der lange Weg - entlang des Niwärchs - zur Baltschiederklause


Publiziert von Felix , 11. Juli 2016 um 21:10. Text und Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Schweiz » Wallis » Oberwallis
Tour Datum: 5 Juli 2016
Wandern Schwierigkeit: T3+ - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-VS 
Aufstieg: 1875 m
Abstieg: 35 m
Strecke:13 3/4 km: Station Ausserberg - Ausserberg - P. 1087 (Holzchännel Mittla Suon) - Grecha - P. 1185 - Lüegji - Choruderri - Niwärch - P. 1291 - P. 1296 - Üssers Senntum - Reservoir ~ 1392 m - Eiiltini - P. 1889 - Martini (Martischipfa 1938 m) - P. 1940 - Kapelle Hohbitzu - P. 2556 - Baltschiederklause
Zufahrt zum Ausgangspunkt:PW via Konolfingen, Autobahn Kiesen - Spiez, nach Frutigen; cff logo Ausserberg
Unterkunftmöglichkeiten:Baltschiederklause
Kartennummer:1268, 1288

Nach der Zugfahrt durch den Lötschbergtunnel starten wir zu dritt bei der Station Ausserberg und steigen bei sonnigem, warmem Wetter ins Dorfzentrum Ausserberg an. Länger folgen wir nach Durchqueren des alten, schmucken, Dörfchens dem aussichtsreichen Strässchen bis zu P. 1087 und dem restauriertem Abschnitt der Mittla Suon beim Holzchännel.

 

Wir begehen anschliessend die Strasse weiter, und gelangen so zum „Einstieg“ zur Suonenwanderung auf Choruderri; nach einigen wenigen Metern sanftem Abstieg erreichen wir bald einmal die sanft dahinfliessende Suone Niwärch. Bald einmal ist’s mit der Beschaulichkeit vorbei - der Gang entlang schmaler Steige über dräuenden Abgründen, über (meist) gesicherte Holzbretter sowie über teils abschüssige Rampen erfordert sehr gute Trittsicherheit; ein einziger Fehltritt genügte, um den letzten Abflug zu erleben …

In den waldigeren Abschnitten erleben wir eine Fülle der so herrlichen Türkenbunde - überhaupt ist die Vielzahl der gesichteten Blumen auf dem langen Weiterweg erstaunlich - und hocherfreulich.

 

Eine erste Pause schalten wir beim, köstliches Trinkwasser liefernden, Brunnen beim Reservoir ~ 1392 m ein; relativ flach zieht sich der Weg auch hier noch weiter, am malerisch über Felsplatten in den Baltschiederbach hinabfliessenden Rote Bach vorbei, erreichen wir die Brücke über jenen bei der schmucken, kleinen Siedlung auf Eiiltini.

Noch wandern wir, nun auf der linken Talseite - mit Blick hoch zum ehemals weit hinunterreichden Gletschers des Alpja- und Tieregghorns - nur wenig ansteigend weiter, bis nach der Chiemattu der BWW steil über den grünen Hang hinauf leitet zu P. 1889 und zum Abzweig (zum ehemaligen Bergwerk auf Galkichumma) auf Martini (Martischipfa 1938 m). Hier lassen wir uns - bei nach vor sonnigen Wetterverhältnissen, doch leicht verstärkt aufziehenden Wolken - nieder zur Mittagsrast.

 

Über die leicht schwankende, schmale, Holzbrücke wechseln wir wieder die Talseite, und nehmen die nächste grössere Steigung in Angriff - zahlreiche Alpenrosenbüsche und erstaunlich viele und grosse Dünnspornige Fettblätter bereichern unseren Weg. Wenig unterhalb des Abzweigs zum Stockhornbiwak lassen wir uns den kurzen Abstecher zur „niedlichen“ Hohbitzu-Kapelle nicht entgehen. Nach diesem flacht der Weg wieder ab und leitet uns im sanften Auf und Ab schliesslich zu den wenigen Abstiegsmetern zur grossen Schwemmebene des Baltschiederbaches. Beeindruckend nicht nur deren Weite, sondern auch der nun mögliche Hochblick zum Massiv des Jägihorns - mit von hier nicht wahrnehmbarer Hütte, doch nun bereits leicht bedrohlich sich verstärkenden Wolken um die Berggipfel.

 

Weit hinein in die Fläche des verzweigten Baches laufen wir, bis endlich die Wegbiegung zum letzten, doch langen und steilen, Aufstieg zur Moräne erscheint: im stets gerölligen und steiler werdenden Hang steigen wir - unterwegs stets von aufmunternden Wegzeichen begrüsst - hoch zu den verschiedenen Alu- und Holzbrücken, welche ein unproblematisches Überqueren der verschiedenen Abflüsse des Baltschiedergletschers ermöglichen (hier hat das Hüttenteam eine willkommene Getränke- "Tankstelle" eingerichtet).

Nach der nordwestlich verlaufenden Querung streben wir der Seitenmoräne des (ehemaligen) Gletschers zu - und gewinnen in mehreren Serpentinen am deren Westhang P. 2556.

Weiter im stets kargeren Blockschuttgelände aufsteigend, erreichen wir auf ~ 2710 m die steilen Schneefelder, welche uns, nun angesichts der ersehnten Baltschiederklause, zu ihr hochleiten. Gute Spuren - und guttrittiger Schnee - lassen uns diese ohne Probleme überwinden, so dass wir bald einmal auf der herrlich gelegenen SAC-Hütte eintreffen. Zum hauseigenen Begrüssungstee werden wir von der Hüttenwartin Jolanda und der „rechten Hand“ Ilse sehr zuvorkommend und sympathisch empfangen - ein wohlschmeckendes Suonenbier darf dabei nicht fehlen …

 

Nicht sehr viele Gäste haben sich eingefunden; doch ein personenmässig grosser Hochtourenleiterkurs belebt den gastlichen Innenraum mit Vorbereitungen und Anwesenheit - wir freuen uns riesig, in der gemütlichen „Stube“ Platz nehmen zu können, nachdem es fünf Minuten nach unserer Ankunft zu regnen begonnen hat und Donnergrollen zu vernehmen ist …

Vor und nach dem Nachtessen - mit ausgezeichnetem Curry-Risotto, und feinen Walliser Weinen - geniessen wir die sehr zuvorkommende Atmosphäre der hochgelegenen SAC-Hütte mit der sehr kompetenten und freundlichen Hüttencrew; die lange „Reise“ hier hinauf lohnt sich auf jeden Fall - alle weiteren Besucher dürfen sich auf alpines Ambiente und auf ein sehr zuvorkommendes Team freuen J

Wenn uns denn auch der Blick zum Bietschhorn an diesem Abend wettermässig verborgen bleibt, so kann uns doch Bergführer Egi (Egon Feller, auf dessen Bericht vom 29. Juni im Gipfelbuch hin wir überhaupt auf diese Route aufmerksam wurden) bei wieder besseren Wetterverhältnissen den Wegverlauf erläutern und die nötigen Hinweise zu den berücksichtigenden Geländekammern und Grat aufzeigen - ihm, und dem Hüttenteam, herzlichen Dank!

 

ñ 1 ¾ h bis zum Brunnen beim Reservoir ~ 1392 m

 

ñ 1 h 25 min bis Martischipfa

 

ñ 35 min bis Kapelle Hohbitzu

 

ñ 1 h 25 min bis Baltschiederklause 


Tourengänger: Ursula, Felix, Fuma
Communities: Botanik, Suonen / Bisses


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Kommentare (2)


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passiun_ch hat gesagt:
Gesendet am 11. Juli 2016 um 22:22
Ein wunderbarer Bericht zu einer Hütte, die mir in meiner Sammlung noch fehlt. Deinen Bericht werde ich garantiert als Vorlage mit in den Rucksack nehmen, wenn's mal dort hinauf geht
HG Michael

Felix hat gesagt: RE:
Gesendet am 12. Juli 2016 um 10:59
Danke - und dann viel Spass bei dem doch sehr langen Hüttenanstieg ;-)

lg Felix


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