Urbi et Orbe!


Publiziert von Henrik , 17. November 2017 um 13:45. Text und Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Schweiz » Waadt
Tour Datum: 6 November 2017
Wandern Schwierigkeit: T1 - Wandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-VD 
Zeitbedarf: 1:00
Aufstieg: 50 m
Abstieg: 50 m
Strecke:Gourmessa mit Pfaelzer
Zufahrt zum Ausgangspunkt:ÖV
Zufahrt zum Ankunftspunkt:ÖV
Kartennummer:Romandie

... bis unsere Genuss-Touren „stehen“ bzw. fix-fertig aus dem Köcher gezogen werden können, sind etliche Abklärungen anzugehen. Pfaelzer wohnt von mir aus der NW-Schweiz gesehen am andern Ende der CH. Das sieht von ihm aus gesehen genau gleich aus. Was wir bisher noch nicht gewagt haben, ist eine Linie zu ziehen von Basel nach Naters, und in deren Mitte sich zu begegnen und gleichermassen zu hoffen, in dessen Nähe möge dann ein ausreichend sympathischer Futtertrog einladend genug sein, sich niederzulassen, um zu dinieren...
 
... auch die Tage lassen sich so einfach nicht aus dem Köcher ziehen – es passiert auch, dass wir beide zwar offen sind für Daten und dann kommt der sprichwörtliche Einwand, uups... ich bin nicht zwäg (der Autor) und er hat eine Haussitzung...
 
... schliesslich sollten allzu lange Wartezeiten wie z. B. auf diesem Setting in Yverdon-les-Bains vermieden werden, nicht nur der Anschlüsse wegen. Zu dieser Jahreszeit der Kälte wegen... denn an Bahnhöfen herumstehen macht nicht nur Spass.
 
... so finden wir einen table ronde im Bahnhofsgebäude – eine Konditorei mit leckeren Versucherlis, denen wir widerstehen (können). Zwei „renversé“ bitte! Mit der S 5 lassen wir uns nach Chavornay – Orbe bringen, keine 10 Minuten Fahrt. Um diese Zeit sind die Shuttles auch in der Region Lausanne kaum genutzt. Der Knotenpunkt erfährt eine umfassende Modernisierung, bis 2019! Der Baubeginn liegt nur wenige Wochen zurück – man sieht und spürt die Veränderung. Auch die chill-factor-valable Bise, die durch alles hindurch dringt. Wir wuseln ein wenig auf dem Bahnhofsplatz herum – die Interessenslage unterscheidet sich: ich folge der Vergänglichkeit z. B. von Bahnhofsbauten (Fotos), während Wolfgang sich der Zukunft zuwendet: wo können wir zu Fuss (...) weitergehen. Ich freue mich auf den warmen Bus!
 
... morgens verkehren zwischen Chavornay und Orbe Busse, am Nachmittag meist die kleine Stichbahn (Normalspur). Und das war auch der Grund dieser TuT und es entwickelte sich ganz anders. Die wenigen Reifenlängen bis zum nächsten Bahnhof, dem in Orbe, dauerten keine 10 Minuten Fahrt. Wanderwege im Industriegebiet sind wohl eher eine seltene Vorgabe und Kantonsstrassen sind mir zu Fuss eher zuwider. Mitten wischen Chavornay und Orbe liegt beinahe unbedeutend ein alter „Wasserweg“ zwischen dem Genfersee und Solothurn: Canal d’Entreroches – darüber habe ich auf hikr. auch schon mal berichtet, siehe hier etwas Geschichtliches!
 
...  Orbe  ist auch aus Distanz wahrzunehmen zwischen Yverdon-les-Bains und Cossonay, an der Südfusslinie der SBB – ein bewohnter Hügel, dem nach Westen hin dann der Jura folgt. Bevor der Bahnhof erreicht wird, quert der Bus den tiefer gelegenen, gleichnamigen Fluss – ich wähne mich auf der Kirchenfeldbrücke in Bern, diese Erinnerung steigt in mir auf! Am Bahnhof finden wir dann eine eigentümliche Stille und viel Vergangenheit: alte Bahnwaggons, eine betagte Schneefräse und Remisen, die mehr als 100 Jahre auf dem Holz haben. Wahrscheinlich wird das 2019 Geschichte sein – im Rahmen der angeführten Modernisierung!

... wir steigen ein paar Treppenstufen hinan – noch sind wir nicht hungrig genug, aber  Anmerkungen werden gemacht. Orbe wirkt unaufgeregt, still und hat ein frisches Kleid übergestreift bekommen: das kleine Städtchen hat frisch geteerte Strässchen erhalten, die Fassaden erscheinen wie entstaubt, der Privatverkehr wird verkehrsberuhigt, aber fliesst durch den Ort. Lastwagen haben wir keine gesehen.
 
... wir kommen der Aufforderung nach und flanieren durch die teils engen Gassen und erreichen die Burg, von dessen Standort wir eine weite Rundumsicht haben – Orbe zollt Kindern viel Aufmerksamkeit, Spielplätze sind hier aufgeführt!
 
... noch ist der Entscheid nicht gefallen: wir wägen ab  und entschliessen uns trotz der noch draussen aufgestellten Kunststoffstühle (...), das Lokal zu betreten und finden uns  in einer stillen Oase – kein Hintergrundsrauschen, die Bestellung wird per Papier aufgenommen, die Wände sind nicht aufgekleistert (...) und bald sind wir mit Essen beschäftigt: Restaurant K-rioc!
 
 
... „... in Romainmôtier war ich noch nie“ raunt mir Wolfgang zu. Ja, dann fahren wir doch hin, sage ich. Zuerst mit dem Bus bis nach Arnex, dann mit der S 2 nach Croy- Romainmôtier, und schliesslich das kleine Stück zum historischen Ort, den ich auch schon mehrmals hier auf hikr. habe entzaubern dürfen! Wir sind sur place die einzigen Besucher ... und raten, wie das wohl hier aussieht am Wochenende und im Sommer? Claudia und ich haben den Ort vor 20 Jahren erstmals besucht und für uns entdeckt, das Benediktinerkloster und ein Kraftort, ob das heute  einem noch gelingt, dies zu erfahren? Wir geben uns der Stille der Abtei hin und dessen Vorplatz und Garten, im Teehaus, das in den 20 Jahren keine Erneuerung erfahren hat, sind wir auch die einzigen Gäste...
 
... die wenigen Meter bis zur Bahnstation nehmen wir unter die Füsse, entlang des Le Nozon, den andere hikr. auch als „Suone“ erlebt haben wie z. B. Mo6451. Eine halbe Stunde sind wir hier unterwegs, nach wie vor bläst eine kräftige Bise, die uns die Kragen hochziehen lassen. Die hier entstandenen Bilder gleichen sich wie jene meiner früheren Begehungen an diesem Ort. In Croy- Romainmôtier erfahren wir aus dem Lautsprecher, dass die S 2 10 Minuten Verspätung hat – Grund wird nicht genannt, aber andere Reisende erhellen uns diesen: der TGV hat Vortritt, denn dieser fährt auch auf dieser Linie von Lausanne herkommend via Vallorbe nach Frasne.
 
... ich bin ja eigens mal nach Arnex gefahren, um mir dieses Schauspiel anzusehen – den TGV habe ich nicht eingefangen, aber die S 2! Die Stimmungen haben Favoriten ausgelöst. Und Pfaelzer hat sich als Favorit für die Romandie platziert. Ganz lieben Dank.
 
 
Gourmessa mit Wolfgang

Tourengänger: Henrik , Pfaelzer
Communities: Touren und Tafeln


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Kommentare (1)


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Felix hat gesagt:
Gesendet am 19. November 2017 um 09:10
prächtig - Text und Bilder :-)

lg Felix


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