Selun (2205 m): von Obersäss Nideri über Rappenloch und Selun Ostgrat


Autoren : ossi

Wegpunkte:  Selun 2205 m (145) 
Wandern Schwierigkeit: T6 - schwieriges Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: III (UIAA-Skala)
Ausrichtung:---

Querung Frümsel Südwand, T6: Von der Obersäss Nideri quert man auf abschüssigen, mit losem Gestein bedeckten Grasbändern unter der Frümsel Südwand hindurch, bis man eine schmale, Geröll gefüllte Rinne erreicht, die von der Silbergrube herabführt (eine Einsenkung zwischen Frümsel und Silberi): Bis hierher je nach Routenwahl so T5/T6, keine Wegspuren. Die kurze Kletterei (ca. 3m) in besagte Rinne gelingt mir nicht restlos ästhetisch und gestaltet sich kurz etwas heikel (T6). Nach Querung der Rinne werden plötzlich diskrete Wegspuren sichtbar und ich folge zusehends leichter dem Weglein auf einen markanten Grassattel unter die kompakte Silberi Südwand.

Silberi-Rappenloch, T6: Von der Silberi Südwand steigt man erstmal so ca. 70m auf guter bzw. immer besser werdender Wegspur ab (T5), wendet sich schiesslich in Richtung Selun Südwand und nähert sich dieser auf abermals abschüssigen Grasbändern. Die Querung ist hier allerdings etwas angenehmer als unter der Frümsel Südwand, T5. Bevor man unter der eigentlichen Südwand des Seluns steht, sondern vielmehr unter dem Südpfeiler des Selun Ostgipfels, erblickt man einen für hiesige Verhältnisse gut erreichbaren Graskessel ein Stück oberhalb, in welchen man aufsteigt. Auf Wegspuren wird der Kessel an dessen rechtem Rand erstiegen, bis man schliesslich, immer noch recht deutlichen Spuren folgend, an dessen oberem Ende nach links über einige hübsche Schrofen aufs oberste Grasband geführt wird (hier Abseilring, abseilen ca. 20m). Dieses  Band endet in der Einsattelung zwischen Selun Ostgipfel und Frümsel, dem Rappenloch (T6). Siehe dazu auch in der Bilderreihe unten.

Selun Ostgrat, T6: Wahrlich ein Vorzeige-T6-Grat für eher kletterorientierte T6- Freunde, über mangelnde Aussichten braucht man sich auch nicht zu beklagen. Den ersten Teil besteigt man direkt über den Grat, bis man wenig hoffnungsvoll unter einem etwa 40m hohen Bollwerk aus Fels steht. Auf Wegspuren weicht man in die Südwand aus, wo bald der Blick frei wird auf eine ca. 40m lange Verschneidung, die elegant wieder auf den Grat zurück führt. Die ersten guten 5m dieser Verschneidung stellen auch gleich die Schlüsselstelle dar und verlangen herzhaftes, engagiertes Zupacken (III). Zur Vorsicht mahnen muss man hier nicht zwingend, darauf kommt man nämlich ganz von selbst ;) Wer die Schlüsselstelle gemeistert hat, darf sich die restlichen 33m guten Gewissens auch noch zumuten. Im Kletterführer sind zwei Abseilstellen eingezeichnet, Eine hab ich gesehen (habe aber auch nicht speziell darauf geachtet). Anschiessend geht's dem Grat folgend in nunmehr genüsslicher Kraxelei auf den Selun Ostgipfel.

Ostgipfel-Selun, T5: Die Überschreitung zum Hauptgipfel sieht auf den ersten Blick sehr ausgesetzt und recht anspruchsvoll aus, entpuppt sich dann aber als gut zu meistern und vergnüglich zu klettern (max. II).



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