Vom Hochlicht über den ganzen Braunarlspitze - Kamm
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Ich war zu diesem Zeitpunkt schon 2x auf der Braunarlspitze gewesen. Das erste mal 1971, als junger Bub und einige Jahre später, 1976 herum, noch einmal über den Weimarer Steig. Beides Mal bei besten Verhältnissen.
Nachdem ich das "richtige" Klettern angefangen hatte, gab es eine zeitlang nur noch "am Seil". Aber immer wieder zog es mich auch alleine ins geliebte Lechquellengebirge.
So knobelte ich eine Tour aus, die die Kette zwischen dem Hochlicht über der Göppinger Hütte über die Grate der Löffel-, Orgel- und Braunarlspitze bis zur Butzenspitze zum Ziel hatte. Abstieg zur Butzenschulter und zurück zum "Älpele" (AP).
Zu dem Zeitpunkt gab es zwar auch schon die Mautstraße, aber es konnte gegen Gebühr noch ganztägig mit Privat-PKW in Richtung Formarin-See und RV Hütte angefahren werden. Was die Erreichbarkeit und Zeitplanung für mich damals natürlich erleichterte.
Übernachtet habe ich für diese Tour auf der Göppinger Hütte. Trotz DAV-Mitgliedschaft reichte es nur zu einem Notlager, d.h. 2 AV-Standard-Decken und weniger als ein 3/4tel Meter Platz in der Gaststube.
Leider lagen dort noch einige andere Gäste eng an eng, die nach entsprechendem Konsum von gerstenhaltigem Gebräu und der Körperfülle entsprechend derart laut schnarchten, dass ich daneben kein Auge zutat, trotz Oropax. Ich nahm dann meine Decken und ging hinaus, um mich unter das Vordach der Hütte auf die Terasse zu legen. Dort waren die Schnarchgeräusche kaum zu vernehmen, aber temperaturmässig war es auf dem blanken Steinboden mit den 2 Decken einfach zu kalt zum Schlafen.
Ich entschloss mich für eine Mittelweg und legte mich in den Hausflur - Schnarchgeräusche grenzwertig, Kälte moderat.
Geschlafen habe ich aber trotzdem kaum und war froh, dass ich dann gegen 6 Uhr endlich aufstehen und lostigern konnte. Das Frühstück verschob ich auf ein wenig später.
Die eigentliche Überschreitung begann ich gegen 7 Uhr zum Warmklettern mit der SO-Wand des Hochlicht. (II-III)
Es gibt außer den Wegpunkten noch einige weitere Gipfelpunkte, die je nach Karte nicht kotiert oder benannt sind. Die Gratüberschreitung bleibt technisch meist um II-III, Stellen gehen auch bis ca. IV. Der Fels ist stellenweise richtig gut.
Im Einzelnen überschritt/überkletterte ich die Löffelspitze (Südgrat bis ca III+ - IV-), den Wannenkopf (2510, IV), Orgelkopf (2545, II), die Orgelspitze (2592, II-III), den Scheewannenturm (2560) und kam gegen Mittag zum Hochpunkt der Braunarlspitze (2647). Weiter ging es immer gratentlang über die Kleinspitze (2589, III) zur Butzenspitze (2574, III) und hinab zur Butzenschulter.
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Auszug aus dem AVF von 1971 und meinen Aufzeichnungen zum schwierigsten Abschnitt am Wannenkopf, Überschreitung von S (Löffelspitze) nach Norden zur Orgelscharte. (IV)
"Der mehrgipflige Wannenkopf teilt sich in einen W-Gipfel, der von der tiefsten Einsattelung im Verbindungsgrat zur Löffelspitze über den S-Grat in kurzweiliger, viele kleine Türme übersteigender Kletterei erreicht werden kann , II-III, Ausweichen u.U. links, ca 20 Min. und den durch eine tiefe und schmale Scharte getrennen NO-Gipfel, der nach NO in die Orgelscharte mit dem NO-Grat abbricht.
Vom w. Gipfel erscheint die Gratfortsetzung nach ONO als ein sich n. immer steiler abschrägendes Plattendach, dessen rechte, sö. Begrezung senkrecht abfällt. Man hält sich an diese Begrenzung, bis man direkt in die tiefe Gratscharte hinunterklettern kann, die beidseitig in senkrechte Rinnen abbricht, II-III, kein Zugang!.
Nun direkt über die hier ansetzende, ca 6m hohe senkrechte kleingriffige Platte empor, schwerste Stelle etwa IV+, wobei man sich leicht links haltend und den NO-Gipfel in etwa waagrecht querend, zuletzt wieder rechts und absteigend, eine Stelle III, den NO-Grat erreicht. Über diesen leichter, II-, in die Orgelscharte."
Anmerkung von mir: Die o.g.Platte weist keine Möglichkeiten zur natürlichen Absicherung auf, in ugkt. Richtung sehr heikel, da es schwierig ist, eine Abseilstelle einzurichten! Zustand heute unbekannt!
Den Abstieg von der Butzenschulter zurück zum Älpele habe ich kaum mehr in Erinnerung, außer dass er überwiegend weglos war und ich die Tälispitze (2054) noch mitnahm.
Leider gibt es von mir keine Bilder meiner Tour. Einige gute Symbolbilder der Braunarlgruppe von Süden bzw meiner Überschreitung gibt es hier hier und hier
Fazit: Tolle Runde für "Könner. Wie bei den meisten meiner Solotouren benötigt man Orientierungsfähigkeit in weglosem Gelände, Trittsicherheit, Schwindelfreiheit und Kletterfertigkeiten. Der Hüttenzustieg ist T2, die Überschreitung T6, meist II-III, Stellen um IV, Rückweg tw. T3-
Nachdem ich das "richtige" Klettern angefangen hatte, gab es eine zeitlang nur noch "am Seil". Aber immer wieder zog es mich auch alleine ins geliebte Lechquellengebirge.
So knobelte ich eine Tour aus, die die Kette zwischen dem Hochlicht über der Göppinger Hütte über die Grate der Löffel-, Orgel- und Braunarlspitze bis zur Butzenspitze zum Ziel hatte. Abstieg zur Butzenschulter und zurück zum "Älpele" (AP).
Zu dem Zeitpunkt gab es zwar auch schon die Mautstraße, aber es konnte gegen Gebühr noch ganztägig mit Privat-PKW in Richtung Formarin-See und RV Hütte angefahren werden. Was die Erreichbarkeit und Zeitplanung für mich damals natürlich erleichterte.
Übernachtet habe ich für diese Tour auf der Göppinger Hütte. Trotz DAV-Mitgliedschaft reichte es nur zu einem Notlager, d.h. 2 AV-Standard-Decken und weniger als ein 3/4tel Meter Platz in der Gaststube.
Leider lagen dort noch einige andere Gäste eng an eng, die nach entsprechendem Konsum von gerstenhaltigem Gebräu und der Körperfülle entsprechend derart laut schnarchten, dass ich daneben kein Auge zutat, trotz Oropax. Ich nahm dann meine Decken und ging hinaus, um mich unter das Vordach der Hütte auf die Terasse zu legen. Dort waren die Schnarchgeräusche kaum zu vernehmen, aber temperaturmässig war es auf dem blanken Steinboden mit den 2 Decken einfach zu kalt zum Schlafen.
Ich entschloss mich für eine Mittelweg und legte mich in den Hausflur - Schnarchgeräusche grenzwertig, Kälte moderat.
Geschlafen habe ich aber trotzdem kaum und war froh, dass ich dann gegen 6 Uhr endlich aufstehen und lostigern konnte. Das Frühstück verschob ich auf ein wenig später.
Die eigentliche Überschreitung begann ich gegen 7 Uhr zum Warmklettern mit der SO-Wand des Hochlicht. (II-III)
Es gibt außer den Wegpunkten noch einige weitere Gipfelpunkte, die je nach Karte nicht kotiert oder benannt sind. Die Gratüberschreitung bleibt technisch meist um II-III, Stellen gehen auch bis ca. IV. Der Fels ist stellenweise richtig gut.
Im Einzelnen überschritt/überkletterte ich die Löffelspitze (Südgrat bis ca III+ - IV-), den Wannenkopf (2510, IV), Orgelkopf (2545, II), die Orgelspitze (2592, II-III), den Scheewannenturm (2560) und kam gegen Mittag zum Hochpunkt der Braunarlspitze (2647). Weiter ging es immer gratentlang über die Kleinspitze (2589, III) zur Butzenspitze (2574, III) und hinab zur Butzenschulter.
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Auszug aus dem AVF von 1971 und meinen Aufzeichnungen zum schwierigsten Abschnitt am Wannenkopf, Überschreitung von S (Löffelspitze) nach Norden zur Orgelscharte. (IV)
"Der mehrgipflige Wannenkopf teilt sich in einen W-Gipfel, der von der tiefsten Einsattelung im Verbindungsgrat zur Löffelspitze über den S-Grat in kurzweiliger, viele kleine Türme übersteigender Kletterei erreicht werden kann , II-III, Ausweichen u.U. links, ca 20 Min. und den durch eine tiefe und schmale Scharte getrennen NO-Gipfel, der nach NO in die Orgelscharte mit dem NO-Grat abbricht.
Vom w. Gipfel erscheint die Gratfortsetzung nach ONO als ein sich n. immer steiler abschrägendes Plattendach, dessen rechte, sö. Begrezung senkrecht abfällt. Man hält sich an diese Begrenzung, bis man direkt in die tiefe Gratscharte hinunterklettern kann, die beidseitig in senkrechte Rinnen abbricht, II-III, kein Zugang!.
Nun direkt über die hier ansetzende, ca 6m hohe senkrechte kleingriffige Platte empor, schwerste Stelle etwa IV+, wobei man sich leicht links haltend und den NO-Gipfel in etwa waagrecht querend, zuletzt wieder rechts und absteigend, eine Stelle III, den NO-Grat erreicht. Über diesen leichter, II-, in die Orgelscharte."
Anmerkung von mir: Die o.g.Platte weist keine Möglichkeiten zur natürlichen Absicherung auf, in ugkt. Richtung sehr heikel, da es schwierig ist, eine Abseilstelle einzurichten! Zustand heute unbekannt!
Den Abstieg von der Butzenschulter zurück zum Älpele habe ich kaum mehr in Erinnerung, außer dass er überwiegend weglos war und ich die Tälispitze (2054) noch mitnahm.
Leider gibt es von mir keine Bilder meiner Tour. Einige gute Symbolbilder der Braunarlgruppe von Süden bzw meiner Überschreitung gibt es hier hier und hier
Fazit: Tolle Runde für "Könner. Wie bei den meisten meiner Solotouren benötigt man Orientierungsfähigkeit in weglosem Gelände, Trittsicherheit, Schwindelfreiheit und Kletterfertigkeiten. Der Hüttenzustieg ist T2, die Überschreitung T6, meist II-III, Stellen um IV, Rückweg tw. T3-
Tourengänger:
Nyn

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