Brentenjoch (2000 m) - Bekanntes und Unbekanntes in den Tannheimern
Die Tannheimer Berge als nordöstlicher Eckpfeiler der Allgäuer Alpen sind alles andere als ein ruhiges Bergrevier - viel zu gut erschlossen ist die kleine Berggruppe. Aber es gibt sie doch, die Geheimtipps. Und wenn man zur richtigen Zeit unterwegs ist, kann man auch auf den Zustiegswegen und den Modebergen alleine unterwegs sein - "alles zu seiner Zeit" heißt es so schön... dies gilt besonders hier! Die vorgestellte Runde führt als Bike&Hike-Tour von Vils zum beliebten Duo Brentenjoch und Roßberg und danach über die einsame Seben- zur ruhigen Sefenspitze. Startet man am Nachmittag, um im Sonnenuntergang wieder am Parkplatz anzukommen, steht ein großartiges Landschaftserlebnis ohne Trubel bevor.
Am Parkplatz der Vilser Alm wird der Drahtesel gesattelt. Achtung, nicht einen der beiden Schotterwege ins Kieswerk nehmen, sondern den als Bike-Route zur Alm ausgeschilderten Weg am Ende des Parkplatzes! Er führt zunächst im Wald aufwärts und leitet nach einem Rechtsknick über dem Kühbach ins Hochtal hinein. Der Bach wird überquert und bald erreicht man die Weidefläche der Vilser Alm. Noch eine Kehre und die Alm ist erreicht.
An der Alm vorbei, dem Fahrweg weiter nach Süden folgen. An einer Verzweigung rechts weiter, immer der Beschilderung zum Brentenjoch nach. Auf zunehmend grobem Schotterweg geht's im Wald nach oben, bis kurz nach einer Furt eine Lichtung erreicht ist, an der das Sträßchen endet und nach rechts der Steig zum Vilser Jöchl abzweigt. Dort Radldepot.
Der gute Steig leitet meist durch offenes Gelände aufwärts, schöne Ausblicke sind garantiert. Bequem wird bald das Vilser Jöchl erreicht.
Hier beginnt der Gipfelanstieg: Nach rechts geht's weiter, am Südkamm hinauf zum bereits gut sichtbaren Gipfelkreuz (mit Buch) des Brentenjochs, das sich als richtig guter Aussichtsberg erweist. Vor allem die Charakterberge der Tannheimer Gruppe protzen ziemlich. Aber auch der Tiefblick auf die "Füssener Seenplatte" weiß zu überzeugen.
Der Abstecher zum Roßberg lohnt sich. Vom Brentenjoch ist bereits deutlich das Gipfelkreuz zu erkennen. Man folgt dem Verbindungskamm auf guten Spuren - überraschend wenig ausgesetzt -, bis eine Zwischenerhebung erreicht ist, deren Abbruch rechts durch steile Grasschrofen umgangen wird (Schlüsselstelle des Übergangs). Weiter auf guter Spur zum Gipfelkreuz (mit Buch) des Roßbergs. Hier ist der Talblick noch ein bisschen besser als vom Brentenjoch.
Auf dem Anstiegsweg geht's mit sattem Gegenanstieg über's Brentenjoch zurück zum Vilser Jöchl. Jetzt trennt sich die Spreu vom Weizen: Den einen reicht's, die anderen packen noch ein zweites Gipfelduo an. Also auf geht's! Auf freigeschnittener Latschengasse wird ein Latschenriegel fast eben gequert, dann verlaufen sich die Spuren. Am besten nutzt man eine Mulde, um durch die Grasflanke schräg hinauf zum Kamm zu steigen. Sodann durch Schrofen zum höchsten Punkt der Sebenspitze, der von einem Steinmann geziert wird.
Der Weiterweg zur Sefenspitze gestaltet sich deutlich alpiner. Eine brüchige Steilstufe muss abgekraxelt werden, günstigerweise hält man sich dabei vom Gipfel möglichst weit links. Weiter durch eine schrofige Rinne und um einen Felskopf herum, um den grasigen Verbindungskamm zu erreichen. Auf ihm zunächst problemlos weiter, bis ein Latschenriegel den Weg versperrt. Die ostseitige Umgehung (links) gestaltet sich unangenehm, denn der nicht gestufte Steilhang mit lehmigem Untergrund toleriert keinen Fehler. Auf schmalem Band quert man über einem Abbruch unter den Latschen hindurch und trachtet danach, möglichst bald den Grat wieder zu gewinnen. Auf ihm zum Gipfelaufbau der Sefenspitze, wo Latschen erneut den direkten Weg versperren. Etwas nach rechts absteigend werden diese umgangen, dann geht's über Schrofen hinauf zum höchsten Punkt der Sefenspitze (Steinmann) - der letzte Gipfel des Tages ist erreicht.
Vom Gipfel leiten deutliche Spuren nach Südwesten hinunter, wo bald der markierte, breite Wanderweg erreicht wird, dem man nach rechts zur Sebenalpe folgt. Hier auf markiertem Steig wieder hinauf zum Vilser Jöchl und auf der anderen Seite auf dem Anstiegsweg hinab zum Radldepot und in flotter Fahrt zurück nach Vils. Eine klasse Tour in den Tannheimer Bergen ist Geschichte!
Schwierigkeiten:
Biketour zur Vilser Alm: L.
Weiter zum Brentenjoch: T2, L.
Abstecher zum Roßberg: T4- (nur eine kurze Stelle).
Sebenspitze vom Vilser Jöchl: T3.
Übergang zur Sefenspitze: T4+, I (brüchiger Abstieg vom Gipfel, kaum I; unangenehme Querung eines steilen Grashangs).
Abstieg von der Sefenspitze zum Wanderweg: T2 (kurz etwas exponiert).
Fazit:
Eine tolle 4*-Tour in den Tannheimer Bergen, die sicherlich einen bleibenden Eindruck hinterlässt. Besonders schön als Spätnachmittagstour bei sicherem Wetter, wenn die vielen Touristen schon weg sind. Der Übergang von der Seben- zur Sefenspitze gestaltet sich deutlich alpiner als der Rest. Vor allem die ostseitige Querung des steilen Grashangs mit lehmigem Untergrund sollte nur mit gutem Schuhwerk angegangen werden (mit meinen Laufschuhen war's fast nicht mehr zu verantworten).
Kategorien: Allgäuer Alpen, bike and hike, 4*-Tour, 2000er, T4.
Am Parkplatz der Vilser Alm wird der Drahtesel gesattelt. Achtung, nicht einen der beiden Schotterwege ins Kieswerk nehmen, sondern den als Bike-Route zur Alm ausgeschilderten Weg am Ende des Parkplatzes! Er führt zunächst im Wald aufwärts und leitet nach einem Rechtsknick über dem Kühbach ins Hochtal hinein. Der Bach wird überquert und bald erreicht man die Weidefläche der Vilser Alm. Noch eine Kehre und die Alm ist erreicht.
An der Alm vorbei, dem Fahrweg weiter nach Süden folgen. An einer Verzweigung rechts weiter, immer der Beschilderung zum Brentenjoch nach. Auf zunehmend grobem Schotterweg geht's im Wald nach oben, bis kurz nach einer Furt eine Lichtung erreicht ist, an der das Sträßchen endet und nach rechts der Steig zum Vilser Jöchl abzweigt. Dort Radldepot.
Der gute Steig leitet meist durch offenes Gelände aufwärts, schöne Ausblicke sind garantiert. Bequem wird bald das Vilser Jöchl erreicht.
Hier beginnt der Gipfelanstieg: Nach rechts geht's weiter, am Südkamm hinauf zum bereits gut sichtbaren Gipfelkreuz (mit Buch) des Brentenjochs, das sich als richtig guter Aussichtsberg erweist. Vor allem die Charakterberge der Tannheimer Gruppe protzen ziemlich. Aber auch der Tiefblick auf die "Füssener Seenplatte" weiß zu überzeugen.
Der Abstecher zum Roßberg lohnt sich. Vom Brentenjoch ist bereits deutlich das Gipfelkreuz zu erkennen. Man folgt dem Verbindungskamm auf guten Spuren - überraschend wenig ausgesetzt -, bis eine Zwischenerhebung erreicht ist, deren Abbruch rechts durch steile Grasschrofen umgangen wird (Schlüsselstelle des Übergangs). Weiter auf guter Spur zum Gipfelkreuz (mit Buch) des Roßbergs. Hier ist der Talblick noch ein bisschen besser als vom Brentenjoch.
Auf dem Anstiegsweg geht's mit sattem Gegenanstieg über's Brentenjoch zurück zum Vilser Jöchl. Jetzt trennt sich die Spreu vom Weizen: Den einen reicht's, die anderen packen noch ein zweites Gipfelduo an. Also auf geht's! Auf freigeschnittener Latschengasse wird ein Latschenriegel fast eben gequert, dann verlaufen sich die Spuren. Am besten nutzt man eine Mulde, um durch die Grasflanke schräg hinauf zum Kamm zu steigen. Sodann durch Schrofen zum höchsten Punkt der Sebenspitze, der von einem Steinmann geziert wird.
Der Weiterweg zur Sefenspitze gestaltet sich deutlich alpiner. Eine brüchige Steilstufe muss abgekraxelt werden, günstigerweise hält man sich dabei vom Gipfel möglichst weit links. Weiter durch eine schrofige Rinne und um einen Felskopf herum, um den grasigen Verbindungskamm zu erreichen. Auf ihm zunächst problemlos weiter, bis ein Latschenriegel den Weg versperrt. Die ostseitige Umgehung (links) gestaltet sich unangenehm, denn der nicht gestufte Steilhang mit lehmigem Untergrund toleriert keinen Fehler. Auf schmalem Band quert man über einem Abbruch unter den Latschen hindurch und trachtet danach, möglichst bald den Grat wieder zu gewinnen. Auf ihm zum Gipfelaufbau der Sefenspitze, wo Latschen erneut den direkten Weg versperren. Etwas nach rechts absteigend werden diese umgangen, dann geht's über Schrofen hinauf zum höchsten Punkt der Sefenspitze (Steinmann) - der letzte Gipfel des Tages ist erreicht.
Vom Gipfel leiten deutliche Spuren nach Südwesten hinunter, wo bald der markierte, breite Wanderweg erreicht wird, dem man nach rechts zur Sebenalpe folgt. Hier auf markiertem Steig wieder hinauf zum Vilser Jöchl und auf der anderen Seite auf dem Anstiegsweg hinab zum Radldepot und in flotter Fahrt zurück nach Vils. Eine klasse Tour in den Tannheimer Bergen ist Geschichte!
Schwierigkeiten:
Biketour zur Vilser Alm: L.
Weiter zum Brentenjoch: T2, L.
Abstecher zum Roßberg: T4- (nur eine kurze Stelle).
Sebenspitze vom Vilser Jöchl: T3.
Übergang zur Sefenspitze: T4+, I (brüchiger Abstieg vom Gipfel, kaum I; unangenehme Querung eines steilen Grashangs).
Abstieg von der Sefenspitze zum Wanderweg: T2 (kurz etwas exponiert).
Fazit:
Eine tolle 4*-Tour in den Tannheimer Bergen, die sicherlich einen bleibenden Eindruck hinterlässt. Besonders schön als Spätnachmittagstour bei sicherem Wetter, wenn die vielen Touristen schon weg sind. Der Übergang von der Seben- zur Sefenspitze gestaltet sich deutlich alpiner als der Rest. Vor allem die ostseitige Querung des steilen Grashangs mit lehmigem Untergrund sollte nur mit gutem Schuhwerk angegangen werden (mit meinen Laufschuhen war's fast nicht mehr zu verantworten).
Kategorien: Allgäuer Alpen, bike and hike, 4*-Tour, 2000er, T4.
Tourengänger:
83_Stefan

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