Fünfgratewanderung mit Hunden.


Publiziert von Lulubusi , 7. August 2011 um 19:45.

Region: Welt » Schweiz » Obwalden
Tour Datum: 6 August 2011
Wandern Schwierigkeit: T3+ - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: Stanserhornkette   CH-NW   CH-OW   Östliche Melchtaler Alpen 
Zeitbedarf: 7:00
Aufstieg: 700 m
Abstieg: 1100 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:via Sarnen, Kerns auf das Ächerli oder ins Melchtal
Unterkunftmöglichkeiten:In Kerns und im Melchtal genügend vorhanden.
Kartennummer:LK 1:25000 / BL1170 Alpnach / BL1190 Melchtal

Vom Ächerli ins Melchtal oder Fünfgratewanderung-Arvigrat, Gräfimattgrat, Schingrat Schluchigrat, Lachengrätli (mit Hunden)

Wettervorhersage für dieses Wochenende Regen bis ganz viel Regen. Geplante Hochtour wurde abgesagt und deshalb musste etwas anderes unternommen werden, was Wetterunabhäniger war.

 

Da wir uns relativ spät aus dem Haus bewegten verzichteten wir auf die ÖV und verwendeten für unsere Tour zwei Autos. Das erste plazierten wir im Melchtal, mit dem zweiten fuhren wir auf das Ächerli. Pass zwischen Obwalden und Nidwalden. Das Melchtal ist grundsätzlich gut in das ÖV-Netz eingebungen. Das Ächerli ist nur mit einem privaten Fahrzeug oder zu Fuss erreichbar.

 

Als Startplatz nehmen wir den P.1427 etwas südwestlich vom Ächerli. Von hier folgend wir dem Wanderweg der nach Süden via P.1533 und P.1567 auf den Arvigrat hochführt.

Erst duchqueren wir eine Alpweide was regelrecht zu einem Hürdenlauf ausartet. So ungefähr alle fünf Meter verspert irgend ein Zaun den Weg. Gefühlsmässig hat hier jedes Rindvieh sein eignes abgestecktes Futterplätzchen.

 

Arvigrat:

Nach etlichen Zäunen erreichen wir schliesslich kurz vor P.1567 bewaldetes Gelände. Immer schön dem Grat entlang, wobei man diesen im Wald nicht immer erkennen kann, geht’s hoch zu P.1814. Kurz vorher lichtet sich der Wald almählich und gibt Blick auf die Nidwaldneseite frei. Mit jedem weiteren Aufstiegsmeter werden nun die Bäume weniger bis man sich schliesslich über der hiesigen Waldgrenze befindet. Lediglich über die Alpweide sind nur spärliche Wegspuren vorhanden. Im anschliessenden Wald ist eine gute Spur zu erkenne und der Bergwanderweg führt hoch auf den Arvigrat P.2014.

 

Gräfimattnolle:

Vom Arvigrat geht es nun abwärts in den Sattle bei P.1897 um auf der anderen Seite wieder zum anzusteigen. Auf dem weiss rot weiss markierten Pfad geht es bis kurz unter den Gipfel. Hier biegt der Weg nach rechts ab und führt um den Gräfimatt Nollen herum. Wir bleiben aber auf dem Grat und steigen die letzten ca. 50m weglos ein steilem Gras und Schuttgelände hoch auf dem Gipfel P.2034.

 

Gräfimattstand:

Vom Gräfimattnollen geht es beinahe eben und ohne grosse Anstrengung, in wenigen Minuten auf den Grasbuckel des Gräfimattstand P.2050. Naja den höchsten Punkt zu finden ist irgendwie nicht ganz einfach. Das Hauptproblem war allerdings, im wahrsten Sinn des Wortes, die Scheisse. Auf eine gemütliche Gipfelrast verzichteten wir, da jeder Quadratzentimeter des geräumigen Gipfels von den Schafen verschiessen war. In solchen Momenten habe ich diese Viecher lieber mit einem guten Stück Kräuterbutter auf dem Teller.

Egal. Ein durch die Nässe recht glitschiges Bergweglein führt nun abwärts auf den Sattel bei P.2017. Anschliessend wird der Schingrat, auf einem schiefrigen und rutschigen Pfad, östlich umgangen und erreicht so P.2003.

 

Bei trockenen Verhältnissen könnte man den Grat, sicherlich auch direkt überschreiten. (Achtung: sehr brüchig. T5-T6)

 

Schluchberg:

Ab P.2003 leitet nun ein Pfad direkt über den Grat hoch auf den Schluchberg P.2106. Der Pfade wird allerdings durch kleine Felsen unterbrochen.Über ein schmales Band kann man unschwierig in die Mitte queren und durch einen Unterbruch der Felsen hochsteigen. Der höchste Gipfel unserer Wanderung und ebenfalls die höchste Erhebung zwischen Storeggpass und Stanserhorn. Daher auch ein toller Aussichtspunkt.

 

Wagenleis:

Vom Schluchberg steigen wir nun ziemlich steil bis vor eine Scharte hinab. Auf Grund der Nässe ein sehr rutschiger Wegabschnitt.

Jetzt wird es interessant und für Wanderer etwas knifflig. Die Scharte ist eine etwa 10m tiefer Felseinschnitt. Entgegen anderer Bericht, besteht die Brücke nicht mehr und man muss in die Scharte hinunter und aus der Scharte hochklettern. (Kletterschwierigkeit II). Vorsicht bei Nässe sehr rutschig. Ketten und Drahtseile erleichtern den Auf- bzw. Abstieg.

 

Abwärts steigt man erstmal über eine ca.1m hohe Felsstufe in eine sehr rutschige Spalte. Durch diese gute 4m abwärts und nochmals über eine klein Felsstuf abwärts und gleichzeitig ostwärts auf den Schartenboden klettern. Anschliessend durch einen breiten Riss wieder aufwärts. Beim Ausstieg bifindet sich das (Brügglibuch) Schartenbuch. Nach der Scharte geht es über die steile Grasflanke in kurzer Zeit auf den Wagenleis P.2055.

 

Schluchigrat (Steinigberg):

Vom Wagenleis steigen wir auf den Bergweg hinab und wander weiter in Richtung Schluchigrat. Um auf den höchsten Punkt des Schluchigrat P.2088 zu gelangen muss allerdings der Bergweg für die letzten paar Meter verlassen werden.

 

Der weiter eWegverlauf führt uns über den Chrüzibödmer, ein Plateau mit mehrer kleinen Hügelchen. An dessen südlichen Ende hat man eine erstaunlich eindrucksvolle Aussicht hinab auf das Lachengrätli und rüber an die Nordflanke des Widderfeldstocks.

Enbefalls an dessen südlichen Ende geht ein steiles Weglein durch den Wald abwärts zum Lachengrätli. Kurz vor dem Lachengrätlich tritt man aus dem Wald in eine Alpweide. Hier befindet sich eine Bank, die gerade so für drei Personen Platz bietet und zum verweilen einlät. Hat man hier doch einen tollen Ausblick ins Melchtal.

 

Weiter folgt man dem Weglein welches am Storegghorn / Lachenhörnli in dessen Westflanke vorbei zur Storegg P.1742 führt.

 

Auf das Storegghorn P.1872 steigt man durch die bewaldete und sehr steile Westflanke weglos hoch. Der Abstieg erfolgt über die Aufstiegsroute.

 

Zum Schluss wandern wir über eine gut angelegten Bergwanderweg von der Storegg abwärts zur südwestlich gelegenen Laihütte P.1667 und kurz auf einer Fahrstrasse zur Denalp (Gummlihütte). Von hier verläuft der Weg (sehr gut beschildert und markiert) weiter nach südwesten via Brandegg P.1709 zur Laui P.1577. Nun weiter durch den Ronenwald, oberhalbe der Gülle entlang bis zur Unter Stafel. Ab hier nochmals etwas südwärts, bis man auf den Weg trifft der vom Widderfeld Stock, Bocki-Rotisand, herunter führt. Jetzt dreht der Pfad nach nordwesten und bringt uns zur Rütialp P.1338.

 

Mit dem schönen Bergwanderweg ist jetzt schluss. Der asphaltierten Alpstrasse folgende wandern wir nun bis zu P.1224. Dem Wanderweg folgende, der hier nach nordwesten durch den Wald abwärts führt, kürzen wir etwas ab und wandern schliesslich weiter der Strasse eintlang durch den Sitwald bis zu P.1006 zu unserm Auto.

 

Bei P.1224 besteht auch die Möglichkeit via Alp Turren ins Melchtal zu wander. Bei dieser Variante begiebt man sich etwas länger auf gut ausgebauten Bergwanderwegen.

 

 

Fazit:

·         Lange super schöne Gratwanderung auf der Kantonsgrenze von OW und NW.

·         Schlüsselstelle zwischen Schluchberg und Wagenleis. Sonst keine besonderen Schwierigkeiten.

·         Relativ lange Wanderung

·         Eine richtige Gipfelsammeltour

·         Bei Hochsommerlichen Temperaturen sehr schweisstreibend.

·         Kann beliebig verlängert oder verkürzt werden.

·         Hunde benötigen lediglich in der Schlüsselstell Hilfe.

 

 

Genaue Route:

 

Ächerli P.1398, P.1427, P.1533, P.1567, P.1814 Arvigrat P.2014, P.1897, Gräfimattnollen P.2034, Gräfimattstand P.2050, P.2017, P.2003,Schluchberg P.2106, Wagenleis P.2055, Schluchigrat P.2088, Storegg P.1742, Storegghorn P.1872, Laihütte P.1667, Brandegg P.1709, Laui P.1577, Ronenwald, Unter Stafel, Rütialp P.1338, P.1224, P.1006


Tourengänger: Lulubusi


Minimap
0Km
Klicke um zu zeichnen. Klicke auf den letzten Punkt um das Zeichnen zu beenden

Galerie


In einem neuen Fenster öffnen · Im gleichen Fenster öffnen


Kommentar hinzufügen»