Bergtour in den winterlichen Chiemgauer Alpen: unerwartetes Abenteuer über Aschau
|
||||||||||||||||||
![]() |
![]() |
Nachdem der Railjet in Prien leicht verspätet angekommen war, passierte mir das Missgeschick, dass ich den Zug nach Aschau nicht mehr erreichte. So fuhr dieser einfach vor meiner Nase weg! Der nächste Zug hatte keinen Busanschluss Richtung Sachrang, weswegen ich nach seiner Ankunft schon in Aschau zu Fuß Richtung Hammerstein startete. Ein als "Westweg" oder so ähnlich bezeichneter Weg ging zunächst eben am Waldrand entlang. Ich aber wollte gleich den Anstieg Richtung Hammerstein antreten. So folgte ich von hier aus einem schlechten, erdigen, unbezeichneten Weg mit menschlichen und vermutlich Rehspuren durch den Wald aufwärts. Er endete auf einer Lichtung, von der aus ich steil einer Rehspur im Schnee folgend weglos aufstieg. Viel weiter oben sah ich schließlich über mir einen felsdurchsetzten Steilhang. Nach oben hin war er zum Aufsteigen zu extrem, weswegen ich den Hang nach rechts querte. Hier besteht ein Wildwechsel, auf dem ich wieder die Rehspur entdeckte. Gleich darauf gelangte ich an einen felsdurchsetzten Grat, über den ich steil nach oben strebte (Stellen I). Wenig weiter oben wird er flacher u. besteht aus reinem Gehgelände. Weiterhin begleitete mich die Rehspur. Irgendwo entdeckte ich plötzlich unter mir drei Gemsen, sodass ich nicht mehr sicher war, ob ich es tatsächlich mit einer Rehspur zu tun gehabt hatte. Schließlich stand ich auf einer ca. 1020 m hohen Erhebung im Wald, wo ich überraschenderweise auf eine menschliche Fußspur stieß. Im Abstieg dahinter verließ ich sie bald nach links, mein GPS benutzend. So gelangte ich im Nebel kurz darauf auf den Weg nahe der Hofalm, den ich vom Tal aus hätte nehmen sollen. Mein Aufstieg war interessanter gewesen, hatte aber vielleicht 10min. mehr Zeit in Anspruch genommen.
Normalerweise steige ich nur auf Berge, die mindestens 1500m hoch sind. Über eine lange, relativ flache Wegstrecke hätte ich zum Anstiegshang des Heuraffelkopfs weiterwandern können. Jedoch zog ich es vor, den Kamm zu begehen, der zuerst zum Hammerstein führt. So verließ ich den Fahrweg nach links und folgte der Fußspur des Wanderers. Die online-Karte ist relativ ungenau, aber auf ihr ist auf dem Kamm ein Wanderweg eingezeichnet. Diesen konnte ich gar nicht erkennen, aber immer dem bewaldeten Kamm u. der Fußspur folgend konnte ich eigentlich nichts verkehrt machen. Unterhalb des Gipfel des Hammersteins versperrt ein bewachsener Felsaufbau den Weiterweg, sodass unterhalb eine Querung nach rechts erforderlich ist. Ich ging auf der Fußspur weiter. Kurz darauf sah ich über mir eine Felslücke, die logischerweise die Forsetzunge der Route darstellte. An der sehr steilen Engstelle oben ist ein Drahtseil angebracht. Dahinter ging es über einen Waldhang weiter zum Hammerstein. Nach Abstieg in eine nicht viel tiefer gelegene Scharte ging es weiter zum Zellerhor. Über einem steileren Waldhang entdeckte ich ein Kreuz, das einem hier im 20 Lebensjahr Abgestürzten gewidmet ist. Bald darauf stand ich am Gipfelkreuz des Zellerhorns. Dahinter hatte ich eine kurze, aber sehr steile ruschige Passage zum Grat aufzusteigen. Zuletzt konnte ich mich an einem über mir hängenden Ast festhalten. Diese Stelle bewerte ich des Schnees wegen mit II.
Nach Abstieg in eine nicht viel tiefere Scharte, ging es zu einem nach oben hin aufsteilenden mit wenig Schnee bedeckten Grashang. Dort wäre ein Pickel nützlich gewesen! Über diesen führte die Fußspur hinauf. Zuletzt ging es links knapp unter dem Grat an einem Drahtseil entlang über eine trittarme Felsstelle zu den letzten, mindestens 45° steilen Aufstiegsmetern im tieferen, aber guten Trittschnee. Bei dem erreichten Gipfel handelt es sich offenbar um das Zellerhorn. Auf der online-Karte (auch auf der von Google) steht dieser Name erst beim nächsten Gipfel in südwestlicher Richtung. Hinter dem Gipfelkreuz geht es steil im felsigen Gelände abwärts. Ich konnte mich kurz an einem seiner Befestigungsseile festhalten, dann musste ich ein paar Meter etwas ausgesetzt abklettern (I). Wegen Schnees u. Feuchtigkeit war Vorsicht angebracht.
Eine längere Strecke führt ein schmale Wegspur am Grat entlang. An einigen Stellen muss man vorsichtig sein, da nach links eine steile Felswand abfällt. Das Zellerwandl nahm ich offenbar nicht wahr. Nach einem kurzen Abstieg gelangte ich an eine kleine Scharte zwischen Felsen. Von dort geht es über eine ausgesetzte Gratpassage. Nach rechts fallen extrem steile Grasschrofen ab, die schneebedeckt waren. Hier konnte ich die Fußspur nicht mehr finden. Diese Passage war mir aber zu heikel! So stieg ich im steilen Wald ein kurzes Stück ab. Daneben hätte ich im schneebedeckten Steilgras nach links queren müssen, was ich in Ermangelung eines Pickels nicht wagte. Stattdessen hangelte mich an den Bäumen entlang sehr steil abwärts, indem ich mich an den Zweigen festhielt. Der Grashang war nun etwas flacher geworden, sodass ich eine Querung nach links wagte. Das Gras ist einigermaßen gestuft, wobei man die flachen Stellen zum Auftreten teils unter dem Schnee erahnen/erkennen kann. Jedenfalls schien es nicht so rutschig zu sein, wie ich vorher befürchtet hatte. Ich musste langsam schräg absteigen, um dann an geeigneter Stelle wieder den Hang weiter querend wieder aufzusteigen. Der tiefste Punkt dieser Querung war kaum 40m niedriger als die Gratstelle, die ich bald darauf ansteuerte. Dort fand ich wieder die Fußspur vor. Über den Grat mit schmaler, oft ausgesetzter Wegspur ging es auf die Zellerwand, auf der ein Kreuz angebracht ist.
Dahinter geht es ganz schön weit hinunter zu einem flacheren Bereich, in dem ich einen flachen Graben durchquerte. Vorher hatte ich die noch vorhandene Fußspur verlassen. Eine deutliche Scharte ist hier nicht vorhanden. Da es sich beim Heuraffelkopf um einen einfacheren Berg handelt, den man auch mit Skier ersteigen kann, stieg ich auf dem breiten Kamm nach rechts querend auf, bis ich tatsächlich auf eine Abrfahrtsspur eines Einzelnen stieß. In ihrem Bereich ging es nicht sehr steil aufwärts zu einer Scharte, die von einer bewaldeten, wenig höheren Erhebung überragt wird. Ich ließ sie rechts liegen, stieg vielleicht 20hm ab, um im Wald zum höchsten Punkt des Heuraffelkopfs aufzusteigen. Menschliche Spuren waren nicht zu sehen. Nur oben auf dem kleinen Gipfelplateau wiesen wenige, fast ganz zugeschneite Löcher im Schnee darauf hin, das vor einiger Zeit Menschen hier oben gewesen waren.
Nach dem Abstieg auf fast derselben Route steuerte ich nach links den Hang an, der westlich unter der zuvor überschrittenen Scharte liegt und über den eine Skiaufstiegsspur führte. Ein Einzelner war vor nicht allzulanger Zeit dort aufgestiegen, um auf der anderen Seite abzufahren. Durch ein Hochtal ging es entlang der Skispur nordostwärts, wobei ich schließlich Wegweisern Richtung Aschau folgte. Irgendwann kam ich an einer Wegkreuzung an. Dort hätte ich wohl nach rechts abbiegen sollen, um den flachen Kamm zu überschreiten, hinter dem es ins Priental hinabgeht. In Ermangelung eines Wegweisers marschierte ich schräg nach links abwärts. Weiter unten zeigte ein Wegweiser zu einem Parkplatz oberhalb von Frasdorf. Dort wollte ich aber nicht hingehen. Also bog ich nach rechts ab, da ich nach Aschau weitergehen wollte. Ein Schild weist den Weg zur Frasdorfer Hütte u. zu einer Alm, deren Name ich wieder vergaß, aber nicht nach Aschau. Die Richtung jedenfalls stimmte. Jetzt marschierte ich über einen Fahrweg, als mir plötzlich ein Geländewagen entgegenkam. Ohne anzuhalten bog er kurz vor mir von ihm aus gesehen nach rechts ab. So konnte ich den Fahrer nicht nach dem Weg fragen. Bald darauf entdeckte ich die Frasdorfer Hütte, von der er gekommen war. Ein Stück dahinter zeigt ein grünes Schild, auf dem Aschau angeschrieben ist, nach links. Über diesen Fahrweg erreichte ich wieder die Hofalm, von der aus ich diesmal auf dem (richtigen) Weg im Zick-Zack bei einsetzender Dämmerung ins Priental abstieg. Der Weg durch Aschau zum Bahnhof kam mir ziemlich lang vor (Ungeduld!), an dem ich um 18.21 Uhr ankam.
PS: der angekündigte Schneefall mit 7 bzw. 9cm Neuschnee blieb aus. Es schneite zwischendurch zwar sehr leicht, ergab aber keinen einzigen cm.
Normalerweise steige ich nur auf Berge, die mindestens 1500m hoch sind. Über eine lange, relativ flache Wegstrecke hätte ich zum Anstiegshang des Heuraffelkopfs weiterwandern können. Jedoch zog ich es vor, den Kamm zu begehen, der zuerst zum Hammerstein führt. So verließ ich den Fahrweg nach links und folgte der Fußspur des Wanderers. Die online-Karte ist relativ ungenau, aber auf ihr ist auf dem Kamm ein Wanderweg eingezeichnet. Diesen konnte ich gar nicht erkennen, aber immer dem bewaldeten Kamm u. der Fußspur folgend konnte ich eigentlich nichts verkehrt machen. Unterhalb des Gipfel des Hammersteins versperrt ein bewachsener Felsaufbau den Weiterweg, sodass unterhalb eine Querung nach rechts erforderlich ist. Ich ging auf der Fußspur weiter. Kurz darauf sah ich über mir eine Felslücke, die logischerweise die Forsetzunge der Route darstellte. An der sehr steilen Engstelle oben ist ein Drahtseil angebracht. Dahinter ging es über einen Waldhang weiter zum Hammerstein. Nach Abstieg in eine nicht viel tiefer gelegene Scharte ging es weiter zum Zellerhor. Über einem steileren Waldhang entdeckte ich ein Kreuz, das einem hier im 20 Lebensjahr Abgestürzten gewidmet ist. Bald darauf stand ich am Gipfelkreuz des Zellerhorns. Dahinter hatte ich eine kurze, aber sehr steile ruschige Passage zum Grat aufzusteigen. Zuletzt konnte ich mich an einem über mir hängenden Ast festhalten. Diese Stelle bewerte ich des Schnees wegen mit II.
Nach Abstieg in eine nicht viel tiefere Scharte, ging es zu einem nach oben hin aufsteilenden mit wenig Schnee bedeckten Grashang. Dort wäre ein Pickel nützlich gewesen! Über diesen führte die Fußspur hinauf. Zuletzt ging es links knapp unter dem Grat an einem Drahtseil entlang über eine trittarme Felsstelle zu den letzten, mindestens 45° steilen Aufstiegsmetern im tieferen, aber guten Trittschnee. Bei dem erreichten Gipfel handelt es sich offenbar um das Zellerhorn. Auf der online-Karte (auch auf der von Google) steht dieser Name erst beim nächsten Gipfel in südwestlicher Richtung. Hinter dem Gipfelkreuz geht es steil im felsigen Gelände abwärts. Ich konnte mich kurz an einem seiner Befestigungsseile festhalten, dann musste ich ein paar Meter etwas ausgesetzt abklettern (I). Wegen Schnees u. Feuchtigkeit war Vorsicht angebracht.
Eine längere Strecke führt ein schmale Wegspur am Grat entlang. An einigen Stellen muss man vorsichtig sein, da nach links eine steile Felswand abfällt. Das Zellerwandl nahm ich offenbar nicht wahr. Nach einem kurzen Abstieg gelangte ich an eine kleine Scharte zwischen Felsen. Von dort geht es über eine ausgesetzte Gratpassage. Nach rechts fallen extrem steile Grasschrofen ab, die schneebedeckt waren. Hier konnte ich die Fußspur nicht mehr finden. Diese Passage war mir aber zu heikel! So stieg ich im steilen Wald ein kurzes Stück ab. Daneben hätte ich im schneebedeckten Steilgras nach links queren müssen, was ich in Ermangelung eines Pickels nicht wagte. Stattdessen hangelte mich an den Bäumen entlang sehr steil abwärts, indem ich mich an den Zweigen festhielt. Der Grashang war nun etwas flacher geworden, sodass ich eine Querung nach links wagte. Das Gras ist einigermaßen gestuft, wobei man die flachen Stellen zum Auftreten teils unter dem Schnee erahnen/erkennen kann. Jedenfalls schien es nicht so rutschig zu sein, wie ich vorher befürchtet hatte. Ich musste langsam schräg absteigen, um dann an geeigneter Stelle wieder den Hang weiter querend wieder aufzusteigen. Der tiefste Punkt dieser Querung war kaum 40m niedriger als die Gratstelle, die ich bald darauf ansteuerte. Dort fand ich wieder die Fußspur vor. Über den Grat mit schmaler, oft ausgesetzter Wegspur ging es auf die Zellerwand, auf der ein Kreuz angebracht ist.
Dahinter geht es ganz schön weit hinunter zu einem flacheren Bereich, in dem ich einen flachen Graben durchquerte. Vorher hatte ich die noch vorhandene Fußspur verlassen. Eine deutliche Scharte ist hier nicht vorhanden. Da es sich beim Heuraffelkopf um einen einfacheren Berg handelt, den man auch mit Skier ersteigen kann, stieg ich auf dem breiten Kamm nach rechts querend auf, bis ich tatsächlich auf eine Abrfahrtsspur eines Einzelnen stieß. In ihrem Bereich ging es nicht sehr steil aufwärts zu einer Scharte, die von einer bewaldeten, wenig höheren Erhebung überragt wird. Ich ließ sie rechts liegen, stieg vielleicht 20hm ab, um im Wald zum höchsten Punkt des Heuraffelkopfs aufzusteigen. Menschliche Spuren waren nicht zu sehen. Nur oben auf dem kleinen Gipfelplateau wiesen wenige, fast ganz zugeschneite Löcher im Schnee darauf hin, das vor einiger Zeit Menschen hier oben gewesen waren.
Nach dem Abstieg auf fast derselben Route steuerte ich nach links den Hang an, der westlich unter der zuvor überschrittenen Scharte liegt und über den eine Skiaufstiegsspur führte. Ein Einzelner war vor nicht allzulanger Zeit dort aufgestiegen, um auf der anderen Seite abzufahren. Durch ein Hochtal ging es entlang der Skispur nordostwärts, wobei ich schließlich Wegweisern Richtung Aschau folgte. Irgendwann kam ich an einer Wegkreuzung an. Dort hätte ich wohl nach rechts abbiegen sollen, um den flachen Kamm zu überschreiten, hinter dem es ins Priental hinabgeht. In Ermangelung eines Wegweisers marschierte ich schräg nach links abwärts. Weiter unten zeigte ein Wegweiser zu einem Parkplatz oberhalb von Frasdorf. Dort wollte ich aber nicht hingehen. Also bog ich nach rechts ab, da ich nach Aschau weitergehen wollte. Ein Schild weist den Weg zur Frasdorfer Hütte u. zu einer Alm, deren Name ich wieder vergaß, aber nicht nach Aschau. Die Richtung jedenfalls stimmte. Jetzt marschierte ich über einen Fahrweg, als mir plötzlich ein Geländewagen entgegenkam. Ohne anzuhalten bog er kurz vor mir von ihm aus gesehen nach rechts ab. So konnte ich den Fahrer nicht nach dem Weg fragen. Bald darauf entdeckte ich die Frasdorfer Hütte, von der er gekommen war. Ein Stück dahinter zeigt ein grünes Schild, auf dem Aschau angeschrieben ist, nach links. Über diesen Fahrweg erreichte ich wieder die Hofalm, von der aus ich diesmal auf dem (richtigen) Weg im Zick-Zack bei einsetzender Dämmerung ins Priental abstieg. Der Weg durch Aschau zum Bahnhof kam mir ziemlich lang vor (Ungeduld!), an dem ich um 18.21 Uhr ankam.
PS: der angekündigte Schneefall mit 7 bzw. 9cm Neuschnee blieb aus. Es schneite zwischendurch zwar sehr leicht, ergab aber keinen einzigen cm.
Tourengänger:
Steppenwolf (Born to be wild)

Minimap
0Km
Klicke um zu zeichnen. Klicke auf den letzten Punkt um das Zeichnen zu beenden
Kommentare (4)