Grand Combin de Valsorey 4184m und Grand Combin de Grafeneire 4314m
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MIT SCHNEESCHUHEN AUF DEN EISRIESEN VOM UNTERWALLIS.
Meine CH-4000er Nummer 31 und 32.
Lange, ja sehr lange musste ich dieses Jahr warten bis die Bedingungen für eine grosse Bergtour endlich passten. So kam es, dass ich unüblicherweise seit einem halben Jahr nicht mehr über 3000m war - dafür hatte ich nun endlich das Glück gleich auf zwei 4000er zu stehen. Hoffentlich gibt es einen prächtigen Sommer um noch viele weitere hohe Berge zu besuchen!
Da die Verbindungen mit dem öffentlichen Verkehr nach Fionney (1491m) im Val de Bagnes äusserst dürftig sind, reisten wir schon am Freitag an. Etwas oberhalb vom kleinen Dorf hat es ein kleines bewaldetes Hügelchen wo wir unterhalb vom höchsten Punkt einen herrlichen Biwakplatz auf einer kleinen Lichtung fanden. Nachdem wir das Zelt aufgestellt hatten, stärkten wir uns im Dorfrestaurant. Danach gingen wir früh schlafen da mein Kollege André schon einen langen Tag hatte und extra von Schweden für die "Grand Combin Expedition" in die Schweiz flog!
TAG 1 (22.5.): Schon um sechs Uhr klingelte der Wecker in unserem Zelt, denn wir wollten früh zur Hütte F.-X. Bagnoud aufsteigen um dem nassen Nachmittagsschnee aus dem Weg zu gehen. Von Fionnay wanderten wir steil im Zickzack den Hüttenweg hinauf wo wir auf 1900m auf den ersten Schnee trafen. Nach 500 Höhenmetern erreichten wir die Bergflanke Corbassière wo das Gelände flacher wurde, hier testete André erstmals seine geliehenen Schneeschuhe. Nach einem kleinen Umweg an dem ein "Winterwegweiser" der Schuldige war, gelangten wir mit einer kleinen Kraxeleinlage wieder auf den Sommerweg. Auf aperem Weg querten wir die Hänge unter dem Becca de Corbassière, zum Schluss ging es nun wieder mit Schneeschuhen etwas steiler über eine aussichtsreiche Moräne zur Hütte. Nach Bier und Imbiss legten wir hielte wir ein Nachmittagsschlaf; auch nach dem Nachtessen gingen wir gleich ins Bett, denn wir wollten unbedingt ausgeschlafen den langen Gipfeltag angehen.
TAG 2 (23.5.): Für uns war Tagwach um Mitternacht und das Aufstehen fiel uns überraschend leicht. Wir frühstückten gemütlich, kontrollierten unser Material noch einmal und machten uns auf den langen Weg zu den 4000er gegen 1 Uhr. Im Dunkeln marschierten wir am westlichen Rand vom Glacier de Corbassière entlag und umgingen so zwei Seraczonen. Unterhalb vom Combin de Boveire gelangten wir so aufs Firnfeld Plateau des Maisons Blanches. Die Nordwestflanke vom Grand Combin war trotz der Nacht gut zu sehen und wir steuerten direkt auf sie zu. Als das Gelände langsam steiler wurde, kündigte sich der Tag mit einem prächtigen Morgenrot an und bald darauf leuchtete der Mont Blanc in einem kitschigen Pink. Stetig stiegen wir die aufsteilende Flanke hinauf und weit Oben grüssen die Eisbalkonen bei denen man nicht weiss wann sich Eisbrocken daran lösen und zu Tal donnern. Hundert Meter unterhalb vom Eisbalkon querten wir hinaus zu einem Geröllfeld um eine kleine Pause zu machen und konnten beobachten wie zwei Bergsteiger rollenden Eisbrocken ausweichen mussten. Über eine gute Spur, teils auf etwas eisigem Grund unter der dünnen Schneeschicht, kamen wir unter den Eisbalkon. Durch zwei steile Stufen, der den vollen Pickeleinsatz erforderte, überwanden wir die eisige Barriere und gelangten auf das sonnige Gipfelplateau. Hier tauschten wir nach der Steilflanke die Steigeisen wieder gegen Schneeschuhe aus und wanderten in den Sattel zwischen "Grafeneire" und "Valsorey". Vom Sattel war es dann nur ein Katzensprung zum Grand Combin de Valsorey (4184m) - natürlich mussten hier aber die Steigeisen wieder angezogen werden. Der Gipfel bot eine phänomenale Aussicht zum Mont Blanc, aber es sollte noch besser kommen! Schnell waren wir wieder zurück im Sattel von wo wir den etwas längeren Aufstieg zum Höchsten, dem Grand Combin de Grafeneire (4314m), angingen. Die Aussicht vom Grafeneire war dank seiner isolierten Lage dann wirklich beeindruckend, ein riesiges Gipfelmeer auf allen Seiten! Leider war es schon um 10 Uhr, zu spät um den geplanten Grand Combin de la Tsessette (4135m) noch zu besuchen ohne im Nassschnee auf den Rückweg tief einzusinken. Wir stiegen deshalb wieder auf unserer Aufstiegsroute ab wobei wir diesmal im Eisbruch sicherten. Trotzdem war der Schnee unterhalb 3000m inzwischen sehr feucht geworden und das Spuren zurück zur Hütte wurde sehr mühsam.
TAG 3 (24.5): Wir standen auch am letzten Tag wieder früh auf und machten uns auf den Weg ins Tal um vier Uhr. Während des Abstiegs zeigte sich der Grand Combin nochmal als leuchtend roter Berg in der Morgensonne. Nach drei Stunden waren wir wieder zurück bei unserem Zelt und packten die Sachen zusammen. Das Dorfrestaurant hatte zu unserer Überraschung schon offen und wir konnten noch einen Kaffe trinken bevor uns der Bus pünktlich um 8:05 nach Le Châble brachte. In Martigny trennten sich dann unsere Wege - wohlwissend dass wir spätestens nächstes Jahr wieder eine tolle Tour auf einen 4000er unternehmen werden!
Genaue Route: TAG 1: Fionnay - P.1543m - Le Reposieu - P.1818m - Vers le Grenier de Corbassière - La Cougne - Les Creux - Pierres Rodzes - P.2175m - Les Plans - P. 2233m - Moräne -La Tsessette - Cabane F.X. Bagnoud. TAG 2: Hütte - Glacier de Corbassière - Plateau des Maisons Blanches - Nordwestflanke - Grand Combin de Valsorey - Grand Combin de Grafeneire - Nordwestflanke - Plateau des Maisons Blanches - Glacier de Corbassière - Hütte. TAG 3: Abstieg wie Aufstieg am Tag 1.
Meine CH-4000er Nummer 31 und 32.
Lange, ja sehr lange musste ich dieses Jahr warten bis die Bedingungen für eine grosse Bergtour endlich passten. So kam es, dass ich unüblicherweise seit einem halben Jahr nicht mehr über 3000m war - dafür hatte ich nun endlich das Glück gleich auf zwei 4000er zu stehen. Hoffentlich gibt es einen prächtigen Sommer um noch viele weitere hohe Berge zu besuchen!
Da die Verbindungen mit dem öffentlichen Verkehr nach Fionney (1491m) im Val de Bagnes äusserst dürftig sind, reisten wir schon am Freitag an. Etwas oberhalb vom kleinen Dorf hat es ein kleines bewaldetes Hügelchen wo wir unterhalb vom höchsten Punkt einen herrlichen Biwakplatz auf einer kleinen Lichtung fanden. Nachdem wir das Zelt aufgestellt hatten, stärkten wir uns im Dorfrestaurant. Danach gingen wir früh schlafen da mein Kollege André schon einen langen Tag hatte und extra von Schweden für die "Grand Combin Expedition" in die Schweiz flog!
TAG 1 (22.5.): Schon um sechs Uhr klingelte der Wecker in unserem Zelt, denn wir wollten früh zur Hütte F.-X. Bagnoud aufsteigen um dem nassen Nachmittagsschnee aus dem Weg zu gehen. Von Fionnay wanderten wir steil im Zickzack den Hüttenweg hinauf wo wir auf 1900m auf den ersten Schnee trafen. Nach 500 Höhenmetern erreichten wir die Bergflanke Corbassière wo das Gelände flacher wurde, hier testete André erstmals seine geliehenen Schneeschuhe. Nach einem kleinen Umweg an dem ein "Winterwegweiser" der Schuldige war, gelangten wir mit einer kleinen Kraxeleinlage wieder auf den Sommerweg. Auf aperem Weg querten wir die Hänge unter dem Becca de Corbassière, zum Schluss ging es nun wieder mit Schneeschuhen etwas steiler über eine aussichtsreiche Moräne zur Hütte. Nach Bier und Imbiss legten wir hielte wir ein Nachmittagsschlaf; auch nach dem Nachtessen gingen wir gleich ins Bett, denn wir wollten unbedingt ausgeschlafen den langen Gipfeltag angehen.
TAG 2 (23.5.): Für uns war Tagwach um Mitternacht und das Aufstehen fiel uns überraschend leicht. Wir frühstückten gemütlich, kontrollierten unser Material noch einmal und machten uns auf den langen Weg zu den 4000er gegen 1 Uhr. Im Dunkeln marschierten wir am westlichen Rand vom Glacier de Corbassière entlag und umgingen so zwei Seraczonen. Unterhalb vom Combin de Boveire gelangten wir so aufs Firnfeld Plateau des Maisons Blanches. Die Nordwestflanke vom Grand Combin war trotz der Nacht gut zu sehen und wir steuerten direkt auf sie zu. Als das Gelände langsam steiler wurde, kündigte sich der Tag mit einem prächtigen Morgenrot an und bald darauf leuchtete der Mont Blanc in einem kitschigen Pink. Stetig stiegen wir die aufsteilende Flanke hinauf und weit Oben grüssen die Eisbalkonen bei denen man nicht weiss wann sich Eisbrocken daran lösen und zu Tal donnern. Hundert Meter unterhalb vom Eisbalkon querten wir hinaus zu einem Geröllfeld um eine kleine Pause zu machen und konnten beobachten wie zwei Bergsteiger rollenden Eisbrocken ausweichen mussten. Über eine gute Spur, teils auf etwas eisigem Grund unter der dünnen Schneeschicht, kamen wir unter den Eisbalkon. Durch zwei steile Stufen, der den vollen Pickeleinsatz erforderte, überwanden wir die eisige Barriere und gelangten auf das sonnige Gipfelplateau. Hier tauschten wir nach der Steilflanke die Steigeisen wieder gegen Schneeschuhe aus und wanderten in den Sattel zwischen "Grafeneire" und "Valsorey". Vom Sattel war es dann nur ein Katzensprung zum Grand Combin de Valsorey (4184m) - natürlich mussten hier aber die Steigeisen wieder angezogen werden. Der Gipfel bot eine phänomenale Aussicht zum Mont Blanc, aber es sollte noch besser kommen! Schnell waren wir wieder zurück im Sattel von wo wir den etwas längeren Aufstieg zum Höchsten, dem Grand Combin de Grafeneire (4314m), angingen. Die Aussicht vom Grafeneire war dank seiner isolierten Lage dann wirklich beeindruckend, ein riesiges Gipfelmeer auf allen Seiten! Leider war es schon um 10 Uhr, zu spät um den geplanten Grand Combin de la Tsessette (4135m) noch zu besuchen ohne im Nassschnee auf den Rückweg tief einzusinken. Wir stiegen deshalb wieder auf unserer Aufstiegsroute ab wobei wir diesmal im Eisbruch sicherten. Trotzdem war der Schnee unterhalb 3000m inzwischen sehr feucht geworden und das Spuren zurück zur Hütte wurde sehr mühsam.
TAG 3 (24.5): Wir standen auch am letzten Tag wieder früh auf und machten uns auf den Weg ins Tal um vier Uhr. Während des Abstiegs zeigte sich der Grand Combin nochmal als leuchtend roter Berg in der Morgensonne. Nach drei Stunden waren wir wieder zurück bei unserem Zelt und packten die Sachen zusammen. Das Dorfrestaurant hatte zu unserer Überraschung schon offen und wir konnten noch einen Kaffe trinken bevor uns der Bus pünktlich um 8:05 nach Le Châble brachte. In Martigny trennten sich dann unsere Wege - wohlwissend dass wir spätestens nächstes Jahr wieder eine tolle Tour auf einen 4000er unternehmen werden!
Genaue Route: TAG 1: Fionnay - P.1543m - Le Reposieu - P.1818m - Vers le Grenier de Corbassière - La Cougne - Les Creux - Pierres Rodzes - P.2175m - Les Plans - P. 2233m - Moräne -La Tsessette - Cabane F.X. Bagnoud. TAG 2: Hütte - Glacier de Corbassière - Plateau des Maisons Blanches - Nordwestflanke - Grand Combin de Valsorey - Grand Combin de Grafeneire - Nordwestflanke - Plateau des Maisons Blanches - Glacier de Corbassière - Hütte. TAG 3: Abstieg wie Aufstieg am Tag 1.
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