Gastlosen-Trophy
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Für die heutige Rundtour habe ich mich vom bekannten Skitourenrennen "Trophée des Gastlosen" inspirieren lassen. Die Strecke um und auf die nördlichen Gastlosen ist ebenso anspruchsvoll wie spektakulär. Es werden drei Couloirs bis zu 45° begangen, eines im Aufstieg (zu Fuss), zwei in der Abfahrt. Entsprechend sicher sollten die Verhältnisse sein, wenn die Strecke nicht präpariert und gesichert ist. Dem Genuss zuliebe habe ich bei den Höhenmetern abgespeckt: 1) Erstaufstieg zum Mauzes Bergle mit Sessellift statt wenig spannend der Piste entlang 2) Direkte Linie auf der Gastlosen-Ostseite ohne den Abländschen-Schlenker; das ist schöner und ohnehin zwingend, weil die Begehung der Wildruhezone nur am Wettkampftag erlaubt ist.
Der Sessellift des Skigebiets Jaun-Gastlosen nimmt um 9 Uhr seinen Betrieb auf. Mutterseelenallein gondle ich den frostigen Schattenhang hinauf. Weit und breit sind keine Skifahrer in Sicht, und das an einem Prachtstag in der Hochsaison. Selbst bei meiner Rückkehr am Nachmittag wird's nicht viel besser aussehen. Oje! Bei der Bergstation am Mauzes Bergle (1570m) befindet man sich fast schon zu Füssen der Gastlosen NW-Wand und bei genauem Hinsehen erkennt man das Zielcouloir. Die Route ist somit gegeben. Mit den Ski steige ich so weit hoch wie möglich bzw. sinnvoll, dann geht's zu Fuss weiter in strenger Spurarbeit. Die Rinne steilt zunehmend auf (gut 45°), Pickel und Steigeisen gehören deshalb zwingend ins Gepäck. Wobei letztere heute nicht zum Einsatz kommen im passablen Trittschnee. Beim Ausstieg ist aufgrund einer kleinen Verwehung rechte Wühlerei gefragt. Anschliessend über den breiten Kamm mit Ski in drei Minuten zur "Gratflue" (P. 1935), die ich genau eine Stunde nach Aufbruch erreiche.
In der Abfahrt gibt's ne Extrawurst: Das war so nicht geplant, hat sich halt ergeben. Sprich ich fahre weder die Rennvariante, welche vom Gipfel kurz nach Süden ausholt, noch das Ostcouloir direkt vom Gipfel (s. SAC-Führer). Stattdessen finde ich weiter nördlich ein SE-Couloir (s. Track), eng und über 40° steil, und im schweren Schnee streng zu fahren. Weiter unten vereinigen sich die drei Varianten und ich lasse bis zur Hütte von Ober Gastlosen (1560m) laufen. Weiter der Alpstrasse entlang bis zur nächsten Kurve, wo rechterhand der Wanderweg abgeht. Ihm folge ich, um die Wildruhezone nicht zu tangieren und weil die Traverse der Sattelspitzen-Ostwand entlang landschaftlich äusserst lohnend ist. Für die nächste halbe Stunde gibt's eine geballte Ladung Skitourenidylle.
Beim Erreichen der Wandflue-Ostflanke ist wieder mehr Einsatz gefragt, denn das Gelände steilt zunehmend auf. Ich steige zur breiten Ostrippe hoch, wo ich auf die offizielle Skiroute treffe. Der Sommerweg via Wolfs Ort ist mit Ski nicht zu empfehlen. Das Gelände ist im Mittelteil kurzzeitig eng und steil, aber kaum ausgesetzt und offenbar regelmässig begangen. Oben raus weiten sich die Hänge wieder und ich erreiche problemlos den Gipfelfirst. Er führt mich, zuletzt zu Fuss, bis zum Kreuz der Wandflue (2134m), wo ich einen Welsch-Freiburger kreuze. Schöne Erinnerungen kommen auf an meine drei grossen Gastlosen-Traversen (Süd, Mitte, Nord). Etwas Schwärmerei über die Freiburger Voralpen und ein Linzertörtchen später geht's zurück zum Skidepot.
Vom Gipfelfirst fahre ich über die Aufstiegsroute ca. 30Hm retour, um dann linkerhand in die Nordflanke einzustechen. Die Einfahrt ist recht offensichtlich und gutmütig. Anschliessend wird das Gelände vorübergehend sehr steil (bis ca. 45°) und etwas unübersichtlich. Es gibt kleinere Varianten, welche allesamt in die Hauptrinne münden (sollten). Das ist nun ein genialer Hang, der immer breiter wird und zuletzt sanft ausläuft. Die Unterlage ist heute weniger genial, aber noch vernünftig fahrbar. Unten dann ein sanfter Bogen nach links (Westen) und weiter über leicht coupiertes, stellenweise bewaldetes Gelände bis (fast) zur Alpstrasse beim Klein Montbach. Wer wie ich wieder zum Chalet du Soldat (1751m) aufsteigt, kann schon vorher rüberqueren und so einige Höhenmeter sparen. Die charmante, meist geöffnete Berghütte erreiche ich eine halbe Stunde später, verzichte jedoch auf eine Einkehr.
Stattdessen geht's gleich weiter zum nahen Brendel (1804m), das sind wenige Minuten, wo ich ein letztes Mal abfelle und nochmals die Gastlosen-Wände auf mich wirken lasse. Die Schlussabfahrt nach Jaun zieht sich in die Länge angesichts von nur 800Hm. Im oberen Bereich folgt man meist dem Rücken, welcher vom Brendel nach Nordosten zieht, um dann bei P. 1430 auf die Schlittelpiste zu treffen. Sie ist bestens eingeschneit und präpariert und bringt mich - einen kurzen Gegenanstieg inklusive, ächz! - bis ganz runter nach Jaun (1021m).
Zeiten (kum)
1:00 Gratflue
3:00 Wandflue
4:05 Brendel
4:30 Jaun
Der Sessellift des Skigebiets Jaun-Gastlosen nimmt um 9 Uhr seinen Betrieb auf. Mutterseelenallein gondle ich den frostigen Schattenhang hinauf. Weit und breit sind keine Skifahrer in Sicht, und das an einem Prachtstag in der Hochsaison. Selbst bei meiner Rückkehr am Nachmittag wird's nicht viel besser aussehen. Oje! Bei der Bergstation am Mauzes Bergle (1570m) befindet man sich fast schon zu Füssen der Gastlosen NW-Wand und bei genauem Hinsehen erkennt man das Zielcouloir. Die Route ist somit gegeben. Mit den Ski steige ich so weit hoch wie möglich bzw. sinnvoll, dann geht's zu Fuss weiter in strenger Spurarbeit. Die Rinne steilt zunehmend auf (gut 45°), Pickel und Steigeisen gehören deshalb zwingend ins Gepäck. Wobei letztere heute nicht zum Einsatz kommen im passablen Trittschnee. Beim Ausstieg ist aufgrund einer kleinen Verwehung rechte Wühlerei gefragt. Anschliessend über den breiten Kamm mit Ski in drei Minuten zur "Gratflue" (P. 1935), die ich genau eine Stunde nach Aufbruch erreiche.
In der Abfahrt gibt's ne Extrawurst: Das war so nicht geplant, hat sich halt ergeben. Sprich ich fahre weder die Rennvariante, welche vom Gipfel kurz nach Süden ausholt, noch das Ostcouloir direkt vom Gipfel (s. SAC-Führer). Stattdessen finde ich weiter nördlich ein SE-Couloir (s. Track), eng und über 40° steil, und im schweren Schnee streng zu fahren. Weiter unten vereinigen sich die drei Varianten und ich lasse bis zur Hütte von Ober Gastlosen (1560m) laufen. Weiter der Alpstrasse entlang bis zur nächsten Kurve, wo rechterhand der Wanderweg abgeht. Ihm folge ich, um die Wildruhezone nicht zu tangieren und weil die Traverse der Sattelspitzen-Ostwand entlang landschaftlich äusserst lohnend ist. Für die nächste halbe Stunde gibt's eine geballte Ladung Skitourenidylle.
Beim Erreichen der Wandflue-Ostflanke ist wieder mehr Einsatz gefragt, denn das Gelände steilt zunehmend auf. Ich steige zur breiten Ostrippe hoch, wo ich auf die offizielle Skiroute treffe. Der Sommerweg via Wolfs Ort ist mit Ski nicht zu empfehlen. Das Gelände ist im Mittelteil kurzzeitig eng und steil, aber kaum ausgesetzt und offenbar regelmässig begangen. Oben raus weiten sich die Hänge wieder und ich erreiche problemlos den Gipfelfirst. Er führt mich, zuletzt zu Fuss, bis zum Kreuz der Wandflue (2134m), wo ich einen Welsch-Freiburger kreuze. Schöne Erinnerungen kommen auf an meine drei grossen Gastlosen-Traversen (Süd, Mitte, Nord). Etwas Schwärmerei über die Freiburger Voralpen und ein Linzertörtchen später geht's zurück zum Skidepot.
Vom Gipfelfirst fahre ich über die Aufstiegsroute ca. 30Hm retour, um dann linkerhand in die Nordflanke einzustechen. Die Einfahrt ist recht offensichtlich und gutmütig. Anschliessend wird das Gelände vorübergehend sehr steil (bis ca. 45°) und etwas unübersichtlich. Es gibt kleinere Varianten, welche allesamt in die Hauptrinne münden (sollten). Das ist nun ein genialer Hang, der immer breiter wird und zuletzt sanft ausläuft. Die Unterlage ist heute weniger genial, aber noch vernünftig fahrbar. Unten dann ein sanfter Bogen nach links (Westen) und weiter über leicht coupiertes, stellenweise bewaldetes Gelände bis (fast) zur Alpstrasse beim Klein Montbach. Wer wie ich wieder zum Chalet du Soldat (1751m) aufsteigt, kann schon vorher rüberqueren und so einige Höhenmeter sparen. Die charmante, meist geöffnete Berghütte erreiche ich eine halbe Stunde später, verzichte jedoch auf eine Einkehr.
Stattdessen geht's gleich weiter zum nahen Brendel (1804m), das sind wenige Minuten, wo ich ein letztes Mal abfelle und nochmals die Gastlosen-Wände auf mich wirken lasse. Die Schlussabfahrt nach Jaun zieht sich in die Länge angesichts von nur 800Hm. Im oberen Bereich folgt man meist dem Rücken, welcher vom Brendel nach Nordosten zieht, um dann bei P. 1430 auf die Schlittelpiste zu treffen. Sie ist bestens eingeschneit und präpariert und bringt mich - einen kurzen Gegenanstieg inklusive, ächz! - bis ganz runter nach Jaun (1021m).
Zeiten (kum)
1:00 Gratflue
3:00 Wandflue
4:05 Brendel
4:30 Jaun
Hike partners:
Bergamotte
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