Flucht vom Schillerkopf (2006 m)


Publiziert von alpstein , 28. Juli 2018 um 17:48.

Region: Welt » Österreich » Zentrale Ostalpen » Rätikon
Tour Datum:28 Juli 2018
Wandern Schwierigkeit: T3+ - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Aufstieg: 900 m
Abstieg: 900 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:über Ambergtunnel - Walgauautobahn - Brandnertal - Bürserberg - Tschengla - Wanderparkplatz Rona (Dunza)
Unterkunftmöglichkeiten:Einkehr: [http:www. alpe-rona.at Alp Rona]
Kartennummer:Kompass online

Auf der Suche nach neuen Zielen sind wir erneut im Brandnertal gelandet. Unser Heil eher im Osten zu suchen, schien uns auch aus meteorologischen Gründen sinnvoll. Leider hat sich das Wetter nicht an die Prognosen gehalten und uns schon am Vormittag zu einem fluchtartigen Rückzug vom Gipfel des Schillerkopfs (2006 m) genötigt. Die Überschreitung der Mondspitze (1967 m) haben wir angesichts der finsteren Verhältnisse mit Donnergrollen verworfen.

Start war am Wanderparkplatz Rona (Dunza) auf der Tschengla (1220 m). Im Gegensatz zum Lechenquellengebirge hatte es über dem Rätikon schon ziemlich viel Gewölk. Bei sonst angenehmen Verhältnissen nahmen wir die Route auf den Schillerkopf unter die Füße. Da als Rundtour geplant, bogen wir am Wegweiser "Schillerkopf über Tälisteig" in das Tal zwischen Loischkopf und Schillerkopf ab. Der Alpweg zieht sich eine Zeit lang gemächlich ansteigend dahin. Rechtzeitig vor einer größeren Kuhherde ging der wbw markierte Steig dann nach Westen den Hang hinauf. Der schöne Bergpfad führte uns in einen kleinen Kessel östlich vom Schillerkopf. 

Nach einer Geröllhalde kamen wir in eine Latschenzone, wo erstmals Handeinsatz gefordert war. Auch felsige Passagen sorgten für Wandergenuss. In der Gipfelzone war dann auch schon etwas Konzentration gefordert. Das Gelände war felsig und steil und weit runter ging es westlich vom Gipfel in das Kessiloch. Alles in allem machte der Aufstieg großen Spaß. Weniger Freude kam hingegen beim Blick Richtung Liechtenstein und Feldkirch auf. Düstere Wolken zogen auf und Regen prasselte auf den unteren Walgau nieder. Die Wetter-App zeigte gelb-rote Zonen nicht weit von uns entfernt. Donnergrollen war zudem zu vernehmen.

Auf ein Vesper hätten wir schon Appetit gehabt, aber am Gipfel vom Blitz erschlagen zu werden fanden wir auch nicht so prickelnd. Nach wenigen Gipfelfotos brachen wir daher schon wieder auf. Ein kurzes Stück mussten wir wieder zurück, bis die Route Richtung Schillersattel (1847 m) abbog. Teilweise felsig, teilweise tiefe Runsen in der freigeholzten Latschenzone erforderte der Steig gute Trittsicherheit. Zügig wie noch nie, kamen wir aus der Gipfelzone heraus. Dabei sind uns auch ein paar Unerschrockene, im Aufstieg begriffen, begegnet. Blitz und Donner am Gipfelkreuz sind ja auch ein besonderes Erlebnis.

Wir waren froh nach einer aufsteigenden Traverse den Schillersattel erreicht zu haben und nach einem Donnerschlag in die Schillermulde absteigen zu können. In der lichten Waldzone unten nahmen wir endlich unser verdientes Vesper zu uns. Gerade als wir fertig waren, setzte Regen ein, der aber wieder aufhörte, noch vor wir die Rona Alpe (1237 m) erreichten. Während der Einkehr zeigte sich wieder blauer Himmel. Bei Sonnenschein wanderten wir von dort in wenigen Minuten zum Ausgangspunkt der Tour zurück.

Fazit: Auch wenn wir gerne einen längeren Gipfelaufenthalt genossen hätten, können auch solche Verhältnisse Spaß machen. Darüber, dass die Gewitterfront über dem Walgau knapp an uns vorbei zog, waren wir sehr froh. Die Überschreitung der Mondspitze holen wir bei nächster Gelegenheit nach.

Route: Dunza-Wanderparkplatz Rona - Badbödili - Plattawuhr - Schillerkopf - Schillersattel - Schillermulde - Badbödili - Rona Alpe - Dunaz Wanderparkplatz  Rona


Tourengänger: alpstein, Esther58


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