Schwändital-Rundtour

Schnelle Runde in den heimischen Voralpen an einem grauen Morgen

Eigentlich hatte ich mit dem Gedanken gespielt, heute auf die letzte Skitour der Saison zu gehen. Spätestens bei den +25 (!) Grad morgens um halb 5 in der Linthebene - die bislang wärmste Nacht des Jahres - bereute ich die Entscheidung für die Trailrunner nicht mehr. 3614adrian hatte mir genug lang vom Fridlispitz-Chöpfenberg-Grat und den möglichen Verlängerungen als spannendes Laufgelände vorgeschwärmt und so war das Ersatz-Ziel in den mir bestens bekannten Voralpen schnell gefunden. Dass die Route eine formschöne Rundtour ums Schwändital ergibt, wurde mir erst unterwegs bewusst, sei nun aber im Titel festgehalten. Da ich - wie immer - schon früh wieder zu Hause sein wollte, startete ich in der Dämmerung unter bedecktem Himmel und in schwüler Luft. Der wenige Regen schien dank den hohen Temperaturen sofort wieder zu verdampfen, so dass der Fels überall trocken war und ich schnell vorankam. 

Kurz vor 5 Uhr geht's los beim Schulhaus Stutzberg (etwas über Läuferberg) im Schwändital. Der erste Abschnitt auf der Strasse in die Sonnenalp zieht sich mehr als beabsichtigt. Ab Tilimaa geht's dann endlich steiler hoch. Auf dem Fridlispitz treffe ich zwei, die - wohl nach dem Ausgang - noch ein Glas Weisswein geniessen. Da habe ich einen anderen Rhythmus und folge dem schönen Weglein (ehemals markiert) über die Riseten. Die Schlüsselstelle ist mit einem dünnen Seil versichert, aber nur kurz steil. Nach dem Gipfelkreuz kurz dem Grasgrat links runter und dann rechts steil in den Wald queren. Von der Lochegg auf dem Wanderweg gegen die Wageten. Den Gipfel nehme ich auch heute mit - immerhin schon fast 7 Jahre her seit dem letzten Besuch. Ab der Wänifurggel gibt es nun den neuen blauweissen Wanderweg der Via Glaralpina, der sehr schön auf der Südseite, statt wie früher in der Nordflanke, um die ersten Aufschwünge des Brügglers führt. Schliesslich steiler rechts zum Grat hoch (Ketten, leichte Kletterei). Auch am Grat muss immer mal wieder gekraxelt werden (T4-T5). Die Ketten und teils Trittbügel sind aber nirgends zwingend. Zügig geht's weiter zum immer wieder schönen und recht langen Chöpfenberg Ostgrat. Deutliche Trittspuren deuten allfällige kleine Umgehungen an. Grundsätzlich bleibt man allerdings alles an der Kante, teils leichte Kletterei und durchwegs etwas exponiert (Stellen bis T5+). Nach genau 100 Minuten vom Fridlispitz ist der erste Abschnitt der Tour abgeschlossen.

Abstieg auf dem mittlerweile stark ausgetretenen Weglein durch die Südflanke und via Scheidegg und Trepsen gegen die Schwarzenegghöchi. Da im nächsten Aufstieg zum Bockmattli die Sonne etwas drückt, wird's schwitzig. Auf dem Gipfel stecke ich aber wieder im Nebel. Nun folgt nochmals ein schöner Gratabschnitt über den Tierberg (T4+), etwas abschüssig aber dank dem guten Weglein ohne Probleme zu begehen. Ab Pt 1869 wird es botanisch. Der Sööligrat gefällt mir aber ausserordentlich - viel Natur! Es gibt eine sehr schwache Wegspur, welche fast immer direkt auf der Kante verläuft (T3). Äste sind teils herausgeschnitten, so dass man trotz der Vegetation gut vorwärtskommt. Der Bärensoolspitz wird erst etwas nach dem höchsten Punkt des Sööligrats erreicht. Vom Gipfel lässt sich gut direkt nach Süden absteigen (Wiese), anschliessend leicht rechts haltend durch Wald. Der Wanderweg wird etwas unterhalb Stäfeli erreicht. Auf diesem effizient zum Näfelserberg. Hier braucht's noch einen ungeplanten Gegenanstieg. Ich gehe obendurch und kann den Lauf durch Boggenmoos geniessen bevor es auf einem kleinen Pfad runter nach Stutzberg zum Ausgangspunkt geht.  

Durchgangszeiten:
Stutzberg (Schwändital): 4.57
Fridlispitz: 5.40
Wageten: 6.26
Chöpfenberg: 7.21
Bockmattli: 8.36
Bärensolspitz: 9.19
Stutzberg: 10.07