Tourenwoche Lechquellengebirge - Lechtaler Alpen 2: Überschreitung Braunarlspitze


Publiziert von Felix , 4. August 2012 um 21:01. Text und Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Lechquellengebirge
Tour Datum:24 Juli 2012
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Aufstieg: 1550 m
Abstieg: 1550 m
Strecke:Schröcken - Felle Alpe - Hochgletscher - Fürggele - Weimarer Steig - Braunarlspitze - Theoder-Prassler-Weg - Butzenschulter - Butzensattel - Butzensee - Geislinger Steig (Jägersteig) - Hochgletscher - Felle Alpe - Schröcken
Zufahrt zum Ausgangspunkt:PW Warth - Hochtannbergpass - Schröcken
Kartennummer:Alpenvereinskarte 3/2 | Lechtaler Alpen - Arlberggebiet; freytag & berndt WK 364 | Bregenzerwald - Rheintal

Weil wir (drei "Emmentaler") für diese Tourenwoche in Warth einquartiert sind, bedeutet es für die (deutschen) Hikr's alpstein und Jackthepot sehr frühzeitiges Aufstehen und längere Anfahrt …

 

Die vorhandenen Routenbeschreibungen von Jackthepot hier und neu hier und Tef da beschreiben unsere Route gut, deshalb beschränke auch ich mich auf ausgewählte Erlebnisse und Besonderheiten.

 

Wir treffen uns alle in Schröcken – die Freude über das Zusammenfinden für diese recht kurzfristig anberaumte gemeinsame Tour ist gross; das Wetter spielt absolut bestens mit: wir starten, zwar im Schatten, doch bei wolkenlos blauem Himmel und hier noch angenehmen Temperaturen.

 

Nach dem Überqueren des Fellbaches wandern wir erst gemütlich zur Felle Alpe hoch, diese passieren wir frühmorgens ohne Besuch, und steigen weiter an – die Sonne wärmt nun  bereits beachtlich. Der weitere Anstieg durch beinahe meterhohes Grünzeug - immerhin mit vielen prächtigen Türkenbunden durchsetzt - ist schweisstreibend.

 

So halten wir auf Hochgletscher erst mal inne – der Blick zum Massiv der Braunarlspitze ist fantastisch!

Ein weiterer, gelegentlich gemächlicher, dann auch steilerer Abschnitt führt uns eine „Etage“ höher – auf dem Fürggele verschnaufen wir ein weiteres Mal an diesem prächtigen Sommertag; und sehen nun einige der spannenderen Abschnitte vor uns, welche der Weimarer Steig für uns bereithält.

 

Ohne nennenswerte Schwierigkeiten erreichen wir über kombiniertes Gras-Fels-Schutt-Gelände den Aufschwung, an welchem einige drahtseilgesicherte Stellen unproblematisch überwunden werden – angenehm zu begehen, beinahe zu kurz.

Nach einem weiteren etwas zurückliegenden Fels-Schutt-Abschnitt (tönt abweisend, ist jedoch, mit der zunehmenden Rund- und Tiefsicht, ausserordentlich genussvoll) erreichen wir die Schlüsselstellen des Aufstieges:

Erst erfordert eine grössere, schräg in einen Abgrund abfallende Felsplatte erhöhte Konzentration (sie ist glücklicherweise mit einem Fixseil ausgestattet), dann beansprucht ein schmales Band, welches auch unter sich Abstürze birgt, meine Nerven – umso mehr, als das montierte schmale Tau am Beginn der Passage nur locker um einen grösseren Stein geschlungen ist … da ist mir doch wohler, dass Ursula mir mittels der Reepschnur zusätzliche Sicherheit bietet!...

Der nachfolgende Aufstieg im erst steilen, dann flachen Schutt und einem Schneefeld zum Gipfelaufbau ist nur noch reiner Genuss – der Schlusspart zur Braunarlspitze Freude; und oben zu stehen und mit Hikr-Freunden und Jumbo diesen aussichtsreichen und tollen Gipfel zu geniessen: eine Wohltat – wir alle schätzen das erhebende Erlebnis ausgiebig!

 

Der Abstieg in der Südflanke birgt mehr Anforderungen als erwartet: eine steile, schuttige Fels- und Geröllflanke mit einigen unterhalb aufwartenden Felswänden erfordert höchste Konzentration; Jackthepot führt uns gekonnt durch diese etwas abschüssige Felslandschaft bis zur Kraxelstelle am Ende, welche alle elegant meistern. Nach dem weiteren, nun schuttigen Serpentinenabstieg Richtung Thomas-Prassler-Steig, zweigen wir vor Erreichen des Verbindungswegs zur Göttinger Hütte linkerhand auf eine schmale Pfadspur ab, welche direkter auf den erwähnten Steig leitet.

 

Es folgt nun der Gegenanstieg über ein kleines Schneefeld und viel Geröll zum Butzensattel, von wo aus wir einen ausnehmend schönen Blick zum darunterliegenden See und der Mohnenfluh gewinnen.

 

Nach dem Abstieg über den Butzensattel erreichen wir den aussergewöhnlich hübschen Butzensee; hier geniessen wir einige Augenblicke dessen Ambiente: glasklares Wasser, Schneereste am Ufer, die schöne Mohnenfluh dahinter aufragend.

 

Noch ein weiterer anspruchsvoller Wegteil steht uns nun bevor: erst gestaltet sich der Abstieg über den Geislinger Steig (Jägersteig) über Schrofengelände unschwierig; doch der steile Abstieg in der felsigen Bachrinne und die anschliessende Traverse auf dem schmalen Wegband (wo zwar ein Seil angebracht ist, Teile des Wegleins jedoch erst in die Tiefe abrutschten) erfordert ein letztes Mal Wachsamkeit und gute Trittsicherheit.

Auf Hochgletscher angelangt, gönnen wir uns eine nur kurze Pause, bevor wir uns auf den längeren, krautigen Abstieg zur Felle Alpe machen – notabene immer noch bei besten Wetterbedingungen …

Hier, das haben wir bereits beim Aufstieg beschlossen, machen wir den „Einkehrschwung“: und wir können uns schliesslich beinahe nicht losreissen von dieser hübschen, gastfreundlichen Alp oberhalb unserer Startorts; oder vielmehr: geniessen wir hier nicht nur unseren gemeinsamen, überaus erfreulichen Tourenerfolg, sondern unterhalten wir uns auch mit der gastgebenden Älplerin bestens, verzehren eine Köstlichkeit aus eigenem Haus – und erhalten zum Schluss von Kathrin sogar einen Marillenschnaps kredenzt – herzlichen Dank!

 

Der Weg zurück nach Schröcken ist nur noch kurz; wir geniessen die letzten Meter zu fünft – die ganze Tour hat sehr Spass gemacht; schön, dass sie so hat stattfinden können. 


Tourengänger: Ursula, Felix, alpstein, Jackthepot


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Kommentare (1)


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alpstein hat gesagt: Toll, toll!
Gesendet am 4. August 2012 um 21:22
Hallo Felix,

einen tollen Bericht mit ebensolchen Fotos hast Du abgeliefert.. Ich bin die Tour in dieser herrrlichen Gebirgslandschaft gerade nochmals mitgewandert.

Danke und beste Grüße
Hanspeter


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