Vrenelisgärtli via Guppengrat Winterbegehung


Publiziert von Dolmar , 27. März 2012 um 22:36.

Region: Welt » Schweiz » Glarus
Tour Datum:25 März 2012
Hochtouren Schwierigkeit: ZS
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Ski Schwierigkeit: L
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-GL   Glärnischgruppe 
Zeitbedarf: 14:00
Aufstieg: 2200 m
Abstieg: 2050 m

Erneut ein gestecktes Ziel erreicht, gespickt mit grandiosen Eindrücken.
Die Winterbegehung des Guppengrats ist wegen der Ostausrichtung der Wand nur bei idealen Bedingungen möglich.
Durch die warmen Temperaturen der letzten 2 Wochen mit nur einem Niederschlagstag ist die Wand sehr gut Lawinengeputzt. Oder anders ausgedrückt, das meiste ist schon unten und was unten ist fällt mir nicht auf den Kopf.
Start: in Schwändi um 02:45 Uhr,
zu Fuß auf dem Forstweg durch teilweise Wadentiefen Naßschnee nach Unterstafel.
Leider war bei Nacht, nur mit der Stirnlampe beleuchtet, der Wanderweg nach links hangaufwärts nicht auszumachen, nach 1/2 Std. suchen Umkehr und auf der Forststraße wieder zurück bis diese den
orthografisch südlichen Hang durchschneidet. Hier nun weglos wechselnd auf Gras und Schneeresten aufwärts. Auf ca. 1000 müNN auf den Wanderweg getroffen, Kurz danach konnten die Ski angeschnallt werden. Dem Wanderweg folgend bis Mittler Guppen und weiter über Isenberg und Stelli nach Guppen Oberstafel. Von Guppen durch die Unterbrechung der Steilstufe gegen den Mittelstock angestiegen, unter diesem
leicht absteigend auf dem Heuberg nach links queren. (Der Sommerweg führt rechts am Mittelstock vorbei, dies ist im Winter nicht empfehlendswert).
Aufstieg links des Mittelstock über Lawinenkegel/-Rutsche immer steiler werdend  aufwärts.
Ab ca. 2000m üNN wieder die Steigeisen angelegt, leicht rechts haltend zwischen Felsstufen hindurch
zum vom Mittelstock hinaufziehenden Grat, diesen folgend dem auffälligen Turm entgegen. (Sehr anstrengend da der Schnee nicht immer tragfähig war, teilweise einsinken bis zu den Knien bei 40° Grad Neigung sind sehr kräftezehrend.
Links vom Turm in der gut Pressschnee gefüllten Schlucht aufwärts zum Gletscherplateu unter der Chanzle.
(Dank des Schatten war hier hart gefrohrener Schnee, nur auf Frontzacken stehend aufgestiegen. Allemal besser als einsinken!)
Eines der herrlichsten Plätze die ich je erreicht habe. Hinter einem die senkrechten Felswände und vor einem ein gigentischer Ausblick bzw. Tiefblick ins Linthal. Ganz alleine umgeben von dieser Szenerie
hätte ich dort Stunden verweilen können aber es geht noch ein Stück aufwärts.
Mit Ski über das Gletscherplateu zur Chanzle diese in Triebschnee so weit als möglich mit Ski aufwärts.
Nach ca. der Hälfte wieder auf die Steigeisen umgestiegen, anfangs durch Wühlschnee dann besser werdend auf die Chanzle. der Guppengrat ist nur noch teilweise mit Schnee/Firn bedeckt.
Anfangs noch auf Firn aufgestiegen, dann wechseln mal kletternd mal im Firn zum Gipfel. 
Nach 91/2 Std. Aufstieg diesen erreicht. Am Gipfel super sonniges Wetter und Windstille machen eine 
Gipfelrast zum Genuss. Nach 20min jedoch ziehen Wolken und Wind auf, es wurde Zeit zu gehen.
Bei diffusem Licht bzw. immer wieder in Wolken gehüllt Abstieg über kombiniertes Gelände zum Schwandner Grat, Dieser hat ostseitig gewaltige Wächten bis ca. 3m ausladend. Also Vorsicht !.
Nach der kurzen Klettersteig Einlage liegt der Glärnischfirn gänzlich unberührt vor mir, anfangs noch lockerer Pulver läßt tolle schwünge zu, später folgt Bruchharsch, kurz vor der Glärnisch Hütte wird der Schnee schwer. Kurz unterhalb der Hütte ist`s mit der weißen Pracht vorbei, Abstieg zu Fuß über schmutzige Lawinenkegel und Gras. Ab Wäberen Ski schiebend hinaus nach Plätz.
Nach 14 Std. auf den Beinen einen RIESEN Dank an den Jäger aus Glarus welcher das Gebiet um den Klöntalersee betreut, dieser hat mich zurück nach Schwändi gefahren. Sonst hätte mich noch ein
elendslanger Fußmarsch erwartet.  



  

Tourengänger: Dolmar


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Kommentare (3)


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ossi hat gesagt: Freakshow
Gesendet am 7. April 2012 um 12:16
Guppengrat im Winter, Du bist mir ja ein lustiger Kerl...Deine Touren sind ziemlich ausgefallen.

LG
ossi

Bergamotte hat gesagt:
Gesendet am 14. April 2012 um 19:35
Wie ich sehe, hast Du Dein verrücktes Projekt nach dem Verhauer im 2010 doch noch erfolgreich zum Abschluss gebracht. Gratuliere zu dieser Leistung!

Die Schwierigkeitsgrade (v.a. Ski) scheinen mir aber etwas untertrieben.

Beste Grüsse
Bergamotte

Dolmar hat gesagt: RE:
Gesendet am 20. April 2012 um 07:34
Die Bewertung für das fahrbare Gelände, welches auf die Abfahrt über der Glärnischfirn begrenzt ist. Geht OK, denke ich.
Gesamt gesehn mit der Tragerei und Aufstieg bis ca. 2000 üNN, müsste mann das eventl. höher bewerten.


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