Von Prägraten auf die Rote Säule
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Die dargestellte Tour war die erste Etappe einer insgesamt sechstägigen Hüttenwanderung durch die Venediger- und Lasörlinggruppe. Los ging es in Prägraten, direkt gegenüber vom Touristenbüro. Zuerst folgten wir für ein paar Meter der Hauptstraße Richtung Hinterbichl und zweigten dann rechts auf den Weg 23 ab. Diesem galt es bis zur Neuen Sajathütte zu folgen — ebenso simpel wie praktisch.
Der Weg stieg gleich steil an und führte durch hohes Gras. Offenbar wird er selten benutzt. Denn er war reichlich zugewachsen. In Bichl passierten wir ein paar Häuser, liefen noch wenige Meter auf Asphalt und dann ging es hoch — gleichmäßig und steil. Zuerst verlief der Steig durch zunehmend lichter werdenden Wald, dann über die Katinmähder, die ihm auch seinen Namen geben: Katinweg. Über uns herrschte ein ständiges Wechselspiel aus schnell ziehenden Wolken, etwas Regen und Sonnenschein, der hin und wieder Regenbögen an den Himmel zauberte. Schließlich zeigte sich auch erstmals die Neue Sajathütte.
Nach knapp drei Stunden trafen wir gegen Mittag an der Hütte ein und bezogen unser Zimmer. Es handelte sich um das vordere, dem Eingang zugewandte Turmzimmer. Dieses bietet mit eigenem Badezimmer nicht nur hotelähnlichen Komfort, sondern vor allem eine phänomenale Aussicht. Denn aus nicht weniger als vier gen Osten und Süden gerichteten Fenstern kann man die Umgebung bestaunen. Anschließend stärkten wir uns ein wenig und dann ging es in den Klettersteig auf die Rote Säule. Dieser bot immer wieder großartige Ausblicke auf die Sajatkrone und die Lasörlinggruppe, am Gipfel auch ins Dorfertal und darüber hinaus. Überaus faszinierend war auch die Beschaffenheit des Gesteins, das unglaublich weich ist, so weich, dass die Kletterer überdeutliche Tritte im Fels hinterlassen haben. Der Abstieg verläuft über die West- und Südseite. Er ist stellenweise ebenfalls gesichert.
Ingesamt habe ich den Klettersteig — obwohl er mein erster in den Alpen war — nicht als sonderlich schwierig empfunden (Offiziell ist er laut Topo mit C kategorisiert). Wer halbwegs fit ist, besonnen steigt, sicher greift, die 15 Meter-Leiter nicht scheut und ruhig bleibt, dürfte das schaffen. Die direttissima-Variante mit überhängender Leiter habe ich meinen Novizen-Nerven erspart.
Ähnliches gilt für eine Begehung der Sajatkrone. Das wäre wohl noch eine Nummer zu groß gewesen.

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