Öhrli und Hängeten


Publiziert von Urs , 3. August 2009 um 20:40.

Region: Welt » Schweiz » Appenzell
Tour Datum: 1 August 2009
Wandern Schwierigkeit: T6- - schwieriges Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: Alpstein   CH-AI 
Zeitbedarf: 10:30
Aufstieg: 1779 m
Abstieg: 1862 m
Kartennummer:1115 Säntis

Tolle Gipfel, super Wetter, Gipfelbuchdeponierung und ein riesiger Fahnen schon vor der Stobete.

Seit wir (Stefan und ich) am 4. August 2007 auf der Hängeten vergeblich ein Gipfelbuch suchten, waren wir der Meinung, dass auf einen so grossartigen Gipfel unbedingt eines hingehört. Schon damals interessierte uns, wieviele Besteigungen es wohl in einem Jahr geben wird. Am 1. August war es soweit, fast zwei Jahre später realisierten wir die Gipfelbuchdeponierung.

Öhrli und Nasenlöcherroute
Als idealer Startort wählten wir die Schwägalp aus. So konnten wir uns auf dem Weg zur Hängeten über die Nasenlöcher und das Öhrli für den Gipfelgrat aufwärmen. Ausserdem konnten wir noch den ca. 120 x 120 m grossen Schweizerfahnen in der Säntiswand bestaunen.
Kurz vor sieben Uhr starten wir von der Schwägalp in Richtung Chamm. Auf dem Weg dorthin bemerkten wir bereits drei Bergsteiger auf dem Weg zur Chammhaldenroute. Nichtsahnend, dass einer von ihnen ein gleiches Gipfelziel verfolgte wie wir. Nach dem eher flachen Anfang ging es in der Nasenlöcheroute sehr steil weiter. Am Anfang sehr grasbewachsen wechselt die Route bald in felsigerere Stufen. Die schwierigen und ausgesetzten Stellen sind gut mit Drahtseil abgesichert und so erreichten wir zügig den Öhrlisattel. Über die Normalroute stiegen wir auf das Öhrli und genossen die wunderbare Aussicht von diesem super Gipfel. Im Zustieg zur Westrinne sollte man gut darauf achten, dass man keine Steine ins Rollen bringt. Diese Fallen teilweise sehr gefährlich auf den Schäfler - Säntis Weg, welcher an schönen Samstagen wie diesem sehr häufig begangen wird.

Hängeten
Nach dem Wiederabstieg vom Öhrli machte sich Sonja bereits auf den Weg zum Mesmer, währen Stefan und ich in Richtung Hängeten aufstiegen. Durch den Nordkamin stiegen wir zum Schärtchen auf dem Grat der Hängeten auf. Bereits hier lohnt es sich jeden Griff und Tritt auf dessen Festigkeit zu prüfen. Vom Schärtchen gingen wir praktisch immer recht direkt auf dem Grat in Richtung Hauptgipfel. Nach einem ersten, brüchigen und ausgesetzten Kletterteil folgt ein eher einfacher Mittelteil. Danach wird es auf dem Grat immer schmäler und brüchiger, bis man vor der eigentlichen Schlüsselstelle steht. Es sind ein paar Felsblöcke, die ca. einen Meter lang zwischen dem Felsen klemmen. Wie schon vor zwei Jahren entschlossen wir uns nach einer Festigkeitsprüfung rittlings über die Felsblöcke zu steigen. Danach kommt nur noch ein grosser Felsblock, der südseitig umklettert werden kann. Danach kommt man auf den Gipfel der Hängeten. Bei den zwei, drei, schmalen Erhebungen konnten wir nicht genau feststellen, welche den höchsten Punkt darstellt. Wir entschlossen uns das Gipfelbuch auf dem östlichsten Punkt zu deponieren. Hier schien eine Gipfelrast auch am gemütlichsten. Auf dem Gipfel genossen wir die wunderbare Aussicht und versuchten die Gamelle möglichst gut zu platzieren.
Auf dem genau gleichen Weg kletterten wir zurück zum Schärtchen und staunten nicht schlecht als uns hier ein weiterer Bergsteiger begegnete. Im kurzen Gespräch fanden wir heraus, dass er unter anderem am Morgen über die Chammhalde zum Hüenerbergsattel unterwegs war. Wie wir später sahen, ist auch ihm die Besteigung gelungen. Somit wäre der Besucherrekord für einen Tag auf der Hängeten wahrscheinlich schon gebrochen.
Gratulation zur gelungenen Besteigung...
Wir machten uns weiter auf den Weg zum westlichen Gipfelzacken. Hier wurde das Gestein auch immer brüchiger und es war wieder höchste Vorsicht geboten, dass man keine Steine auslöst, die auf den Wanderweg fallen könnten. Dieser Abstieg zum Höch- Nideri- Sattel erfordert nochmals höchste Konzentration. Ausserdem ist die Orientierung von oben gar nicht so einfach. Mit der Erfahrung von vor zwei Jahren meisterten wir diese letzte, schwierige Stelle jedoch sehr gut.

Mesmer, Ageteplatte, Meglisalp, Widderalpsattel und Plattenbödeli
Den Abstieg zum Mesmer konnten wir schnell hinter uns bringen und ab hier waren wir wieder zu dritt unterwegs. Nach einer kurzen Pause wanderten wir über die Ageteplatte zur Meglisalp. Auf der Ageteplatte genossen wir nochmals die Aussicht zum so eben bestiegenen Berg. In der Meglisalp genossen wir ein kühles Bierchen und eine feine Rösti. Nun stand noch der letzte Aufstieg zum Bötzelsattel auf dem Programm. In der glühenden Sonne kamen wir aber gut voran und konnten schon bald die super Aussicht vom Widderalpsattel geniessen. Die 600 Hm bis zum Rheintaler Sämtis gingen auch schnell vorbei und so konnten wir den letzten Teil zum Plattenbödeli mit mehreren, erfrischenden Stopps gemütlich hinter uns bringen. Und trotzdem waren wir noch vor den restlichen Kollegen im Bergrestaurant.
Danach wartete wie schon vor zwei Jahren die gemütlich Stobete auf dem Plattenbödeli auf uns.

Zeiten:
Gesamt                                 10 h 30 min
Pausen                                     3h 00 min
Schwägalp - Öhrli                  2 h 15 min
Abstecher Hängeten              1 h 20 min
Mesmer - Ageteplatte                  25 min
Meglisalp - Widderalpsattel        40 min

Tourengänger: Urs, sobu, Stefan Ammann


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Kommentare (1)


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Alpin_Rise hat gesagt: Geht doch!
Gesendet am 3. August 2009 um 22:53
Dann halten die losen Felsenblöcke über dem kleinen Felsenfenster doch! Bin an dieser Stelle vor kurzem umgedreht, werde aber sicher zurückkehren.
Danke für das Buch, ein würdiger Gipfel!
G, Rise


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