Über Nasenlöcher aufs Öhrli (2193m) + Säntis (2502m) + Tierwies - Runde
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Das Öhrli steht seit meinem Umzug in die Ostschweiz ziemlich weit oben auf meiner Wunsch-Liste. Allein schon der Name ist herrlich, besonders in Kombination mit dem Nasenlöcher-Steig als Aufstieg. Von Norden gesehn, macht der kleine Felsspitz auch ziemlich Eindruck, wie er aufgesetzt über der gigantischen Felsbastion des Alpstein-Massiv thront. In Kombi mit dem Säntis und dem Abstieg über die Tierwies ergibt sich eine äusserst abwechslungsreiche und durchaus anspruchsvolle Rundtour, die mir wunderbar gefallen hat.
Tour:
Die Nasenlöcher-Route ist eine eher selten begangene Alternative zum Normalweg auf den Säntis über die Tierwies. Die Einsamkeit (mir ist niemand begegnet) liegt wohl nicht nur an der deutlich höheren Schwierigkeit des alpinen Pfads. Sondern es liegt sicher auch am umständlichen Anweg. Am Schnellsten gehts wohl noch von der Schwägalp (1352m) aus. Dort gehts in ca. 1h auf-und-ab über Alp-Strässchen (Siebenhütten - Potersalp) bis zum Einstieg in die blau-weisse Route. Alternativ kann man auch von Lehmen (AI) her kommen, was aber einen noch längeren Zustieg von ca. 1:30-2h bedeutet (und dann wirds nichts aus der Rundtour).
Ab dem Wegweiser zum Nasenlöcher-Steig gehts erstmal recht steil die grasigen Hänge hinauf. In viel zick-zack ist das zwar anstrengend, aber bei der derzeitigen Blumen-Pracht dennoch ein purer Genuss. Der wenig ausgeprägte Pfad steig hinauf bis man direkt unter den Felswänden steht und sich fragt "Was nun?" oder "Was mach ich denn hier?".
Von da an wird der Steig ziemlich schrofig und felsig. Er windet sich gekonnt von einer Lücke in den Felswänden zur Nächsten, immer wieder mit längeren Querungen über leicht ausgesetzte Bänder. Bei Regen oder gar Schnee dürfte das schnell sehr ungemütlich werden - insbesondere die Wegfindung ist nicht intuitiv. Kurz vor dem Ausstieg aus dem Steig warten noch ein paar schwierigere Kletterstellen. Insbesondere die letzte Stelle, eine platte Felswand mit wenig Tritten, ist für mich die Schlüsselstelle. Dank ein paar Eisenstiften und einem Drahtseil ists aber zu meistern, v.a. da es nicht übermässig ausgesetzt ist (für mich der schwerste Teil der Tour).
Ab der Öhrligrueb gehts dann wieder einfacher hinauf bis zum Öhrlisattel. Dort dann weglos auf den Öhrligipfel. Man folgt erst dem Pfad über den Grat bis man vor dem felsigen Gipfelaufbau steht. Und dann steigt man einen fesligen Kamin in einfacherer Kletterei bis auf den Gipfel. Der Anstieg ist kaum zu verfehlen, da alle anderen Stellen sehr schnell sehr schwierig werden.
Vom Öhrli bin ich dann dem Wanderweg zum Säntis gefolgt. Der quert mühsam karstiges Gelände und führt schliesslich durch den heissen Kessel hinauf zum Blau-Schnee. Dieses Schneefeld hatte ich noch als steil und etwas heikel in Erinnerung. Aber hier scheint man vor kurzem die Wegführung geändert zu haben - die steilsten Stellen am Schneefeld werden jetzt über einen felsigen und gesicherten Steig umgangen. Schliesslich gehts über den sehr stark frequentierten Steig hinauf zum Säntis-Gipfel, wo fast immer Trubel herrscht... Das Panorama ist bekanntermassen gigantisch; es gibt wohl nicht viele Gipfel die einen ähnlichen Ausblick bieten...
Die Versuchung war gross die Gondel zurück zur Schwägalp zu nehmen. Nicht nur wegen dem langen Abstieg, sondern auch weil ich Federer noch spielen sehen wollte. Aber zum Glück konnt ich mich dann doch noch überwinden und bin zu Fuss über die Tierwies zur Schwägalp abgestiegen. Dies bescherte mir auch eine eindrucksvolle Begegnung mit einem wunderschönen Steinbock, den wahren Herrschern übers Gebirge.
Fazit:
Die Tour aufs Öhrli war ein grosser Genuss. In Kombination mit den Nasenlöchern und dem Rundweg über den Säntis wirds eine schöne Tagestour, die fast durchgehend anspruchsvoll ist. Viel mehr Abwechslung kann man auch nicht haben, es ist alles dabei:
Tour:
Die Nasenlöcher-Route ist eine eher selten begangene Alternative zum Normalweg auf den Säntis über die Tierwies. Die Einsamkeit (mir ist niemand begegnet) liegt wohl nicht nur an der deutlich höheren Schwierigkeit des alpinen Pfads. Sondern es liegt sicher auch am umständlichen Anweg. Am Schnellsten gehts wohl noch von der Schwägalp (1352m) aus. Dort gehts in ca. 1h auf-und-ab über Alp-Strässchen (Siebenhütten - Potersalp) bis zum Einstieg in die blau-weisse Route. Alternativ kann man auch von Lehmen (AI) her kommen, was aber einen noch längeren Zustieg von ca. 1:30-2h bedeutet (und dann wirds nichts aus der Rundtour).
Ab dem Wegweiser zum Nasenlöcher-Steig gehts erstmal recht steil die grasigen Hänge hinauf. In viel zick-zack ist das zwar anstrengend, aber bei der derzeitigen Blumen-Pracht dennoch ein purer Genuss. Der wenig ausgeprägte Pfad steig hinauf bis man direkt unter den Felswänden steht und sich fragt "Was nun?" oder "Was mach ich denn hier?".
Von da an wird der Steig ziemlich schrofig und felsig. Er windet sich gekonnt von einer Lücke in den Felswänden zur Nächsten, immer wieder mit längeren Querungen über leicht ausgesetzte Bänder. Bei Regen oder gar Schnee dürfte das schnell sehr ungemütlich werden - insbesondere die Wegfindung ist nicht intuitiv. Kurz vor dem Ausstieg aus dem Steig warten noch ein paar schwierigere Kletterstellen. Insbesondere die letzte Stelle, eine platte Felswand mit wenig Tritten, ist für mich die Schlüsselstelle. Dank ein paar Eisenstiften und einem Drahtseil ists aber zu meistern, v.a. da es nicht übermässig ausgesetzt ist (für mich der schwerste Teil der Tour).
Ab der Öhrligrueb gehts dann wieder einfacher hinauf bis zum Öhrlisattel. Dort dann weglos auf den Öhrligipfel. Man folgt erst dem Pfad über den Grat bis man vor dem felsigen Gipfelaufbau steht. Und dann steigt man einen fesligen Kamin in einfacherer Kletterei bis auf den Gipfel. Der Anstieg ist kaum zu verfehlen, da alle anderen Stellen sehr schnell sehr schwierig werden.
Vom Öhrli bin ich dann dem Wanderweg zum Säntis gefolgt. Der quert mühsam karstiges Gelände und führt schliesslich durch den heissen Kessel hinauf zum Blau-Schnee. Dieses Schneefeld hatte ich noch als steil und etwas heikel in Erinnerung. Aber hier scheint man vor kurzem die Wegführung geändert zu haben - die steilsten Stellen am Schneefeld werden jetzt über einen felsigen und gesicherten Steig umgangen. Schliesslich gehts über den sehr stark frequentierten Steig hinauf zum Säntis-Gipfel, wo fast immer Trubel herrscht... Das Panorama ist bekanntermassen gigantisch; es gibt wohl nicht viele Gipfel die einen ähnlichen Ausblick bieten...
Die Versuchung war gross die Gondel zurück zur Schwägalp zu nehmen. Nicht nur wegen dem langen Abstieg, sondern auch weil ich Federer noch spielen sehen wollte. Aber zum Glück konnt ich mich dann doch noch überwinden und bin zu Fuss über die Tierwies zur Schwägalp abgestiegen. Dies bescherte mir auch eine eindrucksvolle Begegnung mit einem wunderschönen Steinbock, den wahren Herrschern übers Gebirge.
Fazit:
Die Tour aufs Öhrli war ein grosser Genuss. In Kombination mit den Nasenlöchern und dem Rundweg über den Säntis wirds eine schöne Tagestour, die fast durchgehend anspruchsvoll ist. Viel mehr Abwechslung kann man auch nicht haben, es ist alles dabei:
- flache Alp-Strässchen,
- steile Grashänge,
- Schrofen + Felskletterei und
- sogar ein ausgedehntes Schneefeld.
Tourengänger:
Schneemann

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