Balmhorn 3698m vom Gasterntal aus
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Tagestour aufs Balmhorn mit meinem Bruder Aham
Kurz-Info:
Aufstieg: 2350 hm
Abstieg: 2350 hm
Zeitbedarf: 14.5 h inkl. Pausen
Verhältnisse: guter Trittfirn, gegen Nachmittag teils pappig (ev. Schneerutsche!)
Material: Steigeisen, 1 Pickel
Detailbeschrieb:
Früh und noch dunkel wars, als wir einen Schluck Schwarztee aus der Thermosflasche tranken und richtung Gasterntal hochfuhren. Den stündlichen Zeitraum, in dem man entweder hoch oder runter fahren darf, haben wir für einmal nicht beachtet, und tatsächlich kam uns niemand entgegen - es war ja auch erst viertel nach 3 in der Nacht.
Vom Parkplatz beim Waldhotel (1350m) aus starteten wir um 03.30 Uhr und liefen auf dem angenehmen Wanderweg durch die Schlucht Richtung Spittelmatte hoch. Dort begrüsste uns noch kurz der Mond, bevor er kurz darauf hinter einem mir unbekannten Berg verschwand, und zugleich in der entgegengesetzten Himmelsrichtung die erste Morgenröte in den Himmel stieg (05.20 Uhr).
Nun auf breitem Weg richtung Abzweigepunkt (ca 1950m) kurzerhand über den Bach gesprungen (dank Wanderstöcken haben wir diese alpinistische Herausforderung ohne nasse Füsse gemeistert :-)
Jetzt kommt die Pumpe richtig zum Zug, der steile Weg weiter ins Tal hinein zieht sich in die Länge und wird immer steiler, je höher wir auf der Moräne voranrücken. Es gibt, wie wir oben gesehen haben, diverse Möglichkeiten und Pfade, teils mehr, teils weniger ausgetreten. Der vermutlich "offizielle" Weg verläuft orographisch rechts von der markanten Moräne und liegt momentan im steilsten Stück noch unter Altschnee, darum haben wir ihn erst im Abstieg benützt.
Am höchsten Punkt dieser Moräne bietet sich erstmals ein Blick von Nahem in die bevorstehende Finrflanke. Nach Abschätzung ob wohl Blankeis vorhanden ist oder nicht, deponieren wir Gstältli, Eisschrauben, Seil und je 1 Wanderstock, und setzten nach einer Pause mit etwas leichterem Gepäck unseren Aufstieg fort. Kurz darauf erreichen wir den Biwakplatz auf ca 2500m. Dieser bieten Platz für etwa 4 oder 5 Personen, und wird, wenn die Moräne noch weiter abbricht, bald nicht mehr vorhanden sein.
Etwas später (08.45) sind wir am Anfang der Firnflanke und montieren die Eisen. Die Firnflanke ist momentan sehr angenehm zu begehen, allerdings sollte man nicht zu spät einsteigen, die Flanke erhält zu dieser Jahreszeit ab ca 9 Uhr sonne und weicht dann schnell auf.
Oben angekommen (10.30 Uhr, ca 3000m) begrüsst uns ein riesiger Steinmann in der Nähe eines kleinen Biwakplatzes. Wir sehen dies als Aufforderung für eine weitere kurze Pause, und geniessen den jetzt bereits sehr schönen Tiefblick in beide Richtungen. Unser heutiges Ziel haben wir nun in Sichtweite. Die Walliser Berge, und sehr markant, das Bietschhorn bieten ein interessantes Panorama.
Von hier aus weiter ohne grosse Schwierigkeiten immer dem Zackengrat folgend (Wegspuren) zum Gipfelfirnfeld, von dort aus keuchen wir im Zickzack auf den Vorgipfel, von dort aus in wenigen Minuten zum Hauptgipfel rüberqueren.
Wahnsinn, diese Ausblicke! Dort unten, ganz tief unten, sehen wir das Gasterntal, unseren heutigen Ausgangspunkt. Den Gedanken, dass wir das alles wieder runterlaufen müssen, verwerfe ich vorerst wieder, und geniesse die Ruhe und das Panorama, und gönne mir nun meinen wohlverdienten Ovo-Drink, während sich mein Bruder ganz spartanisch mit etwas Wasser und einem kleinen Energiehappen begnügt.
Nach dem obligaten Gipfelfoto gehts dann schonwieder runter, die Zeit ist schon relativ fortgeschritten (13.15 Uhr). Abstieg über die gleiche Route wie Aufstieg (Es gäbe noch die Möglichkeit über einen kurzen, exponierten Verbindungsgrat via Altels abzusteigen dies kam für uns aber nicht in Frage). Wegen der Tageserwärmung sanken wir beim Abstieg auf und nach dem Zackengrat teils hüft-tief in den Schnee ein, es liegt noch massenhaft Schnee dort oben und wird wohl noch einige Zeit brauchen, bis das Blankeis hervortritt.
Kurz vor dem Talboden (Spittelmatte) gibt es eine erfrischende Quelle mit glasklarem frischem Wasser. Wie lecker frisches Quellwasser schmecken kann, im vergleich zum "normalen Hahnenburger"!
Ankunft beim Auto um 18 Uhr, völlig erschöpft aber glücklich über die gelungene Besteigung. Als ich die Schuhe ausziehe merke ich, meine Daumen-grosse Blase an der linken Ferse von der letzten Wanderung vor ein paar Tagen hat mir die Tortur heimgezahlt, ist wieder aufgesprungen und sabbert fröhlich vor sich hin. Tja, man kanns eben nicht immer allem Recht machen ;-)
Kurz-Info:
Aufstieg: 2350 hm
Abstieg: 2350 hm
Zeitbedarf: 14.5 h inkl. Pausen
Verhältnisse: guter Trittfirn, gegen Nachmittag teils pappig (ev. Schneerutsche!)
Material: Steigeisen, 1 Pickel
Früh und noch dunkel wars, als wir einen Schluck Schwarztee aus der Thermosflasche tranken und richtung Gasterntal hochfuhren. Den stündlichen Zeitraum, in dem man entweder hoch oder runter fahren darf, haben wir für einmal nicht beachtet, und tatsächlich kam uns niemand entgegen - es war ja auch erst viertel nach 3 in der Nacht.
Vom Parkplatz beim Waldhotel (1350m) aus starteten wir um 03.30 Uhr und liefen auf dem angenehmen Wanderweg durch die Schlucht Richtung Spittelmatte hoch. Dort begrüsste uns noch kurz der Mond, bevor er kurz darauf hinter einem mir unbekannten Berg verschwand, und zugleich in der entgegengesetzten Himmelsrichtung die erste Morgenröte in den Himmel stieg (05.20 Uhr).
Nun auf breitem Weg richtung Abzweigepunkt (ca 1950m) kurzerhand über den Bach gesprungen (dank Wanderstöcken haben wir diese alpinistische Herausforderung ohne nasse Füsse gemeistert :-)
Jetzt kommt die Pumpe richtig zum Zug, der steile Weg weiter ins Tal hinein zieht sich in die Länge und wird immer steiler, je höher wir auf der Moräne voranrücken. Es gibt, wie wir oben gesehen haben, diverse Möglichkeiten und Pfade, teils mehr, teils weniger ausgetreten. Der vermutlich "offizielle" Weg verläuft orographisch rechts von der markanten Moräne und liegt momentan im steilsten Stück noch unter Altschnee, darum haben wir ihn erst im Abstieg benützt.
Am höchsten Punkt dieser Moräne bietet sich erstmals ein Blick von Nahem in die bevorstehende Finrflanke. Nach Abschätzung ob wohl Blankeis vorhanden ist oder nicht, deponieren wir Gstältli, Eisschrauben, Seil und je 1 Wanderstock, und setzten nach einer Pause mit etwas leichterem Gepäck unseren Aufstieg fort. Kurz darauf erreichen wir den Biwakplatz auf ca 2500m. Dieser bieten Platz für etwa 4 oder 5 Personen, und wird, wenn die Moräne noch weiter abbricht, bald nicht mehr vorhanden sein.
Etwas später (08.45) sind wir am Anfang der Firnflanke und montieren die Eisen. Die Firnflanke ist momentan sehr angenehm zu begehen, allerdings sollte man nicht zu spät einsteigen, die Flanke erhält zu dieser Jahreszeit ab ca 9 Uhr sonne und weicht dann schnell auf.
Oben angekommen (10.30 Uhr, ca 3000m) begrüsst uns ein riesiger Steinmann in der Nähe eines kleinen Biwakplatzes. Wir sehen dies als Aufforderung für eine weitere kurze Pause, und geniessen den jetzt bereits sehr schönen Tiefblick in beide Richtungen. Unser heutiges Ziel haben wir nun in Sichtweite. Die Walliser Berge, und sehr markant, das Bietschhorn bieten ein interessantes Panorama.
Von hier aus weiter ohne grosse Schwierigkeiten immer dem Zackengrat folgend (Wegspuren) zum Gipfelfirnfeld, von dort aus keuchen wir im Zickzack auf den Vorgipfel, von dort aus in wenigen Minuten zum Hauptgipfel rüberqueren.
Wahnsinn, diese Ausblicke! Dort unten, ganz tief unten, sehen wir das Gasterntal, unseren heutigen Ausgangspunkt. Den Gedanken, dass wir das alles wieder runterlaufen müssen, verwerfe ich vorerst wieder, und geniesse die Ruhe und das Panorama, und gönne mir nun meinen wohlverdienten Ovo-Drink, während sich mein Bruder ganz spartanisch mit etwas Wasser und einem kleinen Energiehappen begnügt.
Nach dem obligaten Gipfelfoto gehts dann schonwieder runter, die Zeit ist schon relativ fortgeschritten (13.15 Uhr). Abstieg über die gleiche Route wie Aufstieg (Es gäbe noch die Möglichkeit über einen kurzen, exponierten Verbindungsgrat via Altels abzusteigen dies kam für uns aber nicht in Frage). Wegen der Tageserwärmung sanken wir beim Abstieg auf und nach dem Zackengrat teils hüft-tief in den Schnee ein, es liegt noch massenhaft Schnee dort oben und wird wohl noch einige Zeit brauchen, bis das Blankeis hervortritt.
Kurz vor dem Talboden (Spittelmatte) gibt es eine erfrischende Quelle mit glasklarem frischem Wasser. Wie lecker frisches Quellwasser schmecken kann, im vergleich zum "normalen Hahnenburger"!
Ankunft beim Auto um 18 Uhr, völlig erschöpft aber glücklich über die gelungene Besteigung. Als ich die Schuhe ausziehe merke ich, meine Daumen-grosse Blase an der linken Ferse von der letzten Wanderung vor ein paar Tagen hat mir die Tortur heimgezahlt, ist wieder aufgesprungen und sabbert fröhlich vor sich hin. Tja, man kanns eben nicht immer allem Recht machen ;-)
Tourengänger:
Priy

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Kommentare (6)