Calanda Überschreitung (Pfäfers - Tamins)


Publiziert von 3614adrian , 22. Juli 2024 um 23:05.

Region: Welt » Schweiz » Graubünden » Calanda
Tour Datum:20 Juli 2024
Wandern Schwierigkeit: T5 - anspruchsvolles Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: III (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-GR   Calanda   CH-SG 
Zeitbedarf: 7:00
Aufstieg: 2950 m
Abstieg: 3050 m
Strecke:29.5

Im Gegensatz zum Taminser Calanda war ich erst einmal auf dem Haldensteiner Calanda. Bereits damals als Trilogie ab Tamins mit allen drei Calanda-Gipfeln.
Die viel schönere und logischere Überschreitung von Norden über alle vier Calanda Gipfel ab dem Berger Calanda fehlt mir aber noch.
Anders als üblich starten wir nicht in der Vazer Alp, sondern in Pfäfers und so erwartet uns eine ziemlich komplette Überschreitung des gesamten Calandamassivs (ja, ja, man könnte auch in Bad Ragaz starten...).
Für so eine lange Trailrunrunde stellt sich die Frage, wie die Abkletterstelle vom Napoleon angepackt werden soll. Auch disponiere ich die Tour wegen Gewitterneigung vom Sonntag auf den Samstag. Somit würde die andere geplante Tour mit Lokals aber ins Wasser fallen. Letzendlich starte wir dann zu Viert, wobei nur Michael und ich den Nordgrat des Haldensteiner Calandas in Angriff nehmen werden.


Pünktlich um 05.30 starten wir in Pfäfers. Weniger eintönig als erwartet gewinnen wir Distanz und Höhe, dennoch scheint der Haldensteiner Calanda, als wir ihn erblicken noch weit entfernt. Der Abstieg vom Chemispitz geht besser als erwartet direkt über den Gipfel, leicht links haltend durch eine Runse runter.
Den Zweienspitz lassen wir uns auch nicht entgehen und stehen dann schon bald bei der Alp Salaz - der letzten Trinkmöglichkeit. Hier trennen sich unsere Wege. Heinz und Cornelia nehmen die Wanderwege über die Vazer Alp, wir nehmen den Berger Calanda ins Visier.
Zuerst aber noch übers Stelli (den Gipfel verpassen wir knapp) und dann noch übers Brotjoggli. Die Nordkante des Berger Calandas hat mich im Vorfeld etwas beschäftigt, nun vor Ort lässt sich diese Stelle recht gut bezwingen (T5).
Ab dem Berger Calanda beginnt die eingentliche Tour, wobei wir schon gut 3 Stunden unterwegs sind. Zum Rossfallenspitz folgen wir (nicht ganz von Beginn) dem luftigen Grat.
Die Abkletterstelle in die Luggen ist luftig, geht aber für uns problemlos. Der weitere Weg zum Napoleon gelingt uns intuitiv, wir halten uns soweit möglich immer direkt an den Grat.
Auf dem Gipfel lassen wir es uns nicht entgehen uns in das Gipfelbuch von 1947 einzutragen - sind nur noch zwei Seiten frei.
Die Abseilstelle wäre mit einem Bergschuh! markiert. Wir folgen aber kurz dem Grätchen linkshaltend und queren dann in die Flanke und klettern seilfrei bis in den Sattel (die Reepschnur bleibt im Rucksack). Mit der nötigen Vorsicht bei aktuell trockenen Verhältnissen geht dies für uns gut. Das nachfolgende Band - vielleicht aufgrund des Abkletterns von vorhin - erscheint uns weniger exponiert als erwartet. Bis zum Gipfel folgen keine Probleme mehr und der Gipfelaufschwung selber bietet nochmals etwas Kletterei und das letzte luftige Grätchen ist richtig schön.

Innerhalb weniger als 3 Minuten stehen wir wieder zu Viert auf dem Gipfel - das war nun ein geniales Timing!

Der weitere Tourenverlauf ist mir bekannt und so geniessen wir das schöne Laufgelände runter zum Tüfels-Chilchli und kommen ins Schnaufen beim Wiederaufstieg zum Nordgrat des Felsberger Calandas. Hier teilen wir uns nochmals auf - die Überschreiter wählen den direkten Nordgrat, die anderen zwei nehmen die Umgehung rechts rum und lassen sich den Gipfel aber trotzdem nicht entgehen. Diesen Direkt-Aufstieg habe ich erst einmal im Abstieg begangen, es ist mir damals sehr brüchig in Erinnerung geblieben. Nun im Aufstieg, wo man sich getraut, direkt auf dem Grat zu bleiben, geht das alles problemlos (T5+) und wir stehen wenige Minuten nachher auf dem Gipfel des mittleren Calandas.

Bis zum Taminser Calanda wieder richtig flowiges Gelände. Runter zum Älpli entlang des SW-Grates. Nach einem kurzen Schwatz mit der Älplerin, welche Mutterkühe auf der Alp hat, treten wir den downhill nach Tamins an. Wir spüren etwas die Oberschenkel, freuen uns aber vorallem auf das baldige Calanda. Auch der unnötige Sturz im Foppaloch auf einer nassen, Felslatte lässt mir meine Laune nicht verderben.
Nach 7h05min erreichen wir Tamins und kühlen unsere Beine im Dorfbrunnen und die Kehlen in der Ferienwohnung.

Tourengänger: 3614adrian


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Kommentare (1)


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lorenzo hat gesagt: Mit dem Zug...
Gesendet am 23. Juli 2024 um 19:36
...schon oft vorbeigefahren und hochgeschaut, und nun servierst Du Calanda frisch und gekühlt, so dass es schwerfällt, zu widerstehen...


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