Üntschenspitze 2135m und Güntlespitze 2092m - Saisonstart nach Maß


Publiziert von Jackthepot , 29. April 2011 um 19:51.

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Bregenzerwald-Gebirge
Tour Datum:17 April 2011
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 6:00
Aufstieg: 1260 m
Abstieg: 1260 m
Strecke:Hopfreben - Üntschenalpe - Üntschenspitze - Häfnersattel - Güntlespitze und zurück
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Rheintalautobahn A 14 - Bregenzer Wald-Bundesstrasse B200 - Au - Schoppernau - Bad Hopfreben
Kartennummer:Kompass Nr. 3 Allgäuer Alpen / Brengenzer Wald

Die Üntschenspitze liegt in den Allgäuer Alpen und ist für Ausblicke in den nördlichen Teil des Lechquellengebirges der Aussichtsberg schlechthin. Nirgendwo sonst hat man schönere Einblicke in diese kleine, jedoch äußerst abwechslungsreiche und schroffe Berggruppe. Die Üntschenspitze ist ein typischer Grasberg mit steilen fast baumlosen Flanken. Ich hoffte darauf, dass die warme Aprilsonne in der breiten Südflanke am Neuschnee der vergangenen Woche gründliche Arbeit geleistet hatte und freute mich auf einen relativ trockenen und schneefreien Auf- und Abstieg  über den Normalweg ab Bad Hopfreben im hinteren Tal der Bregenzerach.

Der Aufstieg: Der Weg ab Bad Hopfreben ist bestens beschildert und nicht zu verfehlen. Vom Parkplatz nahe der Bundesstrasse folgt man zuerst nordostwärts einen Fahrweg bis an den Waldrand am Ende der Almwiese. Ab hier geht's nach links steil bergauf, bis man nach knapp 1km auf den Forstweg von Schoppernau heraufführend trifft. In schier endlosen Kehren, mal mehr, mal weniger steil zieht dieser Fahrweg nun hinauf zur Vorderen Üntschenalpe 1757m. Kurz vor der Alpe weicht der der Hochwald jäh zurück und der Blick wird erstmals ungehindert frei auf das Tagesziel. Im Osten lugt der mächtige Widderstein durch das Üntschenjoch hindurch, im Süden bauen sich Hochkünzelspitze und Hochberg imposant auf. Oberhalb, hinter den Alpgebäuden endet der Fahrweg und mündet in einen grünen, zur Zeit recht weichen Wiesensteig ein. Die Almwiese übersät mit tausenden Krokossen -seufz- die allerdings allesamt vom letztwöchigen Neuschnee plattgewalzt waren - also wieder nix mit "schöner Krokantenwiese". Oben ist bereits der Wegweiser am Häfnerjoch zu erkennen - die nächste Zwischenetappe. 1/2h verkündet der Wegweiser und die waren gerademal so zu schaffen, denn ab jetzt ging es -trotz Südlage- nur noch über mehr oder minder tiefen, jungfreudigen (weil spurlosen) aber durch die heftige Sonneneinstrahlung total aufgeweichten Papp-/Matschschnee. Ab Häfnerjoch ist es immer noch eine halbe Stunde bis zum Gipfel - der Weg ist weit. Er führt zumeist direkt an der Gratkante entlang -zwei, drei Stellen ein bisserl luftig und nur schuhbreit - an der Nordseite noch immer von überhängenden Wechten verziert. Kurz vor dem Gipfel steilt das Gelände nochmal kurz auf und schon steht vor dem spartanischem Gipfelkreuz.

Gratübergang zur Güntlespitze: Der durchwegs steile Aufstieg und das schweißtreibende Schneegestapfe zum Gipfel hatten doch schon zu einer gewissen Gliederschwere beigetragen. Doch nach einer halben Stunde allein am Gipfel, die phänomenale Aussicht genießen, Fotos schießen, Gipfelbucheinträge lesen, mit guter Brotzeit und genügend Flüssigkeitsausgleich sah die Welt schon gleich viel besser aus.
So stellte ich mir zurück beim Wegweiser auf dem Häfnerjoch die Frage der Fragen: "Güntlespitze [20min], ja oder nein?". Bei meinem letzten Besuch der *Üntschenspitze im Sommer 2010, lautete der Beschluß  'Nein' - den anstrengenden Anstieg über den Westgrat noch in den Knochen und die Hitze/Schwüle ließen mich damals wieder talwärts streben. Heute lautete die Antwort: "warum nicht - wenn ich schon mal hier bin". Fast wäre ich noch wankelmütig geworden, als ich nach 3 weiteren Schritten im "jungfreudigen" Schnee fast hüfttief versunken war, doch schon bald stand ich auf dem Südende des  ca. 150m langen, schmalen aber fast ebenen Gipfelgrates ..und 5 min später neben dem Wegweiser am Gipfel.

 Der Abstieg: über den Grat wieder zurück in Richtung Häfnerjoch, jedoch schon ein gutes Stück vorher, ermöglichten flachere Hangneigung und der Pappschnee einen relativ schnellen und direkten Abstieg zur Üntschenalpe. Nach kurzer Rast noch die Pflichtübung, Abstieg über die Almstraße mit unzähligen Kehren versehene ins Tal - im Unterschied zum Aufstieg jedoch sinnvolle Abkürzer über Almwiesen nutzend. Die Üntschenspitze zeigte wieder, dass sie ein verdammt steiler Buckel ist. Nach einer 3/4h Abstiegssprint  für die Strecke zwischen Alpe und Tal (ca. 750mH) über die harte 'Piste' (Fahrweg) war eine gewisse bleierne Lahmheit in der Oberschenkelmuskulatur deutlich spürbar...dankbar genoss ich es wieder im bequemen Auto zu sitzen.

Fazit: gelungener Saisonauftakt 2011m - mit der Lust auf mehr.... ;-)

Tourengänger: Jackthepot
Communities: Allgäu


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Kommentare (1)


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sven86 hat gesagt:
Gesendet am 29. April 2011 um 21:45
Schöner Bericht!


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