Schiberg (2044 m) & Co. – Kleine Wägitalrunde
Auf meiner letztjährigen Herbsttour auf Zindlenspitz & Co. haben Schiberg und Plattenberg meine Aufmerksamkeit erregt, so dass ich sie in die Liste meiner Projekte aufgenommen habe. Am heutigen Auffahrtstag erhielten sie den Vorzug vor dem geplanten Chöpfenberg.
Im Wägital angekommen, muss ich feststellen, dass ich nicht der Einzige bin, der so früh aufgestanden ist. In Innerthal sehe ich eine lange Menschenschlange auf dem Bürgersteig, deren Ziel das Fischereibüro ist. Auch die Abstellplätze an der Strasse zum Seeende sind schon grösstenteils belegt. Glücklicherweise ergattere ich noch einen Platz in der Nähe des Startpunkts meiner Tour.
Ich starte bei P. 931 und folge dem Pfad, der sich schräg aufwärts nach Abeli zieht. Der Weg wird jetzt breiter, geht über Wiesen und steigt nach einem Linksschlenker zur Hohfläschhütte an, die ich nach 50 Minuten erreiche. Weiter gehts, jetzt nicht mehr so steil an den beiden Gehöften auf Hohfläschen vorbei. Ich passiere den Abzweiger zum Rossalpeli. Der Hang wird wieder steiler und nach kurzer Zeit erreiche ich die Hütte am Hohfläschenmatt.
Hier wendet sich der Weg nach Norden und steigt Richtung Furgge an. Der Schiberg kommt mit seinem Südgrat in mein Blickfeld. Rasch erreiche ich die Furgge und die Verzweigung Schiberg/Schmelzi. Bevor ich mich an die Bezwingung des Schibergs mache, werfe ich noch einen Blick um die Ecke auf die Schmelzi. Der Teil des Weges, den ich überblicken kann, ist frei von Schnee.
Der Gipfel des Schibergs ist von hier mit zehn Minuten ausgeschildert. Nachdem ich erfahren habe, dass die Wegzeiten nicht mehr erlaufen werden, sondern aufgrund des Höhenprofils errechnet werden, erstaunt mich nichts mehr. Dennoch finde ich es keck, für 120 Höhenmeter zehn Minuten zu veranschlagen; das ergibt 720 Höhenmeter/Stunde. Die zehn Minuten werde ich nachher im Abstieg brauchen, für den Anstieg benötige ich eine Viertelstunde (insgesamt 2:25 ab Parkplatz).
Der Gipfel ist geräumig und bietet eine schöne Rundumsicht. Nach einer Foto- und Stärkungspause gehe ich Richtung Nordgipfel, um mir die in zahlreichen Tourenberichten erwähnt Scharte näher anzuschauen. Es dauert eine ganze Weile, bis ich sie erreiche.
Ich stehe am Abgrund, sehe den Schartengrund nicht und sehe auf der anderen Seite die Schlüsselstelle. Das ist nichts für mich, denke ich mir. – Dann merke ich, dass das eigentlich nur die Meinung meines inneren Schweinehundes ist. Mein Verstand sagt: "Uli, du hast dir doch vorgenommen, nicht mehr aus der Ferne zu verzagen und zu kapitulieren, sondern immer direkt bis zur fraglichen Stelle zu gehen. Dort kannst du immer noch umkehren." Ohne diese Einstellung hätte ich es nicht auf den Hinteren Seelenkogel geschafft oder hätte den Anstieg auf den Hohen Angelus auf der Hütte abgebrochen.
Ich schnalle also meinen Rucksack ab und klettere vorsichtig steil auf den Grund der Scharte, erreiche die Schlüsselstelle auf der anderen Seite und wuchte mich in die Rinne hoch. Dann ist es nur noch Gehgelände bis zum Nordgipfel. Nachdem ich mich vergewissert habe, dass dies wirklich der Nordgipfel ist (weiter nördlich ist noch ein niedrigerer Gupf), kehre ich zufrieden zu meinem Rucksack zurück und mache mich wieder auf den Weg zum Südgipfel. Für den Abstecher zum Nordgipfel habe ich insgesamt eine Dreiviertelstunde benötigt.
Nach einer kurzen Rast steige ich wieder ab zur Verzweigung mit der Schmelzi. Eine Dreiergruppe ist dieses Wegs gekommen. Es gebe drei Schneefelder zu queren, aber es gebe Trittspuren und wer geübt und vorsichtig sei, könne die Traverse angehen.
Doch vorher steht noch der Plattenberg auf meinem Programm. Bereits vom Gipfel des Schibergs habe ich deutlich die Wegspuren gesehen. Ich folge diesen in die Furgge und auf das Felsband zu, auf dessen äussersten rechten Rand der Pfad zuhält. Dort angekommen quere ich ein Geröllfeld und gehe an einem grossen Felsen mit Steinmann vorbei auf die Felswand des Plattenbergs zu. Wegspuren führen in Serpentinen ansteigend an der Felswand entlang bis zu einem schmalen Grasband, das die Felswand entgegen der bisherigen Aufstiegsrichtung bezwingt. Oben angekommen stehe ich auch bald auf dem Gipfel (eine Dreiviertelstunde ab Schiberggipfel) und geniesse Aussicht, Brotzeit und Gipfelschnaps. Von hier oben sieht man auch gut die drei Schneefelder in der Schmelzi und die Wanderer, die diese zu bezwingen versuchen.
Ich mache mich daher nach einer Weile auf und erkläre den Bockmattlistock zu meinem nächsten Ziel. Dadurch wird meine Tour zu einer Rundtour und ich vermeide, auf dem gleichen Weg wieder absteigen zu müssen. Beim Abstieg zur Furgge sehe ich je vier Personen, die die Schmelzi in beiden Richtungen queren wollen. Beim Einstieg in die Schmelzi gibt es den ersten Stau. Vier junge Damen, die vom Bockmattlipass kommen sind etwas unsicher und brauchen daher länger für die Querung der Schneefelder. Ein Paar wartet vor mir an einem Punkt, der eine leichtere Querung ermöglicht, und auch ich mache es mir an einem Ausweichplatz bequem. Kurz darauf kreuzen die Damen und wir setzen uns in Bewegung. Auf den Schneefeldern hat es gute Tritte und so meistern wir die Verhältnisse. Vor dem Bockmattlipass kommen uns einige Gruppen entgegen, die wir wegen der Schneefelder vorwarnen. Einem Grossvater mit Tochter und Enkel raten wir dringend von der Traverse ab. Abgesehen von der fehlenden alpinen Erfahrung des Sprösslings entspricht die Schrittweite der Spuren auf den Schneefeldern nicht seiner.
Am Bockmattlipass ist dann die Hölle los. Unmengen von Wanderern steigen auf oder ab oder lagern weiter oben auf einer Wiese. Ich steige schnell auf dem Weg zum Kreuz auf und gehe dann weglos zum höchsten Punkt hinauf, wo ich wieder alleine bin (fünf Viertelstunden ab Plattenberg). Ein letztes Mal geniesse ich den Blick von einem Gipfel. Der Tierberg lockt mich heute nicht.
Da der offizielle Wanderweg so überlaufen ist, suche ich beim Abstieg die Pfadspur, die nördlich der kleinen Lacke erst nach Norden und dann in einem Bogen und eine Flanke entlang hinab in den Chälen führt. Ich sehe zwar einige Spuren, aber keine überzeugt mich und so suche ich mir meinen eigenen Weg die steile Grasflanke hinab, links von einer Rinne. Im Nu bin ich wieder unten auf dem Wanderweg und sehe, dass die in der Karte eingezeichnete Pfadspur auf der anderen Seite der Rinne entlangführt. Im Aufstieg ist dieser Weg viel einfacher zu finden.
Kurz darauf erreiche ich die Bockmattlihütte, wo ich mich mit einem Suure Moscht stärke. Dann geht es weiter via Panoramaweg zur Schwarzenegghöchi und über Schwarzenegg bis P. 920, Fällätschen. Die letzte Viertelstunde lege ich auf der Strasse zurück. Ich erreiche mein Auto nach gut anderthalb Stunden Abstiegs vom Bockmattlistock. Der Rückreiseverkehr setzt ein, aber auf der Nachhausefahrt stelle ich fest, dass das Wägital wegen Überfüllung mittlerweile geschlossen ist.
Orientierung: Generell einfach. Wanderwege markiert und ausgeschildert. Zwischen Schiberg Süd- und Nordgipfel Pfadspuren. Bei der Scharte beidseitig blaue Markierungen. Anstieg auf den Plattenberg: Wegspuren und Steinmännchen. Abstieg vom Bockmattlistock: Die Pfadspur nördlich der Lacke ist nicht ausgeprägt, der weglose Abstieg über den steilen Grashang ist aber bei trockenen Verhältnissen unproblematisch.
Ausrüstung: Bergwanderausrüstung, inkl. fester Bergschuhe mit rutschfesten Sohlen, Teleskopstöcke.
(Dies ist ein Tourenbericht. Es handelt sich daher um meine persönlichen Gehzeiten und meine subjektive Einschätzung der Schwierigkeit ohne Anspruch auf Objektivität. Jeder, der diesen Tourenbericht als Basis für eine eigene Unternehmung verwendet, ist persönlich für seine eigene Sicherheit verantwortlich.)
Im Wägital angekommen, muss ich feststellen, dass ich nicht der Einzige bin, der so früh aufgestanden ist. In Innerthal sehe ich eine lange Menschenschlange auf dem Bürgersteig, deren Ziel das Fischereibüro ist. Auch die Abstellplätze an der Strasse zum Seeende sind schon grösstenteils belegt. Glücklicherweise ergattere ich noch einen Platz in der Nähe des Startpunkts meiner Tour.
Ich starte bei P. 931 und folge dem Pfad, der sich schräg aufwärts nach Abeli zieht. Der Weg wird jetzt breiter, geht über Wiesen und steigt nach einem Linksschlenker zur Hohfläschhütte an, die ich nach 50 Minuten erreiche. Weiter gehts, jetzt nicht mehr so steil an den beiden Gehöften auf Hohfläschen vorbei. Ich passiere den Abzweiger zum Rossalpeli. Der Hang wird wieder steiler und nach kurzer Zeit erreiche ich die Hütte am Hohfläschenmatt.
Hier wendet sich der Weg nach Norden und steigt Richtung Furgge an. Der Schiberg kommt mit seinem Südgrat in mein Blickfeld. Rasch erreiche ich die Furgge und die Verzweigung Schiberg/Schmelzi. Bevor ich mich an die Bezwingung des Schibergs mache, werfe ich noch einen Blick um die Ecke auf die Schmelzi. Der Teil des Weges, den ich überblicken kann, ist frei von Schnee.
Der Gipfel des Schibergs ist von hier mit zehn Minuten ausgeschildert. Nachdem ich erfahren habe, dass die Wegzeiten nicht mehr erlaufen werden, sondern aufgrund des Höhenprofils errechnet werden, erstaunt mich nichts mehr. Dennoch finde ich es keck, für 120 Höhenmeter zehn Minuten zu veranschlagen; das ergibt 720 Höhenmeter/Stunde. Die zehn Minuten werde ich nachher im Abstieg brauchen, für den Anstieg benötige ich eine Viertelstunde (insgesamt 2:25 ab Parkplatz).
Der Gipfel ist geräumig und bietet eine schöne Rundumsicht. Nach einer Foto- und Stärkungspause gehe ich Richtung Nordgipfel, um mir die in zahlreichen Tourenberichten erwähnt Scharte näher anzuschauen. Es dauert eine ganze Weile, bis ich sie erreiche.
Ich stehe am Abgrund, sehe den Schartengrund nicht und sehe auf der anderen Seite die Schlüsselstelle. Das ist nichts für mich, denke ich mir. – Dann merke ich, dass das eigentlich nur die Meinung meines inneren Schweinehundes ist. Mein Verstand sagt: "Uli, du hast dir doch vorgenommen, nicht mehr aus der Ferne zu verzagen und zu kapitulieren, sondern immer direkt bis zur fraglichen Stelle zu gehen. Dort kannst du immer noch umkehren." Ohne diese Einstellung hätte ich es nicht auf den Hinteren Seelenkogel geschafft oder hätte den Anstieg auf den Hohen Angelus auf der Hütte abgebrochen.
Ich schnalle also meinen Rucksack ab und klettere vorsichtig steil auf den Grund der Scharte, erreiche die Schlüsselstelle auf der anderen Seite und wuchte mich in die Rinne hoch. Dann ist es nur noch Gehgelände bis zum Nordgipfel. Nachdem ich mich vergewissert habe, dass dies wirklich der Nordgipfel ist (weiter nördlich ist noch ein niedrigerer Gupf), kehre ich zufrieden zu meinem Rucksack zurück und mache mich wieder auf den Weg zum Südgipfel. Für den Abstecher zum Nordgipfel habe ich insgesamt eine Dreiviertelstunde benötigt.
Nach einer kurzen Rast steige ich wieder ab zur Verzweigung mit der Schmelzi. Eine Dreiergruppe ist dieses Wegs gekommen. Es gebe drei Schneefelder zu queren, aber es gebe Trittspuren und wer geübt und vorsichtig sei, könne die Traverse angehen.
Doch vorher steht noch der Plattenberg auf meinem Programm. Bereits vom Gipfel des Schibergs habe ich deutlich die Wegspuren gesehen. Ich folge diesen in die Furgge und auf das Felsband zu, auf dessen äussersten rechten Rand der Pfad zuhält. Dort angekommen quere ich ein Geröllfeld und gehe an einem grossen Felsen mit Steinmann vorbei auf die Felswand des Plattenbergs zu. Wegspuren führen in Serpentinen ansteigend an der Felswand entlang bis zu einem schmalen Grasband, das die Felswand entgegen der bisherigen Aufstiegsrichtung bezwingt. Oben angekommen stehe ich auch bald auf dem Gipfel (eine Dreiviertelstunde ab Schiberggipfel) und geniesse Aussicht, Brotzeit und Gipfelschnaps. Von hier oben sieht man auch gut die drei Schneefelder in der Schmelzi und die Wanderer, die diese zu bezwingen versuchen.
Ich mache mich daher nach einer Weile auf und erkläre den Bockmattlistock zu meinem nächsten Ziel. Dadurch wird meine Tour zu einer Rundtour und ich vermeide, auf dem gleichen Weg wieder absteigen zu müssen. Beim Abstieg zur Furgge sehe ich je vier Personen, die die Schmelzi in beiden Richtungen queren wollen. Beim Einstieg in die Schmelzi gibt es den ersten Stau. Vier junge Damen, die vom Bockmattlipass kommen sind etwas unsicher und brauchen daher länger für die Querung der Schneefelder. Ein Paar wartet vor mir an einem Punkt, der eine leichtere Querung ermöglicht, und auch ich mache es mir an einem Ausweichplatz bequem. Kurz darauf kreuzen die Damen und wir setzen uns in Bewegung. Auf den Schneefeldern hat es gute Tritte und so meistern wir die Verhältnisse. Vor dem Bockmattlipass kommen uns einige Gruppen entgegen, die wir wegen der Schneefelder vorwarnen. Einem Grossvater mit Tochter und Enkel raten wir dringend von der Traverse ab. Abgesehen von der fehlenden alpinen Erfahrung des Sprösslings entspricht die Schrittweite der Spuren auf den Schneefeldern nicht seiner.
Am Bockmattlipass ist dann die Hölle los. Unmengen von Wanderern steigen auf oder ab oder lagern weiter oben auf einer Wiese. Ich steige schnell auf dem Weg zum Kreuz auf und gehe dann weglos zum höchsten Punkt hinauf, wo ich wieder alleine bin (fünf Viertelstunden ab Plattenberg). Ein letztes Mal geniesse ich den Blick von einem Gipfel. Der Tierberg lockt mich heute nicht.
Da der offizielle Wanderweg so überlaufen ist, suche ich beim Abstieg die Pfadspur, die nördlich der kleinen Lacke erst nach Norden und dann in einem Bogen und eine Flanke entlang hinab in den Chälen führt. Ich sehe zwar einige Spuren, aber keine überzeugt mich und so suche ich mir meinen eigenen Weg die steile Grasflanke hinab, links von einer Rinne. Im Nu bin ich wieder unten auf dem Wanderweg und sehe, dass die in der Karte eingezeichnete Pfadspur auf der anderen Seite der Rinne entlangführt. Im Aufstieg ist dieser Weg viel einfacher zu finden.
Kurz darauf erreiche ich die Bockmattlihütte, wo ich mich mit einem Suure Moscht stärke. Dann geht es weiter via Panoramaweg zur Schwarzenegghöchi und über Schwarzenegg bis P. 920, Fällätschen. Die letzte Viertelstunde lege ich auf der Strasse zurück. Ich erreiche mein Auto nach gut anderthalb Stunden Abstiegs vom Bockmattlistock. Der Rückreiseverkehr setzt ein, aber auf der Nachhausefahrt stelle ich fest, dass das Wägital wegen Überfüllung mittlerweile geschlossen ist.
Orientierung: Generell einfach. Wanderwege markiert und ausgeschildert. Zwischen Schiberg Süd- und Nordgipfel Pfadspuren. Bei der Scharte beidseitig blaue Markierungen. Anstieg auf den Plattenberg: Wegspuren und Steinmännchen. Abstieg vom Bockmattlistock: Die Pfadspur nördlich der Lacke ist nicht ausgeprägt, der weglose Abstieg über den steilen Grashang ist aber bei trockenen Verhältnissen unproblematisch.
Ausrüstung: Bergwanderausrüstung, inkl. fester Bergschuhe mit rutschfesten Sohlen, Teleskopstöcke.
(Dies ist ein Tourenbericht. Es handelt sich daher um meine persönlichen Gehzeiten und meine subjektive Einschätzung der Schwierigkeit ohne Anspruch auf Objektivität. Jeder, der diesen Tourenbericht als Basis für eine eigene Unternehmung verwendet, ist persönlich für seine eigene Sicherheit verantwortlich.)
Hike partners:
Uli_CH
Communities: Alleingänge/Solo
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