Zahm Andrist 2681m


Publiziert von akka , 13. Februar 2011 um 19:47.

Region: Welt » Schweiz » Bern » Frutigland
Tour Datum:12 Februar 2011
Schneeshuhtouren Schwierigkeit: WT3 - Anspruchsvolle Schneeschuhwanderung
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-BE 
Aufstieg: 1540 m
Abstieg: 1540 m

Kaum zu Glauben, es ist schon wieder Wochenende.
Erschöpfung total - Für eine Tourenplanung habe ich keine Energie. Die Müdigkeit steckt richtig tief in den Knochen und im Kopf. Dennoch habe ich prinzipiell Lust auf eine Bergunternehmung. Das Wetter wird erneut schön. Nur keine lange Anreise zum Tourenziel. Lieber etwas "hinterm Haus". Der Zahm Andrist steht in meiner Winterliste längst weit oben auf dem Wunschzettel. 
Die Frage wieder einamal: Ski oder Schneeschuh? Es gibt für beides Plus und Minus. Eine richtige 50/50 Unternehmung. Beides kann (oder mag) ich natürlich nicht mitnehmen. So glaube ich den Schneeschuh ein Spürli im Vorteil. Mit dem Auto fahre ich noch bis Chneuweid, Eingang Spiggengrund auf knapp 1200m. 
Weiter geht es nimmer (ausser mit Schneeketten, was aber nicht ratsam wäre). Die Strasse wurde bereits mit Schneeketten (vermutlich Forstarbeiten) und mit Skier befahren. Es zieht sich in den Spiggengrund. Bis Glütschnessli sind es 6km. Zwischen Grünerli und Glütschnessli hat es apere Stellen. Schneeschuh im Vorteil. Der weitere Aufstieg bis Bärefeld präsentiert sich weniger skitauglich, als eher frühlingshaft. Sehr wenig Schnee. Der Färrichbach plätschert bereits fröhlich die nahezu schneefreien Hänge herab. Ab Bärefeld 1923m hat es dann eine durchgehend geschlossene Schneedecke.  
Die gefrorenen Abfahrtsspuren lassen sich gut begehen. Nun ist sogar eine Aufstiegsspur zu erkennen. Ich bin froh, endlich Hohkien 2028m zu erreichen. Die Müdigkeit konnte ich noch nicht herauslaufen. Sie schmerzt fast. Ich bin es sehr gemütlich angegangen und geniesse erst einmal ein Sonnenbänkli. Diese Rast gibt mir neue Energie. Ich schreite nach Süden Richtung Hart. Der Schnee ist sehr unterschiedlich. Teils gepresst, teils nicht tragend. Je höher ich komme, desto stabiler wird die Unterlage. Ein Felsband ist an einer schmalen Stelle unterbrochen. Hier kommt man am einfachsten nach Hart. Diese Ebene verlasse ich dann Richtung Südwesten, in das Tal zwischen den beiden Andrists.
Vor dem Hart hatte ich Respekt. Im Sommer hat es hier tiefe Spalten und Löcher zwischen den Felsen. Ab hier ist man mit Ski ganz klar im Vorteil. Ich hatte Glück, dass die Skispur gut trug. So konnte ich diesen heiklen Abschnitt gut überwinden, ohne Angst vor Versinken haben zu müssen. Die Spur ist im Schatten, nahe des Wild Andrist entlang angelegt. Zuletzt folge ich dieser in die Westflanke zum Gipfel des Zahm Andrist.
Die Aussicht ist fabelhaft. Ein super Aussichtsberg. Wohl der schönste Standort beim Blick auf das Blüemlisalpmassiv.  
Nun im Abstieg hat der Skifahrer zunächst die Nase vorn. Die Westflanke ist mit Pulverschnee gesegnet. Ich kann diese ebenfalls schön abrutschen. Danach muss ich allerdings wieder in der Aufstiegsspur absteigen, wegen der erwähnten Löcher. Der Abstieg ab Hart ist dann überraschend angenehm.  Zwischen Hohkien und Grünerli wollte ich allerdings mit Ski keinesfalls abfahren. Man darf sie wohl mehr tragen, als damit fahren. Da lobte ich wieder die Schneeschuhe. Der Marsch im Spiggengrund zum Ausgangspunkt nervte erfreulicherweise weniger, als befürchtet. Ist doch hübsch, wenn man Mitte Februar bereits einen Frühlingstag geniessen kann.


Tourengänger: akka


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