Güntlespitze (2092 m) - Traum in Weiss und Blau
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Fünf Tage ist es her, dass ich bei frühlingshaften Verhältnissen den Toblermann im Bregenzerwald bestiegen habe. Heute stand die vis-a-vis stehende Üntschenspitze (2135 m) auf dem Programm. Die haben wir zwar nicht erreicht, weil wir uns „verlaufen“ haben, dennoch haben wir eine super Tour und ein tolles Gipfelerlebnis auf der Güntlespitze (2092 m) genossen.
Der Winter gibt sich doch noch nicht geschlagen. Konnte ich am Montag noch den ganzen Tag im Rolli und ohne Handschuhe verbringen, hatte es heute Morgen beim Start in Bad Hopfreben (1000 m) knackige -13 Grad. Gefürchtet haben wir auch die Bise, die wir spätestens am langen Grat oben erwarteten, aber sie ließ uns heute im Stich. Ins Schwitzen kamen wir aber angesichts der klirrenden Kälte doch nicht so richtig.
Vom Parkplatz weg (auch ÖV-Haltestelle) gingen wir über die Straße und konnten gleich die Schneeschuhe montieren. Über eine Wiese geht man gerade hoch zum Waldrand, wo man in den Alpweg zu den Üntschenalpen einbiegt. Unten lag bereits gut 25 cm Campagner-Powder, im Wald teilweise weniger, für Schneeschuhe aber kein Problem. Der Alpweg zieht sich über das Üntschenvorsäß bis zur Vorderen Üntschenalpe (1759 m) hoch. Froh war ich, dass ich nach einer halben Stunde von 2 Skitourengehern beim Spuren abgelöst wurde.
Nach gut einer Stunde konnten wir dann beim Aufstieg die ersten Sonnenstrahlen genießen. Glitzernder Schnee und dazu gleißendes Sonnenlicht, ein Traum in Weiss und Blau. Nach 2 Std. etwa sind wir an der Vorderen Üntschenalpe angekommen. Bis hierher war es angesichts der mäßigen Steigung ein leichtes Unterfangen (WT 1 bis WT 2). Aber das sollte sich noch ändern.
Der weitere Weg machte mir doch etwas Kopfzerbrechen, da die Südhänge zusehends steiler wurden und mittlerweile gut 40 cm Neuschnee lag. Der Beschreibung nach hätten wir eigentlich leicht links haltend zum Häfner Joch (1979 m) aufsteigen müssen. Wir zogen es dann aber doch vor, uns in die Spur der beiden Skitourengeher zu begeben, die kurz vor uns an der Alpe loszogen. Die nächsten 300 Höhenmeter hatten es dann in sich. Die Spur war nicht nur steil, sondern auch wenig gefestigt. Querungen kamen dazu, die mit Schneeschuhen immer ein besonderer Spaß sind (WT 3). Da wünschte ich mir dann doch manchmal Skier unter den Füßen.
Auf jeden Fall ging es mir sehr an die Puste. Ich wünschte mir die roten Blutkörperchen zurück, die ich gestern bei der Blutspende abgegeben hatte. Mit unzähligen Stopps erreichten wir schließlich den Grat östlich des Häfner Jochs, die Üntschenspitze mindestens noch 1 Stunde entfernt. Da die meisten Tourengeher - ich wurde auf den letzten Metern regelrecht stehen gelassen - einem anderen Gipfel zustrebten, nahmen wir ebenfalls diesen ins Visier. So standen wir nach einer schmalen Gratpassage, bei der gerade 2 Schneeschuhe nebeneinander Platz hatten, nach ca. 3 ½ Stunden am Gipfel der Güntlespitze (2092 m).
Dass just zu dieser Zeit Nebelbänke aufzogen, störte uns nicht besonders. Der Blick nach Baad im Kleinen Walsertal blieb vernebelt. Darüber waren aber die markanten Felsgipfel im Hinteren Bregenzerwald zu sehen. Da die Bise zu unserer Verwunderung ausblieb, konnten wir am Grat, behandschuht zwar, doch eine Brotzeit zu uns nehmen.
Der Abstieg bis zur Vorderen Üntschenalpe gestaltete sich dann nochmals spannend. Wegen der Steilheit des Geländes rutschte der Neuschnee unter unserem Gewicht vor uns her. Gut 50 m haben wir in 10 Sekunden unter Einsatz der „Backenbremse“ zurückgelegt. Von der Alphütte bis ins Tal war es dann wieder ein leichtes Unterfangen.
Fazit: Ich denke die Fotos sprechen für sich. Wir waren nicht nur bei traumhaftem Wetter, sondern auch in einer tollen Bergwelt unterwegs. Die Üntschenspitze holen wir ein anderes Mal nach, wenn eine gut verfestigte Schneedecke, am liebsten verharscht, vorhanden ist. Da tut man sich mit Schneeschuhen doch leichter, als in steilem Pulvergelände.
Hinweise:
Lawingengefahr Stufe 2 mäßig
Für Skitourer bietet sich die Anreise mit dem ÖV an, da die schönere Abfahrt nordseitig nach Schoppernau führt.
Der Winter gibt sich doch noch nicht geschlagen. Konnte ich am Montag noch den ganzen Tag im Rolli und ohne Handschuhe verbringen, hatte es heute Morgen beim Start in Bad Hopfreben (1000 m) knackige -13 Grad. Gefürchtet haben wir auch die Bise, die wir spätestens am langen Grat oben erwarteten, aber sie ließ uns heute im Stich. Ins Schwitzen kamen wir aber angesichts der klirrenden Kälte doch nicht so richtig.
Vom Parkplatz weg (auch ÖV-Haltestelle) gingen wir über die Straße und konnten gleich die Schneeschuhe montieren. Über eine Wiese geht man gerade hoch zum Waldrand, wo man in den Alpweg zu den Üntschenalpen einbiegt. Unten lag bereits gut 25 cm Campagner-Powder, im Wald teilweise weniger, für Schneeschuhe aber kein Problem. Der Alpweg zieht sich über das Üntschenvorsäß bis zur Vorderen Üntschenalpe (1759 m) hoch. Froh war ich, dass ich nach einer halben Stunde von 2 Skitourengehern beim Spuren abgelöst wurde.
Nach gut einer Stunde konnten wir dann beim Aufstieg die ersten Sonnenstrahlen genießen. Glitzernder Schnee und dazu gleißendes Sonnenlicht, ein Traum in Weiss und Blau. Nach 2 Std. etwa sind wir an der Vorderen Üntschenalpe angekommen. Bis hierher war es angesichts der mäßigen Steigung ein leichtes Unterfangen (WT 1 bis WT 2). Aber das sollte sich noch ändern.
Der weitere Weg machte mir doch etwas Kopfzerbrechen, da die Südhänge zusehends steiler wurden und mittlerweile gut 40 cm Neuschnee lag. Der Beschreibung nach hätten wir eigentlich leicht links haltend zum Häfner Joch (1979 m) aufsteigen müssen. Wir zogen es dann aber doch vor, uns in die Spur der beiden Skitourengeher zu begeben, die kurz vor uns an der Alpe loszogen. Die nächsten 300 Höhenmeter hatten es dann in sich. Die Spur war nicht nur steil, sondern auch wenig gefestigt. Querungen kamen dazu, die mit Schneeschuhen immer ein besonderer Spaß sind (WT 3). Da wünschte ich mir dann doch manchmal Skier unter den Füßen.
Auf jeden Fall ging es mir sehr an die Puste. Ich wünschte mir die roten Blutkörperchen zurück, die ich gestern bei der Blutspende abgegeben hatte. Mit unzähligen Stopps erreichten wir schließlich den Grat östlich des Häfner Jochs, die Üntschenspitze mindestens noch 1 Stunde entfernt. Da die meisten Tourengeher - ich wurde auf den letzten Metern regelrecht stehen gelassen - einem anderen Gipfel zustrebten, nahmen wir ebenfalls diesen ins Visier. So standen wir nach einer schmalen Gratpassage, bei der gerade 2 Schneeschuhe nebeneinander Platz hatten, nach ca. 3 ½ Stunden am Gipfel der Güntlespitze (2092 m).
Dass just zu dieser Zeit Nebelbänke aufzogen, störte uns nicht besonders. Der Blick nach Baad im Kleinen Walsertal blieb vernebelt. Darüber waren aber die markanten Felsgipfel im Hinteren Bregenzerwald zu sehen. Da die Bise zu unserer Verwunderung ausblieb, konnten wir am Grat, behandschuht zwar, doch eine Brotzeit zu uns nehmen.
Der Abstieg bis zur Vorderen Üntschenalpe gestaltete sich dann nochmals spannend. Wegen der Steilheit des Geländes rutschte der Neuschnee unter unserem Gewicht vor uns her. Gut 50 m haben wir in 10 Sekunden unter Einsatz der „Backenbremse“ zurückgelegt. Von der Alphütte bis ins Tal war es dann wieder ein leichtes Unterfangen.
Fazit: Ich denke die Fotos sprechen für sich. Wir waren nicht nur bei traumhaftem Wetter, sondern auch in einer tollen Bergwelt unterwegs. Die Üntschenspitze holen wir ein anderes Mal nach, wenn eine gut verfestigte Schneedecke, am liebsten verharscht, vorhanden ist. Da tut man sich mit Schneeschuhen doch leichter, als in steilem Pulvergelände.
Hinweise:
Lawingengefahr Stufe 2 mäßig
Für Skitourer bietet sich die Anreise mit dem ÖV an, da die schönere Abfahrt nordseitig nach Schoppernau führt.
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