Umrundung Flüela Wisshorn und Piz Campatsch

Start als erstes Auto am Parkplatz Wägerhus (Swisstopo nennt neuerdings Wägerhütte) um halb fünf. Die Ski konnten ab dem Auto angelegt werden, lagen (in diesem oberhalb von 2000m zumindest sehr guten Winter) doch noch 1 Meter Schnee. Ich folge zuerst einer Spur welche ich trotz Stirnlampe unterhalb von Pt. 2507 auf einer Höhe von ca. 2350hm verlor, nach Konsultation der Karte folgte bzw. versuchte ich zur orographisch links von mir liegenden Skiroute gem. Swisstopo zu queren. Nach einem harten Lawinenkegel fuhr ich kurz ab und stieg dann auf bekannter Route zur Winterlücke auf.

Auf der Winterlücke entschloss ich hoch Gipfel der Winterlücke zusteigen. Hier eine kurze Pause und klarmachen zur Abfahrt zum Jörisee bei Pt.2518. Infolge von - vermutlich - noch harten Lawinenzügen am namenlosen Gipfel bei Pt. 2759 querte ich nicht Höhehaltend zum Flessipass, sondern fuhr direkt ebenda zum oberen Jörisee ab. Es empfiehlt sich hier anzufellen um die ca. 50hm zum Jöriflesspass aufzusteigen - ich tat dies nicht, was aufgrund der Strecke doch etwas Kraft kostete. 

Am Pass abfellen und Abfahrt zur Alp Fless Dadaint, entgegen meiner Befürchtung lagen keinerlei Lawinenzüge im Wege, sodass die sulzige Abfahrt vergnüglich war. Es empfiehlt sich bis zur Flüelapassstrasse auf der sonnenexponierten Westseite des Val Fless abzufahren. Wie [u Heidelberger Gipfelsammler Ötzi II] in seinem Bericht  https://www.hikr.org/tour/post171359.html andeutete sind hier die Ostseiten aper und die Westseite noch Schneegefüllt (der Schnee wird wohl durch Lawinen oberhalb des Tals immer wieder aufgefüllt) - also quasi eine verkehrte Welt. Ich fuhr um apere Flecken fahrend auf der orographisch linken Seite bis 10 Gehminuten vor der Alp Fless Dadoura, bevor ich zu Fuss bis zur Passstrasse Abstieg.

Anschliessend Abstieg zur Susasca und Spaziergang bis zur Brücke bei Pt.1940, wo ich wieder anfellte. Kurz vor der Alp d'Immez querte in Ideallinie am ypselonförmigen Zusammenfluss der Bäche beide Arme einzeln, im Ersteren Riss es mich aufgrund der Strömung fast um, ich schaffte die Durchschreitung beider Bacharme trockenen Hauptes und Oberkörpers. Es empfiehlt sich hier zur Brücke bei der Alp d'Immez weiterzugehen, diese wird wohl im Winter nicht abgebaut wie ich später von oben ausmachen konnte, und zuvor anders vermutet hatte.
Achtung im Abschnitt auf dem Talboden zwischen Alp Pra Dadoura und Alp d'Immez querte ich ab der Brücke bei Pt. 1940 einige riesige wenn auch flache Lawinenzüge - es gilt hier im Frühling nicht unnötig rumzutrödeln oder zu pausieren!

Im Anschluss trocknete ich meine nun frisch gewaschenen Innenschuhe und  Fälle in der Sonne, bevor ich hoch nach Chant Sura auf der Skiroute stieg - diese war im mittleren Teil aper und wies so etwas wie Pfad spuren und Schnittspuren im Unterholz auf auf. Anschließend auf die Wäschichuchiroute stossend bzw. dieser folgend via Flüelapass zurück zum Wägerhus.

Die Zeiten sind ohne Pause - in meinem langsamen - Tempo angegeben, schnelle könnten die Runde entsprechende deutlich schneller absolvieren oder bei offener Passstrasse sich mittels Autostop wieder zur Passhöhe hochschummeln. 
Es ist insgesamt - wie zu erwarten war eine einsame Gegend, ich fand ab dem Jöriflesspass nur 3-4 alte Auf oder Abstiegsspuren vor, diverse Hikr Ski Erstbefahrungen stehen hier noch aus.