Breitlauihorn


Publiziert von WoPo1961 , 1. Januar 2021 um 12:22.

Region: Welt » Schweiz » Wallis » Oberwallis
Tour Datum:21 August 2019
Wandern Schwierigkeit: T5 - anspruchsvolles Alpinwandern
Hochtouren Schwierigkeit: WS+
Klettern Schwierigkeit: III (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-VS 
Zeitbedarf: 3 Tage 20:00
Aufstieg: 2700 m
Abstieg: 2700 m
Unterkunftmöglichkeiten:Baltschieder Klause Hotel in Ausserberg

Wenn schon keinen guten Rutsch (weil Silvester überraschenderweise diesmal schon um 00:00 Uhr ein Ende hatte... und dieser kleine Bericht leider noch nicht), dann wenigstens ein Frohes Neues. Immer schön gesund bleiben und heile von allen Touren zurück kommen!!!.. wünscht der Schweizkappenträger allen Hikr`n

Schon 2017 stand dieses etwas versteckte Gipfelchen auf des Zeilenschreiber`s Wunschliste. Doch weder der Weihnachtsmann, noch die liebste webeBe konnten, mochten oder wollten mir den Wunsch erfüllen. Und dann kam doch tatsächlich der Sherpa daher, und machte die Hikr-Erstbegehung... ohne mich zu fragen. Einfach so. :-)). (nachträgliche Gratulation zur Tour... an dieser Stelle!)
Nun ist es halt die Zweitbegehung. Aber auch Zweitbegehungen können ne Menge Schweiß kosten. Ist nämlich ein langer Weg zur Baltschiederklause. Gut, dies war jetzt nicht unbedingt überraschend, stehts doch überall geschrieben; über einen der längsten Hüttenanstiege in der Schweiz, die es zu einer SAC Hütte zu bewältigen gilt. Schlappe 5:45 Std benötigten wir von Ausserberg bis zur Klause. Dafür war der Aufstieg schon sehr abwechslungsreich. Allein die Niwärch Suonenbegehung ist mehr als lohnenswert. Danach ist aber noch lange nicht Feierabend, das Baltschiedertal kann sich ziehen... heute auch mal in die Länge. Bei Ze Steinu erreichten wir den Baltschiederbach und den Moment, körperliche Unzulänglichkeiten wieder in Ordnung zu bringen.. also erstmal zu pausieren. Später ging es über Eiiltini nach Chiemattu, wo wir etwas steiler hinauf zickzackten. Verlaufen kann man sich übrigens nicht, hat doch der für Wegmarkierungen Zuständige mal ordentlich in den Farbeimer gegriffen und neben den üblichen Farbkleksen auch hier und dort eine Sonne oder ein "Salü zäme" dazu gesetzt !
Bei P. 1940 wird ein weiteres Mal der Baltschiederbach überquert, um dann über Martischipfa und Hohbitzu aufzusteigen. Vor dem letzten Steilhang hinauf zur Baltschieder Klause ist eine blaue Plastiktonne deponiert, in dem es einige Getränke für arg Durstige zu kaufen gibt. Bezahlen muss man dann später auf der Hütte! Ziemlich netter Service!! Leider war des WoPo`s Lieblingsgetränk schon (wieder?) ausverkauft. Gaaanz kleiner Tip: Wasser war es nicht!!!
Nach einer finalen Baldschiederbach Überquerung schlägt einem die letzte Stunde... bis endlich die Hütte erreicht ist .-)
Die Stunden bis zum Z`nacht werden mit Flüssigkeitszufuhr :-) und Fotos genutzt. Das vorzügliche und RUHIGE Abendessen rundet den guten Eindruck dieser Hütte ab. J"o, die Klause ist tatsächlich sehr empfehlenswert", ist ungefähr der letzte Gedanke des Zeilenschreibers, bevor seine Äuglein ihm Dunkelheit bescheren.

Wer sich das Breitlauihorn als Ziel heraus gepickt hat, darf länger liegen bleiben, denn Bietsch- oder Nesthorn sind zeitintensivere Ziele. Beides wurde am folgenden Morgen angegangen. Wir waren später auf dem Weg zum Breitlauihorn alleine unterwegs. Weniger begehrte Ziele anzugehen, hat auch so seine Vorteile. Dafür kann man leider auch nicht Anderen hinterher tapsen, man muss sich seinen Weg schon selbst suchen. Zunäxt noch recht einfach über ein Weglein  unterhalb der SW-Abstürzen des Jegihorns. Doch spätestens an den Geröll- und Plattenfeldern am Üssre Baltschiedergletschers ist nicht immer klar, wo es genau weiter geht... zumindest für den Schweizkappenträger. In westliche Richtung sollte man sich halten, bis ca. zum Punkt 2950m. Dann wird der Rucksack um ein paar Kilo leichter, weil Steigeisen ab sofort am Fuße getragen wird, der Pickel in der Hand, der Gurt am Körper... naja, und so weiter.
"Nun steigt man in einem grossen Rechtsbogen über den Gletscher zur ausgeprägten Gratlücke P 3475", so stehts im SAC Führer geschrieben. Was so simpel klingt, sollte jedoch mit Obacht getätigt werden. Denn besagter Gletscher tut, was ein Gletscher zu tun pflegt: er "spaltet". Da kann SO ein Firnhang auch gerne mal ein wenig näher betrachtet werden, in dem von der Ideallinie etwas in seitliche Richtungen abgewichen werden muss... um den passenden Übergang von Spalten zu finden. Die im Führer angegebenen ca 2,5 Std zwischen Klause und beschriebener Gratlücke überschritten wir jedenfalls, was wir gutmütig unter der Rubrik "GENUSSvolles Bergsteigen" einstuften.
Definitiv der interessanteste Teil dieser Tour beginnt dann an der eben genannten Gratlücke.. Hier speziell der erste Grataufschwung mit einer 3a Stelle, darf lustvoll erklettert werden. Wer, so wir, am besagten Tag optimale Verhältnisse im Fels hat, kann das Seil nach dem 1. Grataufschwung auch wieder in den Rucksack packen, schwieriger als T5+/T4- wird es dann nicht mehr. Zu dieser Erkenntnis kamen wir aber erst HINTERHER, will sagen, auch der Felsgrat wurde "genussvoll erstiegen".
Wer am Gipfel Aussicht hat, der kann Bietsch- und Breithorn betrachten, auf`s Jägihorn hinabblicken und sich gedanklich mit dem folgenden Abstieg beschäftigen. Man kann aber auch einfach die Klappe halten, an nix denken und Ruhe + Stille genießen. Schön, wenns soo viele Dinge gibt, die man tun und lassen kann.

Soh, genug der Stille, da wir kein Biwak am Gipfel geplant hatten, ging es über den Felsgrat auch wieder hinab. Sherpa hat in seinem Tourenbericht als Abstieg den Westgrat gewählt, jedoch viel "loses Gestein" vorgefunden. Vom Gipfel sah besagter Westgrat auch wirklich nicht empfehlenswert aus.
Nach dem Motto "was man hat, sollte man auch zu schätzen wissen" wählten wir deshalb den Südgrat auch als Abstieg.
Wer zurück zur Baltschieder Klause will, dem bleibt nur der schon bekannte Aufstieg als Abstieg. Demzufolge gibt es auch nicht viel Spannendes mehr zu berichten. Nach ca. 8 Stunden (inklusive Pausen) standen wir wieder vor der Hüttentür. Gemütliches Hüttenabhängen trifft als Beschreibung für die darauffolgenden Stunden am Besten. 

Wer ruhige Gipfel mit nicht an die Grenze führenden Schwierigkeiten mag, dem sei diese Tour empfohlen. Natürlich nur mit entsprechenden Tourerfahrungen!!

Tour mit Burkhard



Tourengänger: WoPo1961


Minimap
0Km
Klicke um zu zeichnen. Klicke auf den letzten Punkt um das Zeichnen zu beenden

Galerie


In einem neuen Fenster öffnen · Im gleichen Fenster öffnen


Kommentar hinzufügen»