Über Obersäss Nideri, Rappenloch und den Selun Ostgrat auf den Selun
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Die alpine, unkoventionelle Art, von Norden über einen Umweg nach Süden über den Ostgrat westwärts den Selun zu besteigen: hübsche Tiefblicke sind garantiert.
Als ich diesen Bericht gelesen hatte, da wusste ich bereits: Die Besteigung dieses Ostgrates auf den Selun würde keine Frage des Wollens, sondern eine Frage des Müssens, ja eine ethisch-moralische Aufforderung, ein kategorischer Imperativ sein...
Frümseltal, T3: Von der Selamatt folgt man den Wegweisern Richtung Brisi, um genau am Einstieg auf den Pultrücken des Brisis dem Wegweiser und den Markierungen ins Frümseltal zu folgen: Schrittweise wird die Welt rauher, scharfkantige Schratten lösen die Vegetation ab, bis man zuhinterst über griffiges Blockgelände die Obersäss Nideri zwischen Brisi und Frümsel erreicht. Die Route ins Frümseltal ist markiert, T3. Bei hoher Schneedecke verschwinden die Zeichen im Schnee und man läuft da und dort Gefahr, in den stark ausgewaschenen Schratten mit dem Bein in einem Loch stecken zu bleiben.
Querung Frümsel Südwand, T6: Nun wird's adrenalintechnisch ein erstes Mal etwas interessanter. Von der Obersäss Nideri quert man auf abschüssigen, mit losem Gestein bedeckten Grasbändern unter der Frümsel Südwand hindurch, bis man eine schmale, Geröll gefüllte Rinne erreicht, die von der Silbergrube herabführt (eine Einsenkung zwischen Frümsel und Silberi): Bis hierher je nach Routenwahl so T5/T6, keine Wegspuren. Die kurze Kletterei (ca. 3m) in besagte Rinne gelingt mir nicht restlos ästhetisch und gestaltet sich kurz etwas heikel (T6). Nach Querung der Rinne werden plötzlich diskrete Wegspuren sichtbar und ich folge zusehends leichter dem Weglein auf einen markanten Grassattel unter die kompakte Silberi Südwand.
Silberi-Rappenloch, T6: Von der Silberi Südwand steigt man erstmal so ca. 70m auf guter bzw. immer besser werdender Wegspur ab (T5), wendet sich schiesslich in Richtung Selun Südwand und nähert sich dieser auf abermals abschüssigen Grasbändern. Die Querung ist hier allerdings etwas angenehmer als unter der Frümsel Südwand, T5. Bevor man unter der eigentlichen Südwand des Seluns steht, sondern vielmehr unter dem Südpfeiler des Selun Ostgipfels, erblickt man einen für hiesige Verhältnisse gut erreichbaren Graskessel ein Stück oberhalb, in welchen man aufsteigt. Auf Wegspuren wird der Kessel an dessen rechtem Rand erstiegen, bis man schliesslich, immer noch recht deutlichen Spuren folgend, an dessen oberem Ende nach links über einige hübsche Schrofen aufs oberste Grasband geführt wird (hier Abseilring, abseilen ca. 20m). Dieses Band endet in der Einsattelung zwischen Selun Ostgipfel und Frümsel, dem Rappenloch (T6). Siehe dazu auch in der Bilderreihe unten.
Selun Ostgrat, T6: Wahrlich ein Vorzeige-T6-Grat für eher kletterorientierte T6- Freunde, über mangelnde Aussichten braucht man sich auch nicht zu beklagen. Den ersten Teil besteigt man direkt über den Grat, bis man wenig hoffnungsvoll unter einem etwa 40m hohen Bollwerk aus Fels steht. Auf Wegspuren weicht man in die Südwand aus, wo bald der Blick frei wird auf eine ca. 40m lange Verschneidung, die elegant wieder auf den Grat zurück führt. Die ersten guten 5m dieser Verschneidung stellen auch gleich die Schlüsselstelle dar und verlangen herzhaftes, engagiertes Zupacken (III). Zur Vorsicht mahnen muss man hier nicht zwingend, darauf kommt man nämlich ganz von selbst ;) Wer die Schlüsselstelle gemeistert hat, darf sich die restlichen 33m guten Gewissens auch noch zumuten. Im Kletterführer sind zwei Abseilstellen eingezeichnet, Eine hab ich gesehen (habe aber auch nicht speziell darauf geachtet). Anschiessend geht's dem Grat folgend in nunmehr genüsslicher Kraxelei auf den Selun Ostgipfel.
Ostgipfel-Selun, T5: Die Überschreitung zum Hauptgipfel sieht auf den ersten Blick sehr ausgesetzt und recht anspruchsvoll aus, entpuppt sich dann aber als gut zu meistern und vergnüglich zu klettern (max. II).
Die Ruhe an diesem Donnerstag und die Freude über bestandene Tour waren gross und so verweilte ich noch eine Zeit lang auf dem Gipfel. Anschliessend führte mich mein Weg über den breiten Gipfelrücken zum grossen Sendemast, weiter zum Beizli beim Wildmannlisloch und auf hübschem Waldweg hinunter nach Alt St. Johann.
Tour im Alleingang.
Als ich diesen Bericht gelesen hatte, da wusste ich bereits: Die Besteigung dieses Ostgrates auf den Selun würde keine Frage des Wollens, sondern eine Frage des Müssens, ja eine ethisch-moralische Aufforderung, ein kategorischer Imperativ sein...
Frümseltal, T3: Von der Selamatt folgt man den Wegweisern Richtung Brisi, um genau am Einstieg auf den Pultrücken des Brisis dem Wegweiser und den Markierungen ins Frümseltal zu folgen: Schrittweise wird die Welt rauher, scharfkantige Schratten lösen die Vegetation ab, bis man zuhinterst über griffiges Blockgelände die Obersäss Nideri zwischen Brisi und Frümsel erreicht. Die Route ins Frümseltal ist markiert, T3. Bei hoher Schneedecke verschwinden die Zeichen im Schnee und man läuft da und dort Gefahr, in den stark ausgewaschenen Schratten mit dem Bein in einem Loch stecken zu bleiben.
Querung Frümsel Südwand, T6: Nun wird's adrenalintechnisch ein erstes Mal etwas interessanter. Von der Obersäss Nideri quert man auf abschüssigen, mit losem Gestein bedeckten Grasbändern unter der Frümsel Südwand hindurch, bis man eine schmale, Geröll gefüllte Rinne erreicht, die von der Silbergrube herabführt (eine Einsenkung zwischen Frümsel und Silberi): Bis hierher je nach Routenwahl so T5/T6, keine Wegspuren. Die kurze Kletterei (ca. 3m) in besagte Rinne gelingt mir nicht restlos ästhetisch und gestaltet sich kurz etwas heikel (T6). Nach Querung der Rinne werden plötzlich diskrete Wegspuren sichtbar und ich folge zusehends leichter dem Weglein auf einen markanten Grassattel unter die kompakte Silberi Südwand.
Silberi-Rappenloch, T6: Von der Silberi Südwand steigt man erstmal so ca. 70m auf guter bzw. immer besser werdender Wegspur ab (T5), wendet sich schiesslich in Richtung Selun Südwand und nähert sich dieser auf abermals abschüssigen Grasbändern. Die Querung ist hier allerdings etwas angenehmer als unter der Frümsel Südwand, T5. Bevor man unter der eigentlichen Südwand des Seluns steht, sondern vielmehr unter dem Südpfeiler des Selun Ostgipfels, erblickt man einen für hiesige Verhältnisse gut erreichbaren Graskessel ein Stück oberhalb, in welchen man aufsteigt. Auf Wegspuren wird der Kessel an dessen rechtem Rand erstiegen, bis man schliesslich, immer noch recht deutlichen Spuren folgend, an dessen oberem Ende nach links über einige hübsche Schrofen aufs oberste Grasband geführt wird (hier Abseilring, abseilen ca. 20m). Dieses Band endet in der Einsattelung zwischen Selun Ostgipfel und Frümsel, dem Rappenloch (T6). Siehe dazu auch in der Bilderreihe unten.
Selun Ostgrat, T6: Wahrlich ein Vorzeige-T6-Grat für eher kletterorientierte T6- Freunde, über mangelnde Aussichten braucht man sich auch nicht zu beklagen. Den ersten Teil besteigt man direkt über den Grat, bis man wenig hoffnungsvoll unter einem etwa 40m hohen Bollwerk aus Fels steht. Auf Wegspuren weicht man in die Südwand aus, wo bald der Blick frei wird auf eine ca. 40m lange Verschneidung, die elegant wieder auf den Grat zurück führt. Die ersten guten 5m dieser Verschneidung stellen auch gleich die Schlüsselstelle dar und verlangen herzhaftes, engagiertes Zupacken (III). Zur Vorsicht mahnen muss man hier nicht zwingend, darauf kommt man nämlich ganz von selbst ;) Wer die Schlüsselstelle gemeistert hat, darf sich die restlichen 33m guten Gewissens auch noch zumuten. Im Kletterführer sind zwei Abseilstellen eingezeichnet, Eine hab ich gesehen (habe aber auch nicht speziell darauf geachtet). Anschiessend geht's dem Grat folgend in nunmehr genüsslicher Kraxelei auf den Selun Ostgipfel.
Ostgipfel-Selun, T5: Die Überschreitung zum Hauptgipfel sieht auf den ersten Blick sehr ausgesetzt und recht anspruchsvoll aus, entpuppt sich dann aber als gut zu meistern und vergnüglich zu klettern (max. II).
Die Ruhe an diesem Donnerstag und die Freude über bestandene Tour waren gross und so verweilte ich noch eine Zeit lang auf dem Gipfel. Anschliessend führte mich mein Weg über den breiten Gipfelrücken zum grossen Sendemast, weiter zum Beizli beim Wildmannlisloch und auf hübschem Waldweg hinunter nach Alt St. Johann.
Tour im Alleingang.
Tourengänger:
ossi

Communities: T6
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Kommentare (8)