Zindlenspitz - Redertenstock - Mutteristock - Wannenstöckli


Publiziert von Bergamotte , 29. Juli 2012 um 18:12.

Region: Welt » Schweiz » Schwyz
Tour Datum:25 Juli 2012
Wandern Schwierigkeit: T6- - schwieriges Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-GL   CH-SZ   Oberseegruppe 
Zeitbedarf: 9:30
Aufstieg: 1900 m
Abstieg: 1900 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:PW bis P. 932
Kartennummer:1153 Klöntal

Nach zahlreichen verregneten Wochenenden gönne ich mir heute einen Freitag für eine Rundtour im Wägital. Nicht zuletzt möchte ich auch einen ersten Eindruck erhalten, mit welchen Strapazen auf der grossen Wägitaler Runde zu rechnen ist - eines meiner zahlreichen Fernziele.

In Erwartung der Gluthitze starte ich früh bei P. 932 am Wägitalersee. Der Aufstieg über R. 145 verläuft lange Zeit unspektakulär. Das gilt nicht für das Panorama auf Fluebrig und See. Erst im Sattel zwischen Rossalpeli- und Zindlenspitz (P. 1902) kommt erstes Alpinwanderfeeling auf. Die Traverse der Zindlenostflanke bietet schöne Tiefblicke ins Oberseetal, Ketten entschärfen alle etwas exponierten Stellen. Nach 10min einfachem Schlussaufstieg erreich ich den Zindlenspitz (2097m).

Rasch steige ich wieder zu P. 1883 ab. Von hier folge ich dem Grat auf den Lachenstock (2027m), eine kurze T4 Stelle. Der Gipfel bildet kaum ein eigenständiges Ziel, dennoch sieht man immer wieder schwache Wegspuren - kein Wunder bei der in letzter Zeit recht häufig durchgeführten Wägitalumrundung.

Teils weglos, teils den schwachen Spuren folgend, ziehe ich an den Fuss des Redertenstock Ostgrats. Ich erkraxle den zunächst grasigen Grat. Dort, wo der Grat völlig in Fels übergeht, steige ich links ein Grasband ab (einer gelben, glatten Wand folgend - nicht zu übersehen). Bei der ersten Gelegenheit - einer gutgriffigen Rinne - klettere ich die letzten Höhenmeter hoch auf den Gipfelgrat und quere zum Kreuz des Redertenstock (2295m) rüber (T5). Das Gipfelbuch fehlt zurzeit, doch gemäss einer Notiz von Jakob Schuler (SAC Zindlenspitz) ist Nachschub unterwegs.

Leider ist es mir nicht vergönnt, vom Gipfel die Schlüsselstelle der Tour - den T6-Aufstieg auf den Mutteri - zu inspizieren. Seit sicher zwei Stunden hält sich ein Wolkenfeld penetrant um den beliebten Skigipfel. Das kann ja heiter werden. Vom Gipfel steige ich die grasige Mulde Richtung Süden ab, wobei ich mich rechts halte. Bald erblickt man so das von delta erwähnte Band, welches durch die gesamte Südflanke zum Sattel vor dem Mutteristock führt. Das Band ist leicht abwärts geneigt und plattig, aber relativ breit. Bei Nässe würde ich hier keinen Fuss reinsetzen. Vom Band klettert man zuletzt noch wenige Höhenmeter in den Sattel hoch, hier nicht mehr exponiert (bis T5+).

Nach ein paar Kletterverrenkungen steh ich unten in der Mulde - und da öffnet sich für kurze Zeit die Wolkendecke, genug um die Route zu inspizieren. Nach der Querung (Tiefblicke!) klettert man die griffarme, plattige Rinne hoch (der Führer bewertet mit T5, für mich ganz klar unteres T6-Niveau) und erreicht von dort einfach den Gipfel des Mutteristock (2294m). Und prompt schliesst sich die Wolkendecke wieder.

Da ich gut in der Zeit bin, beschliesse ich in der Torberglücke (2150m), noch das Wannenstöckli zu besuchen - eine Schnapsidee! Die beiden Gipfelchen - stark vergandet und wenig prägnant - wären für mich keinen Umweg von 10 Minuten wert. Aber vor allem halse ich mir unbewusst einen mühsamen Rückweg von knapp 2:30 auf.

Der logische Aufstieg über den Nordostgrat macht mich heute wenig an. So halte ich mich an die Variante von delta: Ich folge nordseitig den steilen Felswänden, wo man schliesslich durch einen Riss den Sattel zwischen West- und Ostgipfel erreicht. Von hier steht man in wenigen Schritten auf dem Wannenstöckli (1988m), alles in allem eine knappe T4. In knapp 10 Minuten quert man rüber zum Westgipfel (1987m), mühsam da stark verwachsen (bis T4).

Und nun folgt der lange, mühsame Abstieg an den Ausgangspunkt: zunächst auf vergandetem Weg zurück zu Charen (P. 1898), dann ne volle Ladung Karrenfelder, bis der Weg ab der Lufthütte (1431m) etwas sanfter wird. Ausgelaugt erreich ich schliesslich Hinter Bruch (918m) am Seeende. Zur Belohnung warten nochmals knapp 3km Asphalt zurück zu P. 932.


Zeiten:
2:20  Zindlenspitz
0:35  Lachenstock
1:20  Redertenstock
0:45  Mutteristock
2:05  Wannenstöckli (beide)
2:25  Wägitalersee (P. 932)

Tourengänger: Bergamotte
Communities: T6


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Kommentare (2)


Kommentar hinzufügen

PStraub hat gesagt: Willkommen ..
Gesendet am 30. Juli 2012 um 11:07
.. im Redertenstock-T6er-Klub ;-)

Peter

Bergamotte hat gesagt: RE:Willkommen ..
Gesendet am 30. Juli 2012 um 11:11
Danke, auch wenn ich mich mit einer guten T5 rüberbeschissen habe... :-)

Scheint ein exklusiver Club zu sein, die Hälfte der Besteigungen auf Hikr rührt von der Wägital Rundtour her.


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