Hohgant Überschreitung mit Biwak


Publiziert von Kanu , 17. Juni 2014 um 12:34.

Region: Welt » Schweiz » Bern » Berner Voralpen
Tour Datum: 7 Juni 2014
Wandern Schwierigkeit: T5 - anspruchsvolles Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-BE 
Zeitbedarf: 2 Tage
Aufstieg: 1605 m
Abstieg: 1605 m
Strecke:Bolsiten - Bol - Widegg - Allgäuli - Hohganthütte - Gemsbödeli - Furggegütsch - Kaltes Brünnli - Drei Bären - Stinigi Matte - Aff - Wysschrüzgrat - Widderfeld - Hohgant West - Trogenhorn - Grünenbergpass - P.1516 - Alp Traubach - Habkern Säge - Bolsiten
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Mit dem PWK bis Habkern-Bolsiten
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Siehe Ausgangspunkt

Langes Pfingstwochenende und bestes Wettervorhersage, endlich konnten wir die Wandersaison in den Alpen eröffnen!
 

Dazu durfte es dann auch gleich eine Tour mit Übernachtung im Zelt sein!
 

Leider mussten wir am Vormittag noch unser Gepäck zusammenpacken und sind deswegen erst etwas spät losgekommen, so dass wir erst um halb zwölf in Bolsiten loswandern konnten.
 

Der Aufstieg durch Wald und Wiesen war bei den hohen Temperaturen schon sehr mühsam, einzig der immer grandioser werdende Ausblick in Richtung Berner Oberland entschädigte etwas für die Mühen.
 

Einmal am Grat bei der Alp Bol angekommen wurde es dann durch den wehenden Wind etwas angenehmer, zumal es ja dann erstmal nur in leichtem Auf und Ab am Grat entlang ging.
 

Später sind wir dann vom P.1738 bei der Windegg auf einem schmalen und anscheinend nicht oft begangenen Pfad zur Alp Allgäuli abgestiegen und von dieser auf dem in der Karte eingezeichneten Pfad zur Hohganthütte gequert. Der Pfad durch die herrliche Moor-Landschaft unterhalb des Hohgants ist gut zu finden und sogar stellenweise mit Markierungen versehen.
 

Vorbei an der Hohganthütte ging es dann in leichtem Bergauf unterhalb der Felswände des Furggegütsch auf guter Wegspur zum Gemsbödeli. Hier führt  in östlicher Richtung die Wegspur dem Grat entlang  zum Brünneligrind, wir sind aber den schwachen Spuren über die steilen Grashänge bergauf gefolgt, bis wir auf den blau-weiß markierten Bergweg aus der Nordflanke des Furggegütsch gestoßen sind.


Diesem sind wir ca. 50 Meter bergauf gefolgt, bis zu der Stelle, an der der Bergweg den Grat verläßt. Hier sind wir weiter dem Grat zum Furggegütsch gefolgt.


Die Kraxelei bis zum Gipfel des Furggegütsch ist wirklich genial. Das Gelände wirkt sehr wild und man kann sich von unten kaum vorstellen, wie man da vernünftig durchkommen soll, aber die Route ergibt sich immer wieder wie von selber, Alternativen gibt es eigentlich kaum. Wenn man sich direkt an den Grat hält kommt man sehr gut durch!


Nachdem während unseres Aufstiegs etwas Bewölkung aufgezogen war, was sicherlich gut war bei der sehr intensiven Sonne, war der Himmel bei Erreichen des Gipfels wieder herrlich blau.


Nachdem wir unser Zelt aufgebaut hatten machten wir noch einen kurzen Abstecher zum kleinen Brunnen zwischen Furggegütsch und Steiniger Matte, um unsere Wasservorräte für Abendessen und Frühstück zu füllen.


Den Abend haben wir dann bei super Abendstimmung vor dem Zelt genossen, bevor wir uns dann mit Aussicht auf die Vorberge des Hohgant ein paar Gläschen Wein im Mondschein gegönnt haben!


Die Nacht war etwas windig, aber einigermaßen erholsam, und so konnten wir am nächsten Morgen nach einem gemütlichen Frühstück unsere Tour fortsetzen.


Die Sonne war schon wieder mächtig am Einheizen, als wir am Fuß der drei Bären ankamen. Die Überschreitung der drei Bären lohnt sich wirklich, die abwechslungsreiche Kraxelei mit spannenden Übergängen zwischen den Felszähnen lies uns schnell auf Temperatur kommen!


Beim Abstieg vom letzten Felszahn haben wir uns dann etwas verschätzt und mussten eine etwas gewagte Querung unternehmen, bevor wir bemerkten, dass wir da auch einfacher runter gekommen wären.


Ab hier sind wir dann dem deutlichen Pfad von der Steinigen Matte über den Wysschrüzgrat  in Richtung Hohgant West gefolgt. Dabei haben wir den Aff noch von seiner Ostseite erstiegen, die Überschreitung haben wir uns wegen der schweren Rucksäcke geschenkt.


Unterhalb des P.2070 haben wir den Pfad verlassen und sind auf schwachen Spuren wieder zum Grat aufgestiegen, dem wir dann zum Gipfel des Hohgant West gefolgt sind, auf dem schon recht viel Betrieb herrschte.


Etwas unterhalb vom Gipfel haben wir dann eine ausgedehnte Mittagspause eingelegt, bevor es weiter in Richtung Trogehorn ging. Auf dem Weg dahin muss man einige überraschend wilde Gratabbrüche über Leitern bewältigen.



Lars und ich haben dann noch den Aufstieg zum Trogehorn mitgenommen, während Isi die Umgehung unterhalb des Trogehorn wählte.


Danach folgte der lange, lange Abstieg zum Grünebergpass, vielleicht kam er uns aber auch nur so lange vor, weil unsere Wasservorräte am Ende waren und uns die Hitze schon ziemlich zusetzte.


Wir haben uns dann entschieden, beim P.1516 den steilen Abstieg zur Alp Traubach zu nehmen, um schneller das Tal und damit spätestens dort einen Bach zu erreichen. Der Abstieg zur Alp Traubach führt durch herrliche Moorlandschaften, bevor es dann nochmals steil zum Talgrund geht.


Dort haben wir uns dann am Bach nochmals eine Pause gegönnt und unsere Füße im Bach gekühlt.

Der Rest war dann lockeres Auslaufen im Schatten der Berghänge auf einer Fahrstrasse, hat sich aber schon noch gezogen.


Alles in allem eine tolle Tour als Einstieg in die Alpinwandersaison 2014, wenn auch die Hitze schon extrem war und wir uns bei der Menge des benötigten Wassers für unterwegs etwas verschätzt hatten.

 

Tour mit Isi und Lars


Tourengänger: Kanu, Lars_82


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Kommentare (2)


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murmel81 hat gesagt: Hohgant
Gesendet am 27. Oktober 2014 um 13:37
Lieber Kanu
Vielen Dank für den spannenden Bericht mitsamt den tollen Bildern. Glückwunsch zu dieser Tour!!
Eine kleine Frage hätte ich noch: könnte es sein, dass du nicht wie beschrieben den West- sondern den Ostgrat erklommen hast?
Liebe Grüsse

Kanu hat gesagt: RE:Hohgant
Gesendet am 5. November 2014 um 11:23
Oh,oh, wie peinlich!
Klar, wir sind den Ostgrat hoch.
Wie konnte ich denn so verwirrt sein...


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