sehr langer, landschaftlich eindrücklicher Aufstieg zur Bordierhütte - leider ohne Balfrin


Publiziert von Felix , 14. Juli 2021 um 11:49. Text und Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Schweiz » Wallis » Oberwallis
Tour Datum:26 Juni 2021
Wandern Schwierigkeit: T3+ - anspruchsvolles Bergwandern
Hochtouren Schwierigkeit: L
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-VS 
Zeitbedarf: 2 Tage
Aufstieg: 1525 m
Abstieg: 1525 m
Strecke:Gasenried - P, 1660 - Winterhiischi - P. 1683 - Bineri - Eggeri - P. 1825 - P. 1910 - Greifzug - P. 2029 - P. 2053 - Alpja - P. 2706 - Riedgletscher - P. 2749 - Bordierhütte - P. 2909 - P. 3026 > Bordierhütte > P. 1825 - Riederi, P. 1791 - Summerhiischi - Chingene - Gasenried
Zufahrt zum Ausgangspunkt:PW via Eriswil - Huttwil - Häusernmoos - Hasle-Rüegsau - Ramsei - Lauperswil - Konolfingen - Oberdiessbach, Autobahn Kiesen - Spiez, Kandergrund, Autoverlad Lötschberg, Gampel-Steg - Visp - Stalden, St. Niklaus und Rittinen nach Gasenried
Zufahrt zum Ankunftspunkt:PW via Rittinen - St. Niklaus - Stalden - Visp - Gampel-Steg, Autoverlad Lötschberg, Kandergrund, Autobahn Spiez - Kiesen, Oberdiessbach - Konolfingen - Lauperswil - Grünen - Fritzefluetunnel und Eriswil nach Wyssachen
Unterkunftmöglichkeiten:Bordierhütte
Kartennummer:1308 - St. Niklaus, (1328 - Randa)

Warm, schön und aussichtsreich ist's bereits beim Start in Gasenried - hier stellt der Blick hinüber zu den beiden Barrhörnern, zu Brunegg- und Bishorn eine alpine Augenweide dar.

Ausgangs Dorf folgen wir erst dem Strässchen Richtung Kapelle bei P. 1683, danach oberhalb der Wengeri zum Beginn der Bineri und weiterhin im Wald hoch zur Eggeri. Dieser Suone entlang wandern wir zu P. 1825, streben dann P. 1910 und dem Greifzug zu, bevor wir auf ~ 1975 m in offeneres Gelände mit nur lichtem niedrigerem Baumbestand überwechseln. Angenehm gestaltet sich hier der sanfte Aufstieg zur Querung des Riedbaches vor P. 2029.

 

Ums Ende der linken Seitenmoräne (des sich längst weit zurückgezogenen Riedgletschers) steigen wir moderat an zu P. 2053; ab hier stossen wir vor ins grüne Tälchen zwischen der erwähnten Moräne und den felsigen Anhöhen, welche sich zum Mittelberg hinaufziehen - geruhsam-beschaulich wandern wir über Grünflächen (auf welchen wir morgen beim Abstieg Schafe antreffen werden) auf Alpja dahin. Auf 2098 m legen wir eine erste Pause bei grossen Felsblöcken und kleinstem Tümpel ein.

Erst wenig anstrengend weiter ansteigend, dann steiler zur Krete der Seitenmoräne hoch, gewinnen wir hier ein erstes Mal faszinierende Einblicke in die Talsohle. Wir wechseln wieder ins mehrheitlich geröllige Gelände der seitlichen Mulde und steigen steiler weiter an. Nach einem weiteren Gang entlang der Krete führt uns nun der BWW in einigen Serpentinen steil hoch zum nächsten Pausenplatz auf 2604 m.

 

Wieder etwas moderater (mit Vollpack - Steigeisen, Pickel und Seil - immer noch anstrengend) steigen wir an zu P. 2707; hier beginnt der AWW zur Hütte.

Länger zieht sich dieser hier dabei im nicht unbedeutenden Auf und Ab durchs Geröll, dann über schuttbedeckte Gletscherreste dahin, bevor wir endlich den (nun ersichtlichen) Gletscher betreten. Er erscheint weitgehend spaltenlos - ein wenig Mühe bereitet uns jedoch der aufgeweichte Schnee und darunter fliessende Bächlein - ich hole mir dabei einen respektablen Schuh voll Wasser heraus …

Anregend ist der Gang über den Riedgletscher auf jeden Fall: hinreissende Hochblicke zu teils blanken, teils arg zerklüfteten Gletscherabschnitten begleiten uns länger. Nach einem gerölligen Zwischenabschnitt heisst es, „rasch und mit Abständen“ einen Ausläufer eines Gletscherabbruches zu traversieren. Wenig später schreiten wir über eine mit Vlies bedeckte Schneespur (links und rechts liegt Blankeis vor) zum nun einsetzenden Schlussanstieg zur Hütte.

 

Ein loses Seil hilft hier nun, die aufragenden Felsplatten gesichert zu begehen; auf diesen montierte Holzschwellen leiten weiter höher. Eine erste kurze, dann eine zweite längere Eisentreppe, überwinden weitere Plattenfluchten, bevor der bestens gesicherte Steig - kurz etwas ausgesetzt, und mit Weitblick hinunter ins Mattertal - uns ins geröllige Vorfeld und zur Bordierhütte hochführt.

Nach Apéro und Nachtessen dürfen wir - mit Blick Richtung Schwarzhorn - trotz einiger heraufgezogener Wolken vor der Hütte einen feinen Sonnenuntergang verfolgen.

 

Anderntags brechen wir nach dem Frühstück (um 4 Uhr) bei erst leicht anbrechendem Tag auf Wegspuren und über Schneefelder auf zu P. 2909; leider ohne Ursula, welche zu diesem Zeitpunkt noch zu viele Schmerzen verspürt … Obschon ich heute das Seil abgeben konnte, fällt mir der Gang übers etwas ruppige (teils auch gefrorene) Gelände stets schwerer - wenig oberhalb von P. 3026 muss ich wegen Atembeschwerden die Gruppe ziehen lassen und kehre um.

Zurück in der Bordierhütte, wo sich ein Steinbock aufhält und uns erfreut, packen wir die restlichen Utensilien ein und machen uns bei zunehmendem Sonnenschein gemächlich auf den versicherten Abstieg. Dabei haben wir ausführlich Zeit, die ergreifende Berg- und Gletscherwelt zu würdigen.

 

Nach unschwieriger Bewältigung des erst gerölligen, dann plattigen Abschnittes erreichen wir wieder das mit einem Vlies geschützte Schneeband hinüber zum Eissturzgebiet. Der Gang über den Riedgletscher verläuft heute ohne Fussbad und stellt keine Probleme dar; im Auf und Ab durch die schuttbedeckten Eismassen legen wir den (meist mit Stangen markierten) Weg hinauf zu P. 2707 zurück. Da wir heute alle Zeit haben, legen wir bereits hier einen Zwischenhalt ein - während diesen können wir beobachten, wie aus Westen viele dunklere Wolken heranziehen. Sie scheinen auch den Balfrin einzuhüllen - und wie die Gruppe später berichtet, habe sie deswegen auf den finalen „Gipfelsturm“ verzichtet.

 

Auf dem gestrigen Aufstiegsweg schreiten wir hinunter und zurück nach Alpja; wie wir hier auf die sehr aparten Schafe treffen, ist der Sonnenschein bereits wieder zurück. Bei viel Blau am Himmel und bei sommerlichen Temperaturen ziehen wir gleich weiter, umrunden das Ende der Seitenmoräne und steigen ab zur Brücke über den Riedbach bei P. 2029. Im Schatten einiger Bäume, in der Nähe des wohl historischen Schildes „zum Gletschertor“, gönnen wir uns eine weitere Rast, bevor wir die letzte heutige Etappe unter die Füsse nehmen.
 

Via Greifzug und P. 1910 folgen wir dem bekannten BWW bis zu P. 1825; hier queren wir die Eggeri und wandern meist im Wald talauswärts bis zu P. 1791, wo wir die Chilcheri überschreiten. Grad unterhalb folgen wir wenige Meter der Riederi, bevor wir beim Summerhiischi den im hohen Gras verlaufenden WW Richtung Chingene wählen. Eher schlecht erkennbar und markiert leitet uns dieser zum Verlauf der Bineri; hier steigen wir direkt (über eine erdige Baupiste) hinunter zum Alpenrösli in Gasenried.

Dort - und länger auf der Terrasse des Restaurants Riederstübli - warten wir auf die später eintreffende Gruppe, und legen vor der Rückfahrt den Einkehrschwung hin.

 

1 ⅜ h bis Pause auf Alpja, 2098 m

1 h 10 min bis Pause auf 2604 m

1 h 25 min (inkl. ⅛ h Pause) bis Bordierhütte

▲▼ 1 h bis Umkehr oberhalb P. 3026

1 ¼ h (inkl. ⅛ h Pause) bis P. 2707

 1 ½ h bis P. 2029

▼ ¾ h bis Gasenried

 

unterwegs mit TL Peter, Barbara, Isabelle R., Margrit, Nikki, Andi M., und Robi G.


Tourengänger: Felix


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