Mal wieder 'Grinde: Sonnenaufgang auf der Kleinen Grinde, dann auf die Hornisgrinde


Publiziert von Schubi , 3. Februar 2024 um 19:50.

Region: Welt » Deutschland » Südwestliche Mittelgebirge » Schwarzwald
Tour Datum:20 Januar 2024
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: D 
Aufstieg: 327 m
Abstieg: 327 m
Strecke:6,4 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:PKW: Wanderparkplatz an der Schwarzwaldhochstraße (B 500), direkt nördlich der Einmündung der L 87. ÖPNV: Bus 245, Haltestelle Kaltenbrunnen B 500.
Zufahrt zum Ankunftspunkt:s.o.

Weil ich in letzter *Zeit so in *Schwung war mit *sonnen-orientierten Touren, dacht ich mir neulich: Ok, die Kleine Grinde (1136 m)  wäre bestimmt auch mal ein feines Ziel für einen winterlichen Sonnenaufgang. Sie ist zu allen Seiten offen, war länger nimmer von mir besucht, ist aber eigentlich nur der nördliche Nebengipfel der Hornisgrinde (1164 m). Also wird Letztere für die Tour natürlich auch mit in den Rucksack gepackt. Erwähnenswerte Schneemengen gab es zwar leider im Januar nicht, aber der Temperatursturz von Plus zu Minus nach kräftigen Regenfällen in der 3. KW würde sich vielleicht mit gefrorenen Details in der Bergnatur manifestieren. Und grad nach einer frischen Nacht sind solche Frost-Blickfänge im Morgenlicht bestimmt den frühen Aufbruch wert.

Für Tourenerlebnisse in die aufgehende Sonne hat Chico Hamilton The Morning Side Of Love eingespielt und also ist dies der Berichts-Soundtrack.


Sogar ein Hauch Neuschnee fiel tags zuvor noch, ich stiefle in der Blauen Stunde los vom Wanderparkplatz an der Schwarzwaldhochstraße. Durch den Forst die Horngasse ostwärts herauf (Richtung Ochsenstall) an der nächsten Verzweigung dann aber (gleichfalls beschildert) zweimal rechts abgebogen und einen Wurzelpfad genommen, herauf gen Hornisgrinde ("Frauenweg"). Der führt auf der Westseite der Nordnase des Bergs schön rustikal herauf, bald kommt man aus dem dunklen Fost mehr und mehr ins Licht, erste ferne Ostblicke sind möglich. An vielen Stellen ist der Pfad leider dick vereist ... hätt ich mal meine Grödeln mitgenommen, die ja immer brav im Kofferraum mitfahren :-/ Der Bewuchs wird sukzessive niedriger, der Tag erwacht mit pastellfarbenem Schimmer. Kurz vor der Hütte des SWR ist man dann in offenem Gelände unterwegs, West- und Südwestblicke gen Rheinebene kommen dazu, sowie ein schönes Erlebnis von vor vier Jahren ins Gedächtnis. Nahe hinter der Hütte stehe ich nun schon auf der höchsten Stelle der Kleinen Grinde (1136 m) – diesmal passt mein Timing sogar punktgenau, denn gerade schiebt sich im Osten die Sonne über den Horizont. Super! Wie eingangs erwähnt ist diese Gipfelkuppe (immerhin mit Wetter-Messstation) nicht so wirklich bedeutend, vom Hauptrücken der Hornisgrinde wird sie nur durch einen Sattel getrennt und ist suzusagen der Nordgipfel des Bergs. Aber wurscht ... Kleine Grinde – grandioser Sonnenaufgang ... bassd.

Nun wäre es ein Einfach-Logisches, geradeaus weiter durch den Sattel mit dem SWR-Sendeturm zum Hauptgipfel zu stiefeln. Ich möchte die Stimmung des Sonnenaufgangs jedoch auch noch auf dem Osthang der Kleine Grinde geniessen und lege dafür eine Extraschleife nordostwärts, dann südwärts: pfadig von der Kleinen Grinde an einer Hütte vorbei runter zu dem Pfad, der wiederum vom Ochsenstall enlang der Biberkessel-Karwand hoch zu besagtem Sattel führt. Auf ca. der Hälfte, kurz vorm ehemaligen Skihang Ochsenstall, wende ich mich dafür scharf nach Südost. Der hier folgende steile Pfadabschnitt nun liegt wieder unter einer dicken Eisschicht – aber am Rand, durch die Heidelbeeren, kann ich leidlich solide gehen. Highlight währenddessen ist ein Fernblick zu den Schweizer Alpen. Sie durfte ich ja bereits eine Woche zuvor von den Vogesen aus bewundern, nun sehe ich sie auch mal von der 'Grinde. Gleichfalls im Gehrichtung liegt ein toller Blick in das ostseitige Kar der Hornisgrinde, den Biberkessel. Strenggenommen ist er sogar ein Doppelkar: nördlich der Kleine, südlich der etwas tiefere Große Biberkessel. Hervorragend zusammengestellte Informationen zu ihnen findet man auf dieser Site. Ich treffe unten auf den anderen erwähnten Pfad, auf ihm hoch zum Sattel und vorbei am riesigen SWR-Sendeturm, 206 Meter hoch. Ich halte mich danach pfadig weiter an der Ostseite und es geht nun herauf zum Hochplateau des Hauptteils des Bergs. An der höchsten Stelle der Hornisgrinde (1164 m) steige ich natürlich auf den dortigen Bismarckturm um den schönen Rundumblick zu würdigen. Weiter geht es, nun auf dem Hauptweg entlang des Hochmoors in der Mitte des Berg-Plateaus, und zwar bis zu meinen alten Kiefern-Freunden. Sie sind heute ausnahmsweise nur wenig (in der Krone) gefrostet. Dort runter zum parallel verlaufenden Pfad an der Westseite des Bergs gewechselt und die Tourenrichtung gen Nord geschwenkt. Weite Blicke gen Rheinebene und Vogesen, dann kurz durch ein zerzaustes Waldstück. Der Pfad senkt sich anschließend links steil herab, es geht in der Westflanke des Berg runter. Auch hier wieder das Problem mit einer dicken Eisschicht in der Pfadrinne, aber geht schon. Weiterhin sehr tolle Blicke auf die vorgelagerten Berge und die Rheinebene. Gerahmt ist diese Sicht von frostüberzogenen, recht windzerzausten Bäumen, auch von der kleinen Neuschnee-Schicht ist hier mehr zu sehen. Nach und nach schliessen sich die Bäume wieder dichter über und neben mir zusammen, die Vormittagssonne kommt noch nicht so recht zwischen sie herein. Bis herunter zum Ausgangspunkt ist dieser Pfad rustikal-wurzelig-felsig, nicht nur im Winter also Augen auf.

Fazit: bis auf den Beginn-Forstweg und den kurzen Abschnitt zwischen Bismarckturm und Kiefernfreunden eine komplett pfadige Tour über die beiden Grinden-Gipfel. Das alles eingebettet in warmes Morgenlicht und gefrostete Natur – eine schöne Runde war's.

Tourengänger: Schubi
Communities: Photographie


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