Niwärch Gmeiwärch 2016
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Zitat Johannes Gerber: Das Niwärch ist die oberste, die am kühnsten angelegte Wasserleitung von Ausserberg und mit rund 7 km auch die längste. Wahrscheinlich nach dem Unglück von 1311 am Chänilwasser machten sich die Leute am "Bischofsberg" daran, eine neue Leitung aus dem Baltschiedertal zu planen. Die Schepfi lag nicht an der Baltschiedra, sondern am Bächlein Horga in der Nähe von Älum.
Am 24. August 1914 zerstörte ein gewaltiger Felssturz im Steinbruch alle drei Suonen (Niwärch, Mittla, Undra). Man ersetzte die gefährdeten Stellen durch Stollen.
1946/47 wurde das Niwärch auf der ganzen Länge ausgebessert und erweitert. Es verschwanden auch die letzten Kännel. 1972 bekam Ausserberg eine neue Wasserversorgung samt neuem Stollen, durch den auch das Wässerwasser fliesst. Die SAC Sektion Blümlisalp übernahm auf Initiative der SAC Ortsgruppe Ausserberg Recht und Pflicht, das Niwärch im bisherigen Zustand zu erhalten.
Die meisten Suonen im Wallis sind mit immensen Anstrengungen im Gemeindewerk (Gmeiwärch) der Dorfschaften entstanden, so sicher auch das Niwärch. In diesem Sinn und Geist werden heute noch die personell aufwändigen Arbeiten erledigt, so eben auch die Instandstellung des Niwärchs nach dem jeweils schadenreichen Winter.
Mich zog es schon vor zwei Tagen ins Baltschiedertal. Ich musste einfach wissen, ob die hinter Ze Steinu mit einem gewaltigen Lawinenkegel bedeckte Baltschiedra für das Niwärch ein bisschen Wasser hergibt. Was ich da zu sehen bekam, stimmte mich sehr optimistisch.
Der Tagesablauf am Niwärch Gmeiwärch in Kürze
08:10
Eintreffen des Lötschbergers mit den Gmeiwärchern der SAC Sektion Blümlisalp. Kaffee und Gipfeli im Chleebodi.
09:00
Besammlung oben bei der Choruderri. Gemeinsames Sprechen des Niwärch-Gebetes. Organisation der Arbeiten durch den Präsidenten des SAC Ortsgruppe Ausserberg und den Wasserhüter.
09:15
Beginn der Arbeiten
- Suonenbett säubern. Laub, Äste, Steine mit Rechen und Schaufeln oder von Hand entfernen.
- Hüterweg ausbessern
- Lawinenschäden beheben - ganz besonders im Steinbruch
- An Stellen mit wenig Gefälle abgelagerten Sand heraus schaufeln
- Steinblöcke aus dem Suonenbett entfernen
- Ausholzen oberhalb der Suone
- Schöpfe in Stand stellen. Dieses Jahr floss das Wasser von selbst.
11:15
Anschlagen des Wassers unterhalb der Schöpfe. Weil das Wasser mindestens 2 Stunden hat, bis es an der Choruderri ankommt, kann man weiter vorne länger arbeiten.
13:00
Vorne beim Stolleneingang steht das traditionelle Raclette bereit. Gemütlicher Ausklang.
14:00
Abstieg nach Ausserberg und Heimfahrt mit dem Lötschberger.
Letzte Nacht in einer schlaflosen Stunde habe ich lange gegrübelt, warum ich mich immer wieder auf das Niwärch Gmeiwärch freue, wo der tiefere Grund für die Motivation liegt. Ich weiss es nun: es ist nicht die prächtige Natur, die Flora und die Fauna - es ist das Raclette. In diesem Kreis und in dieser Ambiance auf Walliserboden ein echtes Walliser Raclette und ein Gläschen Fendant zu geniessen - das ist schon fast das höchste der Gefühle.
Zu toppen wäre dies nur mit dem schon lange geplanten und immer wieder aufgeschobenen Aufstieg zur Baltschiederklause. Diesen Sommer muss es sein ...
Wer die Fotos ohne Werbung und in optimierter Auflösung sehen möchte: siehe hier:
[wanderbaresuonen.blogspot.ch/2016/05/niwarch-gmeiwarch-2016....]
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