Prättigau - abseits vom Rummel


Publiziert von CampoTencia , 2. September 2019 um 21:21. Text und Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Schweiz » Graubünden » Prättigau
Tour Datum:31 August 2019
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-GR   A 
Aufstieg: 780 m
Abstieg: 1120 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Mit St. Antönien Bus Alpin nach St. Antönien, Partnunstafel
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Mit Postauto ab Küblis nach St. Antönien, Platz
Kartennummer:1177 Serneus, 1157 Sulzfluh

Der Alpin-Bus ist bis auf den letzten Platz besetzt, als wir in St. Antönien Rüti losfahren. An gut besuchten Parkplätzen vorbei geht es hoch nach Partnunstafel. Alle wollen zum Alpenrösli, während wir gegen Engi aufsteigen wollen. Wir verabschieden uns vom freundlichen Chauffeur und machen uns bereit. Während die Sulzfluh schon im Sonnenlicht strahlt, wandern wir noch im Schatten los. Der Weg führt uns schön gemächlich hoch, die Weberlisch Höli in den Wänden des Graustein weisen schon auf den Punkt hin, wo wir die Richtung ändern müssen. Imposant ragen die Kalkwände vor uns auf. Begleitet von Pfiffen der Murmeltiere geht es abwechslungsreich unterhalb der Rotspitze südwärts. Allmählich erreichen auch uns die Sonnenstrahlen. Nach der Abzweigung zur Rotspitze liegt vor uns der steile Aufstieg durch den gerölligen Einschnitt zwischen Riedchopf und Schollberg. In guten Kehren geht es hoch, die Einsattelung kommt näher. Oben angelangt, erfreuen wir uns an einem herrlichen Rundumblick: Drusen- und Sulzfluh, St. Antönier Joch, Gämpiflue, der weisse Kalkkegel Rätschenhorn. Die Freude wird nur getrübt durch eine laute Meute, die den Sattel bevölkert. Wir müssen annehmen, dass sie von der Gargeller-Seite hochgekommen sind.
 
Wir entschliessen uns deshalb für eine Routenänderung und verzichten auf den schönen Gratweg. Auf der Umgehung 'leichte Variante' sind wir wieder allein und haben unsere Ruhe, bis wir wieder auf den Grat beim St. Antönier Joch kommen. Wir steigen jedoch gleich wieder ab. Auf anfänglich abschüssigem Hang mit ein paar heiklen Passagen wandern wir anschliessend auf einem schönen Weg ebenaus und steigen in den Sattel östlich der Gämpiflue auf. Unten im Tälli halten wir schliesslich eine späte Mittagsrast.
 
Bei P.2213 stossen wir auf die ursprünglich geplante Route. Hier hätten wir die Möglichkeit, nach einem Anstieg von 100 Hm doch noch zum Gafiersee zu gelangen. Ein Blick zu den dunklen Wolken, die im Osten aufgestiegen sind, und der Gedanke an den langen Abstieg lassen uns die Idee vergessen. Zumal wir dann wieder auf die vielen Leute gestossen wären, da der Jochweg beim See vorbeiführt. Aber wir richten unsere Blicke noch südwärts zum weisslichen Rätschenhorn, der gewaltigen Plattenfluh und Unghürtschuggen, wo wir vor 3 Jahren durchgekommen sind. Und beschliessen, den Gafiersee vom Rätschenhorn aus zu besuchen. Werktags und nicht am Wochenende.
 
Der Abstieg ist einfach und zu Beginn eher eintönig, wären da nicht das Murmeltier, das schön Männchen macht, oder das Bächlein aus dem Wissblaktatobel, das uns mit seinem handwarmen Wasser erstaunt. Bergwasser ist doch kalt, oder? Beeindruckend ist auch, wie weit hoch an den steilen Flanken unter den Felsen gemäht worden ist. Erfindungsreich und der Not gehorchend sind einige Ställe im natürlichen Lawinenschutz riesiger Felsblöcke erstellt. So wird es uns nicht langweilig und bald erreichen wir die Strasse in Rüti und bringen den letzten Kilometer nach St. Antönien hinter uns. Bei einem Bier im Garten des Madrisajoch blicken wir auf die schöne Tour in einer herrlichen Gegend zurück. Es ist nicht die erste und wird nicht die letzte sein!

 

Tourengänger: CampoTencia, Krokus


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