Verbotsschildwahnsinn auf dem Rooterberg


Publiziert von cardamine , 10. März 2024 um 12:10.

Region: Welt » Schweiz » Luzern
Tour Datum: 2 März 2024
Wandern Schwierigkeit: T1 - Wandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: Rooterbergkette   CH-LU 
Zeitbedarf: 4:45
Aufstieg: 900 m
Abstieg: 870 m
Strecke:18 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Gisikon-Root, Bahnhof
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Root D4, Bahnhof

Der Rooterberg ist ein Hügelzug zwischen Vierwaldstättersee und Zugersee. Weitgehend unbewaldet, eigentlich ein tolles Ziel für eine frühfrühlingshafte Alpenpanoramawanderung. Die ortsansässigen Bauern scheinen jedoch ein Problem mit Wanderern und Bikern zu haben. Eine so hohe Frequenz von Verbotsschildern habe ich noch nirgendwo gesehen.

Wir starteten am Bahnhof Gisikon-Root und folgten dem Wanderweg Richtung Michaelskreuz. Die erste Begegnung mit dem Verbotswahnsinn kam schon beim Hof Unterkienzen. Gleich mehrere Barrieren sollen das Durchfahren von Bikern verhindern und obendrein hängt ein Schild, welches das Fotografieren des Gartens untersagt. Schaffen es die Luzern-Touristen etwa so weit hinauf? Nach dem Hof Marchstein ist die Abkürzung zum Werderhof gesperrt. Endlich war der beliebte Aussichtspunkt Kapelle Michaelskreuz erreicht.

Ein Blick hinüber zum Antennenhügel nebenan liess vermuten, dass die Aussicht dort umfassender wäre. Glück gehabt. Der auf der LK eingezeichnete Weg zur Antenne ist verbotsschildfrei. Die Aussicht dort oben ist tatsächlich besser. Vermutlich wird der Hügel ebenfalls mit einem Betretungsverbot belegt, wenn die Kühe rausdürfen. Weiter gings auf dem Wanderweg zum Wegkreuz bei P.777.

Der nächste Hügel (P. 836) lockte, natürlich viel interessanter, als der Strasse zu folgen. Ein Schild besagt hier lediglich "Kein Durchgang". Ob das nun meint «Durchgang verboten», oder dass der Weg endet und kein Durchgang möglich ist? Wir interpretierten mal letzteres, überquerten den Hügel und stiegen auf der Nordseite zur "Töniweid" ab.

Von der Strasse zwischen Tönihof und Fusterli, etwas nach P.751, kämpften wir uns am Waldrand entlang sehr steil zum Höhepunkt des Rooterbergs hinauf. Dort steht ein schlichtes Feldkreuz. Wir genossen ein wenig die Aussicht, die es auf Google sogar zu 55 4,7 Sternchen gebracht hat. Da wir anderen Berichten schon entnommen hatten, dass der offensichtlichste Weg verboten ist, stiegen wir weglos über die Westflanke ab. Bei dem Hof auf der Südseite des Hügels fanden wir ein Schild, welches besagt, dass das Betreten der Parzelle 201 untersagt ist. Wer sich nun fragt, wo die Grenze dieser Parzelle ist, dem sei die schlechte Nachricht überbracht, dass die Parzelle den ganzen Hügel umfasst und somit jegliches wegloses Anschleichen verboten ist. Finden kann man das auf dem Luzerner Geoportal.

Genug der Verbotsschilder, ohne P.795 noch mitzunehmen, stiegen wir ganz artig durch die bescheidenen Behausungen vermutlicher Roche Mitarbeiter nach Udligenswil ab. Das Götzetal trennte uns von unserem nächsten Hügel, dem Dotteberg. Ganz ohne Verbotsschilder erreichten wir diesen Gipfel und folgten dem Weg nach Ober Äbrüti. Der Weiterweg nach Dierikon führte uns an ein paar merkwürdigen Felsgruben vorbei. Was dort wohl abgebaut oder gesucht wurde? Für die Rückfahrt steuerten wir den Bahnhof Root D4 an, wo praktischerweise ein Schokoladencafé steht ;)

Tourengänger: Toni Montaña, cardamine


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Kommentare (2)


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orome hat gesagt:
Gesendet am 11. März 2024 um 08:06
der Grundbesitzer dürfte österreichischen Migrationshintergrund haben ...

kopfsalat hat gesagt:
Gesendet am 12. März 2024 um 15:55
> merkwürdigen Felsgruben vorbei. Was dort wohl abgebaut oder gesucht wurde?

Vielleicht was damit zu tun:

"Im Steinbruch südlich Michaelschrüz (Koord. 674.250/218.300), bereits auf dem angrenzenden Atlasblatt 89 Zug, wurde in Notzeiten eines der Luzerner Kohleflöze abgebaut."

[/data.geo.admin.ch/ch.swisstopo.geologie-geologischer_atlas/...]



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