Grosse Schilthorn-Rundtour
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Als ich vor genau einer Woche auf der Chilchflue stand und gen Norden blickte, bin ich sogleich dem Reiz von Hundshorn, Zahm und Wild Andrist erlegen. "Da muss ich hin!", sagte ich mir. Zunächst wollte ich das Trio aus dem Kiental angehen. Aber der weitläufige Zustieg über den Spiggengrund erschien mir schlussendlich unberechenbar und wenig lohnend. Mit etwas Fantasie habe ich mir stattdessen eine Variante mit Unterstützung der Schilthornbahn zusammengebastelt. Nicht dass die Tour dadurch kürzer geworden wäre... denn die gewonnene Höhe und Zeit habe ich stattdessen in den vorgängigen Besuch des Bietenhorns und (nochmals) der Chilchflue investiert.
Die erste Bahn bringt mich kurz vor acht von Stechelberg via Mürren nach Birg. Die Kabine ist gut gefüllt mit Tourengängern, welche hoch zur Endstation Schilthorn gondeln. So mache ich mich alleine an die Kurzabfahrt über die (zurzeit geschlossene) Inferno-Piste nach Oberen Hiblen. Hier ziehe ich zum ersten von insgesamt sechs Malen die Felle auf. Man steht bereits zu Füssen des Bietenhorns. Mit Ski wird der Gipfel wenig besucht angesichts des kurzen Aufstiegs. Und Variantenfahrer mögen die flachen Hänge im Soustal kaum aus der Deckung locken. Die Bietenlücke (2369m) ist über die aufsteilende Flanke zügig erreicht. Zuoberst erreicht man 40°, bei Hartschnee wohl nicht ganz trivial. Das Bietenhorn (2756m) erreiche ich im Anschluss unschwierig zu Fuss über den SW-Grat. Das empfiehlt auch der Führer so. Eine Ski-Begehung wäre bei besserer Schneesituation aber machbar und durchaus empfehlenswert.
Zurück in der Lücke mache ich mich an die kurze Abfahrt nach Westen ins Soustal, auch hier zuoberst gegen 40°. Dabei geht der wenige Neuschnee vom Wochenende sofort als Oberflächenrutsch ab. Mit Stockeinsatz versuche ich möglichst weit in Soustal hineinzuqueren. Dann anfellen und Angriff der steilen Nordflanke zwischen Schilthorn und Chilchflue. Hätte man mir vor einer Woche gesagt, ich würde den strengen, anspruchsvollen Anstieg ein zweites Mal in meinem Leben absolvieren, hätte ich ihn glatt für verrückt erklärt... Auch dieses Mal finden sich im oberen Bereich heikle Eispassagen, die selbst mit Harscheisen Vorsicht gebieten. Den kurzen Abstecher vom Sattel zur Chilchflue (2833m) lasse ich mir nicht entgehen. Den weiteren Routenverlauf kann man hier schön einsehen.
Abfahrt nach Hart bis ca. 2400m - es soll ja kein Höhenmeter unnötig verschenkt werden! Einsam geht's in den namenlosen Kessel und die harmlosen Hänge hoch zum Zahm Andrist (2681m). Kurze Pause, aber getrödelt wird nicht. Zurück auf gleicher Route und Querung rund um den NE-Ausläufer des Wild Andrist (2849m) gefolgt von einem Déjà-vu: idyllischer, dieses Mal sonniger Aufstieg durch den Telli-Kessel bis zum Skidepot am Nordrücken. Die eisig-glasigen Verhältnisse erfordern im Fussaufstieg etwas Vorsicht, aber es geht ohne Steigeisen. Zurück beim Skidepot besteht die Herausforderung darin, am rutschigen Steilhang abzufellen und die Ski zu montieren, ohne dabei irgendwelches Material zu verlieren... Danach effiziente Querung in den Telli-Sattel rüber. Im Normalfall bräuchte man für die wenigen Höhenmeter nicht abfellen, aber eben, die vereisten Hänge.
Eisig-hart wird's auch am Schlussaufschwung zum Hundshorn (2929m). Eine Zweiergruppe hinter mir hat deswegen auf den Gipfel verzichtet und ist vom Grat direkt zur Abfahrt übergegangen. Zum Glück ist nun Neuschnee angesagt, welcher solche Verhältnisse entspannen wird. Als überraschender Leckerbissen erweist sich die lange Schlussabfahrt über die grosszügige Ostflanke zur Rotstockhütte (2041m). Das haben auch schon andere gemerkt, wie zahlreiche Spuren erkennen lassen. Aber die Hänge sind derart breit, dass alle genug Platz finden.
Nun, der Begriff "Schlussabfahrt" ist eigentlich nicht ganz korrekt, denn die Rückkehr in die Zivilisation erfordert einen letzten Gegenanstieg. Von einem Talabstieg nach Stechelberg via Sefinental ist im Winter dringend abzuraten. Also nochmals 250 sonnenexponierte Höhenmeter zur Wasenegg hoch, wo's zur Belohnung eine zweite Schlussabfahrt zum Skilift Gimmeln gibt. Die Abfahrtsroute Gimmelwald ist zurzeit wegen Schneemangels gesperrt, stattdessen über die blaue Piste zum Endpunkt Mürren (1625m). So, nach einer ganzen Reihe von 2000Hm+ Touren seit Dezember kommt mir der Wetterwechsel für eine dringend benötige Pause nun durchaus gelegen.
Zeiten (kum)
0:50 Bietenhorn
2:20 Chilchflue
3:15 Zahm Andrist
4:25 Wild Andrist
5:15 Hundshore
6:25 Mürren
Die erste Bahn bringt mich kurz vor acht von Stechelberg via Mürren nach Birg. Die Kabine ist gut gefüllt mit Tourengängern, welche hoch zur Endstation Schilthorn gondeln. So mache ich mich alleine an die Kurzabfahrt über die (zurzeit geschlossene) Inferno-Piste nach Oberen Hiblen. Hier ziehe ich zum ersten von insgesamt sechs Malen die Felle auf. Man steht bereits zu Füssen des Bietenhorns. Mit Ski wird der Gipfel wenig besucht angesichts des kurzen Aufstiegs. Und Variantenfahrer mögen die flachen Hänge im Soustal kaum aus der Deckung locken. Die Bietenlücke (2369m) ist über die aufsteilende Flanke zügig erreicht. Zuoberst erreicht man 40°, bei Hartschnee wohl nicht ganz trivial. Das Bietenhorn (2756m) erreiche ich im Anschluss unschwierig zu Fuss über den SW-Grat. Das empfiehlt auch der Führer so. Eine Ski-Begehung wäre bei besserer Schneesituation aber machbar und durchaus empfehlenswert.
Zurück in der Lücke mache ich mich an die kurze Abfahrt nach Westen ins Soustal, auch hier zuoberst gegen 40°. Dabei geht der wenige Neuschnee vom Wochenende sofort als Oberflächenrutsch ab. Mit Stockeinsatz versuche ich möglichst weit in Soustal hineinzuqueren. Dann anfellen und Angriff der steilen Nordflanke zwischen Schilthorn und Chilchflue. Hätte man mir vor einer Woche gesagt, ich würde den strengen, anspruchsvollen Anstieg ein zweites Mal in meinem Leben absolvieren, hätte ich ihn glatt für verrückt erklärt... Auch dieses Mal finden sich im oberen Bereich heikle Eispassagen, die selbst mit Harscheisen Vorsicht gebieten. Den kurzen Abstecher vom Sattel zur Chilchflue (2833m) lasse ich mir nicht entgehen. Den weiteren Routenverlauf kann man hier schön einsehen.
Abfahrt nach Hart bis ca. 2400m - es soll ja kein Höhenmeter unnötig verschenkt werden! Einsam geht's in den namenlosen Kessel und die harmlosen Hänge hoch zum Zahm Andrist (2681m). Kurze Pause, aber getrödelt wird nicht. Zurück auf gleicher Route und Querung rund um den NE-Ausläufer des Wild Andrist (2849m) gefolgt von einem Déjà-vu: idyllischer, dieses Mal sonniger Aufstieg durch den Telli-Kessel bis zum Skidepot am Nordrücken. Die eisig-glasigen Verhältnisse erfordern im Fussaufstieg etwas Vorsicht, aber es geht ohne Steigeisen. Zurück beim Skidepot besteht die Herausforderung darin, am rutschigen Steilhang abzufellen und die Ski zu montieren, ohne dabei irgendwelches Material zu verlieren... Danach effiziente Querung in den Telli-Sattel rüber. Im Normalfall bräuchte man für die wenigen Höhenmeter nicht abfellen, aber eben, die vereisten Hänge.
Eisig-hart wird's auch am Schlussaufschwung zum Hundshorn (2929m). Eine Zweiergruppe hinter mir hat deswegen auf den Gipfel verzichtet und ist vom Grat direkt zur Abfahrt übergegangen. Zum Glück ist nun Neuschnee angesagt, welcher solche Verhältnisse entspannen wird. Als überraschender Leckerbissen erweist sich die lange Schlussabfahrt über die grosszügige Ostflanke zur Rotstockhütte (2041m). Das haben auch schon andere gemerkt, wie zahlreiche Spuren erkennen lassen. Aber die Hänge sind derart breit, dass alle genug Platz finden.
Nun, der Begriff "Schlussabfahrt" ist eigentlich nicht ganz korrekt, denn die Rückkehr in die Zivilisation erfordert einen letzten Gegenanstieg. Von einem Talabstieg nach Stechelberg via Sefinental ist im Winter dringend abzuraten. Also nochmals 250 sonnenexponierte Höhenmeter zur Wasenegg hoch, wo's zur Belohnung eine zweite Schlussabfahrt zum Skilift Gimmeln gibt. Die Abfahrtsroute Gimmelwald ist zurzeit wegen Schneemangels gesperrt, stattdessen über die blaue Piste zum Endpunkt Mürren (1625m). So, nach einer ganzen Reihe von 2000Hm+ Touren seit Dezember kommt mir der Wetterwechsel für eine dringend benötige Pause nun durchaus gelegen.
Zeiten (kum)
0:50 Bietenhorn
2:20 Chilchflue
3:15 Zahm Andrist
4:25 Wild Andrist
5:15 Hundshore
6:25 Mürren
Tourengänger:
Bergamotte

Communities: Skitouren
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Kommentare (4)