Nasenlöcher runterwärts & Öhrli
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Sicherer Abstieg will geübt sein...
Das Öhrli interessiert mich schon lange, aber ehlich gesagt bin ich zu faul, von unten hochzulaufen, wenn es von oben runter mit weniger Mühe machbar ist. Dadurch ergibt sich eine relativ kurze Tour, bei der aber alle nennenswerten Kraxelstellen - nicht nur am Öhrli selbst, sondern auch die Himmelsleiter und vor allem in der Nasenlöcherroute - im Abstieg zu begehen sind. So sollte die Ausgesetzheit mancher Stellen besonders schön zur Geltung kommen, was man auch als Vorteil sehen kann.
Immer, wenn ich an an der Schwägalp ankomme, fährt mir die Säntisgondel vor der Nase ab. Ganz egal, ob ich mit dem Bus oder wie heute mit dem Auto dort bin. Aber egal. Der Gipfel ist ohnehin noch hartnäckig eingenebelt, was sich aber bald ändern soll.
Eine halbe Stunde später komme ich oben am Säntis an und gehe wie immer zuerst zum höchsten Punkt (2502 m). Man, ist das heute eine trübe Stimmung! Immer noch Nebel, Wind und dazu noch die traurigen Töne eines Alphorns.
Erst laufe ich ein wenig herum, sehe mir die Mineralienausstellung an und hoffe auf Sonnenschein. Doch bald verliere ich die Geduld, suche den Ausgang zur Himmelsleiter (ein Türlein im untersten Geschoss, das in den Tierwisstollen führt) und mache mich auf den Weg.
Die Himmelsleiter fühlt sich an wie eine Treppe mit zu hohen Stufen. Wenn man aber erstmal den richtigen Ryhthmus gefunden hat, macht der Abstieg Spaß. Im Girensattel (2397 m) befindet sich eine Wegkreuzung, aber der kurze und einfache Abstecher zum Girenspitz ist nicht ausgewiesen. Keine zehn Minuten später bin ich auch schon auf dem höchsten Punkt des Girenspitz' (2446 m), wo sich der Nebel immerhin stellenweise lichtet und einige interessante Tiefblicke freigibt. Ein ordentliches Gipfelbuch gibt es ebenfalls.
Zurück in der Lücke steige ich nach Nordosten hin ab. Ähnlich wie bei der Himmelsleiter ist der Bergweg in den Felsen fast durchgehend wie ein (sehr leichter) Klettersteig gesichert. Sobald es flacher wird, beginnen umfangreiche Schneefelder. Der Übergang auf den Schnee ist dann prompt etwas unangenhm und ich nehme sicherheitshalber den Pickel zu Hilfe. Es ginge freilich auch ohne, aber feste Schuhe und zumindest ein Stock sind auf dieser Route eigentlich ein Muss. Der Schnee reicht noch bis auf etwa 2150 m und ist mittelmäßig angenehm zu begehen. Schmierig, aber nicht zu steil.
Unterhalb der Schneezone quert der Weg teils grasiges, teils verkarstetes Gelände hinüber zu P. 2121. Dort bekomme ich endlich das Öhrli zu sehen, das von hier aus steil und schwierig aussieht. Beim Näherkommen wird aber die Schwachstelle in der Südwestseite immer offensichtlicher. Deutliche, aber nicht markierte Pfadspuren zweigen von P. 2117 aus ab, führen auf ein Grätlein, Schrofen und eine kurze, steile Wiese an die Gipfelfelsen heran. Schließlich muss man dann doch etwas klettern, aber nur im I. Grad und sonderlich ausgesetzt ist es nicht. Trotzdem stecken einige Haken, an denen man theoretisch mit dem Seil sichern könnte.
Oben auf dem Öhrli (2193 m) freue ich mich über die hübsche Aussicht zum Säntis, bevor auch schon die nächsten Wolken kommen. Der Abstieg durch die Felsen fällt mir leicht und ich bin neugierig auf die blau-weiß markierte Nasenlöcherroute.
Gleich unterhalb der Öhrligrueb kommen auch schon die ersten kleinen Kraxelstellen, die aber nicht sonderlich spannend sind. Das ändert sich dann auf etwa 1880 m, wo die Route scharf nach Westen in die Steilwand abknickt. Kurz darauf muss ich auch schon die Schlüsselstelle abklettern, die zwar ausreichend gesichert, aber auch ziemlich nass und schmierig ist. Diese Stelle empfinde ich klar als anspruchsvoller als die Kraxelei am Öhrli. Auch danach bleibt die Route spannend, denn außer einigen recht ausgesetzten Querungen gibt es auch ein paar recht hübsche, ungesicherte Ier-Stellen.
Auf ca. 1700 m hören die Kraxelstellen auf und das Gras wird dafür dichter und höher. Der Rest der Nasenlöcherroute macht mir im Abstieg nicht sonderlich viel Spaß, weil der erdige, löcherige Untergrund der Wegspur kaum zu sehen ist und ich mich mühsam Schritt für Schritt herunterstochern muss, um nicht auszurutschen oder zu stolpern.
Irgendwann erreiche ich dann aber den Fahrweg, an dem der blau-weiße Weg endgültig endet (1390 m). Nun habe ich noch einen länglichen Hatscher mit zwei kurzen, aber nervigen Gegensteigungen zur Schwägalp vor mir. Das ist aber auch eine schöne Gelegenheit, um die Säntis-Nordwand und den Einstieg der Chammhaldenroute zu studieren.
Schwierigkeiten & Gehzeiten
Säntis - Himmelsleiter - Girenspitz - P. 2121 (Öhrlisattel): T3; 1 h 20 min
Abstecher zum Öhrli und zurück zu P. 2117: T4 / I; 30 min
P. 2117 - Nasenlöcherroute - Ausstieg auf 1390 m: T4+ / I+; 1 h 30 min
Ausstieg Nasenlöcherroute - Dreihütten - Chammhalde - Schwägalp: T1; 55 min
Fazit - ein keckes Gipfelchen & gutes Training für mehr Trittsicherheit
Das Öhrli interessiert mich schon lange, aber ehlich gesagt bin ich zu faul, von unten hochzulaufen, wenn es von oben runter mit weniger Mühe machbar ist. Dadurch ergibt sich eine relativ kurze Tour, bei der aber alle nennenswerten Kraxelstellen - nicht nur am Öhrli selbst, sondern auch die Himmelsleiter und vor allem in der Nasenlöcherroute - im Abstieg zu begehen sind. So sollte die Ausgesetzheit mancher Stellen besonders schön zur Geltung kommen, was man auch als Vorteil sehen kann.
Immer, wenn ich an an der Schwägalp ankomme, fährt mir die Säntisgondel vor der Nase ab. Ganz egal, ob ich mit dem Bus oder wie heute mit dem Auto dort bin. Aber egal. Der Gipfel ist ohnehin noch hartnäckig eingenebelt, was sich aber bald ändern soll.
Eine halbe Stunde später komme ich oben am Säntis an und gehe wie immer zuerst zum höchsten Punkt (2502 m). Man, ist das heute eine trübe Stimmung! Immer noch Nebel, Wind und dazu noch die traurigen Töne eines Alphorns.
Erst laufe ich ein wenig herum, sehe mir die Mineralienausstellung an und hoffe auf Sonnenschein. Doch bald verliere ich die Geduld, suche den Ausgang zur Himmelsleiter (ein Türlein im untersten Geschoss, das in den Tierwisstollen führt) und mache mich auf den Weg.
Die Himmelsleiter fühlt sich an wie eine Treppe mit zu hohen Stufen. Wenn man aber erstmal den richtigen Ryhthmus gefunden hat, macht der Abstieg Spaß. Im Girensattel (2397 m) befindet sich eine Wegkreuzung, aber der kurze und einfache Abstecher zum Girenspitz ist nicht ausgewiesen. Keine zehn Minuten später bin ich auch schon auf dem höchsten Punkt des Girenspitz' (2446 m), wo sich der Nebel immerhin stellenweise lichtet und einige interessante Tiefblicke freigibt. Ein ordentliches Gipfelbuch gibt es ebenfalls.
Zurück in der Lücke steige ich nach Nordosten hin ab. Ähnlich wie bei der Himmelsleiter ist der Bergweg in den Felsen fast durchgehend wie ein (sehr leichter) Klettersteig gesichert. Sobald es flacher wird, beginnen umfangreiche Schneefelder. Der Übergang auf den Schnee ist dann prompt etwas unangenhm und ich nehme sicherheitshalber den Pickel zu Hilfe. Es ginge freilich auch ohne, aber feste Schuhe und zumindest ein Stock sind auf dieser Route eigentlich ein Muss. Der Schnee reicht noch bis auf etwa 2150 m und ist mittelmäßig angenehm zu begehen. Schmierig, aber nicht zu steil.
Unterhalb der Schneezone quert der Weg teils grasiges, teils verkarstetes Gelände hinüber zu P. 2121. Dort bekomme ich endlich das Öhrli zu sehen, das von hier aus steil und schwierig aussieht. Beim Näherkommen wird aber die Schwachstelle in der Südwestseite immer offensichtlicher. Deutliche, aber nicht markierte Pfadspuren zweigen von P. 2117 aus ab, führen auf ein Grätlein, Schrofen und eine kurze, steile Wiese an die Gipfelfelsen heran. Schließlich muss man dann doch etwas klettern, aber nur im I. Grad und sonderlich ausgesetzt ist es nicht. Trotzdem stecken einige Haken, an denen man theoretisch mit dem Seil sichern könnte.
Oben auf dem Öhrli (2193 m) freue ich mich über die hübsche Aussicht zum Säntis, bevor auch schon die nächsten Wolken kommen. Der Abstieg durch die Felsen fällt mir leicht und ich bin neugierig auf die blau-weiß markierte Nasenlöcherroute.
Gleich unterhalb der Öhrligrueb kommen auch schon die ersten kleinen Kraxelstellen, die aber nicht sonderlich spannend sind. Das ändert sich dann auf etwa 1880 m, wo die Route scharf nach Westen in die Steilwand abknickt. Kurz darauf muss ich auch schon die Schlüsselstelle abklettern, die zwar ausreichend gesichert, aber auch ziemlich nass und schmierig ist. Diese Stelle empfinde ich klar als anspruchsvoller als die Kraxelei am Öhrli. Auch danach bleibt die Route spannend, denn außer einigen recht ausgesetzten Querungen gibt es auch ein paar recht hübsche, ungesicherte Ier-Stellen.
Auf ca. 1700 m hören die Kraxelstellen auf und das Gras wird dafür dichter und höher. Der Rest der Nasenlöcherroute macht mir im Abstieg nicht sonderlich viel Spaß, weil der erdige, löcherige Untergrund der Wegspur kaum zu sehen ist und ich mich mühsam Schritt für Schritt herunterstochern muss, um nicht auszurutschen oder zu stolpern.
Irgendwann erreiche ich dann aber den Fahrweg, an dem der blau-weiße Weg endgültig endet (1390 m). Nun habe ich noch einen länglichen Hatscher mit zwei kurzen, aber nervigen Gegensteigungen zur Schwägalp vor mir. Das ist aber auch eine schöne Gelegenheit, um die Säntis-Nordwand und den Einstieg der Chammhaldenroute zu studieren.
Schwierigkeiten & Gehzeiten
Säntis - Himmelsleiter - Girenspitz - P. 2121 (Öhrlisattel): T3; 1 h 20 min
Abstecher zum Öhrli und zurück zu P. 2117: T4 / I; 30 min
P. 2117 - Nasenlöcherroute - Ausstieg auf 1390 m: T4+ / I+; 1 h 30 min
Ausstieg Nasenlöcherroute - Dreihütten - Chammhalde - Schwägalp: T1; 55 min
Fazit - ein keckes Gipfelchen & gutes Training für mehr Trittsicherheit
Tourengänger:
Bergmax

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