin ich allerdings froh um diese Schattenspender.
Nach diesem kurzen Abschnitt auf markierten Bergwegen beginnt nun wieder wildes Gelände. Vorsichtig steige ich vom Gipfel gegen Nordosten auf den Sunnigberggrat ab (T6). Kletternd (bis III) und kraxelnd geht es nun auf und ab. Neben dem Sunnigberg (2310m) werden noch etliche andere Erhebungen und Gratzacken überschritten. Im Abstieg von der letzten Erhebung zum Bocki-Rotsand (2204m) habe ich vor zwei Tage ein Wasserdepot eingerichtet. Perfekt platziert, denn in der Zwischenzeit sind die mitgeschleppten fünf Liter Flüssigkeit ausgeschöpft. Ich tanke nun wieder gleich viel nach.
Mit fünf Kilo mehr im Gepäck marschiere ich hoch zum Widderfeld Stock (2351m). Auf dem Gipfel befinde ich mich in einer Wolke, die Aussicht ist praktisch null. Es folgt der nächste grössere Abstieg, einige Meter davon rasant auf Restschneefeldern. Der Chrachen ist wegen den nassen Felsen ziemlich heikel zu begehen.
Von der Storegg (1742m) möchte ich das gleichnamige Horn besteigen. Es folgt allerdings ein Irrlauf, denn ich am liebsten vergessen möchte. Gemäss Karte sollte der Weg unter den Ruinen durchführen. Da ich einen Pfad über den Ruinen entdecke, nehme ich an, dass dieser hoch zum Gipfel führt. Auf dem Pfad gewinne ich rasch an Höhe. Als der Pfad scharf nach rechts dreht, gehe ich davon aus, dass ich mich nun auf dem Grat nördlich des Gipfels befinde. Ich deponiere also den Rucksack und folge weiter dem Pfad, nach Süden wie ich annehme. Da er nicht mehr weiter steigt, beginne ich an der Annahme zu zweifeln, dass er auf den Gipfel führt. So steche ich weglos nach rechts in die Höhe auf eine Erhebung. Wegen des Nebels kann ich allerdings nicht erkennen, ob ich nun wirklich auf dem Storegghorn (1872m) stehe. Nichts desto trotz begebe ich mich wieder auf dem gleichen Weg retour zum Rucksack. Immer noch im Glauben, dass ich mich nun auf dem Grat befinde, steige ich auf der Suche nach dem unten vermuteten Wanderweg dem Sporn entlang nach Norden (vermeintlich) ab. Doch als ich nach einigen krautigen Höhenmeter immer noch nicht auf den Wanderweg treffe, kommt mir die Sache komisch vor. Irgendetwas stimmt hier nicht. Doch weder Karte noch Flüche helfen weiter. Ich habe keinen blassen Schimmer mehr, wo ich mich genau befinde. Wegen dem Nebel kann ich mich auch nirgends orientieren. Da gibt es nur einen sicheren Ausweg: So wie ich hergekommen bin, wieder zurück zum Storeggpass!
Dort angekommen folge ich dem Weg unter den Ruinen hindurch, wie es gemäss Karte auch sein sollte. Doch dieser verläuft sich schon nach wenigen Metern in einem Geröllfeld. Das darf doch nicht wahr sein! Was ist hier los? Es gibt nur eine mögliche Erklärung: Der zu Beginn gewählte Pfad entspricht dem auf der Karte eingezeichnete Weg! Also diesen wieder hoch. Nun erkenne ich auch, dass die scharfe Kurve (Rucksackdepot) nicht wie ursprünglich angenommen auf dem Grat liegt, sondern nur um den Westsporn führt! Spätestens beim Lachengrätli bin ich mir definitiv sicher, dass ich mich nun auf dem richtigen Weg befinde.
Den Ärger über diesen Verhauer versuche ich gleich als Energie für den folgenden Aufstieg zu nutzen. Und dies gelingt mir auch, jedenfalls bringe ich diese 300 Höhenmeter ohne grosse Mühe hinter mich. Mehr Probleme bereitet mir da die Sicht, der Nebel macht sich breit. Nicht nur hätte ich gerne die Aussicht genossen, auch das Suchen nach dem Gipfel gestaltet sich unter diesen Verhältnissen schwierig. Ich stapfe über etliche mit Brennnesseln bewachsene Erhebung, bis ich endlich auf dem höchsten Punkt des Schluchigrat (2088m) stehe.
Die Sicherungen im Wagenleis haben während dem Winter sehr gelitten. Etliche Verankerungen sind herausgerissen, die Seile hangen nur noch lose runter. Auch auf dem Schluchberg (2106m) stehe ich immer noch mitten im Nebel. Hier hat mich beim letzten Versuch ein Gewitter überrascht und ich musste die Aktion notgedrungen abbrechen. Diese Gefahr besteht aktuell nicht, aber bei dieser beschränkter Sicht macht die ganze Unternehmung ebenso wenig Spass.
Im Nebel bin ich ob der Wegführung nach der Laucherenteufi irritiert, da diese zunächst auf den Grat Richtung Laucherenstock leitet. Oder habe ich nun schon wieder die Orientierung verloren? Zum Glück entdecke ich dann bald den Abzweiger auf den Pfad unter dem Schingrat durch hoch zum Gräfimattstand (2050m). Ab hier beginnt es auch endlich langsam wieder aufzureissen. So erkenne ich den Gräfimattnollen (2034.6m) schon von weitem und muss mich nicht mühsam auf diesen Hügel vortasten.
Die Aussicht ist nun wieder ganz passabel, so dass ich den Bergweg über den Arvigrat (2014m) wieder gut gelaunt unter die Füsse nehme. Auch den folgenden Abstieg nehme ich wegen seinem wild-romantischen Charakter zunächst als angenehm wahr. Doch je mehr sich dieser in die Länge zieht, desto ungeduldiger werde ich. Das nicht mehr enden wollende auf und ab, einmal rechst, dann wieder links des Grates, zehrt immer mehr an den Nerven. Ich bin froh, als das Ächerli (1398m) erreiche.
Diese flache Passage nutze ich, um nochmals Energie für den Schlussaufstieg zu sammeln. Ich verpflege mich kurz und wandere gemächlich auf dem Wanderweg Richtung Chrinnen. Nach dem letzten Wäldlein setze ich zum direkten Aufstieg an. Beim Unterqueren des Viehdrahts stelle ich mich wohl etwas ungeschickt an und erwische einen Stromschlag. Derart geladen beginne ich die letzten Höhenmeter zu vernichten. Schritt um Schritt schleppe ich mich durch die steile, mit unzähligen Blumen übersäte Grasflanke hoch. Die Oberschenkel spielen zwar noch gut mit, aber die Füsse brennen schon ordentlich, wenn sich die Schuhe ins Steilgras beissen. Endlich wird das Gelände flacher und bald darauf setze ich mich auf den Grenzstein auf dem Chli Horn (1786m) nieder.
Auch der folgende Abstieg ist nicht ohne. Der Pfad im Steilgras ist selten zu erkennen, so müssen sich auch hier wieder die Schuhe in der Erde festbeissen. Ich bin froh, als ich zurück auf dem Bergweg hoch zur Einsattelung Chrinnen (1719m) bin. Auf diesem läuft es sich um einiges angenehmer. Ich kann die letzten Meter hoch zum Stanserhorn (1897.8m) sogar noch richtig geniessen.
Kurz nach acht stehe ich auf dem letzten Gipfel des heutigen Tages. Über eine Stunde früher als geplant, denn eigentlich wollte ich hier noch den Sonnenuntergang geniessen. Doch bei der Bewölkung würde ich davon wohl nicht sehr viel mitbekommen, so dass es sich kaum lohnt, hier so lange zu warten. Deshalb mache ich mich schon bald an den Abstieg. Dieser führt mich auf dem markierten Bergweg über die Rinderalp und nach der flachen Querung in schier nicht mehr enden wollenden Kurven ziemlich direkt nach unten. Kurz bevor ich die Stirnlampe aufsetzen müsste, komme ich aus dem Kniriwald. Auch im Abstieg machen sich vor allem die brennenden Füsse bemerkbar. Insbesondere natürlich auf dem letzten Kilometer auf der Asphaltstrasse. Doch wenige Minuten nach halb elf habe ich es geschafft: Ich komme beim Bahnhof in Stans (451m) an.
Fazit: Meine bisher intensivste Tour, sowohl bezüglich Dauer wie auch Höhenmeter. Doch dank den Tipps eines Ausdauer-Experten erlebte ich nie einen Einbruch und musste mich nie wirklich quälen. So durfte ich während diesen 22 Stunden wieder unzählige eindrückliche Momente erleben. Eine volle Dosis Bergmomente.
Vom Charakter her ist die Tour ziemlich genau zweigeteilt: Der erste Teil bis zum Bocki-Rotsand ist äusserst wild und höchst anspruchsvoll. Fels und Kletterei dominieren. Im zweiten Teil kommt mehr das genussvolle (alpin) Wandern zum Zug, hier herrschen Blumenwiesen vor.
Analog zum

Im Schlussaufstieg zum Jochpass stosse ich auf die ersten Schneefelder. Diese sind ziemlich hart, Tritte können aber mit etwas Kraftaufwand gut geschlagen werden. Mehr Schwierigkeiten bereitet aber die Wegfindung, da ohne Spuren fast nicht zu erkennen ist, wo sich der Bergweg nach dem Schnee fortsetzt. Ebenfalls mühsam ist die Baustelle auf dem Pass. In der Dunkelheit ist trotz Stirnlampe nicht sofort klar, wie diese zu durchqueren ist. Um etwa halb Vier Uhr morgens bin ich auf dem Jochpass (2207m).
Auf dem Sattel geniesse ich kurz die sternenklare Nacht. Der Mond ist nirgends zu sehen, dafür zeichnet sich die Milchstrasse ab. Auch zwei Sternschnuppen darf ich entdecken. Über dem Titlis blitzt es ab und an. Wohl keine asiatischen Touristen, sondern eher ein Gewitter im Tessin.
Noch im Dunkeln setzte ich meinen Weg fort. Der Rot Nollen (2309m) eröffnet den heutigen Gipfelreigen. Im Licht der Stirnlampe hebt sich der blau-weiss markierte Pfad nur schwach vom Gelände ab. In den Felsaufschwüngen sind noch nicht alle Seile montiert. An den heikelsten Stellen sind diese allerdings vorhanden und sorgen so für die nötige Sicherheit. Auf dem Schafberg (2522m) beginnt es langsam zu dämmern.
Da der Klettersteig am folgenden Gratturm wohl noch nicht eingerichtet ist und ich auch keine entsprechende Ausrüstung dabei habe, umgehe ich diese Stelle. Die Schneefelder in der Westflanke versprechen einen schnellen und einfachen Abstieg. Statt über wackliges Geröll zu balancieren kann ich nun die Höhenmeter mühelos runterrutschen. Doch beim Betreten der Schneedecke werde ich enttäuscht. Die Oberfläche ist pickelhart gefroren. Mühsam haue ich Tritt für Tritt nach unten. Bremsen nach einem Ausrutscher wäre hier wohl schwierig. So weiche ich notgedrungen wieder aufs Geröll aus.
Die Schwachstelle im Felsriegel ist schon von weitem erkennbar und schon bald befinde ich mich wieder auf dem markierten Pfad im Aufstieg. Oben auf dem Grat erwartet mich schon der violett verfärbte Horizont. Nach kurzer drahtseilgesicherter Kletterei entlang des Grates stehe ich auf dem Graustock (2661.8m). Hier oben warte ich gespannt auf das allmorgendliche Spektakel und werde nicht enttäuscht. Ich darf einen zwar leicht von Wolken verdeckten, aber dennoch wunderschönen Sonnenaufgang geniessen.
Vorsichtig mache ich mich an den direkten Abstieg durch die Nordflanke. Wegen dem vielen losen Geröll eine rutschige Gelegenheit, die viel Vorsicht verlangt. Zudem müssen zwei kleinere Felsstufen überwunden werden. Auch hier kann ich nicht aufs vermeintlich einfachere Schneefeld wechseln, denn dieses erinnert eher an Blankeis denn an Schnee. Das abschliessende Schneefeld ist zwar etwas weicher, aber auch hier muss ich aufs Abrutschen verzichten.
Nach dieser Anspannung folgt ein etwas gemütlicherer Abschnitt. Über Felsplatten und Wiesen marschiert es sich entspannt dem nächsten Gipfel entgegen. Die folgenden Kraxelpassagen auf dem Grat zum Schwarzhorn (2639m) kann ich in vollen Zügen geniessen.
Das Henglihorn lasse ich diesmal links liegen. Ich will mich heute nur auf die Gipfel auf dem Grat konzentrieren. Wer da aus der Reihe tanzt, kriegt keinen Besuch. Dafür nehme ich den Wild Geissberg (2655m) - nicht zu verwechseln mit dem Huetstock, welcher ebenfalls diesen Beinamen trägt - mit ins Programm auf. Diesen Gipfel besteige ich in leichter Kletterei (II) etwas rechts der Gratkante.
Vom höchsten Punkt weiter dem Grat entlang zur Einsattelung der Tannenchäle. Das folgende Schneefeld durfte schon etwas Sonne geniessen und somit lassen sich die Tritte etwas leichter al bisher schlagen. Dadurch kann ich fast ohne Höhenverlust den Rotsandnollen (2700m) besteigen.
Da ein direkter Abstieg in die Fullücke nicht möglich ist (nur Abseilen), steige ich zunächst nach Nordwesten ab. Auf dem zweiten Schneefeld zweige ich nach rechts ab. Hier wurde die Schneedecke noch nicht von der Sonne aufgeweicht, weshalb sich diese Traversierung auch mit Stöcken als äusserst heikel erweist. Ein Ausrutscher wäre fatal. Eine Wildspur vom Vortag erleichtert die Sache etwas. Ab und an treffe ich auf weichere Stellen, bei denen ich einigermassen entspannt eine Pause zum Durchatmen einlegen kann.
Dieser harte Schnee ist nicht wirklich eine Alternative zum rutschigen Geröll im folgenden Aufstieg. Deshalb wechsle ich direkt auf den markanten weissen Kalkriegel. Dieser ist angenehm griffig und vermittelt den einfachsten Aufstieg zum Hüenderbergli (2630m). Die letzten Meter werden ausgesetzt über die Ostflanke bezwungen. Der direkte Abstieg von diesem Felszacken entlang der Gratkante ist ebenso luftig. Die geschichteten, dünnen Felsschuppen bieten zwar unzählige mögliche Griffe und Tritte, diese müssen aber ausreichend auf ihre Festigkeit geprüft werden.
Dafür ist der folgende Aufstieg zum Hanghorn (2679m) Klettergenuss pur (III), wenngleich es wohl nicht jedermanns Geschmack sein dürfte, direkt neben einem mehrere hundert Meter tiefen Abgrund zu kraxeln. Der Fels hat aber eine fantastische Griffigkeit und bietet viele grosse Tritte und Griffe.
Es folgt ein einfacher Abstieg über den breiten Gratrücken nach Nordwesten zum Rot Sand. Nun habe ich ein ambitioniertes Ziel: den direkten Aufstieg über den Südostgrat auf den Huetstock. Gemäss Führer ein III+, wobei es bei einigen Stellen einfachere Alternativen geben soll. Dies scheint mir also im Bereich des Möglichen zu sein. Der erste Steilaufschwung hoch zu Pt 2470 erfordert zwar schon einige kräftige Kletterzüge, ist aber schnell überwunden. Übers Geröll wandere ich auf die Felsflanke zu. Doch meine Hoffnung, dass sich diese beim Annähern noch nach hinten legen würde, erfüllt sich leider nicht. Als erstes muss eine fast senkrechte, rund 20m hohe Wand durchklettert werden. Die ersten Kletterzüge gehen noch einfach von der Hand. Doch nach etwa einem Drittel muss ich mir eingestehen, dass ich hier Überfordert bin. Ich könnte mich vielleicht noch bis zur Rinne durchmogeln, doch wenn ich dann irgendwo anstehe, könnte ich nicht mehr runterklettern. Also Abbruch des Unterfangens. In diesem Moment bin ich froh, dass ich zwei Bandschlingen dabei habe und mit diesen zusätzliche Griffe für den Abstieg legen kann.
Zurück beim Einstieg quere ich auf dem breiten Geröllband nach Westen und bekomme ein zusätzliches Argument für meinen Entscheid zum Abbruch der Kletterei geliefert: Das Steinwild, welches sich in der Felsflanke über mir tummelt, lässt ordentlich Geröll runterpurzeln. Durchaus möglich, dass sie wenig später auch die Kletterroute mit Steinen eingedeckt hätten. Rasch begebe ich mich aus der Gefahrenzone weiter abwärts Richtung Westen. Auf etwa 2260m wechsle ich in die Steilgrasflanke und Suche nach dem Pfad durch Ober Fed. Doch ich bin noch zu hoch und muss mich nochmals etwa 50 Höhenmeter im steilen Gras hinuntermühen.
Wenn ich den Versuch an der Südost-Kante zum Huetstock von Anfang an hätte sein lassen und stattdessen direkt vom Hanghorn zum Einstieg des Pfades nach Ober Fed abgestiegen wäre, hätte ich etliche Höhenmeter durch eine Rutschpartie auf einem langen Schneefeld knieschonend hinter mich bringen können. Nun nerve ich mich ab meinem Entscheid über das Experiment am Huetstock Südostgrat. Mit dieser Wut im Bauch bringe ich die Höhenmeter aufs Ober Fed rasch hinter mich. Auf dem Grat angelangt folge ich diesem direkt weiter. Oben beim markanten Felsentor führt die Route zunächst nach rechts und anschliessend ziemlich direkt von Westen auf den Huetstock (2676m).
Der Abstieg von diesem Gipfel erfolgt auf dem Normalweg. Der Wechsel von der grauen Felswüste in die grünen Wiesen nach dem schmalen Felsspalt fasziniert mich auch diesmal. Nach einem kurzen Besuch des Zahm Geissberg (2514m) folgen 300 Meter Abstieg und die Querung zum Juchli (2171m). In der Zwischenzeit ziehen immer mehr Wolken auf. Im steilen Aufstieg zum Nünalphorn (2385m) bin ich allerdings froh um diese Schattenspender.
Nach diesem kurzen Abschnitt auf markierten Bergwegen beginnt nun wieder wildes Gelände. Vorsichtig steige ich vom Gipfel gegen Nordosten auf den Sunnigberggrat ab (T6). Kletternd (bis III) und kraxelnd geht es nun auf und ab. Neben dem Sunnigberg (2310m) werden noch etliche andere Erhebungen und Gratzacken überschritten. Im Abstieg von der letzten Erhebung zum Bocki-Rotsand (2204m) habe ich vor zwei Tage ein Wasserdepot eingerichtet. Perfekt platziert, denn in der Zwischenzeit sind die mitgeschleppten fünf Liter Flüssigkeit ausgeschöpft. Ich tanke nun wieder gleich viel nach.
Mit fünf Kilo mehr im Gepäck marschiere ich hoch zum Widderfeld Stock (2351m). Auf dem Gipfel befinde ich mich in einer Wolke, die Aussicht ist praktisch null. Es folgt der nächste grössere Abstieg, einige Meter davon rasant auf Restschneefeldern. Der Chrachen ist wegen den nassen Felsen ziemlich heikel zu begehen.
Von der Storegg (1742m) möchte ich das gleichnamige Horn besteigen. Es folgt allerdings ein Irrlauf, denn ich am liebsten vergessen möchte. Gemäss Karte sollte der Weg unter den Ruinen durchführen. Da ich einen Pfad über den Ruinen entdecke, nehme ich an, dass dieser hoch zum Gipfel führt. Auf dem Pfad gewinne ich rasch an Höhe. Als der Pfad scharf nach rechts dreht, gehe ich davon aus, dass ich mich nun auf dem Grat nördlich des Gipfels befinde. Ich deponiere also den Rucksack und folge weiter dem Pfad, nach Süden wie ich annehme. Da er nicht mehr weiter steigt, beginne ich an der Annahme zu zweifeln, dass er auf den Gipfel führt. So steche ich weglos nach rechts in die Höhe auf eine Erhebung. Wegen des Nebels kann ich allerdings nicht erkennen, ob ich nun wirklich auf dem Storegghorn (1872m) stehe. Nichts desto trotz begebe ich mich wieder auf dem gleichen Weg retour zum Rucksack. Immer noch im Glauben, dass ich mich nun auf dem Grat befinde, steige ich auf der Suche nach dem unten vermuteten Wanderweg dem Sporn entlang nach Norden (vermeintlich) ab. Doch als ich nach einigen krautigen Höhenmeter immer noch nicht auf den Wanderweg treffe, kommt mir die Sache komisch vor. Irgendetwas stimmt hier nicht. Doch weder Karte noch Flüche helfen weiter. Ich habe keinen blassen Schimmer mehr, wo ich mich genau befinde. Wegen dem Nebel kann ich mich auch nirgends orientieren. Da gibt es nur einen sicheren Ausweg: So wie ich hergekommen bin, wieder zurück zum Storeggpass!
Dort angekommen folge ich dem Weg unter den Ruinen hindurch, wie es gemäss Karte auch sein sollte. Doch dieser verläuft sich schon nach wenigen Metern in einem Geröllfeld. Das darf doch nicht wahr sein! Was ist hier los? Es gibt nur eine mögliche Erklärung: Der zu Beginn gewählte Pfad entspricht dem auf der Karte eingezeichnete Weg! Also diesen wieder hoch. Nun erkenne ich auch, dass die scharfe Kurve (Rucksackdepot) nicht wie ursprünglich angenommen auf dem Grat liegt, sondern nur um den Westsporn führt! Spätestens beim Lachengrätli bin ich mir definitiv sicher, dass ich mich nun auf dem richtigen Weg befinde.
Den Ärger über diesen Verhauer versuche ich gleich als Energie für den folgenden Aufstieg zu nutzen. Und dies gelingt mir auch, jedenfalls bringe ich diese 300 Höhenmeter ohne grosse Mühe hinter mich. Mehr Probleme bereitet mir da die Sicht, der Nebel macht sich breit. Nicht nur hätte ich gerne die Aussicht genossen, auch das Suchen nach dem Gipfel gestaltet sich unter diesen Verhältnissen schwierig. Ich stapfe über etliche mit Brennnesseln bewachsene Erhebung, bis ich endlich auf dem höchsten Punkt des Schluchigrat (2088m) stehe.
Die Sicherungen im Wagenleis haben während dem Winter sehr gelitten. Etliche Verankerungen sind herausgerissen, die Seile hangen nur noch lose runter. Auch auf dem Schluchberg (2106m) stehe ich immer noch mitten im Nebel. Hier hat mich beim letzten Versuch ein Gewitter überrascht und ich musste die Aktion notgedrungen abbrechen. Diese Gefahr besteht aktuell nicht, aber bei dieser beschränkter Sicht macht die ganze Unternehmung ebenso wenig Spass.
Im Nebel bin ich ob der Wegführung nach der Laucherenteufi irritiert, da diese zunächst auf den Grat Richtung Laucherenstock leitet. Oder habe ich nun schon wieder die Orientierung verloren? Zum Glück entdecke ich dann bald den Abzweiger auf den Pfad unter dem Schingrat durch hoch zum Gräfimattstand (2050m). Ab hier beginnt es auch endlich langsam wieder aufzureissen. So erkenne ich den Gräfimattnollen (2034.6m) schon von weitem und muss mich nicht mühsam auf diesen Hügel vortasten.
Die Aussicht ist nun wieder ganz passabel, so dass ich den Bergweg über den Arvigrat (2014m) wieder gut gelaunt unter die Füsse nehme. Auch den folgenden Abstieg nehme ich wegen seinem wild-romantischen Charakter zunächst als angenehm wahr. Doch je mehr sich dieser in die Länge zieht, desto ungeduldiger werde ich. Das nicht mehr enden wollende auf und ab, einmal rechst, dann wieder links des Grates, zehrt immer mehr an den Nerven. Ich bin froh, als das Ächerli (1398m) erreiche.
Diese flache Passage nutze ich, um nochmals Energie für den Schlussaufstieg zu sammeln. Ich verpflege mich kurz und wandere gemächlich auf dem Wanderweg Richtung Chrinnen. Nach dem letzten Wäldlein setze ich zum direkten Aufstieg an. Beim Unterqueren des Viehdrahts stelle ich mich wohl etwas ungeschickt an und erwische einen Stromschlag. Derart geladen beginne ich die letzten Höhenmeter zu vernichten. Schritt um Schritt schleppe ich mich durch die steile, mit unzähligen Blumen übersäte Grasflanke hoch. Die Oberschenkel spielen zwar noch gut mit, aber die Füsse brennen schon ordentlich, wenn sich die Schuhe ins Steilgras beissen. Endlich wird das Gelände flacher und bald darauf setze ich mich auf den Grenzstein auf dem Chli Horn (1786m) nieder.
Auch der folgende Abstieg ist nicht ohne. Der Pfad im Steilgras ist selten zu erkennen, so müssen sich auch hier wieder die Schuhe in der Erde festbeissen. Ich bin froh, als ich zurück auf dem Bergweg hoch zur Einsattelung Chrinnen (1719m) bin. Auf diesem läuft es sich um einiges angenehmer. Ich kann die letzten Meter hoch zum Stanserhorn (1897.8m) sogar noch richtig geniessen.
Kurz nach acht stehe ich auf dem letzten Gipfel des heutigen Tages. Über eine Stunde früher als geplant, denn eigentlich wollte ich hier noch den Sonnenuntergang geniessen. Doch bei der Bewölkung würde ich davon wohl nicht sehr viel mitbekommen, so dass es sich kaum lohnt, hier so lange zu warten. Deshalb mache ich mich schon bald an den Abstieg. Dieser führt mich auf dem markierten Bergweg über die Rinderalp und nach der flachen Querung in schier nicht mehr enden wollenden Kurven ziemlich direkt nach unten. Kurz bevor ich die Stirnlampe aufsetzen müsste, komme ich aus dem Kniriwald. Auch im Abstieg machen sich vor allem die brennenden Füsse bemerkbar. Insbesondere natürlich auf dem letzten Kilometer auf der Asphaltstrasse. Doch wenige Minuten nach halb elf habe ich es geschafft: Ich komme beim Bahnhof in Stans (451m) an.
Fazit: Meine bisher intensivste Tour, sowohl bezüglich Dauer wie auch Höhenmeter. Doch dank den Tipps eines Ausdauer-Experten erlebte ich nie einen Einbruch und musste mich nie wirklich quälen. So durfte ich während diesen 22 Stunden wieder unzählige eindrückliche Momente erleben. Eine volle Dosis Bergmomente.
Vom Charakter her ist die Tour ziemlich genau zweigeteilt: Der erste Teil bis zum Bocki-Rotsand ist äusserst wild und höchst anspruchsvoll. Fels und Kletterei dominieren. Im zweiten Teil kommt mehr das genussvolle (alpin) Wandern zum Zug, hier herrschen Blumenwiesen vor.
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Tobi

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