Säntis - Ostgrat (Bösegg Route) auf der Originalroute ab der Wagenlücke aus
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Weil mein linkes Knie momentan ein wenig Probleme macht, wollte ich Heute am, 8. September, eine eher knieschonende Tour mit wenigen Abstiegsmetern machen. Eine anspruchsvolle Tour im Alpstein und somit in meiner Nähe sollte es werden. Auf Hikr wurde ich schnell fündig, der Ostgrat vom Säntis, die Original Bösegg Route sollte es heute sein. Die Hikr Berichte von Ivo66, tricky und Alpstein und noch von vielen Anderen habe ich schnell durchgesehen. An den Bericht von Ivo66 und seinem Bild von der Einstiegsroute habe ich mich gehalten, siehe dazu auch, Ivo66 und trickyOstgrat Das nächste Mal würde ich für den Einstieg die Variante von tricky wählen, dieser Einstieg ist unmittelbar neben der „Originalroute“ siehe dazu das Bild von tricky trickyEinstieg, obwohl dieser Einstieg als schwieriger eingestuft wird, sieht für mich diese Variante viel sympathischer aus.
Beschreibung der Wanderroute:
Von der Ebenalp über den Füessler zur Altenalp und über den Steckenbergsattel und dem Berggasthaus Mesmer zur Wagenlücke: ca. 3,5 Std. (T2-T3)
Das Auto parkte ich auf dem Parkplatz Ziel in Appenzell, Fr. 8,00/Tag, mit dem Zug geht es nach Wasserauen und mit der Luftseilbahn hinauf zur Ebenalp. Ab der Ebenalp gehe ich in die Richtung Füessler/Altenalp, zuerst steil etwa 80 Höhenmeter hinunter und nachher meistens gerade aus bis zum Anstieg über die Altenalp bis zum Steckenbergsattel, hier sind ca. 250 Aufstiegsmeter zu überwinden. Vom Steckenbergsattel hinunter zum Berggasthaus Mesmer verliert der Wanderer die gewonnenen Höhenmeter wieder, es ist ein stetiges auf und ab bis zur Wagenlücke. Beim Anstieg vom Berggasthaus Mesmer durch das schlauchartige Tal der Fehlalp bis zur Wagenlücke sind etwa 450 Höhenmeter zu überwinden. Tiere habe ich nur wenige gesehen, aber im wenig begangenen hinteren Teil der Fehlalp haben mich Murmeltiere und Gemsen überrascht.
Von der Wagenlücke über die Säntis Ostgrat Original Böseggroute zum Säntis, ca. 2,5 Std. (T5, (Ks, II), siehe zum Bericht auch das Bild Nr. 42,
Bild42erico
Die anspruchsvolle "Original Bösegg Ostgrat Route" soll mein Weg sein, siehe rote Linie auf dem Bild Nr. 42. Das Teilstück, Punkt Nr. 1, ist eine sehr ausgesetzte Stelle, am Fels sind eigentlich zu kleine Stahlwinkel, ca. 50x70x70 mm groß, und mit einem zu großen Abstand angebracht und das Stahlseil lässt sich ca. 50 cm hinauf und hinunter ziehen und ist meiner Meinung nach zu weit rechts befestigt und es ist zu dünn. Und ein Stahlwinkel, ich glaube es war der dritte Winkel, lässt sich hin und her drehen, - er hält aber. Ohne diese eher unsicheren Kletterhilfen wäre diese Wand wohl nicht zu schaffen, ab ca. in der Hälfte der Wand musste ich das Seil loslassen und die Griffe im Felsen suchen. An dieser Wand heißt es aufgepasst ein Ausrutscher hätte fatale Folgen, der Sturz wäre nicht nur bis zur Einstiegsstelle sondern bis an den Fuß von der Ostgratwand, also an die 50 Meter im freien Fall.
Beim Teilstück, Punkt Nr. 2, hat es über die Felskuppe hinauf auch ein Stahlseil gespannt, unten im Fußbereich fehlt aber ein Aufstand, ich musste das dünne Stahlseil um den rechten Unterarm wickeln und mich so die ersten ca. 50 cm hochziehen bis ich geeignete Griffe im Fels fand, - war auch nicht einfach.
Auf dem weiteren Weg den Ostgrat hinauf zum Säntis hat es nochmals 2-3 anspruchsvolle Stellen, diese meistens sehr schmalen Gratstellen im Ostgrat sind aber ohne große Klettererfahrung im T4-T5 Bereich gut zu meistern, der Rest ist größtenteils Gehgelände im T2-T3 Bereich. Der Schlussanstieg kurz vor dem Berggasthaus Alter Säntis ist komischer Weise und eher unnötig mit Stahlseilen gesichert. Oben bei der Terrasse vom Alten Säntis angekommen bin ich über das abgrenzende Eisengländer der Terrasse direkt auf ein Bank der Gastwirtschaft gestiegen. Einigen „Zuschauern“ musste ich die Säntis Ostgrat-Route noch näher erklären. Nach einem eher kurzen Aufenthalt auf dem Säntis bin ich mit der Luftseilbahn zur Schwägalp hinunter gegondelt und mit dem Postauto zum Bahnhof nach Urnäsch gefahren und dort in den Zug nach Appenzell umgestiegen. Die Kosten für die öffentlichen Verkehrsmittel und Parkgebühren betragen für diese Tour ca. Fr. 75,--
Die Schlussbetrachtung:
Diese Bergtour von der Ebenalp über die Altenalp und dem Berggasthaus Mesmer zur Wagenlücke und über die Säntis Bösegg Ostgrat-Route zum Säntis ist eine abenteuerliche und von der Wagenlücke aus zudem noch ein anspruchsvolle Bergwanderung in schönster Umgebung. Die zwei Kletterstellen bei der Wagenlücke beim Einstieg zum Säntis Ostgrat sind meiner Meinung nach zu wenig gut gesichert und sehr ausgesetzt, aus diesen Gründen kann ich diesen Zustieg zum Ostgrat nicht weiterempfehlen und lege allen an dieser Tour Interessierten ans Herz, einen anderen Zustieg zu suchen oder mit Seilsicherungen über diese zwei „Schlüsselstellen“ zu klettern.
Viele Grüße
erico
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