Widderfeld 2075m "Steinbock-Watching"


Publiziert von Bombo , 15. November 2021 um 20:12.

Region: Welt » Schweiz » Obwalden
Tour Datum:23 Oktober 2021
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: Pilatusgebiet   CH-LU   CH-OW   CH-NW 
Aufstieg: 1450 m
Abstieg: 1450 m
Strecke:17.5km, Lütholdsmatt - Tumli - Gemsmättli - Widderfeld - Rottosse - Mittaggüpfi - Tripolihütte - Wägen - Lütholdsmatt
Zufahrt zum Ausgangspunkt:mit PW bis Lütholdsmatt, kostenlose PP vorhanden

Steinbock Watching beim Gemsmättli

Steinbock-Beobachtungen im goldenen Herbst bei Traumwetter gehört schon seit einigen Jahren zum Pflichtprogramm bei mir. Die Pilatusregion mit der weitläufig bekannten Steinbock-Kolonie gehört sicherlich zu den schönsten Beobachtungsgebiete, zumal man hier dank Voralpen-Region oft auch das klassische "unten grau, oben blau"-Szenario hat. Dank sehr tiefer Luftfeuchtigkeit natürlich perfekt zum fotografieren.

Wie so oft starten wir gemütlich bei der Alp Lütholdsmatt und steigen via Alp Tumli und dem gerade noch leicht sichtbaren Wanderweg hoch zum Westgrat des Tomlishorn. Selbstverständlich könnte man auch via Südwest-Grat hochsteigen - heute stand aber nicht der Kraxelspass sondern klar Flora und Fauna im Vordergrund. 

Auf dem Grat geniessen wir die ersten Ausblicke - einfach herrlich diese Gegend. Nachdem wir schon beim kleinen Tümpel auf ca. 1800m die grosse Gems-Kolonie beobachten durften, kommen wir nun beim Gemsmättli in den Genuss zahlreich grasenden Steinböcke. Hier lassen wir uns im Gras nieder und sind mit keinen 10m Distanz mitten drin im Geschehen. Dies erfordert selbstverständlich grossen Respekt von beiden Seiten und seitens Mensch Geduld und die Liebe zum Tier. Mit der Ruhe nimmt man die Tiere auch ganz anders wahr, als wenn man diese wie normal so "en passant" sieht. Man hört die Geräusche, sieht und beobachtet mit den Tieren und ist Teil eines Ganzen. 

Anschliessend zieht es uns dem Wanderweg entlang weiter zum Gipfelkreuz des Widderfeld, wo wir erneut eine sonnige Rastpause einlegen. Auf dem Weg zum Mittagsgüpfi dann die grosse Überraschung: ein ausgewachsener Steinbock liegt mitten auf dem Wanderweg und lässt sich kaum stören. Nach gefühlt tausenden von Fotos zollen wir dem Tier Respekt und umgehen dieses wenige Meter neben dem Wanderweg. Leider nicht so die deutschen Wandertouris mit ihren Insta-Kackfu**-Selfiesticks - und schon wird der Steinbock vertrieben, die Kavallerie läuft vorbei und zum Glück kommt das Tier wieder aus seinem Fluchtort zurück. Mensch, hab' doch einfach Respekt vor der Natur! 

Wir wandern via Rottosse weiter zum Mittaggüpfi und kehren noch kurz bei der Topalihütte ein. Von hier geht's zügig hinunter nach Wägen und dann alles der Strasse entlang zurück zum Ausgangsort Lütholdsmatt.


Fazit: 

Wie erwähnt, das Pilatusgebiet gehört nebst dem Alpstein, konkret der Region um den Altmann sowie Pontresina, sicherlich zu den schönsten Beobachtungsgebiete für Steinböcke. Beobachten heisst aber auch eins zu sein mit der Natur und inne zu halten. Respekt zu haben und auch zu zeigen.

Leider gibt es immer noch zahlreiche Wanderer, welche dieses Konzept nicht begriffen haben, wie z.B. das ältere Schweizer Ehepaar, welche völlig überfordert mit einem Hund vor dem oben erwähnten Steinbock standen. "Ich verscheuch jetzt den Steinbock, damit wir mit Kacko (keine Ahnung wie das Tier geheissen hat, aber ausgesehen hat's danach) durchmarschieren können" sagte die Frau zum Mann und wollte gleich störend auf das Tier zugehen. Glücklicherweise konnte ich die Frau zurückpfeifen. Vielleicht nächstes Mal doch besser der Reuss entlang spazieren mit Kacko - gemeint sind der Zwei- sowie der Vierbeiner.

Tourengänger: Bombo, Schusli


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Kommentare (2)


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Bertrand hat gesagt:
Gesendet am 19. November 2021 um 12:13
>Vielleicht nächstes Mal doch besser der Reuss entlang spazieren mit Kacko - gemeint sind der Zwei- sowie der Vierbeiner.

Excellent ! Bien d'accord avec toi...

Bombo hat gesagt: RE:
Gesendet am 19. November 2021 um 12:21
Merci :-)


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