Hohgant-Überschreitung
Hohgant-Überschreitung (Kemmeribodenbad --> Rotmoos P. 1197)
Die Planung der Hohgant-Überschreitung verlangt zu Beginn in erster Linie logistische Überlegungen, ausser man geht die Tour als reine ÖV-Variante an, was je nach Wohnwort aber zu einem mehrstündigen ÖV-Abenteuer wird. Da ziehen wir lieber die PW-Variante vor und deponieren ein Auto beim kleinen Parkplatz bei Vorders Rotmösli P. 1197 zwischen Breitwang und Innereriz. Mit dem zweiten Auto fahren wir nach Kemmeribodenbad bzw. zum gebührenpflichtigen Parkplatz bei Küblisbühl 1067m (CHF 7.00 pro Tag). Hier beginnt nun endlich unsere Hohgant-Überschreitung.
Hinter dem Stall vom Hübeli 1090m geht's auf einem deutlichen Pfad hoch und auf ca. 1340m, dort wo die Hinweistafel "Naturschutzgebiet" und es einen Wanderwegweiser hat, versuchen wir diesem leicht überwachsenen Pfad zu folgen. Da wir zum ersten Mal hier sind und keine weiteren Informationen über den weiteren Aufstieg haben, brechen wir nach ca. 20min suchen die Übung ab - das Gelände erscheint uns einfach zu steil und die anfänglich gut sichtbaren Pfadspuren verlieren sich allesamt.
Also zurück zum Wanderweg und hoch auf den Grat der Kemmeribodenfluh. Anschliessend sehr botanisch dem Grat entlang zurück zum tatsächlich schönen und unscheinbaren Aussichtsgipfel des Birchegütsch 1584m.
Zurück auf dem Wanderweg folgen wir diesem, bis er westlich vom Gipfel des Brünneligrind 1790m den Grat erreicht. Den Gipfel erreichen wir unschwierig in wenigen Minuten.
Nun folgen wir alles dem gut ersichtlichen Pfad und nehmen stets die höchsten Erhebungen des Grätli 1835m mit. Am Ende wartet dann die Grätli-Hütte, auf Hikr oft auch als Toblerone-Hütte bezeichnet. Wem diese wohl gehört und was der Zweck ist? Hinter der Hütte gibt es eine offene Toilette, falls jemandem danach ist.
Bei P. 1906 geniessen wir einen Lunchbreak und D. entscheidet sich wegen Wadenproblemen auf den weiteren Anstieg zum Furggegütsch-NO-Grat, weshalb M. bei ihr bleibt. Schusli und ich wollen uns diesen gemäss HIKR-Berichten T5 II-Grat, welcher zwar steil, aber nicht schwierig sein soll, mal genauer unter die Lupe nehmen.
Bis zum Gemsbödeli 2009m haben wir schon einige Schweisstropfen von uns gegeben, geht es doch steil jedoch oft in Trittspuren die Grasflanke hoch. Nun stehen wir vor einem äusserst brüchigen Felsabsatz, wo wir nach mehreren Versuchen zum Schluss kommen, dass diese Variante definitiv nicht mehr T5 II wäre und aufgrund des brüchigen Fels nur mit erhöhten Risiken verbunden wäre.
Wir folgen somit dem aus der Verankerung gerissenen Drahtseil in die Nordflanke, wo zur Zeit noch ein Schneefeld liegt, welches man jedoch mit ein wenig List und Tücke überlisten kann. Dort, wo der (neue) Wanderweg nun hinunterführen würde, kann man ohne grössere Schwierigkeiten hoch auf den Grat steigen.
Es folgt wieder eine steilere jedoch gut gestufte Passage, welche einem auf den geraden und mit sehr gut ersichtlichen Trittspuren NO-Grat führt. Leider kam Schusli heute aber bis hierher mehrmals an ihre psychischen Grenzen, weshalb wir das Projekt "Nase" bzw. NO-Grat an diesem Punkt beenden mussten. Ich konnte auf diesem Grat nicht einsehen, wie es weiter geht, sicher aber nochmals steil hinauf und ab dann hätte man sicher wieder neue Lösungen gefunden. Wie auch immer, wir stiegen wieder zurück zum Gemsbödeli 2009m und folgtem dem alten und oftmals infolge Erdrutschen unterbrochenen Wanderweg süd- und später westwärts zum Normalweg, welcher auf den Furggengütsch führt.
Als Entschädigung wurden wir mit 4 Steinböcken belohnt, welche sich direkt gemütlich auf dem Wanderweg bequem gemacht haben. Wenige Sekunden später aber löst ein Kleinkind über uns einen heftigen Steinschlag aus, wo ein Geschoss dann prompt das Schienbein von Schusli trifft. Innert 30 Sekunden schwoll dieses an und das Projekt Hohgant-Überschreitung stand per sofort auf der Kippe.
Zum Glück hatte sich D's Wadden mittlerweile wieder erholt und zusammen mit M. hat sie beschlossen, mit uns den Rest der Tour zu geniessen. Mit ein paar Minuten Pause und vor allem auf die Zähne beissen hat auch Schusli dann beschlossen, die Tour wie geplant fortzusetzen - eine starke Leistung, bravo!
Entsprechend steigen wir am kalten Brünneli vorbei (hier kann man Quellwasser auffüllen) und erreichen nach dem Vorgipfel innert wenigen Minuten den Hauptgipfel des Furggegütsch 2197m.
Um die Körper der lädierten Berggängerinnen einigermassen zu schonen verzichten wir auf die Überschreitung der drei Bären und gelangen so auf dem Normalweg zum Hohgant bzw. zur Steinigi Matte 2164m. Hier oben könnte man tatsächlich Fussball spielen, so gross ist die Fläche dort oben.
Wir steigen dem Wanderweg entlang weiter, überschreiten dabei unschwierig den Aff 2035m und überschreiten dann auch gleich noch die 3 Hohgant-Westgipfel Widderfeld 2069m, Wimmisgütsch 2062m und Südgipfel 2033m. Anschliessend erfolgt der Abstieg nach Chrinde 1968m, wo sich unsere beiden Frauen auf den Abstieg machen.
M. und ich steigen den Wanderweg-Markierungen entlang weiter zum Trogenhorn 1972m, welches erneut eine fantastische Aussicht und vor allem auch einen Gesteinswechsel bietet. Bisher hatten wir stets Kalk unter den Füssen und hier ist nun der ganze Berg aus Gneis. Spannend!
Wir überschreiten das Trogenhorn und steigen somit westlich bei der Kleinen Chrinde 1910m den super schön in die Landschaft gelegenen Wanderweg hinunter nach Oberbreitwang 1371m und von dort zum anfänglich deponierten Auto bei Vorders Rötmösli P. 1198m.
Von hier dann zurück nach Kemmeribodenbad bzw. PP Küblisbühl und gleich weiter zum sehr zu empfehlenden Besuch im Restaurant Löwen in Eschholzmatt. Das Haus dort ist bereits über 500 Jahre alt und die Wirtin führt das Restaurant schon mehr als 54 Jahre!
Fazit:
Eine fantastisch schöne Tour diese Überschreitung, auch wenn die Nase und die drei Bären sowie der Direktzustieg zum Birchegütsch für eine klassische "Integral"-Bewertung fehlen. Bleibt man auf unseren Spuren ohne den Versuch der Furggegütsch-Nase (NO-Grat), dann bleibt man stets im Bereich T3 bis T4. Das was ich vom NO-Grat gesehen habe würde auch ich mit T5+ II bewerten, doch wie erwähnt, viel vom Grat haben wir nicht bestiegen. Dieses Projekt möchte ich eines Tages aber noch schliessen.
Vielen Dank an D. und M., dass Ihr uns einmal mehr begleitet habt - es ist einfach immer wieder toll mit Euch. Respekt und ein Bravo an D. und Schusli, dass Ihr Eure lädierten Körper dennoch für die Fortsetzung der Tour motivieren konntet und sicherlich das eine oder andere Mal auf die Zähne beissen musstest.
Die Planung der Hohgant-Überschreitung verlangt zu Beginn in erster Linie logistische Überlegungen, ausser man geht die Tour als reine ÖV-Variante an, was je nach Wohnwort aber zu einem mehrstündigen ÖV-Abenteuer wird. Da ziehen wir lieber die PW-Variante vor und deponieren ein Auto beim kleinen Parkplatz bei Vorders Rotmösli P. 1197 zwischen Breitwang und Innereriz. Mit dem zweiten Auto fahren wir nach Kemmeribodenbad bzw. zum gebührenpflichtigen Parkplatz bei Küblisbühl 1067m (CHF 7.00 pro Tag). Hier beginnt nun endlich unsere Hohgant-Überschreitung.
Hinter dem Stall vom Hübeli 1090m geht's auf einem deutlichen Pfad hoch und auf ca. 1340m, dort wo die Hinweistafel "Naturschutzgebiet" und es einen Wanderwegweiser hat, versuchen wir diesem leicht überwachsenen Pfad zu folgen. Da wir zum ersten Mal hier sind und keine weiteren Informationen über den weiteren Aufstieg haben, brechen wir nach ca. 20min suchen die Übung ab - das Gelände erscheint uns einfach zu steil und die anfänglich gut sichtbaren Pfadspuren verlieren sich allesamt.
Also zurück zum Wanderweg und hoch auf den Grat der Kemmeribodenfluh. Anschliessend sehr botanisch dem Grat entlang zurück zum tatsächlich schönen und unscheinbaren Aussichtsgipfel des Birchegütsch 1584m.
Zurück auf dem Wanderweg folgen wir diesem, bis er westlich vom Gipfel des Brünneligrind 1790m den Grat erreicht. Den Gipfel erreichen wir unschwierig in wenigen Minuten.
Nun folgen wir alles dem gut ersichtlichen Pfad und nehmen stets die höchsten Erhebungen des Grätli 1835m mit. Am Ende wartet dann die Grätli-Hütte, auf Hikr oft auch als Toblerone-Hütte bezeichnet. Wem diese wohl gehört und was der Zweck ist? Hinter der Hütte gibt es eine offene Toilette, falls jemandem danach ist.
Bei P. 1906 geniessen wir einen Lunchbreak und D. entscheidet sich wegen Wadenproblemen auf den weiteren Anstieg zum Furggegütsch-NO-Grat, weshalb M. bei ihr bleibt. Schusli und ich wollen uns diesen gemäss HIKR-Berichten T5 II-Grat, welcher zwar steil, aber nicht schwierig sein soll, mal genauer unter die Lupe nehmen.
Bis zum Gemsbödeli 2009m haben wir schon einige Schweisstropfen von uns gegeben, geht es doch steil jedoch oft in Trittspuren die Grasflanke hoch. Nun stehen wir vor einem äusserst brüchigen Felsabsatz, wo wir nach mehreren Versuchen zum Schluss kommen, dass diese Variante definitiv nicht mehr T5 II wäre und aufgrund des brüchigen Fels nur mit erhöhten Risiken verbunden wäre.
Wir folgen somit dem aus der Verankerung gerissenen Drahtseil in die Nordflanke, wo zur Zeit noch ein Schneefeld liegt, welches man jedoch mit ein wenig List und Tücke überlisten kann. Dort, wo der (neue) Wanderweg nun hinunterführen würde, kann man ohne grössere Schwierigkeiten hoch auf den Grat steigen.
Es folgt wieder eine steilere jedoch gut gestufte Passage, welche einem auf den geraden und mit sehr gut ersichtlichen Trittspuren NO-Grat führt. Leider kam Schusli heute aber bis hierher mehrmals an ihre psychischen Grenzen, weshalb wir das Projekt "Nase" bzw. NO-Grat an diesem Punkt beenden mussten. Ich konnte auf diesem Grat nicht einsehen, wie es weiter geht, sicher aber nochmals steil hinauf und ab dann hätte man sicher wieder neue Lösungen gefunden. Wie auch immer, wir stiegen wieder zurück zum Gemsbödeli 2009m und folgtem dem alten und oftmals infolge Erdrutschen unterbrochenen Wanderweg süd- und später westwärts zum Normalweg, welcher auf den Furggengütsch führt.
Als Entschädigung wurden wir mit 4 Steinböcken belohnt, welche sich direkt gemütlich auf dem Wanderweg bequem gemacht haben. Wenige Sekunden später aber löst ein Kleinkind über uns einen heftigen Steinschlag aus, wo ein Geschoss dann prompt das Schienbein von Schusli trifft. Innert 30 Sekunden schwoll dieses an und das Projekt Hohgant-Überschreitung stand per sofort auf der Kippe.
Zum Glück hatte sich D's Wadden mittlerweile wieder erholt und zusammen mit M. hat sie beschlossen, mit uns den Rest der Tour zu geniessen. Mit ein paar Minuten Pause und vor allem auf die Zähne beissen hat auch Schusli dann beschlossen, die Tour wie geplant fortzusetzen - eine starke Leistung, bravo!
Entsprechend steigen wir am kalten Brünneli vorbei (hier kann man Quellwasser auffüllen) und erreichen nach dem Vorgipfel innert wenigen Minuten den Hauptgipfel des Furggegütsch 2197m.
Um die Körper der lädierten Berggängerinnen einigermassen zu schonen verzichten wir auf die Überschreitung der drei Bären und gelangen so auf dem Normalweg zum Hohgant bzw. zur Steinigi Matte 2164m. Hier oben könnte man tatsächlich Fussball spielen, so gross ist die Fläche dort oben.
Wir steigen dem Wanderweg entlang weiter, überschreiten dabei unschwierig den Aff 2035m und überschreiten dann auch gleich noch die 3 Hohgant-Westgipfel Widderfeld 2069m, Wimmisgütsch 2062m und Südgipfel 2033m. Anschliessend erfolgt der Abstieg nach Chrinde 1968m, wo sich unsere beiden Frauen auf den Abstieg machen.
M. und ich steigen den Wanderweg-Markierungen entlang weiter zum Trogenhorn 1972m, welches erneut eine fantastische Aussicht und vor allem auch einen Gesteinswechsel bietet. Bisher hatten wir stets Kalk unter den Füssen und hier ist nun der ganze Berg aus Gneis. Spannend!
Wir überschreiten das Trogenhorn und steigen somit westlich bei der Kleinen Chrinde 1910m den super schön in die Landschaft gelegenen Wanderweg hinunter nach Oberbreitwang 1371m und von dort zum anfänglich deponierten Auto bei Vorders Rötmösli P. 1198m.
Von hier dann zurück nach Kemmeribodenbad bzw. PP Küblisbühl und gleich weiter zum sehr zu empfehlenden Besuch im Restaurant Löwen in Eschholzmatt. Das Haus dort ist bereits über 500 Jahre alt und die Wirtin führt das Restaurant schon mehr als 54 Jahre!
Fazit:
Eine fantastisch schöne Tour diese Überschreitung, auch wenn die Nase und die drei Bären sowie der Direktzustieg zum Birchegütsch für eine klassische "Integral"-Bewertung fehlen. Bleibt man auf unseren Spuren ohne den Versuch der Furggegütsch-Nase (NO-Grat), dann bleibt man stets im Bereich T3 bis T4. Das was ich vom NO-Grat gesehen habe würde auch ich mit T5+ II bewerten, doch wie erwähnt, viel vom Grat haben wir nicht bestiegen. Dieses Projekt möchte ich eines Tages aber noch schliessen.
Vielen Dank an D. und M., dass Ihr uns einmal mehr begleitet habt - es ist einfach immer wieder toll mit Euch. Respekt und ein Bravo an D. und Schusli, dass Ihr Eure lädierten Körper dennoch für die Fortsetzung der Tour motivieren konntet und sicherlich das eine oder andere Mal auf die Zähne beissen musstest.
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