Klösterliche Mystik in Romainmôtier


Publiziert von Henrik , 4. Juli 2012 um 20:06.

Region: Welt » Schweiz » Waadt » Waadtländer Jura
Tour Datum:24 Juni 2012
Wandern Schwierigkeit: T1 - Wandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-VD 
Zeitbedarf: 2:30
Aufstieg: 140 m
Abstieg: 300 m
Strecke:Croy - Romainmotier - La Sarraz
Zufahrt zum Ausgangspunkt:ÖV
Zufahrt zum Ankunftspunkt:ÖV
Unterkunftmöglichkeiten:Romainmotier
Kartennummer:map wanderland

...wir speisten erneut ausgezeichnet – der Service sehr aufmerksam und das Lokal beinahe ausgestorben. Wie sich anderntags herausstellte, fungiert das Hotel de la Poste auch als Pizzakurier bzw. ist die Ausgabestelle eines solchen. So kommen die Cuisiniers zu Zusatzeinkünften. Das angetroffene Interieur widerspiegelte einstige Grösse und Raumfülle – der Zahn der Zeit nagt aber auch an dieser Unterkunft und wahrscheinlich fehlt der eine oder andere Franken, um das Passé am Leben zu erhalten, sprich dem Verfall entgegenzutreten. Die Betten- und Matratzenqualität wollen wir aber herausstreichen. Ob wir denn in aller Frühe das Zmorge erwarteten, nein, es dürfe durchaus auch erst nach 9 Uhr gedeckt werden: Grund, das Haus ist am Sonntag geschlossen!
 
... ich mag es eher zeitig, manchmal hat das zur Folge, dass wir an Bahnhöfen bzw. Haltestellen dann Wartezeiten haben. Im Falle von Le Sentier war das nützlich. Der Automat nämlich bockte, überraschenderweise hatte der Bahnhof sogar am Sonntag einen bedienten Schalter  und das in der Nähe von L’Orient (im Osten)! Mit der Triebwagenkomposition der TRAVYS, einem NPZ, fuhren wir die gestern geleistete Strecke zurück und darüber hinaus nach Le Day. Immer wieder staunen wir über unsere fussgängerischen Leistungen, wie weit man eben zu Fuss kommt. Aus dem Zugsfenster sehen wir beim Halt in Le Pont die quälenden Mienen der Teilnehmer am Triathlon, die den Laufparcours am Bahnhof vorbeiführten – besser die als ich!  In Le Day fallen uns Jugendliche aus der Region auf: die Lampen voll und der Gang schwankend – Sonntagvormittag....
 
... in Croy verlassen wir die S-Bahn, die bis nach Paleziéux fährt. Wir finden den WW nach Romainmôtier nicht gleich, doch hier sind wir ja vorgestern schon vorbei gekommen, zudem, den Flecken kennen wir von früheren Besuchen und der Einstieg hinunter zum Nozon ist erkenntlich am Waschhäuschen aus vergangenen Zeiten. Beinahe wähnten wir uns an einer Suone, mit Schieberstationen, glucksend führt der Nozon  am Ortsrand entlang, die halbe Stunde nach Romainmôtier ist schnell geschafft. Eingangs der Site Clunisien stösst man auf Beschaulichkeit, eine andere Zeit und insbesondere eine andere Gangart: eine klösterliche, stille, eine appellierende, an das was uns Innen ausmacht. Das ist auch einer der Gründe, warum wir öfters hierher fahren bzw. wandern. Vor zehn Jahren noch eine bescheidene, sehr ruhige Klause das Teehaus auf dem Areal der Abbatiale (Salon de Thé Maison du Prieur), die gestossen voll ist, als wir ankommen. Deshalb entscheiden wir uns für das Restaurant „Le Saint Romain“, auf dessen Terrasse. Etwas erhöht überblicken wir so die Dorfstrasse, das gegenüberliegende Tor zur Abbatiale und hören die Gespräche vorbeispazierender Gäste des Ortes.
 
... um kurz vor 13 Uhr brechen wir auf, mit Ziel La Sarraz.  Wir verlassen den lieblichen Ort, der immer noch erfüllt ist von Mystik, trotz vieler Tausender Besucher jedes Jahr, über eine Ausfallsstrasse nach Südwesten, am grossen PP vorbei und steigen hinauf zum Campingplatz auf dem Hügel „Sûr le Signal“ – kurze Zeit später sind nur noch wir unterwegs., für eine gewisse Zeit. Wir entdecken den Mont Blanc, folgen dem WW mit Richtung Ferreyres  und La Sarraz. Befinden uns auf einem Plateau, das uns an Sardinien erinnert, der Fauna und Flora wegen, wie auch der Temperatur, die aber schon eher tropisch wirkt, der Schweiss rinnt uns an der Stirne herunter. Abkühlung von wegen Wald, diesmal stimmt dies nicht. In unmittelbarer Nähe des Vallées d’Engens findet sich La Carrière Jaune (Le Chemin fours à fer) im Naturschutzgebiet. Mit seiner Wegbeschreibung finden wir sogleich die Überleitung zur Passage Richtung St.-Loup bzw. zur Piscine de la Venoge – mit einem steinigen Abstieg hinunter zum Nozon. 


... als wir den Buchswald kurz vor der Piscine verlassen, finden wir trotz Sonntag und angrenzendem Piscine im gleichnamigen Restaurant unter den Bäumen genügend Platz. Es gilt die Salz- und Wasserspeicher zu füllen, bevor wir die Heimreise per Bahn antreten. Nochmals sehen wir den Mont Blanc und die Grate der Freiburger Alpen wie einzelne Walliser. Am schmuckvollen Dorfbrunnen vorbei erreichen wir den Bahnhof La Sarraz, den wir (siehe oben klassischerweise zeitig erreichen) und uns wieder Szenen bietet, die das Auge ansprechen. Interessant dabei die ähnliche Optik und die unterschiedliche Umsetzung. Mit der S-Bahn lassen wir uns nach Lausanne bringen und setzen uns in einen halbleeren ICN, der am Südfuss des Juras entlang gleitet, wir um 19 Uhr ihm in Basel entsteigen und schon wissen, dass wir gelegentlich wieder mal diese Region besuchen wollen.
 
... dabei könnte Romainmôtier durchaus Ziel und Endpunkt werden – empfehlenswert! 


Drei Tage Wandern mit Claudia in der Romandie


Tourengänger: Henrik
Communities: Touren und Tafeln


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Kommentare (2)


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joe hat gesagt: Romainmôtier
Gesendet am 5. Juli 2012 um 07:49
Letzten Sommer bin ich mit meiner Herzdame von Yverdon über Romainmôtier nach Le Pont (Übernachtung) geradelt. Zurück ging es über Vallorbe nach Yverdon.

Das Benediktionerkloster in Romainmôtier und die Bewirtung waren wirklich sehr zu empfehlen.

Die Region um den Lac de Joux hat uns auch sehr gefallen.

Gruss. joe

CarpeDiem hat gesagt: Awesome...
Gesendet am 6. Juli 2012 um 08:57
...einfach wieder nur awesome dieser Bericht in einer mir sehr lieben Gegend.

glg, Anne-Catherine


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