Altenalptürm und Hängeten – die Überschreitung
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Grandiose Tour auf den einsamsten Graten des Alpsteins – eine Unternehmung, welche man so schnell nicht wieder vergisst!
Prolog: Um Gipfel zu besteigen, auf welche seit Generationen kein Mensch mehr einen Fuss gesetzt hat, dafür reisen viele Bergsteiger ans andere Ende der Welt. Dabei liegen sie vor der Haustür! Maveric und ich war an diesem Tag das Glück gegeben, eine Route zu begehen, die seit zwei Jahrzehnten in völlige Vergessenheit geraten ist. Nicht einmal die Führerliteratur weiss davon zu berichten. Und das mitten im scheinbar übervölkerten Alpstein! Auf dem Hängeten Ostgipfel erweckten wir ein Gipfelbuch aus einem 20 Jahre langen Schlaf – welch ein Erlebnis!
Diese Tour kombiniert die Gesamtüberschreitung zweier wunderschöner, aber von den heutigen Alpinisten weitgehend verschmähten Alpstein-Gipfeln: Den Altenalptürm und den Hängeten.
Die Altenalptürm erfuhren in letzter Zeit einige wenige Begehungen im Jahr. Seit dem ersten Hikr-Beitrag dazu, hat die Besteigungsfrequenz etwas zugenommen. ossi und Alpin_Rise haben die Traverse E-W mit dem unvergleichlichen Reitergrat gekonnt begangen und beschrieben. Die Altenalptürm-Überschreitung war für Maveric und mich aber nur die Vorspeise für das eigentliche Highlight: Die Hängeten-Überschreitung. Der Hauptgipfel der Hängeten hat seit zwei Jahren ein Gipfelbuch von Urs und Stefan_Ammann, das quasi nur Hikr-Einträge aufweist. Der Westgrat zum Hauptgipfel wurde von Maveric und auch von sglider und mir schon begangen. Doch was ist mit dem Rest des 1.5 Kilometer langen Bergkammes, der am Ostgipfel jäh abbricht? Das müsste doch eine fantastische Überschreitung sein! Dachten wir uns schon oft. Der Führer beschreibt nur eine brüchige Nordwand-Route auf den Hängeten-Ostgipfel und schweigt sich über die Überschreitung aus. Nun ist uns die komplette Überschreitung gelungen und ist beschrieben! Mit einem Einstieg über den steilen, langen, grasigen SE-Sporn und einer Begehung des ganzen Hängeten-Grat von E nach W ohne Abweichung.
Noch ein Wort zu den Schwierigkeiten: Diese Tour sei nur Berggängern mit viel Erfahrung in steilem Gelände mit unzuverlässigen Fels empfohlen. Während die Altenalptürm durch neue Bohrhaken und relativ guten Fels ziemlich zahm sind, herrscht an der Hängeten unbarmherzige Ausgesetztheit und schlechter Fels vor. Wir haben die ganze Tour seilfrei gemacht, was wegen den spärlichen Sicherungsmöglichkeiten Sinn macht, aber absolute Sicherheit in diesem Gelände voraussetzt.
Altenalptürm-Überschreitung (T6, II, ZS-)
Start in Lehmen und zügiger Aufstieg zur Alp Filder. Auf einem Spezialweg über die Filderbetter (T4, markiert mit gelben Punkten) an den Fuss der Altenalptürm. Aufstieg in der Morgensonne über die NE-Flanke auf den E-Gipfel (T5+). In einer Rinne hängt das Fixseil, das marmotta und Berglurch bei dieser Tour hier zwecks Rückzug im Sturm installiert hatten. Aus der Überlegung heraus, dass es an diesem Tag wohl noch stimmigere Orte als diese gestufte Rinne für einen Einsatz dieses Fixseiles geben würde, haben wir es eingepackt. Es hängt jetzt im Kamin (ca. III) zum Hängeten Hauptgipfel, den man zwecks Umgehung des Grates in der Südflanke benutzen kann (siehe z.B. hier) und erleichtert Gipfelaspiraten evtl. den finalen Aufstieg. Vor dem Reinhängen bitte kurz Festigkeit testen – Hängeten-Fels bleibt selten lange zuverlässig, wie man weiss.
Vom Altenalptürm-Ostgipfel geht’s dann richtig los! Ausgesetztes Abklettern zum Reitergrat. Maveric sitzt schon drauf, als er mir zu erkennen gibt, aus Erfahrung mit Velohosen-Polsterung unterwegs zu sein. Ich kann mir in der Eile notdürftig mit einem in die Hosen gestopften T-Shirt aushelfen. Und dann ist man der Ritter der Felsen! Ein unvergleichliches Erlebnis! Neue Bohrhaken sind in den Grat gebohrt, im Kletterführer ist die Route mit 3b bewertet. Das kann man sich fast nur so erklären, dass sich der heutige Kletterer zu schade ist, auf den Grat zu sitzen, bzw. die Technik unserer Vorväter verlernt hat. Nach dem Reitergrat in schöner Kraxelei auf den Mittelgipfel und über wunderschöne, exponierte Gratabschnitte (T6) zum westlichsten Turm, wo das Gipfelbuch wartet. Maveric trägt sich dieses Jahr schon ca. zum 6. Mal dort ein. Die Abseilerei ist dank neuen Ständen (4x20m) kein Problem. Der erste Stand befindet sich auf dem Seitensporn etwa 5m nach links hinunter.
Hängeten Überschreitung (T6, III, ZS)
Abstieg zum Wanderweg, der durch die S-Flanke der Hängeten zum Mesmer quert. Der Einstieg zur Route über den SE-Sporn befindet sich gleich nachdem der Weg das erste Felsband gequert hat. Und dann warten 450 Höhenmeter Steilgras (mittlere Steilheit 45°)! Gar nicht unähnlich wie die Goldlochroute. Am besten bewegt man sich immer in der Falllinie und hält sich an die Sporne, die zwar jeweils steiler scheinen, aber besser gestuft sind als die Rinnen. Stellenweise erreicht die Neigung mehr als geschätzte 60°; wer will kann auch noch steiler gehen. Weiter oben treffen wir auf etwas weniger üppiges Gras, was die Sache nicht erleichtert. Auf dem Sporn, der den Grat ca. 50m westlich des Gipfels erreicht, gibt es einige kleine Aufschwünge zu erklettern. Die Schwierigkeit des SE-Sporns ist ein klassisches T6 im gehobenen Bereich.
Nach ein paar Kletterzügen am Grat stehen wir auf dem Hängeten Ostgipfel – welch ein Gefühl! Und es kommt noch besser. Eine Gipfelbuchgamelle wartet hier auf uns. Das Buch wurde im Jahr 1955 hier deponiert, es enthält aber die erste Seite des Buches aus 1920. Die Hängeten sind also nicht ohne Gipfelbuch, wie Urs angenommen hatte, als er sein Buch auf dem Hauptgipfel gesetzt hatte! Ca. alle 2-3 Jahre gibt es einen Eintrag im Buch, nach 1980 seltener. 1990 ist fertig. Die Einträge stammen quasi von nur einer guten Handvoll Appenzeller. Im Jahr 1992 hat noch jemand seinen Namen in die Gamelle geritzt, da der Schreiber fehlte, wie es aussieht. Gewissheit, dass es keine Begehungen seit damals gab, haben wir also nicht, aber es ist zumindest sehr wahrscheinlich, betrachtet man die Begehungsfrequenzen z.B. der Altenalptürm.
Jetzt steht uns ein 1.5 Kilometer langer Grat bevor – wild zerrissen und brüchig, ohne Begehungsspuren. Das ist ein richtiges Abenteuer! Der Grat ist durchwegs sehr ausgesetzt. Mehr als einmal bewegt man sich in der Reitertechnik weiter. Dies ist auch günstig, da man so am meisten Sicherheit hat, falls ein Tritt oder ein Griff ausbrechen sollte. Nach einigen hundert Metern erreicht man eine grasige Einsattelung. Von hier umgehen die Gämsen den Grat auf einem guten Weglein auf einem Band in der Nordflanke. Dies machten offenbar die Begeher der 80er Jahre ebenfalls, die Maveric gleich nach der Tour unten im Tal aufspürte. Wir folgen jedoch weiterhin der Grat, der immer exponierter wird und jetzt auch vermehrt kurze Aufschwünge zeigt. Höchste Konzentration ist auf dem oft nur fussbreiten, brüchigen Kamm angesagt. Durch Abklettern von einem Turm (II) erreicht man einen gemütlichen, oft grasigen Abschnitt des Grates. In wunderschöner Gratwanderung geht es jetzt über Pt. 2138 weiter. Vor dem Hauptgipfel nimmt die Ausgesetztheit wieder zu. Ein krönender Abschluss bildet eine Felsstufe in bestem Fels (7m, III) und bald steht man am Gipfelsteinmann. Der Abstieg über die Normalroute und den Westgrat ist uns beiden schon gut bekannt und wirkt gegen den Rest der Überschreitung wie ein Klacks, obwohl nach wie vor sehr ausgesetzt. Die Freude, dass diese Überschreitung geklappt hat, ist gross!
Läden (T6, II)
Auf dem Wanderweg gegen den Schäfler. Wir erlauben uns noch einen kleinen Abstecher auf den Gipfel der Läden – ebenfalls wohl so gut wie nie begangen. Kein Wunder, denn auch hier ist die Ausgesetztheit jäh. Vom Sattel Pt. 1810 durch eine Grasrinne aufwärts, dann links in eine Gratscharte, kurz vor dieser um ein Eck auf eine steile Grasrampe, die einen auf den Gipfelgrat befördert. Nach 50m auf diesem – er ist brüchig und sehr exponiert – steht man auf dem Hauptgipfel. Auf der gleichen Route zurück zum Depot und mit Turbo zum Cola auf dem Schäfler.
Filderchöpf (T6, III)
Man sagt, dass die Filderchöpf einer der wenigen Alpstein-Gipfel seien, die man ohne Klettermontour nicht erreicht. Nicht so, wenn man mit Maveric unterwegs ist. Der kennt den richtigen Weg! Im Nebel an den Einstieg zur S-Rinne, durch die normalerweise abgeseilt wird. Über löchrige Platten kann man mit einigen weiten Zügen aufsteigen und biegt dann nach rechts in die Rinne, wo ein paar kräftige Züge nötig sind (II-III). Beim Abstieg folgen wir zuerst einige Meter dem W-Grat und queren dann wieder ausgesetzt in die Plattenwand hinein (T6).
Herzlichen Dank an Maveric für diese geniale Tour und für seine unübertrefflichen Ortskenntnisse! Für mich war dies eine meiner spannendsten und anspruchsvollsten Touren überhaupt.
Prolog: Um Gipfel zu besteigen, auf welche seit Generationen kein Mensch mehr einen Fuss gesetzt hat, dafür reisen viele Bergsteiger ans andere Ende der Welt. Dabei liegen sie vor der Haustür! Maveric und ich war an diesem Tag das Glück gegeben, eine Route zu begehen, die seit zwei Jahrzehnten in völlige Vergessenheit geraten ist. Nicht einmal die Führerliteratur weiss davon zu berichten. Und das mitten im scheinbar übervölkerten Alpstein! Auf dem Hängeten Ostgipfel erweckten wir ein Gipfelbuch aus einem 20 Jahre langen Schlaf – welch ein Erlebnis!
Diese Tour kombiniert die Gesamtüberschreitung zweier wunderschöner, aber von den heutigen Alpinisten weitgehend verschmähten Alpstein-Gipfeln: Den Altenalptürm und den Hängeten.
Die Altenalptürm erfuhren in letzter Zeit einige wenige Begehungen im Jahr. Seit dem ersten Hikr-Beitrag dazu, hat die Besteigungsfrequenz etwas zugenommen. ossi und Alpin_Rise haben die Traverse E-W mit dem unvergleichlichen Reitergrat gekonnt begangen und beschrieben. Die Altenalptürm-Überschreitung war für Maveric und mich aber nur die Vorspeise für das eigentliche Highlight: Die Hängeten-Überschreitung. Der Hauptgipfel der Hängeten hat seit zwei Jahren ein Gipfelbuch von Urs und Stefan_Ammann, das quasi nur Hikr-Einträge aufweist. Der Westgrat zum Hauptgipfel wurde von Maveric und auch von sglider und mir schon begangen. Doch was ist mit dem Rest des 1.5 Kilometer langen Bergkammes, der am Ostgipfel jäh abbricht? Das müsste doch eine fantastische Überschreitung sein! Dachten wir uns schon oft. Der Führer beschreibt nur eine brüchige Nordwand-Route auf den Hängeten-Ostgipfel und schweigt sich über die Überschreitung aus. Nun ist uns die komplette Überschreitung gelungen und ist beschrieben! Mit einem Einstieg über den steilen, langen, grasigen SE-Sporn und einer Begehung des ganzen Hängeten-Grat von E nach W ohne Abweichung.
Noch ein Wort zu den Schwierigkeiten: Diese Tour sei nur Berggängern mit viel Erfahrung in steilem Gelände mit unzuverlässigen Fels empfohlen. Während die Altenalptürm durch neue Bohrhaken und relativ guten Fels ziemlich zahm sind, herrscht an der Hängeten unbarmherzige Ausgesetztheit und schlechter Fels vor. Wir haben die ganze Tour seilfrei gemacht, was wegen den spärlichen Sicherungsmöglichkeiten Sinn macht, aber absolute Sicherheit in diesem Gelände voraussetzt.
Altenalptürm-Überschreitung (T6, II, ZS-)
Start in Lehmen und zügiger Aufstieg zur Alp Filder. Auf einem Spezialweg über die Filderbetter (T4, markiert mit gelben Punkten) an den Fuss der Altenalptürm. Aufstieg in der Morgensonne über die NE-Flanke auf den E-Gipfel (T5+). In einer Rinne hängt das Fixseil, das marmotta und Berglurch bei dieser Tour hier zwecks Rückzug im Sturm installiert hatten. Aus der Überlegung heraus, dass es an diesem Tag wohl noch stimmigere Orte als diese gestufte Rinne für einen Einsatz dieses Fixseiles geben würde, haben wir es eingepackt. Es hängt jetzt im Kamin (ca. III) zum Hängeten Hauptgipfel, den man zwecks Umgehung des Grates in der Südflanke benutzen kann (siehe z.B. hier) und erleichtert Gipfelaspiraten evtl. den finalen Aufstieg. Vor dem Reinhängen bitte kurz Festigkeit testen – Hängeten-Fels bleibt selten lange zuverlässig, wie man weiss.
Vom Altenalptürm-Ostgipfel geht’s dann richtig los! Ausgesetztes Abklettern zum Reitergrat. Maveric sitzt schon drauf, als er mir zu erkennen gibt, aus Erfahrung mit Velohosen-Polsterung unterwegs zu sein. Ich kann mir in der Eile notdürftig mit einem in die Hosen gestopften T-Shirt aushelfen. Und dann ist man der Ritter der Felsen! Ein unvergleichliches Erlebnis! Neue Bohrhaken sind in den Grat gebohrt, im Kletterführer ist die Route mit 3b bewertet. Das kann man sich fast nur so erklären, dass sich der heutige Kletterer zu schade ist, auf den Grat zu sitzen, bzw. die Technik unserer Vorväter verlernt hat. Nach dem Reitergrat in schöner Kraxelei auf den Mittelgipfel und über wunderschöne, exponierte Gratabschnitte (T6) zum westlichsten Turm, wo das Gipfelbuch wartet. Maveric trägt sich dieses Jahr schon ca. zum 6. Mal dort ein. Die Abseilerei ist dank neuen Ständen (4x20m) kein Problem. Der erste Stand befindet sich auf dem Seitensporn etwa 5m nach links hinunter.
Hängeten Überschreitung (T6, III, ZS)
Abstieg zum Wanderweg, der durch die S-Flanke der Hängeten zum Mesmer quert. Der Einstieg zur Route über den SE-Sporn befindet sich gleich nachdem der Weg das erste Felsband gequert hat. Und dann warten 450 Höhenmeter Steilgras (mittlere Steilheit 45°)! Gar nicht unähnlich wie die Goldlochroute. Am besten bewegt man sich immer in der Falllinie und hält sich an die Sporne, die zwar jeweils steiler scheinen, aber besser gestuft sind als die Rinnen. Stellenweise erreicht die Neigung mehr als geschätzte 60°; wer will kann auch noch steiler gehen. Weiter oben treffen wir auf etwas weniger üppiges Gras, was die Sache nicht erleichtert. Auf dem Sporn, der den Grat ca. 50m westlich des Gipfels erreicht, gibt es einige kleine Aufschwünge zu erklettern. Die Schwierigkeit des SE-Sporns ist ein klassisches T6 im gehobenen Bereich.
Nach ein paar Kletterzügen am Grat stehen wir auf dem Hängeten Ostgipfel – welch ein Gefühl! Und es kommt noch besser. Eine Gipfelbuchgamelle wartet hier auf uns. Das Buch wurde im Jahr 1955 hier deponiert, es enthält aber die erste Seite des Buches aus 1920. Die Hängeten sind also nicht ohne Gipfelbuch, wie Urs angenommen hatte, als er sein Buch auf dem Hauptgipfel gesetzt hatte! Ca. alle 2-3 Jahre gibt es einen Eintrag im Buch, nach 1980 seltener. 1990 ist fertig. Die Einträge stammen quasi von nur einer guten Handvoll Appenzeller. Im Jahr 1992 hat noch jemand seinen Namen in die Gamelle geritzt, da der Schreiber fehlte, wie es aussieht. Gewissheit, dass es keine Begehungen seit damals gab, haben wir also nicht, aber es ist zumindest sehr wahrscheinlich, betrachtet man die Begehungsfrequenzen z.B. der Altenalptürm.
Jetzt steht uns ein 1.5 Kilometer langer Grat bevor – wild zerrissen und brüchig, ohne Begehungsspuren. Das ist ein richtiges Abenteuer! Der Grat ist durchwegs sehr ausgesetzt. Mehr als einmal bewegt man sich in der Reitertechnik weiter. Dies ist auch günstig, da man so am meisten Sicherheit hat, falls ein Tritt oder ein Griff ausbrechen sollte. Nach einigen hundert Metern erreicht man eine grasige Einsattelung. Von hier umgehen die Gämsen den Grat auf einem guten Weglein auf einem Band in der Nordflanke. Dies machten offenbar die Begeher der 80er Jahre ebenfalls, die Maveric gleich nach der Tour unten im Tal aufspürte. Wir folgen jedoch weiterhin der Grat, der immer exponierter wird und jetzt auch vermehrt kurze Aufschwünge zeigt. Höchste Konzentration ist auf dem oft nur fussbreiten, brüchigen Kamm angesagt. Durch Abklettern von einem Turm (II) erreicht man einen gemütlichen, oft grasigen Abschnitt des Grates. In wunderschöner Gratwanderung geht es jetzt über Pt. 2138 weiter. Vor dem Hauptgipfel nimmt die Ausgesetztheit wieder zu. Ein krönender Abschluss bildet eine Felsstufe in bestem Fels (7m, III) und bald steht man am Gipfelsteinmann. Der Abstieg über die Normalroute und den Westgrat ist uns beiden schon gut bekannt und wirkt gegen den Rest der Überschreitung wie ein Klacks, obwohl nach wie vor sehr ausgesetzt. Die Freude, dass diese Überschreitung geklappt hat, ist gross!
Läden (T6, II)
Auf dem Wanderweg gegen den Schäfler. Wir erlauben uns noch einen kleinen Abstecher auf den Gipfel der Läden – ebenfalls wohl so gut wie nie begangen. Kein Wunder, denn auch hier ist die Ausgesetztheit jäh. Vom Sattel Pt. 1810 durch eine Grasrinne aufwärts, dann links in eine Gratscharte, kurz vor dieser um ein Eck auf eine steile Grasrampe, die einen auf den Gipfelgrat befördert. Nach 50m auf diesem – er ist brüchig und sehr exponiert – steht man auf dem Hauptgipfel. Auf der gleichen Route zurück zum Depot und mit Turbo zum Cola auf dem Schäfler.
Filderchöpf (T6, III)
Man sagt, dass die Filderchöpf einer der wenigen Alpstein-Gipfel seien, die man ohne Klettermontour nicht erreicht. Nicht so, wenn man mit Maveric unterwegs ist. Der kennt den richtigen Weg! Im Nebel an den Einstieg zur S-Rinne, durch die normalerweise abgeseilt wird. Über löchrige Platten kann man mit einigen weiten Zügen aufsteigen und biegt dann nach rechts in die Rinne, wo ein paar kräftige Züge nötig sind (II-III). Beim Abstieg folgen wir zuerst einige Meter dem W-Grat und queren dann wieder ausgesetzt in die Plattenwand hinein (T6).
Herzlichen Dank an Maveric für diese geniale Tour und für seine unübertrefflichen Ortskenntnisse! Für mich war dies eine meiner spannendsten und anspruchsvollsten Touren überhaupt.
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