Wer A sagt...
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Im April 2006 war ich einmal mit Ski vom Altels durch das Lerchi ins Gasterental abgefahren, und im August 2013 hatte ich nach dem Wildelsigengrat versucht, vom Altels über den N-Grat abzusteigen, der aber schon aper und heikel war, so dass ich bald aufgab und zum Normalabstieg über die NW-Flanke wechselte. Nun wollte ich die Route von N zum Altels, laut Führer eine "landschafltich hervorragend schöne Tour" einmal im Aufstieg - neben dem Übergang vom Balmhorn "der schönste...zum Altels" - versuchen. Auf A wie Altels sollte dann B wie Balmhorn folgen, und dazwischen wollte ich vom Sattel 2954, wenn ich schon einmal dort sein würde, auch den SSE-Grat zum Obers Tatelishore (WS) probieren. Obwohl der Frühsommer, in dem sich üblicherweise die besten Verhältnisse für den Altels N-Grat finden, bereits vorbei war, hoffte ich auf die Gnade des dieses Jahr verspätet eingetretenen Hochsommers.
Als ich um 1.45 aufstand, funkelten die Sterne am klaren Nachthimmel, und im N ging gerade der grosse Wagen unter. So startete ich in meinem kleinen Wagen Richtung S, und bei der Fahrt nach Kandersteg grüsste zuerst dass Stockhorn-, und dann das Niesenlicht, und als ich nach dem Aufstieg durch die Chluse, in der die übervolle und tosende Kander ihre Gischt versprühte, beim noch schlafenden Waldhaus vorbei kam, hatten sie in der Balmhornhütte schon Licht gemacht. Sonst war es noch stockdunkel, und der Weg nur im Lichtkegel der Stirnlampe zu erkennen. Vom Bergweg Richtung Sunnbüel aus fand ich trotzdem bald den nicht mehr eingezeichneten, aber rot markierten Pfad, der mich über die bewaldeten Rücken von Lerchi, wo nasses Gras meinen Schuhen, Socken und Füssen arg zusetzte, mich dafür der Gesang der erwachenden Vögel beschwingte, zu den Bauruinen E P. 2123 und noch etwas weiter führte. Nun war der Weiterweg auch ohne Stirnlampe und rote Markierungen gut ersichtlich, und über einen Grasrücken und leichte Felsstufen und Platten gelangte ich ins Kar unter den Tatelishörnern, wo eine Firnzunge bis ca. 2350m hinunterreichte. Mit Eisen und Pickel stieg ich auf Firn bzw. den Resten des Altelsgletschers in einer S-Schlaufe, dabei den Felsriegel auf ca. 2500m an seinem W-Rand überwindend, zum Sattel 2954 hoch.
Auf dem Obers Tatelishore SSE-Grat kam ich über leichte Stufen und ein brüchiges Grätchen, wo ich mich an einem Fixseil sicherte, nur bis vor einen ca. 3m hohen, ausgesetzten Turm, wo es mir altem Tatteri trotz dem kalten SW-Wind zu heiss wurde. Zwar hätte ich meine Reepschnur auspacken und etwas basteln können, aber ein Blick nach S erinnerte mich daran, dass ich ja für Altels und Balmhorn hergekommen war, und ich kam zum Schluss, dass es sich, nachdem ein "Mitnahme en passant" sich als illusorisch erwiesen hatte, nicht lohnte, hier noch mehr Zeit zu verlieren. So machte ich mich Richtung Altels N-Grat auf, den ich über Firn, unangenehm rutschiges Geröll, und überraschend reibungsfreundliche abwärtsgeschichtet Platten bei P. 3331 erreichte. Auf dem N-Grat ging es im selben Stil weiter, und schon bald hatte ich wieder einmal jenen Punkt erreicht, von dem es kein zurück mehr gibt. Aufschwung um Aufschwung mogelte ich mich eiertanzend über deren nicht enden wollende Abfolge auf dem mit kümmerlichen Firnresten nur noch dünn garnierten Grat hinauf, bis ich vom Vorgipfel endlich das erlösende Gipfelkreuz erblicken durfte.
Ich machte einige Fotos und lüftete meine Füsse, bevor ich frisch getrimmt, aber wegen dem anhaltend frischen SW-Wind immer noch mit Kapuze und Handschuhen, Richtung Balmhorn aufbrach, wo sich verschiedene Partien noch im Auf- oder schon im Abstieg befanden. Die Felsrinne zwischen Fels- und Firnteil des ESE-Grats war leicht, und vom 1. P. 3558 konnte ich in Trittschnee absteigen. Als deutlich kniffliger als im Aufstieg erwies sich dann aber das Abklettern vom 2. P. 3585, das sich jedoch dank guten Griffen und Tritten trotzdem sicher bewerkstelligen liess. Nun schien das Gröbste überstanden zu sein, und tatsächlich konnte ich nun in griffigem Firn und ohne Blankeisüberraschungen über den WNW-Grat zum Balmhorn W-Gipfel aufsteigen, und von dort in Kürze zum Hauptgipfel hinüberqueren. Dort begegnete ich einem deutschen Bergsteiger, der mit der ersten Bahn um 8 Uhr auf den Sunnbüel gefahren, und von dort in nur knapp 4h Stunden auf das Balmhorn gestiegen war. Trotz zunehmenden Schleierwolken genoss ich die Aussicht zu den Koryphäen rund um das Gastern- und Lötschental, südlich und südwestlich vom Rhônetal und in der Gegenrichtung zu den Voralpen, dem Thunersee und dem Jura.
Der Zackengrat gereicht seinem Namen zum Glück nicht zur Ehre, und so war nur im Firnteil, wo stellenweise Blankeis unter der Oberfläche durchschimmerte, erhöhte Vorsicht geboten, während auf dem guten Pfad über den Felsteil die übliche Konzentration ausreichte. Wie am Balmhorn waren auch die Firnfelder unterhalb des Zackenpass gespurt, was den Abstieg deutlich erleichterte. Die letzten Firnreste bis ca. 2300m ausnutzend, immer in gebührender Distanz zum darunter tosenden Schwarzbach, um nicht in diesen durchzubrechen, erreichten wir, mal ich, mal der Deutsche vorne, den Bergweg vom Underes Tatelishorn, wo ich dann endgültig das Nachsehen hatte. Wie auf Lerchi erfreute ich mich dafür an den üppig wachsenden Bergblumen beim Sagiwald und auf der Spittelmatte. Da mir der Aufstieg zum Sunnbüel jeweils zuwider ist, weshalb ich auch diesmal weder Geld noch Karte mitgenommen hatte, stieg ich stattdessen auf dem viel schöneren Weg weiter dem Schwarzbach entlang zur Brücke ab, wo ich nochmals eine erholsame Pause machte. Nach Gurnigel traf ich, diesmal bei Tageslicht auf die Stelle, wo ich am Morgen zum Lerchi abgezweigt war, und bei einem Blick hinauf war ich rückblickend froh, dass es zu dieser Zeit noch dunkel gewesen war...Von der untersten Brücke über den Schwarzbach schaute ich nochmals zurück zur N-Flanke, die aus genügender Distanz nun endlich eine übersichtliche Form annahm. Zuletzt wanderte ich der schäumenden Kander entlang, die mich wie zahlreiche Touristen in ihren Bann zog, langsam etwas ausgelatscht, aber umso zufriedener, zurück zur Talstation. Zum Obers Tatelishore werde ich dann ein anderes Mal auch noch C bzw. T sagen und separat zurückkehren, am besten mit Seil und Ski im Frühsommer, wenn der SSE-Grat schon trocken zum Klettern ist, die NW-Flanke aber noch mit schönem Sulz für eine Abfahrt lockt...
Altels
Aufstieg N-Flanke und -Grat: von der Talstation Sunnbüel (1194m) auf der Strasse und dem Wanderweg (gelb) entlang der Kander zum Berghotel Waldhaus (1357m), auf dem Bergweg (weiss-rot) bis P. 1474, und der alten, inzwischen undeutlichen Wegführung folgend bis P. 1535 (auf den Karten bis 1997 eingezeichnet). Auf einem rot markierten, recht guten Pfad (auch auf den Karten bis 1997 eingezeichnet) gerade hinauf bis ca. 1600m, Querung nach E durch einen Bachgraben zu einem 1. bewaldeten Rücken, und über diesen hinauf bis ca. 1780m. Ansteigende Querung nach ESE durch einen 2. Bachgraben (vormals P. 1842) zum 2. bewaldeten Rücken (Lerchi), und über diesen nach SE hinauf zu einer Abflachung E P. 2123, wo sich ein Fundament eines Masten und Trockensteinmauern befinden. Weiter nach SE, zuerst noch kurz dem bald aufhörenden rot markierten Pfad folgend, wobei man an einer Biwakhöhle vorbeikommt, durch einen weiteren Graben zu einem Grasrücken, und über diesen und die folgenden plattigen Felsen (I) nach S ins Kar E unterhalb P. 2590 zwischen Underes und Obers Tatelishore. Weiter nach S über Geröll und Firn zum Felsriegel auf ca. 2500m, der an seinem W Ende auf Platten (II) überwunden werden kann. Dann E ausholend über Firn (Reste des Altelsgletschers), der zwischendurch von Felsplatten (I) unterbrochen sein kann (Fischmäuler), hinauf zum Sattel 2954 (Stange). Zuerst E der WNW-Kante auf Firn, dann, wo dieser zu steil wird, direkt über diese auf rutschigem Geröll und abwärtsgeschichteten plattigen Felsen (I-II) zu P. 3331 (Stange) am Beginn des N-Grats. Über mehrere Aufschwünge auf wiederum rutschigem Geröll, losen Felsen und abwärtsgeschichteten Platten, die erstaunlicherweise den besten Halt bieten (I-II, insgesamt heikel, kaum Sicherungsmöglichkeiten), sowie auf Firnresten zuerst auf den NW-Gipfel, und über den ausgesetzten Verbindungsgrat (I) zum Hauptgipfel (3630m, Kreuz), 6-7h, T5, ZS-.
Abstieg ESE-Grat: über den oberen felsigen Teil (I) zu einer gut gestuften Rinne, die (I) nach S zum Firnteil leitet. Über diesen und den 1. P. 3558, von dem ein kurzer aber steiler Abstieg (bei Blankeis schwierig) hinunter führt, zum Felsgrat von 2. P. 3558, der überschritten (I), und von dem ca. 7m gutgriffig, aber ausgesetzt (II) zum Sattel ca. 3525m abgeklettert wird, 1h, ZS-.
Balmhorn
Aufstieg WNW-Grat: vom Sattel ca. 3525m auf dem schönen Firngrat (Vorsicht bei Blankeis) zuerst zum W-Gipfel (3667m), dann nach E kurz ab- dann wiederaufsteigend zum Hauptgipfel (3690m, Kreuz), 30min, WS.
Abstieg SW- oder Zackengrat: vom Haupt- (3690m) ab- und wiederansteigend zurück zum W-Gipfel (3667m), auf dem oberen SW-Grat auf Firn (bis 35 Grad) bis ca. 3370m, dann dem eingezeichneten Pfad folgend, N vorbei an den "Zacken" P. 3326 und 3212 zu einem grossen Steinmann oberhalb vom Zackenpass (3035m). Zuerst weiter auf dem eingezeichneten Pfad nach NW, dann auf Firnfeldern (bis 35 Grad) hinunter zu den Resten des Schwarzgletschers bei ca. 2600m. Der orografisch rechten Moräne folgend (Firnreste, eingezeichnete Pfadspuren) zum vom Underes Tatelishore herkommenden Bergweg bei ca. 2005m, und auf diesem zur Spittelmattebrücke (1872m). Gelb dem Schwarzbach entlang zu P. 1819, dann weiss-rot zur Schwarzbachbrücke (1700m), über Gurnigel hinunter zum Berghotel Waldhaus (1357m), und gelb zurück, 4-5h, WS, T3.
Insgesamt 11h 30min-13h 30min.
Verhältnisse: nachts und morgens klar, dann bei kammnah mässigem SW-Wind zunehmend Schleierwolken. Altschnee bzw. Firn oberhalb 2350m (Aufstieg) bzw. 2300m (Abstieg), morgens hart und griffig, später aufgeweicht, aber immer noch griffig. Ältere und frische Spuren am Balmhorn WNW- und SW-Grat, sowie unter dem Zackenpass und auf den Firnfeldern unterhalb des Schwarzgletschers.
Material: reduzierte Hochtourenausrüstung mit Stirnlampe, Leichthelm und -steigeisen, Pickel, 30m 6mm Reepschnur, 3 Schlingen, 2 Express, 1 Eisschraube und 1 Satz Rocks (ausser Pickel und Steigeisen nicht gebraucht).
Fahrplan: 4.15 Eggeschwand, 11 Uhr Altels, 12.30 Balmhorn, 15.15 Spittelmatte, 17 Uhr retour.
Als ich um 1.45 aufstand, funkelten die Sterne am klaren Nachthimmel, und im N ging gerade der grosse Wagen unter. So startete ich in meinem kleinen Wagen Richtung S, und bei der Fahrt nach Kandersteg grüsste zuerst dass Stockhorn-, und dann das Niesenlicht, und als ich nach dem Aufstieg durch die Chluse, in der die übervolle und tosende Kander ihre Gischt versprühte, beim noch schlafenden Waldhaus vorbei kam, hatten sie in der Balmhornhütte schon Licht gemacht. Sonst war es noch stockdunkel, und der Weg nur im Lichtkegel der Stirnlampe zu erkennen. Vom Bergweg Richtung Sunnbüel aus fand ich trotzdem bald den nicht mehr eingezeichneten, aber rot markierten Pfad, der mich über die bewaldeten Rücken von Lerchi, wo nasses Gras meinen Schuhen, Socken und Füssen arg zusetzte, mich dafür der Gesang der erwachenden Vögel beschwingte, zu den Bauruinen E P. 2123 und noch etwas weiter führte. Nun war der Weiterweg auch ohne Stirnlampe und rote Markierungen gut ersichtlich, und über einen Grasrücken und leichte Felsstufen und Platten gelangte ich ins Kar unter den Tatelishörnern, wo eine Firnzunge bis ca. 2350m hinunterreichte. Mit Eisen und Pickel stieg ich auf Firn bzw. den Resten des Altelsgletschers in einer S-Schlaufe, dabei den Felsriegel auf ca. 2500m an seinem W-Rand überwindend, zum Sattel 2954 hoch.
Auf dem Obers Tatelishore SSE-Grat kam ich über leichte Stufen und ein brüchiges Grätchen, wo ich mich an einem Fixseil sicherte, nur bis vor einen ca. 3m hohen, ausgesetzten Turm, wo es mir altem Tatteri trotz dem kalten SW-Wind zu heiss wurde. Zwar hätte ich meine Reepschnur auspacken und etwas basteln können, aber ein Blick nach S erinnerte mich daran, dass ich ja für Altels und Balmhorn hergekommen war, und ich kam zum Schluss, dass es sich, nachdem ein "Mitnahme en passant" sich als illusorisch erwiesen hatte, nicht lohnte, hier noch mehr Zeit zu verlieren. So machte ich mich Richtung Altels N-Grat auf, den ich über Firn, unangenehm rutschiges Geröll, und überraschend reibungsfreundliche abwärtsgeschichtet Platten bei P. 3331 erreichte. Auf dem N-Grat ging es im selben Stil weiter, und schon bald hatte ich wieder einmal jenen Punkt erreicht, von dem es kein zurück mehr gibt. Aufschwung um Aufschwung mogelte ich mich eiertanzend über deren nicht enden wollende Abfolge auf dem mit kümmerlichen Firnresten nur noch dünn garnierten Grat hinauf, bis ich vom Vorgipfel endlich das erlösende Gipfelkreuz erblicken durfte.
Ich machte einige Fotos und lüftete meine Füsse, bevor ich frisch getrimmt, aber wegen dem anhaltend frischen SW-Wind immer noch mit Kapuze und Handschuhen, Richtung Balmhorn aufbrach, wo sich verschiedene Partien noch im Auf- oder schon im Abstieg befanden. Die Felsrinne zwischen Fels- und Firnteil des ESE-Grats war leicht, und vom 1. P. 3558 konnte ich in Trittschnee absteigen. Als deutlich kniffliger als im Aufstieg erwies sich dann aber das Abklettern vom 2. P. 3585, das sich jedoch dank guten Griffen und Tritten trotzdem sicher bewerkstelligen liess. Nun schien das Gröbste überstanden zu sein, und tatsächlich konnte ich nun in griffigem Firn und ohne Blankeisüberraschungen über den WNW-Grat zum Balmhorn W-Gipfel aufsteigen, und von dort in Kürze zum Hauptgipfel hinüberqueren. Dort begegnete ich einem deutschen Bergsteiger, der mit der ersten Bahn um 8 Uhr auf den Sunnbüel gefahren, und von dort in nur knapp 4h Stunden auf das Balmhorn gestiegen war. Trotz zunehmenden Schleierwolken genoss ich die Aussicht zu den Koryphäen rund um das Gastern- und Lötschental, südlich und südwestlich vom Rhônetal und in der Gegenrichtung zu den Voralpen, dem Thunersee und dem Jura.
Der Zackengrat gereicht seinem Namen zum Glück nicht zur Ehre, und so war nur im Firnteil, wo stellenweise Blankeis unter der Oberfläche durchschimmerte, erhöhte Vorsicht geboten, während auf dem guten Pfad über den Felsteil die übliche Konzentration ausreichte. Wie am Balmhorn waren auch die Firnfelder unterhalb des Zackenpass gespurt, was den Abstieg deutlich erleichterte. Die letzten Firnreste bis ca. 2300m ausnutzend, immer in gebührender Distanz zum darunter tosenden Schwarzbach, um nicht in diesen durchzubrechen, erreichten wir, mal ich, mal der Deutsche vorne, den Bergweg vom Underes Tatelishorn, wo ich dann endgültig das Nachsehen hatte. Wie auf Lerchi erfreute ich mich dafür an den üppig wachsenden Bergblumen beim Sagiwald und auf der Spittelmatte. Da mir der Aufstieg zum Sunnbüel jeweils zuwider ist, weshalb ich auch diesmal weder Geld noch Karte mitgenommen hatte, stieg ich stattdessen auf dem viel schöneren Weg weiter dem Schwarzbach entlang zur Brücke ab, wo ich nochmals eine erholsame Pause machte. Nach Gurnigel traf ich, diesmal bei Tageslicht auf die Stelle, wo ich am Morgen zum Lerchi abgezweigt war, und bei einem Blick hinauf war ich rückblickend froh, dass es zu dieser Zeit noch dunkel gewesen war...Von der untersten Brücke über den Schwarzbach schaute ich nochmals zurück zur N-Flanke, die aus genügender Distanz nun endlich eine übersichtliche Form annahm. Zuletzt wanderte ich der schäumenden Kander entlang, die mich wie zahlreiche Touristen in ihren Bann zog, langsam etwas ausgelatscht, aber umso zufriedener, zurück zur Talstation. Zum Obers Tatelishore werde ich dann ein anderes Mal auch noch C bzw. T sagen und separat zurückkehren, am besten mit Seil und Ski im Frühsommer, wenn der SSE-Grat schon trocken zum Klettern ist, die NW-Flanke aber noch mit schönem Sulz für eine Abfahrt lockt...
Altels
Aufstieg N-Flanke und -Grat: von der Talstation Sunnbüel (1194m) auf der Strasse und dem Wanderweg (gelb) entlang der Kander zum Berghotel Waldhaus (1357m), auf dem Bergweg (weiss-rot) bis P. 1474, und der alten, inzwischen undeutlichen Wegführung folgend bis P. 1535 (auf den Karten bis 1997 eingezeichnet). Auf einem rot markierten, recht guten Pfad (auch auf den Karten bis 1997 eingezeichnet) gerade hinauf bis ca. 1600m, Querung nach E durch einen Bachgraben zu einem 1. bewaldeten Rücken, und über diesen hinauf bis ca. 1780m. Ansteigende Querung nach ESE durch einen 2. Bachgraben (vormals P. 1842) zum 2. bewaldeten Rücken (Lerchi), und über diesen nach SE hinauf zu einer Abflachung E P. 2123, wo sich ein Fundament eines Masten und Trockensteinmauern befinden. Weiter nach SE, zuerst noch kurz dem bald aufhörenden rot markierten Pfad folgend, wobei man an einer Biwakhöhle vorbeikommt, durch einen weiteren Graben zu einem Grasrücken, und über diesen und die folgenden plattigen Felsen (I) nach S ins Kar E unterhalb P. 2590 zwischen Underes und Obers Tatelishore. Weiter nach S über Geröll und Firn zum Felsriegel auf ca. 2500m, der an seinem W Ende auf Platten (II) überwunden werden kann. Dann E ausholend über Firn (Reste des Altelsgletschers), der zwischendurch von Felsplatten (I) unterbrochen sein kann (Fischmäuler), hinauf zum Sattel 2954 (Stange). Zuerst E der WNW-Kante auf Firn, dann, wo dieser zu steil wird, direkt über diese auf rutschigem Geröll und abwärtsgeschichteten plattigen Felsen (I-II) zu P. 3331 (Stange) am Beginn des N-Grats. Über mehrere Aufschwünge auf wiederum rutschigem Geröll, losen Felsen und abwärtsgeschichteten Platten, die erstaunlicherweise den besten Halt bieten (I-II, insgesamt heikel, kaum Sicherungsmöglichkeiten), sowie auf Firnresten zuerst auf den NW-Gipfel, und über den ausgesetzten Verbindungsgrat (I) zum Hauptgipfel (3630m, Kreuz), 6-7h, T5, ZS-.
Abstieg ESE-Grat: über den oberen felsigen Teil (I) zu einer gut gestuften Rinne, die (I) nach S zum Firnteil leitet. Über diesen und den 1. P. 3558, von dem ein kurzer aber steiler Abstieg (bei Blankeis schwierig) hinunter führt, zum Felsgrat von 2. P. 3558, der überschritten (I), und von dem ca. 7m gutgriffig, aber ausgesetzt (II) zum Sattel ca. 3525m abgeklettert wird, 1h, ZS-.
Balmhorn
Aufstieg WNW-Grat: vom Sattel ca. 3525m auf dem schönen Firngrat (Vorsicht bei Blankeis) zuerst zum W-Gipfel (3667m), dann nach E kurz ab- dann wiederaufsteigend zum Hauptgipfel (3690m, Kreuz), 30min, WS.
Abstieg SW- oder Zackengrat: vom Haupt- (3690m) ab- und wiederansteigend zurück zum W-Gipfel (3667m), auf dem oberen SW-Grat auf Firn (bis 35 Grad) bis ca. 3370m, dann dem eingezeichneten Pfad folgend, N vorbei an den "Zacken" P. 3326 und 3212 zu einem grossen Steinmann oberhalb vom Zackenpass (3035m). Zuerst weiter auf dem eingezeichneten Pfad nach NW, dann auf Firnfeldern (bis 35 Grad) hinunter zu den Resten des Schwarzgletschers bei ca. 2600m. Der orografisch rechten Moräne folgend (Firnreste, eingezeichnete Pfadspuren) zum vom Underes Tatelishore herkommenden Bergweg bei ca. 2005m, und auf diesem zur Spittelmattebrücke (1872m). Gelb dem Schwarzbach entlang zu P. 1819, dann weiss-rot zur Schwarzbachbrücke (1700m), über Gurnigel hinunter zum Berghotel Waldhaus (1357m), und gelb zurück, 4-5h, WS, T3.
Insgesamt 11h 30min-13h 30min.
Verhältnisse: nachts und morgens klar, dann bei kammnah mässigem SW-Wind zunehmend Schleierwolken. Altschnee bzw. Firn oberhalb 2350m (Aufstieg) bzw. 2300m (Abstieg), morgens hart und griffig, später aufgeweicht, aber immer noch griffig. Ältere und frische Spuren am Balmhorn WNW- und SW-Grat, sowie unter dem Zackenpass und auf den Firnfeldern unterhalb des Schwarzgletschers.
Material: reduzierte Hochtourenausrüstung mit Stirnlampe, Leichthelm und -steigeisen, Pickel, 30m 6mm Reepschnur, 3 Schlingen, 2 Express, 1 Eisschraube und 1 Satz Rocks (ausser Pickel und Steigeisen nicht gebraucht).
Fahrplan: 4.15 Eggeschwand, 11 Uhr Altels, 12.30 Balmhorn, 15.15 Spittelmatte, 17 Uhr retour.
Tourengänger:
lorenzo

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