Wagenlückenspitze

Infos, Eindrücke, Notizen 
Aufgrund der eher schlechten Wetterprognosen, vor allem für den Morgen, starte ich etwas später in Wasserauen. Dafür hat es für einen Sonntag relativ wenig andere Touristen unterwegs. Der Aufstieg über Seealpsee, Teufelskanzel zur Meglisalp ist fast schneefrei und mit etwas Vorsicht und Trittsicherheit super zu begehen. In der Meglisalp gönne ich mir eine erste Pause mit Kaffee und feinem Nussgipfel. Weiter geht es auf dem Wanderweg in Richtung Wagenlücke. Ab dem Abzweiger Ageteplatte müssen einige Schneefelder überquert werden, ab ca. 2'000 m.ü.M. ist eine fast durchgehende Schneedecke. Der Schnee ist jedoch bis hierhin super zu begehen, ohne tiefes Einsinken. Bei der Wagenlücke mache ich nochmals ein kurze Verschnaufpause. Leider ist es den ganzen Tag stark bewölkt mit nur wenig Sonne und kaum Aufhellungen, dafür regnet es nicht. 
Nun folgt das Highlight der Tour, die Überschreitung des Säntis Ostgrat oder dem Bösegg. Der ganze Grat ist fast schneefrei und somit wie im Sommer zu besteigen. Er erfordert super Trittsicherheit, Konzentration, gute Schwindelfreiheit und leichte Kletterei. Einige Stellen sind mit Drahtseil gesichert. Die Aussicht auf dem Gipfel ist leider auch eingeschränkt, dafür habe ich den Gipfel am Anfang komplett für mich alleine. Danach geniesse ich ein super Mittagessen im Alter Säntis. Besten Dank auch noch an Ruedi für den Appenzeller zum Dessert. 
Danach folgt der Abstieg oder Abfahrt über den Gross Schnee. Der Schnee ist etwas stärker aufgewärmt und somit die Abfahrt auf den Wanderschuhen im steilen Gasthaushang nicht zu schnell. Knieschonend erreiche ich nach kaum 15 min bereits die Wagenlücke.
Danach folgt der Gegenanstieg auf die Wagenlückenspitze. Über eine schmale Rinne kann man südseitig auf den Grat klettern und über diesen sehr ausgesetzt und brüchig auf den Hauptgipfel. Leider wurde die Gipfelbuchgamelle beim letzten Besuch verkehrt in den Steinmann zurückgelegt. Schon beim Berühren lief das Wasser aus dem Behältnis und das Gipfelbuch ist komplett nass. Da es hier oben sowieso nicht trocken wird, habe ich es bis zum Mesmer zum Trocknen mitgenommen. Damit es nicht auseinander fällt gerade mit Behälter. Mal schauen ob es nach Trocknung noch brauchbar ist. Über den brüchigen Grat und steile Grasflanken geht es zurück zur Ageteplatte. Der Abstieg ist im Bereich der Felsen schneefrei, danach kann man gut auf dem ruppigen Restschnee hinunterrutschen. 
Beim Mesmer gönne ich mir in gemütlicher Runde nochmals eine Pause. Bevor es zu gemütlich wird, mache ich mich bereit für den Abstieg. Im oberen Teil kann man noch ein wenig auf den Schuhen den Schnee hinuterrutschen bevor man wieder auf dem normalen Wanderweg zum Seealpsee gelangt. In gleichnamigen Berggasthaus gönne ich mir noch einen Abschluss-Kaffee. 

Nachtrag vom 06.07.2019, siehe auch Kurzbericht Rossmad von diesem Datum
Danke der geduldigen Trocknung des Buchs durch Monika vom Mesmer sind noch alle Einträge gut lesbar. Besten Dank an Monika für die Arbeit. Das Buch ist etwas wellig und hält nicht mehr richtig zusammen. Weil es so schön ist und alles noch lesbar, habe ich es am 06.07. wieder auf den Gipfel gebracht. Bitte Vorsicht beim Eintragen und danach richtig versorgen. 

Interessantes aus dem Gipfelbuch 
- erster Eintrag am 01. Nov. 1999, seither 48 Einträge von 65 Personen 
- nur an 5 Jahren mehr als 3 Personen auf dem Gipfel 
- 2011 mit 4 Einträgen von 7 Personen, 2015 mit 7 Einträgen von 10 Personen 
- 2016 mit 6 Einträgen von 8 Personen, 2018 mit 10 Einträgen von 10 Personen 
- meine erste Besteigung war am 04.08.2007 mit Stefan und Markus, danach erst wieder im 2015 
- insgesamt war ich 21x auf dem Gipfel, 7x im letzten Jahr