Skitour von Chant Sura an der Flüelapass-Straße zu meinem 3. Piz Champatsch und zum Muttelhorn


Publiziert von Heidelberger Gipfelsammler Ötzi II , 6. Mai 2022 um 10:11.

Region: Welt » Schweiz » Graubünden » Unterengadin
Tour Datum:28 April 2022
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Ski Schwierigkeit: ZS
Wegpunkte:
Geo-Tags: Flüela-Gruppe   CH-GR 

Nachdem am frühen Morgen des Vortages die Schranke oberhalb von Susch noch geschlossen war, war der Flüelapass am folgenden Morgen geöffnet. Bei Chant Sura stellte ich das Auto ab. Dort fand ich aufgrund der Höhe genügend Schnee vor, um mit Skier losgehen zu können. Ein Stück weiter oben konnte man links eines Bachs mit Skier im sehr steilen Schneehang aufsteigen, während auf dessen rechter Seite kein Schnee lag. Darüber folgte flacheres, komplett schneebedecktes Gelände im weiten Tantermozza Chant Sura, auf dessen westlicher Seite das Flüela Wisshorn aufragt. Schließlich biegt man in östliche Richtung zum Steilaufschwung unter dem Piz Champatsch ab. Dort war eine Aufstiegsspur vorhanden. Größtenteils legte ich wie so oft meine eigene Spur, da die vorhandene mir eher zu steil war. In südlicher Richtung geht es steil zur Scharte unterhalb des Gipfels hinauf. Etwas unterhalb von 2900m machte ich Skidepot, um zu Fuß über den steinigen Steilhang zum höchsten Punkt zu gelangen. Dort fand ich im Steinmann ein Gipfelbuch vor, in das ich mich eintrug.

Nach der Gipfelrast fuhr ich zuerst über die Aufstiegsroute ab, um dann einer Spur Richtung der kleinen Scharte zu folgen, hinter der man nordwärts abfahren kann. Nach Abfahrt über einen steilen Hang begann ich von der erreichten Mulde aus, den Hang links so hoch als möglich querend abzufahren, um bei meinem Weg zur Seenmulde nahe des Jöriflesspasses möglichst nicht aufsteigen zu müssen. Nur wenige Höhenmeter musste ich zuletzt langsam ansteigend dorthin überwinden.
Danach folgte ich wieder langsam an Höhe verlierend einer Skispur links oberhalb des kleinen Sees, bis ich an geeigneter Stelle nach rechts abbiegen konnte, um zum Muttelhorn aufsteigen zu können. Bevor man auf eine Hochfläche gelangt, erreicht der Hang mehr als 35°. Der Gipfel wird dort sichtbar, erscheint weiter entfernt, als er tatsächlich ist. 

Auf dem Gipfel angekommen, entdeckte ich dann in der Nähe einen weiteren Gipfel, der mir zuerst als etwas höher erschien. Nach der Gipfelrast ging ich noch zu diesem hinüber. Dort angekommen, blickte ich zurück u. konnte feststellen, dass der erstere Gipfel doch ein wenig höher sein müsste. Plötzlich entdeckte ich etwas unterhalb ein Holzkreuz. Ein Buch war vorhanden, in das ich mich als Erster in diesem Jahr eintrug. Die meisten gehen wohl vom anderen Gipfel, auf dem ein Steinmann steht, nicht noch hierher, vor allem weil das Kreuz vom Hauptgipfel gar nicht zu sehen ist. Wer hat zudem Lust, vor Öffnung des Flüelapasses schon in Susch aus eigener Kraft loszugehen?

Vom Gipfelbereich aus hatte ich eine Abfahrtsmöglichkeit ins Val Fless entdeckt. Zunächst hatte ich noch vorgehabt, noch zum Rosställispitz aufzusteigen, aber es war später als geplant geworden u. ich hatte keine Lust mehr zu einer weiteren Anstrengung. So fuhr ich zwar nordwärts zur Scharte zwischen beiden Skitourenbergen ab, bog dann aber ostwärts in ein Kar ab, das zur Steilflanke über dem Val Fless führt. Leider fuhr ich dann in dieser anders ab, als ich es mir oben vorgenommen hatte. So geriet ich zu weit nördlich, wo es aufgrund von Felsen bald nicht mehr weiterging. Deshalb stieg ich ein Stück zu Fuß über grasiges, mit kleinen Felsen durchsetztes Gelände ab, wobei es auch wegen Nassschneeresten etwas rutschig war. Im danebenliegenden Couloir wäre eine nicht ganz einfache Abfahrt möglich gewesen. Von oben hatte es mir aber zu wild ausgesehen. Ca. 50hm tiefer lag wieder genügend Schnee, um wieder abfahren zu können. Im sulzigen Schnee war es einfach, seine Schwünge hinunter zum Talgrund zu machen.

Im Val Fless fuhr ich dann links des Talbachs ab, während die Alp Fless Dadaint auf dessen anderer Seite liegt. Schließlich musste ich wegen Schneemangels zu Fuß über den Wanderweg talauswärts gehen. Auf der anderen Bachseite lag noch Schnee, aber ich wollte nicht danach schauen, wo ich ihn überschreiten könnte. Auf die wenigen hundert Meter dieser Abfahrtsmöglichkeit kam es mir auch nicht an. Nach Erreichen der Alp Fless Dadoura führte mich erst der befahrbare Weg ein Stück nach unten, dann ein steilerer Steig nach Röven. An der Passstraße angekommen ging ich kaum 300m weit über diese in Richtung Pass, bis das erste Auto von unten her angefahren kam. Ich streckte meinen Daumen raus u. zu meiner Freude hielt das Auto, bei dessen Insassen es sich um Paar handelte, das in Klosters lebt. 



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