Pass- und See-Eldorado über dem Flüelapass

Vor ein paar Wochen habe ich bereits eine Wanderung ab dem Flüelapass mit vielen Pässen gemacht und sie hat mir sehr gefallen.

Somit startete ich beim Wägerhuus und bin, zum dritten Mal dieses Jahr, zum Jöriflüelafurgga aufgestiegen. Wie immer konnte ich bis zu 75% der Strecke sehr schnell zurücklegen, hatte dann jedoch sehr zu kämpfen. Heute war der Wind sehr stark, vor allem am Jöriflüelafurgga oben. Ich war nach etwas mehr als 50 Minuten dort und der Wind lud mich nicht ein, eine lange Rast zu machen.

Es ging also sofort weiter zu den Jöriseen selbst. Die Jöriseen sind einen Besuch immer wieder wert- die Farben des Wassers sind phänomenal. Ab den Jöriseen ging ich noch schnell zum Jöriflesspass. Diese Verbindung dauert nicht lange und dort erwartet einen noch ein schöner See. Es sind etwa 1 Stunde und 46 Minuten vergangen, bis ich dort war.

Ich ging wieder zurück bis zur Abzweigung zur Winterlücke. Dort wollte ich bereits alle Male noch hin, bei denen ich bisher bei den Jöriseen war. Der Weg ist nicht immer ganz klar ersichtlich- also spärlich markiert. Es hat, soweit ich mich nicht irre, auch alte Markierungen, die einen irritieren können. Manchmal bin ich also auf blossem Geröll gelaufen und nicht auf dem Weg selbst. Vor der Winterlücke selbst hat es noch etwas, das auf den ersten Blick wie ein Pass aussieht. Ich gab dort also Vollgas, weil ich die Winterlücke noch in 30 Minuten (ab dem Jöriflesspass) erreichen wollte. Es raubte mir etwas Energie, als ich dort dann erst den tatsächlichen Pass sah...

Aufsteigen sah ich niemanden in die Winterlücke- lediglich Leute, die abgestiegen sind. Diese haben sich amüsiert, wie ich hyperventilierend zügig aufgestiegen bin. Schlussendlich waren es 34 Minuten ab dem Jöriflesspass. Auf der Winterlücke hat man eine schöne Aussicht auf diverse Seen, Gipfel und die weite Geröllhalde. Früher (noch in den 90ern) war das Gebiet grösstenteils durch den Jörigletscher bedeckt. Heute ist davon ein Fleck übrig, der so klein ist, dass man ihn kaum noch sieht. Von dort kommt die Geröllhalde mit ihrer typischen Gletscherform.

Mit allen Pässen habe ich übrigens fleissig Punkte für die Davoser Aussichtsmeister-Challenge gesammelt. Für deren Teilnehmer gibt es über dem Flüelapass zig Leckerbissen.

Zügig ging dann der Abstieg los. Dieser war laaange- selbst für mich. Zuerst ging es zum Wägerhuus und danach durch das ganze Flüelatal, mehrheitlich der Strasse folgend. Kaum ist man unterhalb von 2000 Metern, zieht es sich sehr in die Länge. Ich wurde langsam müde, dennoch flogen die Kilometer vor sich hin. Nach etwas mehr als 4 Stunden hatte ich schon den Halbmarathon. Kurz nach dem Flüela Wasserfall endete der Wanderweg unerwartet: Eine Absperrung! In letzter Zeit bin ich in Davos sehr vielen Wanderwegssperrungen begegnet. Das letzte Stück bis nach Davos Dorf musste ich also sehr zügig am Rand der Hauptstrasse machen. 

Als ich in Davos Dorf war, habe ich gemerkt, dass ich den Zug knapp verpassen werde. Somit ging ich noch bis nach Davos Platz, um mir ein paar Leckereien zu gönnen- Getränke, Süsses... Und in Platz habe ich entschieden, nochmals nach Davos Dorf zu laufen, um Geld zu sparen.

Als ich in den Zug stieg hatte ich 30km auf der Uhr, die ich in 5 Stunden und 45 Minuten gelaufen bin. Ohne diese ganzen Abstecher sind es knapp 24km. Die Pässe sind alle problemlos zu bewältigen- wenn man es gemütlich nehmen will, kann man gut das Auto beim Wägerhuus parkieren und dort die Tour beenden, oder dort den Bus nehmen.