Erdpyramiden, See- und Dolomitenblicke


Publiziert von alpstein , 22. Juni 2013 um 15:30.

Region: Welt » Italien » Trentino-Südtirol
Tour Datum:13 Juni 2013
Wandern Schwierigkeit: T1 - Wandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: I 
Zufahrt zum Ausgangspunkt:1. Algund - Kaltern - Standseilbahn Kaltern-Mendel 2. Algund - Meran - Bozen - Linie 1-Ritten-Seilbahn - Oberbozen - Klobenstein (ÖV-Tour)
Kartennummer:Karten der Bergbahnen

Nicht immer müssen Gipfel das Ziel sein

Auf die Berge steigen macht Spaß. Im Urlaub muss das aber nicht jeden Tag sein. So gab es auch Aktivitäten, die man unter die Rubrik „Bummeln, Schauen  und Beine vertreten„  einstufen kann, ohne dass die Berge ganz außen vor waren. Lohnende Ziele sind neben Meran auch Bozen oder Kaltern, wo es immer was zu schauen gibt. Die Ausflüge dorthin kann man auch gut einem Abstecher auf die Höhen oberhalb dieser Orte verbinden.

1. Kaltern, die Mendel und der Lawinenspitz (350 HM/T2)

Nach Kaltern (459 m) sind wir nicht einer Weinprobe wegen. Erstes Ziel war die Talstation der Standseilbahn auf die Mendel (1364 m) im Ortsteil St. Anton (509 m). Sie zählt zu den steilsten Standseilbahnen Europas mit bis zu 64 % Steigung und überwindet bis zur Bergstation 850 Hm.  Ziel war kein bestimmter Gipfel, sondern einfach halt ein Aussichtspunkt, von dem man einen schönen Blick auf Kaltern und den See hat. Schon an der Bergstation bietet sich ein schöner Dolomitenblick.

Der Spaziergang zur Halbweghütte (1650 m) im dichten Wald ist nicht wirklich interessant. Schön ist dann aber die Aussicht vom Lawinenspitz (1676 m), den man von dort auf verschiedenen Pfaden erreicht. Mit dem Blick auf Kaltern und den See hat sich das Ganze auch gelohnt. Anspruchsvoller könnte man auf den Aussichtspunkt direkt über einen Bergweg gelangen (Nr. 538), der von der Talstation durch die steilen Abhänge des Mendelkammes nach oben steigt.  Tef hat eine Aufstiegsalternative aus dem Tal an anderer Stelle beschrieben.

Über die Waldschneise einer Piste am Sessellift Roen sind wir an die Bergstation zurückgekehrt. Was folgte, war ein Rundgang durch das schöne Kaltern mit seinen alten stattlichen Häusern, wo man immer gerne in einem urigen Weinkeller oder am Marktplatz einkehrt.

2. Bozen mit Ötzi- und dem Naturmuseum

In Meran waren wir schon oft,  in Bozen aber noch nie. Wer Bozen nicht gesehen hat, der hat in der Tat etwas verpasst, bietet die Landeshauptstadt mit ihrem großen Altstadtquartier und zahlreichen Museen ein städtebauliches und kulturelles Highlight eines Südtirol-Aufenthalts. Mit dem ÖV ist Bozen ab Algund bzw. Meran mit der Bahn im Halbstundentakt zu erreichen und man steigt nur wenige Gehminuten nahe der Altstadt aus.

Zeitig dran kamen wir ohne Wartezeiten ins Archäologie-Museum rein, dass fast vollständig Ötzi gewidmet ist. Ihn darf man auch aus nächster Nähe betrachten, leider aber nicht fotografieren. Allerhand Interessantes gibt es über ihn und die Zeit, in der er gelebt hat, zu erfahren. Der Wissenschaft ist es gelungen so ziemlich alles über ihn herauszufinden, sogar dass er als „Henkersmahlzeit“ auch Steinbock gegessen hat.

Sein Fund im Jahr 1991 ist uns auch deshalb noch in guter Erinnerung, da wir seinerzeit kurz zuvor Urlaub im hinteren Ötztal machten. Die Fundstelle erreicht man auch von der Similaunhütte, die ich 2006 schon mal vom Schnalstal aus besucht habe.  Flanieren in den Portici-Lauben und anderen Teilen der Altstadt, sowie eine Visite im nicht weniger interessanten Naturmuseum rundeten den ersten Besuch ab.

3. Oberbozen im Rittengebiet  mit den Erdpyramiden und Dolomitenblick (200 HM/T1)

Das Rittner Horn (2270 m) ist der Hausberg von Bozen (262 m). Auf halber Höhe ungefähr liegt Oberbozen (1254 m). Die Talstation der Ritten-Seilbahn liegt nur 5 Gehminuten vom Bahnhof entfernt. . Die Gondeln schweben die über 4,5 km lange Strecke im 4 Minutentakt nach oben, so dass Wartezeiten so gut wie ausgeschlossen sind.  Von unserer Pensionswirtin wurden uns die Erdpyramiden bei Klobenstein empfohlen, von wo man zusätzlich einen tollen Blick in die Dolomiten hat.

Das I-Tüpferl wäre sicher die Panoramafahrt mit der nostalgischen Tram geworden, die von Oberbozen nach Klobenstein fährt. Sie war leider wegen einer Baustelle nicht in Betrieb.  Es gibt aber auch noch die Freudpromenade, die noch etwas höher liegend,  bis Klobenstein reicht (ca. 1 ½ Std.). Wir haben uns mit Ersatz-ÖV dorthin auf den Weg macht. Vom Bushaltepunkt aus empfiehlt es sich den WW Nr. 35 a zu nehmen, mit dem man eine längere Passage auf dem Gehweg einer Straße entlang vermeiden kann.

Ist man schließlich am Aussichtspunkt angelangt, bietet sich wirklich ein fantastischer Blick auf die Erdpyramiden, die in dieser Gegend nicht nur an einer Stelle vorkommen. Es mögen wohl dutzende Erdpyramiden sein, die sich an einem Steilhang in den Himmel recken. Zu diesem Anblick bekommt man einen tollen Dolomitenblick, bei dem insbesondere der Langkofel (3181 m) und die ebenfalls über 3000 m hohe Geislergruppe besticht. Hohe schneebedeckte Gipfel schon jenseits der Grenze (Großvenediger oder Großglockner?) sahen wir ebenfalls. Der Ausflug in das Rittengebiet hat sich wahrlich gelohnt.

Fazit: In diesem Urlaub war es uns keine Minute langweilig. Es hätte noch viel zu tun gegeben. Aber nach dem Urlaub ist vor dem Urlaub.

Der Hinweis sei erlaubt, dass auch der Fahrpreis für die Bahnfahrten auf die Mendel und Seilbahn nach Oberbozen in der Algund Plus Card enthalten war.

Tourengänger: alpstein, Esther58


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