Säntis 2502 m via Ostgrat (Böseggroute)
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Faszination Alpstein – Grattour auf den Säntis
Der Alpstein, schon 1000 mal geseh’n und immer wieder schön trifft den Nagel durchaus auf den Kopf, insbesondere dann, wenn zum herrlichen Herbstwetter noch so eine tolle Route dazu kommt, die
Ivo66 und
Lena diesen Sommer erstmals auf HIKR präsentiert (Bericht) und damit einmal mehr Pionierarbeit geleistet haben, was selten begangene Routen im Alpstein anbelangt.
So machte ich mich heute mit ihrem Bericht in der Tasche auf den Weg nach Wasserauen (868 m) im Appenzeller Land. Stockdunkel war es noch, als ich meinen fahrbaren Untersatz parkierte. Mangels Stirnlampe disponierte ich gleich mal um, und ging nicht durch den finsteren Wald Richtung Schrennenweg, sondern erstmal dem Fahrweg nach zum Seealpsee (1141 m), wo langsam die Dämmerung einsetzte, aber es leider für tolle „Spiegelbilder“ noch etwas zu früh war.
Hinter dem See gewinnt man schnell an Höhe, wobei der eigentlich gut begehbare Weg zur Meglisalp nicht zu unterschätzen ist, weil es direkt daneben ziemlich „das Loch runter geht“, was durch die Vegetation aber etwas verschleiert wird. Ständig feucht ist es teilweise auch und von daher sind die Drahtseile kein Luxus. 2 Std. nach dem Start machte ich entgegen sonstigen Gewohnheiten im Berggasthaus Meglisalp (1517 m) einen Kaffeehalt, wo die wenigen Hausgäste sich gerade am Frühstücksbuffet labten. Wirklich beneidenswert bei derart grandiosen Wetterverhältnissen hier unter der Woche logieren zu dürfen.
Bis zur Wagenlücke (2075 m) ging es noch relativ gemächlich weiter. Gewissermaßen hatte ich einen dreistündigen Warm-up, bis es dann hieß zum Ostgrat aufzusteigen. Eine gewisse Spannung stellte sich bei mir ein, was jetzt wohl auf mich zukommen würde. Aber schiefgehen konnte eigentlich nichts, weil
Ivo66’s Berichte die anzutreffenden Schwierigkeiten stets in mustergültiger Weise wiedergeben.
Es wurde dann auch recht exponiert und Schwindelfreiheit ist auf einem ersten, ca. 100 m langen Abschnitt sehr von Vorteil. Später ist dann an 2 bis 3 Stellen ein bisschen Klettern gefordert, was sehr gut ohne (II) die vorhandenen Drahtseile zu machen ist. Die Gratroute ist nicht markiert, die Wegfindung aber einfach. Unter dem steilen Aufschwung im oberen Viertel kann man fakultativ noch über Kalkplatten kraxeln.
Nach etwa 300 Hm auf dem Grat muss man dann nur noch das Geländer der Terrasse beim „Alten Säntis“ überwinden und man ist oben. Auch hier ließ ich mich kurz zu einem kühlen Most nieder, meine Brotzeit nahm ich aber am Kreuz auf dem Chalbersäntis (2376 m) abseits des Trubels ein. Dort habe ich erstmals gesehen, dass auch direkt auf dem kurzen Grat des Chalbersäntis ein Drahtseil vorhanden ist, das in Richtung Lisengrat führt..
Über den allseits wohlbekannten Lisengratsteig erreichte ich das Berggasthaus Rotsteinpass (Boxenstopp mit Most und Kaffee) und stieg dann über die Meglisalp, wo nochmals der Flüssigkeitsspeicher gefüllt wurde, über den Seealpsee nach Wasserauen ab, wo ich 9 ½ Stunden nach dem Start ankam.
Fazit: Ja, der Alpstein hat einiges zu bieten. Obwohl ich nun schon wirklich oft genug dort war, habe ich wieder eine neue Route kennenlernen dürfen, die wohl mit zum Schönsten gehört, was dort noch im Bereich von T5 bewältigt werden kann. Der Grat ist mit T5/II (I mit Drahtseilhilfe) einzustufen. Die übrigen Abschnitte meiner Route (T1-T3) dürften hinlänglich bekannt sein.
Von der Charakteristik ist die Tour eher mit der Überschreitung des Hüenerbergs (östlicher Teil) zu vergleichen. Die Chammhalde als weiterer Säntiszustieg im steilen Gras- und Schrofengelände ist wieder von anderem Kaliber.
Route: Wasserauen - Chobel - Seealpsee - Meglisalp - Wagenlücke - Ostgrat - Säntis - Chalberlsäntis - Lisengrat - Rotsteinpass - Spitzigstein - Meglisalp - Seealpsee - Chobel - Wasserauen
Der Alpstein, schon 1000 mal geseh’n und immer wieder schön trifft den Nagel durchaus auf den Kopf, insbesondere dann, wenn zum herrlichen Herbstwetter noch so eine tolle Route dazu kommt, die


So machte ich mich heute mit ihrem Bericht in der Tasche auf den Weg nach Wasserauen (868 m) im Appenzeller Land. Stockdunkel war es noch, als ich meinen fahrbaren Untersatz parkierte. Mangels Stirnlampe disponierte ich gleich mal um, und ging nicht durch den finsteren Wald Richtung Schrennenweg, sondern erstmal dem Fahrweg nach zum Seealpsee (1141 m), wo langsam die Dämmerung einsetzte, aber es leider für tolle „Spiegelbilder“ noch etwas zu früh war.
Hinter dem See gewinnt man schnell an Höhe, wobei der eigentlich gut begehbare Weg zur Meglisalp nicht zu unterschätzen ist, weil es direkt daneben ziemlich „das Loch runter geht“, was durch die Vegetation aber etwas verschleiert wird. Ständig feucht ist es teilweise auch und von daher sind die Drahtseile kein Luxus. 2 Std. nach dem Start machte ich entgegen sonstigen Gewohnheiten im Berggasthaus Meglisalp (1517 m) einen Kaffeehalt, wo die wenigen Hausgäste sich gerade am Frühstücksbuffet labten. Wirklich beneidenswert bei derart grandiosen Wetterverhältnissen hier unter der Woche logieren zu dürfen.
Bis zur Wagenlücke (2075 m) ging es noch relativ gemächlich weiter. Gewissermaßen hatte ich einen dreistündigen Warm-up, bis es dann hieß zum Ostgrat aufzusteigen. Eine gewisse Spannung stellte sich bei mir ein, was jetzt wohl auf mich zukommen würde. Aber schiefgehen konnte eigentlich nichts, weil

Es wurde dann auch recht exponiert und Schwindelfreiheit ist auf einem ersten, ca. 100 m langen Abschnitt sehr von Vorteil. Später ist dann an 2 bis 3 Stellen ein bisschen Klettern gefordert, was sehr gut ohne (II) die vorhandenen Drahtseile zu machen ist. Die Gratroute ist nicht markiert, die Wegfindung aber einfach. Unter dem steilen Aufschwung im oberen Viertel kann man fakultativ noch über Kalkplatten kraxeln.
Nach etwa 300 Hm auf dem Grat muss man dann nur noch das Geländer der Terrasse beim „Alten Säntis“ überwinden und man ist oben. Auch hier ließ ich mich kurz zu einem kühlen Most nieder, meine Brotzeit nahm ich aber am Kreuz auf dem Chalbersäntis (2376 m) abseits des Trubels ein. Dort habe ich erstmals gesehen, dass auch direkt auf dem kurzen Grat des Chalbersäntis ein Drahtseil vorhanden ist, das in Richtung Lisengrat führt..
Über den allseits wohlbekannten Lisengratsteig erreichte ich das Berggasthaus Rotsteinpass (Boxenstopp mit Most und Kaffee) und stieg dann über die Meglisalp, wo nochmals der Flüssigkeitsspeicher gefüllt wurde, über den Seealpsee nach Wasserauen ab, wo ich 9 ½ Stunden nach dem Start ankam.
Fazit: Ja, der Alpstein hat einiges zu bieten. Obwohl ich nun schon wirklich oft genug dort war, habe ich wieder eine neue Route kennenlernen dürfen, die wohl mit zum Schönsten gehört, was dort noch im Bereich von T5 bewältigt werden kann. Der Grat ist mit T5/II (I mit Drahtseilhilfe) einzustufen. Die übrigen Abschnitte meiner Route (T1-T3) dürften hinlänglich bekannt sein.
Von der Charakteristik ist die Tour eher mit der Überschreitung des Hüenerbergs (östlicher Teil) zu vergleichen. Die Chammhalde als weiterer Säntiszustieg im steilen Gras- und Schrofengelände ist wieder von anderem Kaliber.
Route: Wasserauen - Chobel - Seealpsee - Meglisalp - Wagenlücke - Ostgrat - Säntis - Chalberlsäntis - Lisengrat - Rotsteinpass - Spitzigstein - Meglisalp - Seealpsee - Chobel - Wasserauen
Tourengänger:
alpstein

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