Hoher Fricken (1940 m) - Rundtour über die Kuhfluchtwasserfälle


Publiziert von 83_Stefan , 20. Oktober 2018 um 22:20.

Region: Welt » Deutschland » Alpen » Bayrische Voralpen
Tour Datum:12 Mai 2018
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: D 
Zeitbedarf: 6:00
Aufstieg: 1250 m
Abstieg: 1250 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Auf der alten Hauptstraße nach Farchant hinein. Via Mühldörflstraße über die Loisach in den östlichen Ortsteil und dort in die Kuhfluchtstraße abbiegen. Kostenfreier Wanderparkplatz am Ende der Straße.
Kartennummer:Bayerisches Landesamt für Vermessung und Geoinformation - Bad Tölz Lenggries und Umgebung.

Schaustück dieser Rundtour am Rande des Estergebirges sind ganz klar die Kuhfluchtwasserfälle, die mit ihrer Gesamthöhe von etwa 270 Metern zu den höchsten Wasserfällen Deutschlands gehören. Besonders bemerkenswert ist aber die Quelle, denn der Kuhfluchtgraben entspringt direkt der Felswand. Gespeist von einem Höhlensystem unter dem verkarsteten Plateaugebirgsstock strömen hier stark schwankende Schüttungen aus dem Fels. Im Frühsommer, wenn die Sonne den Schnee in den Hochlagen des Estergebirges wegschmilzt und ausreichend Schmelzwasser zur Verfügung steht, ist der Aufstieg über die Kuhfluchtwasserfälle zum Hohen Fricken ganz besonders beeindruckend. Die hier gebotene Schau über Garmisch-Partenkirchen zum gewaltigen Wettersteingebirge mit der Zugspitze bereichert die Rundtour um ein weiteres Glanzlicht.

Am kostenfreien Parkplatz am Ende des Kuhfluchtwegs beginnt die Rundtour. Man folgt dem breiten Weg durch Wald hinüber zum Kuhfluchtgraben, dabei sorgen aufklappbare Holzschilder je nachdem für Erhellung, Erheiterung oder Verwunderung. An der Verzweigung an einer Brücke wählt man den Weg, der entlang des Kuhfluchtgrabens aufwärts leitet.

Man folgt dem munteren Bach an ein paar kleineren Wasserfällen aufwärts, bis der Weg unterhalb einer Kaskade über eine Brücke auf die andere Seite führt. Im weiteren Verlauf folgt Stufe auf Stufe, der Steig leitet oberhalb durch Wald steil nach oben und bietet spektakuläre Tiefblicke zum reißenden Bach. Auch hübsche Blicke über das Loisachtal und bis zur Zugspitze kann man zwischendurch erhaschen.

Auf einem mit Kiefern bestandenen Rücken oberhalb der Schlucht folgt man dem steilen Steig aufwärts. Schließlich werden Blicke auf die Felswand frei, aus welcher der Kuhfluchtgraben entspringt. Die Quelle hat im Frühsommer eine beeindruckende Schüttung.

Der Steig bleibt dem Rücken treu und zieht in Kehren weiterhin steil durch meist dichten Wald nach oben, hin und wieder ergeben sich aber recht nette Ausblicke. Schließlich wird der Wald durch Krummholz abgelöst, der Rücken verläuft sich und der Steig quert die Gipfelflanke des Hohen Frickens in nordöstlicher Richtung, bis der Anstieg aus dem Frickenkar erreicht wird. Gemeinsam mit diesem kommt man bald darauf quasi von hinten am höchsten Punkt (Gipfelkreuz) an. Der Hohe Fricken bietet schöne Blicke ins Estergebirge, durch seine Randlage hoch über dem Loisachtal zieht es die Blicke aber eher in Richtung der vergletscherten Zugspitze und der Ammergauer Alpen auf der anderen Talseite. Auch die Ortschaften im Talgrund lassen sich von hier oben sehr gut überblicken. 

Der Abstieg folgt dem Steig am Südwestkamm durch Latschen bergab bis zum unbedeutenden Ochsenberg. Hier verlässt er den Kamm scharf nach links und vollzieht im Wald einen weiten Bogen nach Osten, bis er sich wieder nach Südwesten orientiert und schließlich etwa einen Kilometer westlich der Esterbergalm auf den Fahrweg trifft. Wer noch einkehren möchte, kann hier einen Abstecher zu Alm machen, die inmitten einer großen Weidefläche steht.

Auf dem Fahrweg geht es bergab, bis bald nach einer markanten Doppelkehre der Steig nach Farchant abzweigt. Dieser führt im Wald in Richtung Farchant-Mühldörfl und erreicht schließlich eine Schotterstraße. Auf ihr geht es noch ein kleines Stück talwärts, dann biegt man auf einen weiteren Fahrweg rechts ab und erreicht leicht ansteigend bald die Wegkreuzung am Kuhfluchtgraben, wo sich die Runde schließt. Dem bekannten Weg folgt man zurück zum Parkplatz.

Schwierigkeiten:
Aufstieg über Kuhfluchtwasserfälle: T3 (stellenweise; deutlicher, aber schmaler Steig im steilen Wald).
Abstieg via Südkamm: T2 (gute Steige, kurzzeitig Fahrweg).

Fazit:
Eine klasse 4*-Rundtour, die vor allem wegen des Aufstiegswegs mit den spektakulären Kuhfluchtwasserfällen lohnt, aber auch der Ausblick vom Hohen Fricken braucht sich nicht zu verstecken. Wer ein Loch in der Magengegend verspürt, kann dieser Problematik mit einem Abstecher zur Esterbergalm beim Abstieg Linderung verschaffen.

Mit auf Tour: Jen.

Kategorien: Bayerische Voralpen, 4*-Tour, 1900er, T3.

Tourengänger: 83_Stefan


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Geodaten
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