Breitgrießkarspitze (2588 m) - über Larchetkar- und Große Riedlkarspitze
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Endlose Mondlandschaften, darüber helle, brüchige Felsruinen aus Kalk. Weit unten die türkisgrüne Isar, die zu den Felsketten einen willkommenen Kontrast bildet. Ausgedehnte Latschenfelder - Hassliebe der Bergsteiger! Wir befinden uns tief im Innersten des Karwendels, in der Hinterautal-Vomper-Kette, die von Scharnitz bis zum Achensee zieht. Nach langem Aufstieg stehen unsere Gipfelziele aufgereiht vor uns, packen wir's an!
Die hier beschriebene Rundtour führt den Leser in den westlichen Teil der Karwendel-Hauptkette. Dabei werden die drei relativ selten bestiegenen Gipfel Larchetkarspitze, Große Riedlkarspitze und Breitgrießkarspitze besucht, die sich über schier endlosen Geröllkaren erheben, nach Norden hin aber mit steiler Wand abbrechen.
Start in Scharnitz, dem Tor zum Karwendel. Mit den Fahrrädern geht's entlang der Isar aufwärts. Nach der Gleirschhöhe leitet der Weg wieder zum Fluss hinunter und erreicht eine große Wildfutterstelle, noch bevor der Weg den Hinterkarbach überquert. Dort ist das Radldepot erreicht.
Gegenüber der Futterstelle geht's - etwas rechts haltend - ohne erkennbaren Pfad im Wald aufwärts, wobei man an seltsam mit "x" und Nummern markierten Bäumen vorbei kommt. Stets etwas rechts haltend, trifft man auf die Abbruchkante zum Kohlergraben, an der sich ein guter Pfad ausprägt. Zunächst hoch über dem Graben dahin, später leiten die Spuren zum Bach hinunter, der überquert wird. Auf der anderen Seite geht's steil durch eine Geröllzunge aufwärts, bis der Steig auf freigeschnittener Trasse durch den Latschengürtel über der Klamm führt. Weiter oben trifft die Spur wieder mit dem Bachbett zusammen und das eigentliche Hinterkar ist erreicht (Steinmann; wichtiger Punkt beim Abstieg!).
Im begrünten, gut begehbaren Kar aufwärts, links sticht P. 2491 im Südgrat der Larchetkarspitze markant ins Auge. An ihm vorbei in die linke Karmulde, bis der Blick zur Larchetkarspitze frei wird. Links des Gipfelaufbaus finden sich zwei markante Scharten, die rechte ist das Ziel. Also steil hinauf!
In der Scharte angekommen, leitet ein Stahlseil nach rechts bergan auf ein Band, auf dem zu einer kurzen Steilstufe gequert wird. Dank des durchgehenden Seils ohne größere Probleme, aber exponiert hinauf (ohne Seil III-) und den Seilen folgend zum Gipfel, den ein kleines Kreuz ziert. Die Pleisenspitze im Westen wirkt von hier aus ziemlich wuchtig. Der Ausblick auf die umliegenden Karwendelberge ist richtig gut, im Süden zeigen sich im Hintergrund die Stubaier Alpen recht schön. Hinunter zur Scharte geht's auf dem Anstiegsweg.
Von der Scharte wieder ein Stück abwärts, bis man gut zum Verbindungskamm Larchetkar-/ Große Riedlkarspitze queren kann, den man günstigerweise etwa an der tiefsten Stelle erreicht. Auf ihm geht's meist durch Schrofen aufwärts zur Großen Riedlkarspitze, die wenigen felsigen Hindernisse umgeht man am einfachsten rechter Hand. Den Gipfel ziert ein Steinmann (mit Gipfelbuch). Der Ausblick ist noch etwas umfassender als auf der Larchetkarspitze.
Vom Gipfel steigt man auf dem Ostkamm ab, für Karwendelverhältnisse unschwierig. Durch die Ostmulde des Hinterkars wäre hier ein Abstieg zurück durch den Kohlergraben möglich.
Der nimmersatte Gipfelsammler aber hängt gleich noch die Breitgrießkarspitze dran... weil man halt schon mal da ist! Dazu folgt man dem Kamm zum Gipfelaufbau der Breitgrießkarspitze wieder bergauf und erreicht den markierten Verbindungsweg von Pleisenhütte und Karwendelhaus, der auf einem Band relativ ausgesetzt die steile Westflanke zum Südgrat hin quert (teilweise versichert). Am Südgrat dann unmarkiert, aber auf gut erkennbaren Spuren ohne größere Schwierigkeiten hinauf zum Gipfel (Steinmann und Gipfelbuch). Die Aussicht ist in etwa mit der von der Großen Riedlkarspitze zu vergleichen, nur die Große Seekarspitze setzt sich schöner in Szene.
Auf dem Südgrat zurück zum markierten Weg. Ihm folgt man nach Osten hinunter und nordöstlich unter dem Gipfelaufbau hindurch. Wo man gut ins Breitgrießkar absteigen kann, verlässt man ihn und steigt weglos über Schrofen hinunter.
Das Kar verengt sich im unteren Teil karwendeltypisch zu einer Schlucht; einer Engstelle weicht man rechts aus. Bald leiten die Spuren auf die linke Bachseite und durch ausgeschnitte Gassen geht's durch Latschen abwärts, bis der Bach erneut gequert wird und der Steig durch Latschengestrüpp in den Wald hinein führt. Nahe an der Abbruchkante zum Breitgrießkarbach abwärts zu einer Rodung. Ab hier - etwas rechts haltend - weglos durch den Wald hinunter zur Fahrstraße, an der Isar entlang zu den Rädern und auf ihnen flott zurück nach Scharnitz.
Schwierigkeiten:
Auffahrt zum Radldepot: L (alternativ zu Fuß T1).
Via Hinterkar zur Larchetkarspitze: T4+, I (da versichert, sonst bedeutend schwieriger; brüchig, Vorsicht vor Steinschlag; ohne Gipfelaufbau T3).
Große Riedlkarspitze über Westgrat: T4-, I (meist Schrofen).
Abstieg von der Großen Riedlkarspitze über Ostgrat: T3+ (für Karwendelverhältnisse easy).
Breitgrießkarspitze via Westflanke: T4 (versichert, etwas ausgesetzt).
Von der Breitgrießkarspitze ins Breitgrießkar und zurück zum Radldepot: T4-, I (Orientierungsvermögen wichtig).
Fazit:
Eine landschaftlich hochinteressante 5*-Rundtour für Karwendel-Liebhaber, die zwar nie wirklich schwierig ist, aber wegen ihrer weltentrückten Lage die nötige Aufmerksamkeit einfordert. Der Abstieg durch's Breitgrießkar verlangt gutes Orientierungsvermögen. Große Vorsicht vor der Querung der steilen Westflanke der Breitgrießkarspitze, wenn Schnee liegt!
Mit auf Tour: Uwe.
Kategorien: Karwendel, bike and hike, 5*-Tour, 2500er, T4.
Die hier beschriebene Rundtour führt den Leser in den westlichen Teil der Karwendel-Hauptkette. Dabei werden die drei relativ selten bestiegenen Gipfel Larchetkarspitze, Große Riedlkarspitze und Breitgrießkarspitze besucht, die sich über schier endlosen Geröllkaren erheben, nach Norden hin aber mit steiler Wand abbrechen.
Start in Scharnitz, dem Tor zum Karwendel. Mit den Fahrrädern geht's entlang der Isar aufwärts. Nach der Gleirschhöhe leitet der Weg wieder zum Fluss hinunter und erreicht eine große Wildfutterstelle, noch bevor der Weg den Hinterkarbach überquert. Dort ist das Radldepot erreicht.
Gegenüber der Futterstelle geht's - etwas rechts haltend - ohne erkennbaren Pfad im Wald aufwärts, wobei man an seltsam mit "x" und Nummern markierten Bäumen vorbei kommt. Stets etwas rechts haltend, trifft man auf die Abbruchkante zum Kohlergraben, an der sich ein guter Pfad ausprägt. Zunächst hoch über dem Graben dahin, später leiten die Spuren zum Bach hinunter, der überquert wird. Auf der anderen Seite geht's steil durch eine Geröllzunge aufwärts, bis der Steig auf freigeschnittener Trasse durch den Latschengürtel über der Klamm führt. Weiter oben trifft die Spur wieder mit dem Bachbett zusammen und das eigentliche Hinterkar ist erreicht (Steinmann; wichtiger Punkt beim Abstieg!).
Im begrünten, gut begehbaren Kar aufwärts, links sticht P. 2491 im Südgrat der Larchetkarspitze markant ins Auge. An ihm vorbei in die linke Karmulde, bis der Blick zur Larchetkarspitze frei wird. Links des Gipfelaufbaus finden sich zwei markante Scharten, die rechte ist das Ziel. Also steil hinauf!
In der Scharte angekommen, leitet ein Stahlseil nach rechts bergan auf ein Band, auf dem zu einer kurzen Steilstufe gequert wird. Dank des durchgehenden Seils ohne größere Probleme, aber exponiert hinauf (ohne Seil III-) und den Seilen folgend zum Gipfel, den ein kleines Kreuz ziert. Die Pleisenspitze im Westen wirkt von hier aus ziemlich wuchtig. Der Ausblick auf die umliegenden Karwendelberge ist richtig gut, im Süden zeigen sich im Hintergrund die Stubaier Alpen recht schön. Hinunter zur Scharte geht's auf dem Anstiegsweg.
Von der Scharte wieder ein Stück abwärts, bis man gut zum Verbindungskamm Larchetkar-/ Große Riedlkarspitze queren kann, den man günstigerweise etwa an der tiefsten Stelle erreicht. Auf ihm geht's meist durch Schrofen aufwärts zur Großen Riedlkarspitze, die wenigen felsigen Hindernisse umgeht man am einfachsten rechter Hand. Den Gipfel ziert ein Steinmann (mit Gipfelbuch). Der Ausblick ist noch etwas umfassender als auf der Larchetkarspitze.
Vom Gipfel steigt man auf dem Ostkamm ab, für Karwendelverhältnisse unschwierig. Durch die Ostmulde des Hinterkars wäre hier ein Abstieg zurück durch den Kohlergraben möglich.
Der nimmersatte Gipfelsammler aber hängt gleich noch die Breitgrießkarspitze dran... weil man halt schon mal da ist! Dazu folgt man dem Kamm zum Gipfelaufbau der Breitgrießkarspitze wieder bergauf und erreicht den markierten Verbindungsweg von Pleisenhütte und Karwendelhaus, der auf einem Band relativ ausgesetzt die steile Westflanke zum Südgrat hin quert (teilweise versichert). Am Südgrat dann unmarkiert, aber auf gut erkennbaren Spuren ohne größere Schwierigkeiten hinauf zum Gipfel (Steinmann und Gipfelbuch). Die Aussicht ist in etwa mit der von der Großen Riedlkarspitze zu vergleichen, nur die Große Seekarspitze setzt sich schöner in Szene.
Auf dem Südgrat zurück zum markierten Weg. Ihm folgt man nach Osten hinunter und nordöstlich unter dem Gipfelaufbau hindurch. Wo man gut ins Breitgrießkar absteigen kann, verlässt man ihn und steigt weglos über Schrofen hinunter.
Das Kar verengt sich im unteren Teil karwendeltypisch zu einer Schlucht; einer Engstelle weicht man rechts aus. Bald leiten die Spuren auf die linke Bachseite und durch ausgeschnitte Gassen geht's durch Latschen abwärts, bis der Bach erneut gequert wird und der Steig durch Latschengestrüpp in den Wald hinein führt. Nahe an der Abbruchkante zum Breitgrießkarbach abwärts zu einer Rodung. Ab hier - etwas rechts haltend - weglos durch den Wald hinunter zur Fahrstraße, an der Isar entlang zu den Rädern und auf ihnen flott zurück nach Scharnitz.
Schwierigkeiten:
Auffahrt zum Radldepot: L (alternativ zu Fuß T1).
Via Hinterkar zur Larchetkarspitze: T4+, I (da versichert, sonst bedeutend schwieriger; brüchig, Vorsicht vor Steinschlag; ohne Gipfelaufbau T3).
Große Riedlkarspitze über Westgrat: T4-, I (meist Schrofen).
Abstieg von der Großen Riedlkarspitze über Ostgrat: T3+ (für Karwendelverhältnisse easy).
Breitgrießkarspitze via Westflanke: T4 (versichert, etwas ausgesetzt).
Von der Breitgrießkarspitze ins Breitgrießkar und zurück zum Radldepot: T4-, I (Orientierungsvermögen wichtig).
Fazit:
Eine landschaftlich hochinteressante 5*-Rundtour für Karwendel-Liebhaber, die zwar nie wirklich schwierig ist, aber wegen ihrer weltentrückten Lage die nötige Aufmerksamkeit einfordert. Der Abstieg durch's Breitgrießkar verlangt gutes Orientierungsvermögen. Große Vorsicht vor der Querung der steilen Westflanke der Breitgrießkarspitze, wenn Schnee liegt!
Mit auf Tour: Uwe.
Kategorien: Karwendel, bike and hike, 5*-Tour, 2500er, T4.
Tourengänger:
83_Stefan

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