Madrisa Rundtour extended


Publiziert von MunggaLoch , 25. März 2019 um 21:05.

Region: Welt » Schweiz » Graubünden » Prättigau
Tour Datum:23 März 2019
Ski Schwierigkeit: ZS
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-GR   A 
Aufstieg: 1100 m
Abstieg: 3300 m
Strecke:Madrisa Skigebiet - Madrisahorn - Gandasee - Gargellen - Skigebiet - St. Antönier Joch - Riedchopf - St. Antönien
Unterkunftmöglichkeiten:Madrisa Lodge in Klosters Dorf können wir empfehlen

Das war mal eine richtig geile Runde! Aufs Madrisahorn wollte ich schon lange und solche Verhältnisse gibts wohl lange nicht mehr ;-)

In Klosters lösten wir das Madrisa-Rundtour-Billet für 41 CHF. Da sind auf der Madrisa-Seite die Gondelbahn, der Schaffürggli Sessellift und der Madrisa Skilift dabei. Auf Gargeller-Seite dann die Gondelbahn und ein Sessellift.

So starteten wir um 9 Uhr ganz oben beim Ende des Madrisaliftes. Ganz viele Höhenmeter hatten wir jetzt schon ganz ring hinter uns gebracht ;-) Die klassische Madrisarundtour führt von hier im Gegenuhrzeigersinn ums Madrisahorn (Schlappiner Joch - Gargellen). Da wir aber noch kurz aufs Madrisahorn wollten, stiegen wir von der Station nordwärts auf und fuhren unter die Nordflanke vom Madrisahorn. Schon da merkten wir, was uns erwarten wird: Pulverschnee!

Dabei hatten wir extra für diesen Aufstieg durch diese steile Flanke die Steigeisen und ein Pickel dabei. Brauchten wir aber beides nicht. Wir stiegen auf, gemütlich, stetig, steil. Gutes Training waren die Spitzkehren im steilen Gelände ;-) Ganz oben kurz vor dem Skidepot wurde es ein paar Meter etwas hart. Zu Fuss erreichten wir den Gipfel und genossen ein unglaubliches Panorama!

Die Abfahrt war trotz Pulverschnee nicht nur Genuss. Es war recht viel Pulver und so auch ziemlich schwer. Aber das sind Luxusprobleme, nachdem ich eigentlich eine pickelharte Abfahrt erwartet hatte...

Es folgte ein kurzer Aufstieg zum Madrisajoch. Hier oben trennten sich die Wege von uns und den meisten anderen Skitourengeher wieder. Alle die wir hier oben trafen und sahen, fuhren gegen Osten durchs Gandatal ab. Wir vertrauten auf unseren Instinkt, traversierten etwas nordwärts und fuhren am Nordfuss vom Gargellner Madrisa runter.

Was für eine super Entscheidung! Pulverschnee, noch nicht alles verfahren, Genuss pur! Ab ca. 2000 m.ü.M. wurde der Schnee dann klebriger, der Spass hielt sich in Grenzen. So wechselten wir für die letzten Meter auf die Skipiste, ebenfalls für die lange Fahrt das Tal raus zur Gondelbahn in Gargellen.

Dort muss man das Bahnticket von Madrisa gegen eines von Gargellen tauschen. Und schon gings rauf ins Skigebiet. Was für ein Unterschied: Alleine auf dem Madrisahorn und zwei Stunden später "nicht ganz alleine" auf der Terasse vom Restaurant Schafberg ;-) Wir tranken kurz etwas und nahmen das letzte Mal heute einen Sessellift. Und folgten das letzte Mal einer Skipiste.

Der Aufstieg zum St. Antönier Joch zog sich geistig etwas in die Länge. Zeitlich aber nicht, waren es doch nur gut 200 Höhenmeter. Auf dem Joch angekommen fragten wir uns, ob wir direkt nach St. Antönien abfahren oder noch einen kurzen Abstecher zum Riedchopf machen sollen? Da es ja eine "extended" Madrisarundtour sein soll und wir so "günstig" nie mehr zu diesem Gipfel kämen, entschieden wir uns natürlich dafür ;-)

Wir merkten aber die vielen Meter schon in den Beinen. Aber es hatte sich gelohnt, auch dieser Gipfel ist nicht einfach 0815: Die letzten Meter gingen wir auch zu Fuss und es gab sogar noch einen Felsaufschwung, der im Winter mit etwas Vorsicht zu begehen ist.

Von hier hatten wir sogar noch die Wahl der Abfahrt zwischen Norden Richtung Partnun oder gegen Süden durchs Alpeltitälli ziemlich direkt nach St. Antönien. Perfekt wird um diese Zeit beides nicht mehr sein. So nahmen wir die direkte Route nach Süden ins Alpeltitälli. Oben wars noch ok, unten auch wieder, in der Mitte eher weniger ideal...

Ein kurzer Blick in den Fahrplan zeigt, in Rüti fährt nur alle 2h ein Postauto. Aber es gibt dazwischen noch welche, die in St. Antönien Platz (Dorfzentrum) wenden. Dieses klappte um 15:44 Uhr gerade perfekt!
Also mit dem Postauto nach Küblis, mit dem Zug (Postauto ginge auch) nach Klosters Dorf und der Kreis hat sich geschlossen!

So freuten wir uns schon auf morgen. Da wusste ich aber noch nicht, dass es für mich nur *Stafelalp statt Mederger Flue geben wird :-(


Fazit:
- 1100 Höhenmeter Aufstieg
- 3300 Höhenmeter Abfahrt
- Training für Spitzkehren im steilen Gelände
- 4x Felle drauf und 4x Felle runter
- bei diesen Verhältnissen eine Traum-Tour



Anmerkung für Nachahmer: Für das Nachlaufen von Touren reicht das gramatikalische und inhaltliche Verständnis dieses Berichts nicht unbedingt aus. Nebst Respekt gegenüber der Natur ist auch Grundwissen (z.B. über die Schwierikeitsstufen der T-Skalen oder Lawinengefahrenstufen) und eine seriöse Tourenplanung notwenig: Bin ich der Tour gewachsen? Ist meine Ausrüstung genügend? Lässt das Wetter und die Jahreszeit diese Tour zu?
Falls jemand mit meiner Tourenbeschreibung inhaltlich nicht zufrieden ist (besonders bezüglich Schwierigkeit), soll er sich bitte bei mir per Nachricht oder Kommentar melden! Wer Schreibfehler findet, darf sie behalten...

Tourengänger: MunggaLoch, Duracell


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Geodaten
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Kommentare (2)


Kommentar hinzufügen

Linard03 hat gesagt:
Gesendet am 26. März 2019 um 21:33
cool; ich war ein Tag später auf der Madrisa-Rundtour - allerdings nur auf der normalen, "light"-Version ;-)
Gratulation und Respekt zu Eurer extended Version!

MunggaLoch hat gesagt: RE:
Gesendet am 27. März 2019 um 08:06
"Nur" ist das falsche Wort. Auch das ist wirklich schön!
Gruass, Martin


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